Im Rahmen einer gemeinsamen Restitutionsaktion von NS-Raubgut aus 14 deutschen Bibliotheken und Archiven wurden 36 Bände aus der Sammlung des jüdischen Schriftstellers Raoul Fernand Jellinek-Mercedes (1888–1939) an dessen Erben zurückgegeben. Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) teilte mit, dass die Werke anschließend für die jeweiligen Sammlungen zurückerworben werden konnten.
Die Provenienzforschung identifizierte drei Bücher in der SLUB Dresden, eines in der Stadtbibliothek Chemnitz, 15 in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig und 17 in der Leipziger Stadtbibliothek. Die SLUB Dresden führt seit 2009 systematische Provenienzforschungsprojekte durch, um NS-Raubgut in ihren Beständen zu identifizieren und zu restituieren.
Raoul Fernand Jellinek-Mercedes war ein jüdischer Schriftsteller, der 1939 unter dem Druck der nationalsozialistischen Verfolgung Selbstmord beging. Seine Bibliothek wurde nach seinem Tod zerstreut, und Teile davon gelangten in verschiedene Bibliotheken. Die Rückgabe der Bücher an seine Erben stellt einen wichtigen Schritt in der Aufarbeitung des NS-Raubguts dar.
Die Koordinierungsstelle NS-Raubgut für Öffentliche Bibliotheken in Sachsen unterstützt Bibliotheken bei der Identifizierung und Rückgabe von NS-Raubgut. Sie bietet Rechercheunterstützung, betreut Antragsverfahren beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und erstellt Gutachten.
Mehr Informationen auf dieser Website https://www.stern.de/gesellschaft/regional/sachsen/provenienzforschung–saechsische-bibliotheken-geben-ns-raubgut-zurueck-35706628.html