Was passiert, wenn wir uns zunehmend auf die sozialen Medien und das Internet verlassen? Woher wissen wir, ob ein Bild, ein Film oder ein Tweet der Wahrheit entspricht oder authentisch ist? Antworten darauf will das Projekt „Edition Desinformation“ von The Glass Room geben. Die virtuelle Ausstellung geht mithilfe von Postern, Apps und Filmen dem Thema Fehlinformationen in all ihren Formen auf den Grund. Es ist ein Projekt von IFLA, Tactical Tech und Save the Children Italia als Teil der EU „Preparatory Action on Media Literacy for All“. Die Austellung ist auch in deutscher Sprache verfügbar und kann von Bibliotheken sowohl zur Schulung von Mitarbeitern als auch für entsprechende Lernangebote für Erwachsene und Schüler*innen genutzt werden. Link zur Ausstellung:
Großbritannien nimmt nach dem Austritt aus der Europäischen Union nicht mehr am EU-Austauschprogramm ERASMUS+ teil. Um Auszubildenden und Ausbilder*innen weiterhin berufspraktische Erfahrungen im Vereinigten Königreich zu ermöglichen, bietet das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Austauschprogramms AusbildungWeltweit nun auch erstmalig eine entsprechende Förderung für das Zielland Großbritannien an. Jetzt beantragte Auslandsaufenthalte können zwischen Juni 2021 und März 2022 realisiert werden. Die Antragsfrist endet am 11. Februar 2021. Mehr Informationen unter https://www.ausbildung-weltweit.de/de/erste-antragsrunde-2021.html
Die Verwertungsgesellschaften (VG) Wort und Bild-Kunst gestatten den Bibliotheken befristet bis zum 31. März 2021, Fernleihen ohne zusätzliche Kosten auch digital an die bestellenden Nutzer*innen auszuliefern. Aufgrund der pandemiebedingten Schließung der Bibliotheken ist dies ein wichtiger Schritt für die elektronische Literaturversorgung von vielen tausenden Nutzer*innen. Mehr Informationen unter
Die Kommission Biblio2030 moderiert im Auftrag des Schweizer Bibliotheksverbands Bibliosuisse die Kampagne «Biblio2030 – Bibliotheken verändern die Welt». Diese Kampagne will Bibliotheken als Treiberinnen der nachhaltigen Gesellschaft sichtbar machen, sie mit den verantwortlichen Stellen in der Bundesverwaltung und den Partnern aus der Zivilgesellschaft vernetzen und damit die nachhaltige Entwicklung insgesamt und für alle fördern.
Im Auftrag der Kommission Biblio2030 ist nun ein Film-Trailer entstanden, der das Engagement und die Möglichkeiten von Bibliotheken aufzeigt. Link zum Film: https://biblio2030.bibliosuisse.ch/Home
Das Projekt „Netzwerk Bibliothek Medienbildung“, das vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) von 2019 bis 2022 umgesetzt wird, hat umfassende Lehrmaterialien zur Umsetzung medienpädagogischer Workshops in Bibliotheken herausgegeben.
Entwickelt wurde ein Leitfaden bestehend aus drei Modulen, aus denen individuelle medienpädagogische Workshops zusammengestellt werden können: Theorie und Haltung (Modul 1), die Konzeption medienpädagogischer Workshops (Modul 2) sowie den Einsatz und das Kennenlernen medienpädagogischer Tools (Modul 3).
