Die Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 zeigen für ganz Deutschland einen deutlichen Kompetenzverlust bei Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse in Deutsch und Mathematik im Jahr 2021. So verfehlen 42 % der untersuchten Kinder den Regelstandard bei der Lesekompetenz. Das Lesen können hat bei den Viertklässlern um 8 % abgenommen, das Zuhören um 9,9 %. Auch im Fach Mathematik sind die Ergebnisse alarmierend.
Dafür gibt es laut Karin Prien, Präsidentin Kultusministerkonferenz, unterschiedliche Gründe: „Zum einen die Corona-Pandemie mit langen Schulschließungen, mit Wechselunterricht und Distanzlernen. Das hat sich negativ auf die Lernleistungen ausgewirkt. Insbesondere Kinder aus sozial schwächeren Familien und/oder mit Migrationshintergrund waren betroffen. Zum anderen wird deutlich, dass wir zu spät im Bildungsverlauf mit systematischer Diagnostik und differenzierter Förderung beginnen. Wir investieren in Deutschland zu wenig in den Elementarbereich. Bereits in der KITA müssen wir insbesondere den Erwerb und die Förderung von Deutsch als Bildungssprache und Vorläuferfähigkeiten im Bereich Mathematik in den Blick genehmen. (…)“
Der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) fordert daher, das Potenzial der Bibliotheken mehr als bisher zu nutzen. Dafür müssen nach Ansicht des dbv die Kooperationen mit Schulen, Kitas, Bibliotheken sowie mit den Eltern weiter ausgebaut und weitere Ressourcen breitgestellt werden. „Ziel müsse sein, dass alle Kinder und Jugendlichen in jeder Kommune von den Angeboten in ihrer Bibliothek profitieren können.“
Quellen: Pressemeldung der Kultusministerkonferenz vom 17.10.22; Pressemeldung des dbv zum bundesweiten Vorlesetag (18.11.22)