Informationen und Meldungen aus dem Bibliothekswesen (Nachrichten) vor allem mit lokalem Bezug bzw. Interesse der hiesigen Bibliotheken. Schwerpunkte sind daher Meldungen aus NRW-Bibliotheken, Verbänden und Institutionen sowie Termine, Fortbildungen und den Themengebieten: Medien- und Informationskompetenz, Kinder- und Jugendarbeit, Integration, Rechtsprechungen und Technologien, die auf einen bibliothekarischen Kontext bezogen werden können.
Die Herausgeberinnen des Praxishandbuchs „Personalgewinnung in Bibliotheken – Arbeitskräfte finden, gewinnen und halten“ haben einen Call for Papers veröffentlicht. Das Handbuch richtet sich hauptsächlich an Führungskräfte in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken sowie anderen Informationseinrichtungen, an Bibliotheksmitarbeitende, die für Personalgewinnung und -entwicklung zuständig sind, und an Personal aus den Bereichen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Ideen für Beiträge können als Abstract bis zum 31. Juli 2024 eingereicht werden. Die Veröffentlichung des Handbuchs ist für 2025 bei De Gruyter Saur geplant.
Der internationale Bibliotheksverband IFLA arbeitet in diesem Jahr an einer neuen Strategie. Nach fünf Umfragen unter Mitgliedern und Freiwilligen liegt nun ein erster Entwurf vor, der bis zum 11. Juni 2024 kommentiert werden kann: https://repository.ifla.org/handle/123456789/3304
Vom 6. bis 9. Juni 2024 wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union zum zehnten Mal das Europäische Parlament. Ein neues Spotlight auf dem Bibliotheksportal bietet Informationen zur Europäischen Union und zur Europawahl und informiert über das Manifest der Europäischen Bibliotheksverbände. Zudem gibt es Links zu Materialien rund um die Wahl, die von Bibliotheken genutzt werden können. Mehr Informationen auf dieser Website https://bibliotheksportal.de/bibliotheken-und-die-europawahl/
Auch in diesem Jahr können sich wieder Einzelpersonen, Bibliotheken, Kindertagesstätten und Schulen, die sich in Deutschland für die Leseförderung engagieren, für den Deutschen Lesepreis 2025 bewerben. Die Initiatoren Stiftung Lesen und Commerzbank-Stiftung zeichnen innovative und bewährte Leseförderungsmaßnahmen in sechs unterschiedlichen Kategorien aus. Die Einreichungsfrist endet am 30. Juni 2024. Mehr Informationen auf dieser Website: https://deutscher-lesepreis.de/
Die Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj) und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels haben die GfK mit einer umfassenden Studie beauftragt, um mehr über den Markt im Bereich Kinder- und Jugendbuch zu erfahren. Die Studie zeigt, dass neben Buchhandlungen auch Bibliotheken eine große Rolle als Kontaktpunkt zu Büchern bei Jugendlichen spielen und die gedruckte Version klar bevorzugt wird. 97 Prozent der 10- bis 19-Jährigen sowie 96 Prozent der 20- bis 29-Jährigen lesen Bücher gedruckt. Die Kurzversion der Studie, zentrale Ergebnisse und weitere Informationen zur Studie sind auf dieser Website zu finden: https://www.boersenverein.de/markt-daten/marktforschung/studien-umfragen/studie-bock-auf-buch-2024/
Lebendiger Treffpunkt für Menschen jeden Alters, ein Ort digitaler Medien und Angebote, der Digitalisierung erlebbar und erlernbar macht: Moderne Stadtbibliotheken können für Bürgerinnen, Bürger und kommunale Akteure wichtige Partner der digitalen Transformation sein. Während die beiden ersten NRW-Konferenzen dem bibliotheksfachlichen Austausch dienten, stellte die 3. und abschließende NRW-Konferenz im Rahmen der #DigitiativeNRWden Dialog zwischen Kommunalverwaltung und Bibliotheken in den Mittelpunkt. Und so reisten viele Teilnehmende im Tandem aus einer Kommune an. Gastgeber am 13. Mai waren die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW und der Verband der Bibliotheken des Landes NRW.
„Bibliotheken werden in ihrer neuen Funktion und mit ihren digitalen Kompetenzen und Angeboten zu Treffpunkten, zu Orten der Begegnung und des Austauschs. Mit der #DigitiativeNRW unterstützen wir die Bibliotheken bei dieser Entwicklung. Neben Einzelhandel und Gastronomie können Bibliotheken in einer digital geprägten Welt für Kommunen ein wichtiger Bestandteil lebendiger Innenstädte und Stadtteile sein“, erklärte Regierungspräsident Thomas Schürmann zur Eröffnung. „Dabei geht es nicht darum, in den Bibliotheken, die neuesten technischen Spielereien zu präsentieren, sondern relevanten und ansprechenden Service anzubieten, der einen echten Nutzen stiftet und einen positiven Beitrag zur digitalen Teilhabe leistet“, betonte Christina Osei, Präsidentin des Verbandes der Bibliotheken des Landes NRW, in ihrer Begrüßung.