Über 600 Bibliotheksleitungen fordern in einem Offenen Brief des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages die Gleichbehandlung beim Verleih von gedruckten Büchern und E-Books in Bibliotheken. Aktuell müssen Öffentliche Bibliotheken mit den Verlagen spezielle Lizenzen aushandeln, die den Verleih von E-Books regeln. Teilweise können neue E-Books erst nach einem Jahr angeboten werden. Anlässlich des geplanten Gesetzentwurfes zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes appelliert der dbv nun, dies zu ändern und eine entsprechende gesetzliche Regelung dort aufzunehmen. Der Brief kann unter folgendem Link mitunterzeichnet werden: https://www.bibliotheksverband.de/dbv/kampagnen-und-aktionstage/e-medien-in-der-bibliothek/offener-brief?fbclid=IwAR1EreVUx7yZ_4UefX2d9qz73gfGd1ArY5hTn3RjTau3a9ObvYpwEQUdY_4
Die Universitätsbibliothek Hildesheim lädt zu einem Austausch zum Thema Tutorials am 3. März 2021 von 10 bis 12 Uhr in einem virtuellen Raum über BigBlueButton (BBB). Ziel ist es, ein Netzwerk zur gegenseitigen Inspiration zu gründen. In regelmäßigen Treffen können neue Themen besprochen und Fragen rund um Themen wie Planung, Produktion oder technische Ausstattung geklärt werden. Eingeladen sind alle, die sich für das Thema interessieren: egal, ob sie noch nicht begonnen haben oder schon erfahren sind. Die Anmeldung erfolgt bei Ninon Franziska Frank per Mail unter frank@uni-hildesheim.de
Einer unserer drei Reisekoffer hat 2020 Station in Borken gemacht. Vier Wochen lang konnten die Kolleg*innen der Remigius Bücherei in Borken Geräte und Apps wie 360-Grad-Kamera, Videokamera, Tonie-Box, Aufnahmegerät und GreenScreen testen. Entstanden sind dabei zwei überaus gelungene Videos sowie dieser Bericht in Form eines Märchens über ihre Zeit mit dem Audiovisuellen Koffer.
Überlebt hat’s, das war nicht das Problem — wenn Münsterländer Bibliotheksheld*innen digitale Experimente machen
Es begab sich aber zu der Zeit, da im ganzen Land ein hartnäckiges Virus herrschte, das öffentliche Bibliotheken dazu zwang, ihre Öffnungszeiten einzuschränken und die Arbeit zu digitalisieren. In der Remigius Bücherei im Münsterland wohnte damals ein wissbegieriges Team mit Nelly, der quirligen Kita-Bespaßerin. Eines trüben Oktober-Tages – es drohte bereits der nächste Corona-Lockdown – erhielt das Team angekündigten Besuch eines Medienpädagogen im Auftrag des H… im Auftrag der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken. Tom reiste mit zwei großen, schweren Koffern an, deren Inhalt mit dem schlichten Kürzel AV-Medien getarnt war. Nelly verstand sehr schnell, dass sie den Inhalt des Koffers nicht geschenkt bekam, denn dafür war er viel zu wertvoll: Notebooks, iPads, Greenscreen-Zubehör und eine Tonie-Hörbox -prima, die kannte sie schon – kamen zum Vorschein, außerdem diverse unbekannte Geräte wie eine Occulus-VR-Brille, 360-Grad-, Video- und Action-Kamera. Da dämmerte es Nelly und ihrem Team: Videos sollten erstellt werden! Und damit das auch mit dem Ton vernünftig klappt, gab es zusätzlich das ganze Gedöns von Stativen über professionelle Mikros bis zu Kopfhörern und Lautsprechern. Es fehlte nichts, sogar an Speicherkarten war gedacht. Der Deal klang gut: 4 Wochen Leihgabe der Technik und Experimentieren nach Herzenslust gegen mindestens 1 fertiges Produkt.
Der Zufall wollte es, dass zeitgleich die Anfrage an die Bücherei kam, für das Adventsprogramm der Pfarrgemeinde ein Video mit der Herbergssuche von Maria und Joseph zu erstellen. Also waren zwei Ziele formuliert: Videoproduktion „Herbergssuche digital“ und Ausprobieren vor allem derjenigen Geräte, die das Team (4 Hauptamtliche plus Azubi) noch nicht kannte. Effizienz, also Aufgabenverteilung, war jetzt geboten. Das Team sammelte für die digitale Herbergssuche inhaltliche Ideen, schrieb das Storyboard, filmte und fotografierte vor Greencreen, nahm Ton auf, produzierte Musik mit dem Roli-Kit und schnitt schließlich alles in iMovie auf dem MacBook zu einer Nachrichtensendung zusammen.
