Archiv des Monats “Juni 2015

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Deutsche Kollegin in IFLA-Vorstand 2015-2017 berufen

Frau Dr. Christine Wellems, Leiterin der Parlamentarischen Informationsdienste der Freien und Hansestadt Hamburg, wurde in den Vorstand des Weltbibliotheksverbands IFLA für die Amtszeit 2015-2017 berufen. Während des kommenden IFLA-Weltkongresses 2015 in Kapstadt wird sie Frau Barbara Lison, Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, als Vorstandsmitglied ablösen.

Weitere Informationen (in englischer Sprache): www.ifla.org/…
Quelle: dbv-Newsletter Nr. 46 2015 (04. Juni)

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Brauchen wir eine Zeitung zum Streicheln?

Das Zeitungswesen ist auch im digitalen Umbruch. Aber kaum ein Kulturgut wie die Zeitung wird so vielfältig genutzt. Da werden noch Schalenreste vom Kochen eingewickelt, Papierhütchen und -schiffchen gebastelt und mancher hat sich auch mal mit einer Zeitung zugedeckt.

Gerhard Steidl, Kunstbuchverleger aus Göttingen, denkt über die Zukunft der Zeitung im Interview mit der Süddeutschen Zeitung nach. Er beschwört das Haptische an den Printmedien. Bücher wollen gesehen, berührt und gerochen werden. Mit allen Sinnen erfasst werden.

Im Vergleich mit Bildern auf einem Tablet oder in einer Zeitung, verliert die Zeitung. Auf dem Tablet wirken die Bilder strahlender. Sind Zeitungen und Zeitschriften eigentlich für die Ewigkeit gedacht. Nein. Die Archivierung der Zeitungen und Zeitschriften findet heute in digitalen Speichern statt und nicht mehr in Archivkartons.

Welche Form der Zeitung wird überhaupt überleben? Nur die, die auf gutem Papier gedruckt ist mit großformatigen Bildern, ein hochwertiges Printprodukt, dass eine längere Verweildauer beim Leser hat. Den schnellen Massenkonsum übernimmt das Internet. „Digital is made to forget, analogue is made to remember.“

Quelle:

http://www.sueddeutsche.de/medien/2.220/gespraech-ueber-gedrucktes-gier-nach-papier-1.2507978

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BuB: eine Bibliotheksstrategie für Deutschland nötig

BuB hat auf seiner Homepage einen Bericht über die Veranstaltung „Ohne Strategie in die Zukunft?“ vom 104. Bibliothekartag veröffentlicht. Darin wird von allen Vertretern eine gesamtstaatliche Koordinierung zur Qualitätsoptimierung für Deutschland angemahnt, so wie andere europäische Länder es erfolgreich vormachen.

Zum Artikel: http://b-u-b.de/deutschland-braucht-eine-nationale-bibliotheksstrategie/

Quelle: http://www.bib-info.de/verband/publikationen/aktuell.html?tx_ttnews[tt_news]=3094&cHash=01f6a134b0

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Bibliotheken – der Zugang zu Information und Bildung für Flüchtlinge und Asylbewerber

Die Nachfrage nach Angeboten in Bibliotheken für Flüchtlinge und Asylbewerber, hat sich im letzten Jahr vervielfacht. Wenn die Anzahl der Asylerstanträge im 1. Quartal dieses Jahres in NRW als Vergleich herangezogen werden kann, hat sich der Bedarf schlichtweg verdoppelt. Da die Situation sich aktuell sehr verändert, gibt es auch in den Kommunen viele Veränderungen und ortsabhängige Lösungen, die derzeit erprobt werden.

Angebot mit Partnern:
Die Arbeit mit Partnern ist für viele Bibliotheken unerlässlich. Die Ansprache der Flüchtlinge muss direkt vor Ort im persönlichen Gespräch erfolgen. Oftmals sind die Personen der deutschen Schrift noch nicht mächtig oder trauen sich nicht von alleine zu kommen. Es ist also eine direkte Vermittlung der Angebote über Personen nötig. Da viele Bibliotheken es personell nicht stemmen können, direkt mit den einzelnen Flüchtlingen in Kontakt zu treten, sind Partner bei der Vermittlung unerlässlich.
Partner sind: z.B. Wohlfahrtsverbände, Kirchen oder die Flüchtlingsbeauftragen der Stadt. Wenn es um schulpflichtige Kinder/Jugendliche geht, sind die Schulen bzw. die Lehrer direkte Ansprechpartner. Auch Integrationskurse der VHS, Jugendzentren oder andere ehrenamtliche Organisationen in der Stadt könnten Kontaktpersonen sein.