„Fit for Future – Die digitale Transformation als Herausforderung für die Gesellschaft: Kommunen und Bibliotheken in einem Boot“
In ihrem Impulsvortrag skizzierte Cornelia Vonhof, Professorin an der Hochschule der Medien Stuttgart, den mehr als 100 Teilnehmenden im Plenarsaal der Bezirksregierung Düsseldorf die gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung: Die digitalen Technologien schreiten rasant voran, doch nicht alle Menschen können oder wollen dieses Tempo mitgehen. Circa die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger stehen dem digitalen Wandel aufgeschlossen gegenüber und erwarten auch von Kommunen mehr digitalen Service. Die andere Hälfte sehen die zunehmende Digitalisierung skeptisch oder lehnen sie ab. Unter anderem, weil ihnen entsprechende Kenntnisse fehlen und sie unsicher im Umgang mit digitalen Anwendungen sind.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen des D21-Digital-Index 23/24 stellt sich die Frage, was getan werden kann und muss, wenn künftig mehr und mehr (kommunale) Dienstleistungen digital angeboten werden? Die Schere zwischen den Menschen, die mehr digitale Services erwarten und denen, die digitalen Services ablehnend gegenüberstehen, darf dann nicht noch größer werden. Die Schließung des bestehenden „Digital Skills Gap“ ist von entscheidender Bedeutung. Gut ausgestattete Bibliotheken vor Ort können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Angebote für die Stärkung digitaler Kompetenzen verschiedener Zielgruppen zu entwickeln, so Vonhof.
DigitiativeNRW – Herausforderungen für die Zukunft
Petra Büning, Leiterin der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW, gab einen Überblick über den zurückliegenden Prozess der DigitiativeNRW. Der in der DigitiativeNRW breit angelegte Diskurs zu den Herausforderungen der digitalen Transformation Öffentlicher Bibliotheken, der sowohl regional in den Regierungsbezirken als auch NRW-weit stattfand, macht deutlich, dass die digitale Transformation verschiedene Wirkungsebenen umfasst. Die digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt sorgt bei den Menschen für neue Bedarfe und Erwartungen an Bibliotheken, auf die diese mit veränderten Angeboten reagieren müssen. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt der Beschäftigten in Bibliotheken. Neue Kompetenzen sind gefragt, einerseits bei der Weiterentwicklung der Angebote, andererseits an den Arbeitsplätzen selber. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen haben Bibliotheksbeschäftigte in 5 themenspezifischen Arbeitsgruppen eine Reihe von Maßnahmenvorschlägen entwickelt. Fünf davon werden nun konkret von der Fachstelle umgesetzt. Darunter ist ein Pilotprojekt zu neuen Organisations- und Arbeitszeitmodellen in Bibliotheken.
„Was diese Initiative so besonders macht, ist ihr partizipativer Ansatz“, betonte Silke Niermann, Leiterin der Stadtbibliothek Gütersloh und Mitglied des Beirats der DigitiativeNRW, beim Bühnengespräch. Statt zentral Maßnahmen zu beschließen, hat die Fachstelle die Bibliotheksbeschäftigten eingeladen, sich an den Diskussionen aber auch an der Entwicklung von Maßnahmen zur besseren Bewältigung der digitalen Transformation zu beteiligen. „Es macht mich stolz, zu sehen, dass nun die ersten Fortbildungen das Label DigitiativeNRW tragen“, erklärte Jutta Ludwig, Leiterin der Stadtbibliothek Arnsberg, Mitglied des Beirats und der AG Ressourcen der DigitiativeNRW.
Perspektive zweier Seiten – Austausch und Vernetzung
Dann waren die Teilnehmenden eingeladen die Bedeutung von Bibliotheken für Kommunen miteinander zu erörtern. Im Mittelpunkt standen die Fragen:
Was sind aktuelle und erwartete Herausforderungen in der (Stadt)Gesellschaft?
Welches sind Rolle / Aufgaben / Möglichkeiten der Bibliothek in diesen Entwicklungen?
Wie erleben wir Bibliothek derzeit in der Kommune? Perspektiven zweier Seiten.
Anschließend wurden die Ergebnisse mit einem digitalen Umfrageinstrument als gewichtete Wortwolke für alle sichtbar:
Was sind aktuelle und erwartete Herausforderungen in meiner (Stadt) Gesellschaft?