Neue „Innenansichten“ der Bücherei
Währenddessen probierte Nelly die 360-Grad-Kamera aus und gewann ganz neue „Innenansichten“ der Bücherei. Man glaubt ja gar nicht, wie belastet ein Zeitschriftenfach ist, wenn jemand von außen die Klappe aufreißt und nach Heften grapscht oder wie ein 3D-Drucker sich fühlen muss, wenn neugierige Gesichter an seiner Scheibe kleben oder noch schlimmer: wie schwindelfrei Bücher sein müssen, wenn sie über das Förderband der Außenrückgabe geschickt werden. Ja, das kann man in etwa nachempfinden, wenn man diese Foto- und Film-Aufnahmen z.B. mit dem Handy in einer VR-Brille betrachtet. Dumm nur, dass sogar der 20 Jahre alte Kühlschrank zweifelsfreie Beweisfotos liefert, wer denn den Sekt daraus stibitzt hat.
Davon beschwingt kam Nelly auf die Idee, mit der Action-Kamera wilde Aufnahmen zu machen – dafür steht ja schließlich die Bezeichnung „Action“, oder? – und fand ausgerechnet in der Chefin die passende Komplizin. Und so entstand „Nellys schöne neue Welt“, Innenansichten aus der Remigius Bücherei…
Und wenn niemand Nelly Einhalt gebietet, kommt sie womöglich auf noch mehr Ideen, was und wen man filmen kann. Die Voraussetzungen sind gut: iPads und Greenscreen sind im Büchereialltag schon im Einsatz, Mikrophone wurden jetzt dazu gekauft und von Tom, dem Medienpädagogen, gab es ja zahlreiche methodische Anregungen und technische Tipps für kleine Workshops mit Kindern und Jugendlichen. Und weil Borken immer noch vom Virus bedroht wird und die Kita- Kinder nicht in die Bücherei kommen dürfen, kann Nelly ihr Quassel-Gen gar nicht ausleben. Dabei möchte sie doch soooo gerne noch die neuen Mikros ausprobieren…
Über das Qualifizierungsprogramm „In 30 Tagen um die Welt – Digitale Reisekoffer für Bibliotheken“
Die vorgestellten Medienprodukte sind im Rahmen des Qualifizierungsprogramms „In 30 Tagen um die Welt – Digitale Reisekoffer für Bibliotheken“ der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW entstanden. In dem Projekt erhalten die teilnehmenden Bibliotheken einen themenspezifischen Medienkoffer mit Geräten, die sie 30 Tage lang nutzen können. In dieser Zeit lernen die Bibliotheksmitarbeiter*innen, wie die Geräte funktionieren und wie man sie einsetzen kann. Entstanden sind ganz unterschiedliche Formate – von How-to-Filmen über Lichtmalereien bis hin zu Podcasts. Einige ausgewählte Ergebnisse stellen wir in dieser Blog-Reihe vor.
Langfristiges Ziel des Programms ist es, Angebote zur Förderung von Medienkompetenz zu entwickeln. Zunächst steht aber die eigene Praxis im Vordergrund – mit dem Ziel zu einem beliebigen Thema etwas konkret Sichtbares herzustellen. Auf Reise waren bisher der Koffer „Audiovisuelles Lernen“ zur Erstellung von Audio- und Videoproduktionen und der Koffer „Bildwelten und Lernen“ für die Themen Fotografie, digitales Zeichnen und Bildbearbeitung.
Sie haben auch Interesse an einem digitalen Reisekoffer? Dann wenden Sie sich bitte an Frau Lachmann oder Frau Göring.
Der Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare lädt an vier Terminen (01.03.2021, 15.03.2021, 22.03.2021 und 12.04.2021) zu einer Videokonferenz zum Thema Stellenbewertungen und individuelle Eingruppierung ein.
Die Einladung richtet sich an Leitungspersonen und Personen, die eine Stellenbeschreibung vorbereiten. Es kann keine verbindlichen Beratung stattfinden, allerdings können Impulse und Fälle aus der Praxis bei eigenen Fragestellungen diskutiert werden.
Die Sächsische Landesfachstelle für Bibliotheken hat eine Handreichung erstellt, die eine nachhaltige Entwicklung in öffentlichen Bibliotheken in Sachsen unterstützen soll. Sie gibt eine theoretische Einführung und enthält Anregungen, wie erste konkrete Schritte hin zu einer nachhaltigen Bibliothek aussehen können. Praxisbeispiele aus verschiedenen Bibliotheken sollen Impulse geben.