Angebote der Bibliothek:
In der Bibliothek sollte die Qualifizierung der Mitarbeiter dieser Entwicklung angepasst werden. Mitarbeiter sollten Auskunft auf Englisch oder in anderen Fremdsprachen geben können. Die Sensibilität für andere Kulturen muss unter Umständen nochmals geschärft werden.
Oftmals besteht ein akuter Raumbedarf, wo ehrenamtliche Helfer sich mit ihrer Gruppe treffen können. Hier kann die Bibliothek als Aufenthaltsort dienen. Kostenloses WLAN ist hierfür hilfreich.
Ein angemessener Bestand an fremdsprachigen Medien und besonders auch an E-Medien ist nötig. Unter diesen Umständen ist die Vereinfachung des Weges von der Anmeldung in der Bibliothek bis zur Ausleihe noch einmal zu prüfen.

Möglicher Bestandsaufbau:

  • Hörbücher in deutscher Sprache um die Aussprache zu üben
  • Wimmelbilderbücher
  • Ting / TipToi Medien
  • Fremdsprachige /zweisprachige Zeitungen und Zeitschriften
  • Zweisprachige Comics
  • Aktuelle fremdsprachige Medien
  • fremdsprachige Medien über die Herkunftsländer (Aktuelles und Geschichte)
  • Medien in leichter Sprache

Einige Ideen bereits durchgeführter Angebote (ein paar sind vom dbv auf seiner Homepage bereits vorgestellt worden):

  • Medienboxen /-koffer in den Unterkünften (z.B. Stadtbibliothek Bremen)
  • Bibliotheksführungen für Flüchtlinge: zum Beispiel mit ehrenamtlichen Mentoren / Initiativen in der Stadt, die mit ihren Schützlingen zusammen die Bibliothek besuchen (Stadtbibliothek Köln), das Konzept für so eine Führung beschreibt die Stadtbibliothek Erlangen)
  • Lesestart-Sets der Stiftung Lesen an Flüchtlingsheime verteilen (z.B. Stadtbibliothek Köln)
  • Integrationskurse der VHS in der Stadt besuchen die Bibliothek
  • Willkommensspaziergänge von ehrenamtl. Helfern für Flüchtlinge in der Stadt besuchen auch die Bibliothek (Stadtbibliothek Frechen)
  • Bilderbuchkino für Flüchtlingsfamilien (auf deutsch) mit Hilfe von ehrenamtl. Helfern (geplant, Stadtbibliothek Frechen)
  • Zweisprachige Jugendliche aus Jugendzentren führen Bibliotheksführungen mit Jugendlichen aus Auffangklassen in der jeweiligen Muttersprache durch (Stadtbibliothek Minden)
  • Flüchtlinge selber als ehrenamtl. Helfer / Kulturvermittler einbinden (z.B. Asylothek).
  • Vernetzung mit anderen ehrenamtlichen Helfern zum Beispiel über Social Media Kanäle möglich

Ergänzung:

  • Bücherbus besucht Gemeinschaftsunterkunft und verschenkt Bücher, Spiele etc. Zusätzlich gibt es ein Bilderbuchkino, Vorlesen in mehreren Sprachen und eine Bastelaktion (z.B. Stadtbibliothek München)
  • UNICEF-Ausstellung und Dialogabend in der Bibliothek mit Flüchtlingen aus dem Integrationskurs der vhs und Menschen aus div. Organistionen (Stadtbücherei Erkrath)
  • Wöchentlich kostenloses Filmangebot im Vorführraum der Stadtbibliothek München. Es werden unterhaltsame (ältere) Kinofilme gezeigt (geplant ab September 2015) und die Zielgruppe wird speziell eingeladen.
  • PCs inkl. Headset mit Lizenzen für interaktive Sprachlern-Software (Rosetta Stone) in der Stadtbücherei Wermelskirchen
  • Lernpatenschaften von ehrenamtlichen Helfern: In der Stadtbücherei Erkrath werden Lernpaten mit den Materialien zum Deutschlernen vertraut gemacht und mit Tipps ausgestattet.
  • einige Verlage bieten inzwischen kostenlosen Zugang zu Sprachführern z.B. Reise Know-How, Langenscheidt Bibliotheken können auf diese Möglichkeit hinweisen.

Hat ihre Bibliothek Ideen, die Sie ausprobieren oder die sich bereits bewährt haben? Wir würden ihre Ideen gerne vorstellen, um andere Bibliotheken in ähnlicher Situation zu unterstützen.

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„Eigenlogik“ der Bibliotheken beachten

Frau Eva-Christina Edinger erläutert auf ihrem Blog Spaces of Knowledge den Begriff „Eigenlogik“ in Bezug auf Planungen von Bibliotheken:

Für die PlanerInnen und ArchitektInnen von Bibliotheken bedeutet das Vorangehende, dass eine der Planung vorausgehende, umfassende Analyse der Eigenlogik einer Bibliothek unerlässlich ist. Welche Eigenlogik liegt der Bibliothek und ihrer Umgebung zugrunde? Wer ist die Zielgruppe, wie lässt sich diese Zielgruppe charakterisieren, welche Bedarfe und Bedürfnisse macht diese Zielgruppe aus und wie können diese in der Konzeption einer Bibliothek berücksichtigt werden?“

Sie plädiert für ein „human centered urban space“.

