Eine Gruppe von 40 Wissenschaftler*innen fordert in einem Moratorium die Politik auf, die Digitalisierung in Kitas und Schulen (GBW 2023) zeitnah zu stoppen. Die Gruppe der Wissenschaftler*innen bezieht sich u.a. auf die Stellungnahme von fünf Professor*innen des schwedischen Karolinska-Instituts (vgl. Thorell et al. 2023), in der diese vor negativen Auswirkungen von Bildschirmmedien auf das Lernen und die Sprachentwicklung von Kindern warnen. Die Gesellschaft für Medien und Kommunikation (GMK) spricht sich gegen die Umsetzung dieses Moratoriums aus. Ihrer Ansicht nach wird die Debatte zur Medienbildung in Kitas und Schulen in ein „Entweder-Oder“ gelenkt, welches eine wünschenswerte Diskussion über ein gelingendes WIE der medienpädagogischen Arbeit in weite Ferne rücken lässt. So ein Vorgehen sei nicht zielführend und könne nicht im Sinne transformativer Lern- und Bildungsprozesse sein.
Es sei sicher auch noch großer Handlungsbedarf an Schulen, damit der Einsatz von Medien medienpädagogisch und didaktisch begründeter geschieht. Auch sei eine differenzierte Betrachtung nach dem Lebensalter von Schüler*innen erforderlich, so dass Schulformen und Schulfächer, aber auch Lehrpersönlichkeiten, wie es in dem Papier heißt, mehr beachtet werden. Allerdings müsse nach Meinung der GMK auch Fragen nach Lernumgebungen und Lehr- und Lernsituationen gestellt werden. Dies geschehe allen voran mit an den Lebenswelten orientierten, medienpädagogischen Projekten, die ein gemeinsames, kooperatives und konzentriertes Miteinander fördern. Wie zum Beispiel im Bundesprogramm Sprach-Kitas, das daher an vielen Stellen auf Medienangebote setzt, die den Spracherwerb und die Sprachentwicklung begünstigen, beispielsweise durch das Erstellen von Collagen zum Verstehen von zusammengesetzten Substantiven (Hand-Schuh) (vgl. BMFSFJ 2023b).
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