Am 19. März fand in Reutlingen die Frühjahrsmesse der ekz-Gruppe statt. Die zentrale These der Veranstaltung war: Bibliotheken haben das Potenzial, um die „urbanen Werkstätten“ von morgen zu werden. Wie die Bibliotheken diesem Potenzial gerecht werden, hänge wesentlich von der zukünftigen Ausrichtung der Bibliotheken ab. Voraussetzung sei, dass Bibliotheken den Wandel vom Bereitstellen des Wissens zum praktischen Umsetzen hinbekämen. Steffen Braun, Leiter es Competence Teams Urban Systems Engineering des Fraunhofer Instituts Stuttgart, erläuterte, dass Bibliotheken sich nicht weiter als „Paläste des Wissens“ präsentieren dürfen, sondern eine Umnutzung der Bibliotheken und des Bibliotheksraum geboten sei. Seine Vorschläge für Bibliotheken der Zukunft sind:
- Co-Working-Hub: Partner arbeiten in und ev. mit der Bibliothek an Projekten
- Makerspace: technische Verfahren können in der Bibliothek ausprobiert werden
- Planungswerkstatt: die Bibliothek als zentrale Anlaufstelle für Bürger über die städtische Entwicklung
- Hackathons: Veranstaltungen zum kreativen Umgang mit Daten und Software
Er empfahl die dezentrale Nutzerbarmachung der Bibliothek über kleine Filialen als Orte der Transformation und Prozesse, oder auch über iBeacon (offline-Sensoren in der Stadt verteilt, über Smartphone abrufbar).
Zusammengefasst plädierte er dafür, dass Bibliotheken ihre beiden Schwerpunkte bedienen: Sie können bei der Digitalisierung der Lebenswelt „mitmischen“ und ihr physisches Raumangebot als Treffpunkt nutzen. Somit könnten sie Partner für Lebenslanges Lernen, Treffpunkt der Kommune, digitaler Trendsetter und Bildungspartner sein.
Quelle: http://b-u-b.de/die-bibliothek-als-urbane-werkstatt-von-morgen/