Zum Artikel: http://spacesofknowledge.com/2015/06/11/eigenlogik-bibliothek/

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Rangar Yogeshwar: „Die digitale Revolution wird uns fundamental verändern“

Rangar Yogeshwar schreibt in seinem Essay über die digitale Revolution: „Wir erleben den Anfang der digitalen Revolution. Wohin er führt? Schwierig. Selbst Wissenschaftler irren häufig, wenn es um Zukunftsprognosen geht. Das ist ganz menschlich, denn wir betrachten das Neue mit alten Augen und unterschätzen, dass diese Entwicklung uns selbst verändert, unsere Sicht, unsere Haltung und unser Selbstbewusstsein.“

Der Druck der Selbstoptimierung wird durch die Digitalisierung größer. Wir sehen nur noch retuschierte Körper und Gesichter, die uns als normal erscheinen. Die Schönheitschirurgie boomt.

Daneben lösen sich gelernte Rituale, traditionelle Geschäftspraktiken und bekannte Arbeitsabläufe auf, was zu einer gewissen Orientierungslosigkeit führt.

Neben der Ausnutzung der Datentransparenz der einzelnen Internetbenutzer für die Wirtschaft kommt noch das Gesundheitswesen dazu. Über eine App wird der Lebensstil bezüglich Fitness und Ernährung erfasst und damit Krankenkassenbeiträge generiert. Der Druck wächst, sein Leben zu ändern.

Das Zeitalter der Digitalisierung ist vergleichbar mit der Industrialisierung durch Erfindung der Dampfkraft und der Erfindung der Elektrizität. Um uns in der neuen Welt zurechtzufinden benötigen wir neue Kompetenzen, so wie die Erfindung des Buchdrucks das Erlernen von Lesen und Schreiben nach sich zog. Die Sprache des 21. Jahrhunderts ist das Programmieren, damit werden neue Apps und digital gesteuerte Prozesse entwickelt. Wer daran teilnimmt, gestaltet mit und wird nicht von der digitalen Revolution getrieben.

Quelle:

mobil : das Magazin der Deutschen Bahn. 06.2015, S. 32-34

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dbv: Hans-Joachim Grote neuer Präsident

Auf der Mitgliederversammlung des dbv während des 104. Deutschen Bibliothekartags wurde Hans-Joachim Grote zum Präsidenten gewählt. Grote ist Oberbürgermeister in Norderstedt und hat 2007 das „Bildungswerk Norderstedt“, in dem Stadtbücherei und Volkshochschule zusammenarbeiten, gegründet. Als Vizepräsidenten wurden Dr. Hans-Gerhard Husung (Generalsekretär der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz in Bonn) und Dr. Thomas Kathöfer (Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz) einstimmig wiedergewählt.

Weitere Informationen: www.bibliotheksverband.de/…
Quelle: dbv-Newsletter Nr. 46 2015 (04. Juni)

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Lesestart-Aktion mit Bundestagsabgeordneten

Die Stiftung Lesen hat alle Mitglieder des Deutschen Bundestages eingeladen, das Lesestart-Programm aktiv zu unterstützen und eine Vorleseaktion in einer Bibliothek ihres Wahlkreises durchzuführen. Die Resonanz auf die Einladung ist laut Angabe der Stiftung Lesen erfreulicherweise sehr hoch. Bei Interesse einer oder eines Abgeordneten setzt sich die Stiftung Lesen mit der entsprechenden Bibliothek in Verbindung.

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Digitale Reisetagebücher

Bruchstückhaft setzt sich der Reiseverlauf im digitalen Zeitalter zusammen. Da werden Erlebnisse und Bilder auf Facebook gepostet, Geschichten von der Reise auf Whatsapp erzählt und Fotos auf einer Festplatte begraben.

Mit der App „MobilyTrip“ lässt sich alles zusammenführen. Sie zeichnet über GPS – nicht über Daten-Roaming, was ja vor allem im Ausland wichtig ist – die einzelnen Stationen eines Trips auf und markiert sie auf einer interaktiven Karte. Dazu kann man die einzelnen Wegpunkte mit Beschreibungen, Anekdoten und Bildern oder Videoclips versehen. Was MobilyTrip vergleichbaren Anwendungen voraus hat: Es ist möglich, nachträglich noch Fotos von einer externen Kamera in die Tag-für-Tag-Chronologie einzufügen. Dann nämlich, wenn man seine Reisedokumentation auf MobilyTrip.com als Blog veröffentlicht.

Aber auch die Apps „TripColor“,  „TrackMyTour“ und „Swemos“ bieten dieselben Funktionen. Es muss ja nicht immer die Dokumentation des dreimonatigen Andentrips sein, sondern kann auch eine schön aufbereitete Darstellung des letzten Betriebsausflugs der Bibliothek sein.

Quelle:

http://mobil.deutschebahn.com/leben/der-rote-reisefaden/