Besonders auf verbreiteten Plattformen wie Instagram, Facebook, Flickr und Twitter rücken Bilder immer mehr in den Fokus. Instagram und Flickr zum Beispiel bauen das gesamte Konzept auf Fotos und teilweise auch auf Selfies auf. Warum sich also nicht auch als Bibliothek dort einmal umschauen und evtl. eigene Bilder hochladen?
Als Pool für schöne Deko-Ideen etc. ist Instagram eine wahre Fundgrube, aber selbst wenn man diesen Aspekt einmal außer Acht lässt, haben diese Seiten noch einiges zu bieten. Bibliotheken können sich neben Gruppen von Bibliophilen und Hobbyfotografen selbst präsentieren und offener für die eigenen Kunden werden. Viele Internetnutzer, die keine Bibliothek besuchen, sind auf ebendiesen Plattformen unterwegs. Um die Bibliothek für diese Nutzer ins Bewusstsein zu rufen, sind regelmäßige Bilder und auch eine einfache Raumdokumentation ein gutes Hilfsmittel.
Die Darstellung der Bibliothek für die Nutzer ist genauso wichtig wie die Sichtbarkeit der Bibliothek in der Politik. Ein Politiker, der die Bibliothek noch nie gesehen hat und die Räume und Veranstaltungen nicht kennt, kann sich aus den zur Verfügung gestellten Kennzahlen oft nur schwer eine Vorstellung von der realen Bibliothek machen. Hinzu kommt, dass sich die Arbeit und der Erfolg nicht nur anhand von Ausleihzahlen abbilden lassen. Deshalb wurden in der letzten Zeit verschiedene Bild-Angebote im Netz ins Leben gerufen. Neben der Gruppe Bibliotheken in NRW von der Fachstelle wurde auch Bibliowelten auf Flickr eingeführt. In Bibliowelten dokumentiert Andreas Mittrowann (ekz) die Räumlichkeiten von verschiedenen Bibliotheken weltweit. Neben der Repräsentation ist das auch zum Vergleich für Bibliotheken gedacht. So wird es einfacher für Bibliothekare, die eigene Bibliothek im Kontext zu sehen. Das Konzept, auch über die Landesgrenzen hinaus einen Vergleich möglich zu machen, hilft den Bibliothekaren neue Ideen zu finden und in der eigenen Bibliothek umzusetzen. Ein ähnlicher Gedanke hat die Fachstelle zur Gründung der Flickr-Gruppe Bibliotheken in NRW bewegt. Wir möchten in dieser Gruppe das Bild von Bibliotheken in NRW allgemein schärfen und eine Darstellung der Räumlichkeiten für jeden Interessierten ermöglichen. So kann jede Bibliothek für sich betrachtet, aber auch der Vergleich zwischen Bibliotheken innerhalb von NRW gezogen werden. Da in vielen Gemeinden ähnliche Voraussetzungen herrschen, ist die Adaption einer Idee oft schnell möglich.
Es gibt für den Aufbau eines Flickr- oder Instagram-Accounts verschiedene Ansätze in Bibliotheken. Große Bibliotheken mit umfangreichen Bild-Sammlungen nutzen z. B. häufig einen Account, um den vorhandenen Bildbestand sichtbar zu machen. Die New York Public Library dokumentiert so beispielsweise nicht nur das Leben in New York anhand von alten Fotos, sondern auch den Wandel der Stadt und der Bibliothek. Für Bibliotheken ohne großen Bildbestand sind aktuelle Dokumentationen ein besserer Ansatz. Die aktuellen Räumlichkeiten, tägliche Arbeiten und Veranstaltungen können sehr gut in Bildreihen dargestellt werden. Ein gutes Beispiel ist hier die Arlington Public Library oder der Flickr-Account der Bibliothek St. Marien. In St. Marien wurden zum Start des Accounts die Bibliothek und das Team vorgestellt und so eine persönliche und offene Basis geschaffen.
Es ist nicht relevant, ob Flickr, Instagram oder ein anderes öffentliches Portal für einen Account genutzt wird: jedes hat seine Vor- und Nachteile. Allerdings ist die Online-Darstellung der Bibliothek mithilfe von Bildern sehr wichtig; nicht nur für die Lobbyarbeit, sondern auch zur Definierung des Images einer Bibliothek.