Das Konstanzer Team ist am 26. Januar mit zwei Bildschirmen und 4 „Bauklötzchen“ nach Köln gereist. Am nächsten Tag wurde das 2. Modul des Quellentauchers installiert. Der „Tiefenrausch“ visualisiert die Recherche im Bibliothekskatalog.
Bei der Katalogrecherche können vier Facetten miteinander kombiniert werden. Jedes „Bauklötzchen“ (auch Token genannt) symbolisiert eine Facette. Legt man das „Bauklötzchen“ auf den Bildschirmtisch, erscheint ein Auswahlfenster. Beim Auflegen des ersten Tokens erscheint die Zahl der Katalogdatensätze, die durchsucht werden. Folgende Facetten stehen zur Verfügung:
- Autor oder Stichwort: Der Token bietet die Möglichkeit vier Begriffe bzw. Autorennamen einzugeben. Die eingegebenen Begriffe und Namen werden in einer und-Verknüpfung mit einander kombiniert.
- Erscheinungsjahr: Man kann einen beliebigen Erscheinungszeitraum definieren.
- Der dritte Token bietet eine Selektionsmöglichkeit nach Sprachen an. Dabei ist es möglich auch mehrere Sprachen gleichzeitig auszuwählen.
- Mit dem vierten Token kann man die Medienart bestimmen, nach der recherchiert werden soll. Auch hier kann eine Mehrfachauswahl getroffen werden.
Die Auswirkung jeder Facette auf die Suche wird sofort an der angezeigten Ergebnismenge sichtbar. So kann der Nutzer erkennen, ob die veränderten Suchkriterien die Suche einschränken oder erweitern. Er kann beispielsweise feststellen, ob es E-Books zum Thema gibt oder nur Bücher, ob in englischer oder nur in deutscher Sprache Medien verfügbar sind.
Als spielerisches Element zeigt ein Pfad aus Luftblasen an, in welcher Reihenfolge die Suchkriterien bei der Datenbankrecherche abgefragt werden. Mit dem Ende der Suche steigen die Luftblasen zum Wandbildschirm auf, auf dem die Rechercheergebnisse als Liste erscheinen. Wie bei der „Expedition“ kann man Titel, die man sich ansehen möchte, mit Standortangabe ausdrucken. Eine Verknüpfung mit dem Ausleihstatus ist derzeit nicht möglich, da der „Quellentaucher“ keinen Zugriff auf die Daten hat.
Am Tisch können Einzelpersonen, aber auch kleine Gruppen gemeinsam recherchieren. Der „Tiefenrausch“ ermöglicht dem Bibliothekspersonal außerdem die Recherchemöglichkeiten im Katalog auf transparente und spielerische Art zu erläutern.
In den kommenden Wochen wird es Aufgabe der Stadtbibliothek Köln sein, den „Quellentaucher“ intensiv in den Informationsdienst einzubeziehen und ihn bei Klassenführungen vorzustellen.
In der Arbeitsgruppe wurde der Wunsch geäußert, möglichst alle Informationsquellen der Bibliotheken in den „Tiefenrausch“ einzubeziehen und noch weitereFunktionen zu ergänzen. Selbstverständlich ist alles denkbar (vorausgesetzt die notwendigen technischen Voraussetzungen werden geschaffen). Das Geheimnis des Erfolges liegt jedoch in einfachen, nicht überfrachteten und sich selbst erklärenden Anwendungen. Nur wenn die Bedienungsfreundlichkeit hoch ist, wird eine App, ein Gerät oder auch der Bibliothekskatalog von den Nutzern angenommen. Schon deshalb ist eine Ausweitung im Rahmen dieses Forschungsprojektes nicht vorgesehen.
Und wie geht es jetzt weiter? Lesen Sie nächste Woche Teil 3 unseres Erfahrungsberichtes zum Forschungsprojekt Quellentaucher.