Welches sind Rolle/Aufgaben/Möglichkeiten der Bibliothek in diesen Entwicklungen?
Wie erlebe ich Bibliothek derzeit in meiner Kommune?
Geschichten des Gelingens
Angeregt durch Beispiele des Gelingens erkundeten die Teilnehmenden am Nachmittag in 9 Gruppen konkrete Möglichkeiten und Potenziale von Bibliotheken, einen Beitrag zur Abmilderung der Digitalen Spaltung in der Kommune zu leisten. So unterstützen etwa ehrenamtliche Digitalpaten in den Räumen der Bibliothek Hilden ältere Menschen bei der Nutzung von Laptops oder Smartphones. Sie führen in den Umgang mit den Geräten und diversen Apps ein und helfen bei der Lösung technischer Schwierigkeiten. In der Stadtbibliothek Köln gibt es Schnupperkurse für Erwachsene zum Thema Künstliche Intelligenz (KI), beispielsweise mit grundlegenden Informationen zu ChatGPT. Hier können erste Erfahrungen mit der Nutzung von ChatGPT gemacht werden. Gleichzeitig werden Grenzen und ethische Aspekte im Umgang mit KI angesprochen.
Gleich neun gute Praxisbeispiele, wie Bibliotheken jetzt bereits die Bedarfe ihrer Stadtgesellschaft innovativ erfüllen, waren für die Gespräche ein inspirierendes Sprungbrett.
Gemeinsame Leitfragen für die Gruppendiskussionen:
Welche gesellschaftlichen Bedarfe sehen Sie in Ihren Kommunen, bei deren Lösung Bibliotheken einen Beitrag leisten können? Welche Ideen und Ansatzpunkte gibt es, um die Einbindung der Bibliotheken voranzubringen?
Zum Ende der Konferenz hatten die kommunalen Tandems Zeit, sich von den Diskussionsergebnissen der anderen Gesprächsrunden anregen zu lassen – und konkrete gemeinsame nächste Schritte zu vereinbaren. Exemplarisch teilten anschließend drei Tandems ihre Ideen und Vorhaben mit den anderen Teilnehmenden, die aus dem Konferenztag heraus entstanden sind:
Nutzung von freien Räumlichkeiten über der Bibliothek für ein Sprachcafé
Werbung für den Bibliotheksausweis über den großen Mail-Verteiler des Kulturamtes
Leerstehendes Gebäude in der Innenstadt nutzen und mit gespendeten Büchern ausstatten
Fazit: Viele motivierende Impulse für den Einbezug der Bibliotheken bei der Umsetzung kommunaler Entwicklungsziele
Die ersten spontanen Rückmeldungen waren positiv. Hervorgehoben wurde die Freude am Austausch im Tandem und mit anderen Kommunen und die daraus entstandene Perspektiverweiterung. „Wir freuen uns, dass so viele Verantwortliche aus der Kommunalverwaltung und aus den Bibliotheken die Möglichkeit genutzt haben, um über die Entwicklungsmöglichkeiten Öffentlicher Bibliotheken zu diskutieren“, so Petra Büning. Christina Osei zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Ich glaube, der persönliche Austausch hat viele motivierende Impulse für den Einbezug der Bibliotheken vor Ort gesetzt.“
Video-Aufzeichnung Vortrag Prof. Vonhof
Vortrag von Prof. Cornelia Vonhof
Fotos von der Veranstaltung
Mehr Fotos von der Veranstaltung haben wir auf Flickr veröffentlicht:
Zum diesjährigen „Tag der Bibliotheken“ stellt der dbv wieder umfangreiche Materialien zur Verfügung, mit denen Bibliotheken ihre Aktionen rund um den 24.10.2024 bewerben können. Auf der Website des dbv stehen Plakate in mehreren Varianten, Social-Media-Grafiken, das Logo sowie Vorlagen für Web-Banner zum Download bereit. Neu sind in diesem Jahr auch Vorlagen für Aufsteller, auf denen Bibliotheken z.B. am Tresen ihre Veranstaltungen präsentieren können. https://www.bibliotheksverband.de/tag-der-bibliotheken
Vom 17. bis 23. Juni 2024 findet die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ statt. Diese Woche soll auf „Einsamkeit als gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ aufmerksam machen und Unterstützungsangebote in ganz Deutschland hervorheben. Einrichtungen wie Bibliotheken können in dieser Woche ihre gemeinschaftsstiftenden Angebote und Aktionen öffentlichkeitswirksam präsentieren. Materialien für die Kommunikation stehen in einem Kommunikationskit zum Download bereit. Die Woche beginnt mit einer Konferenz des Kompetenznetzes Einsamkeit (KNE) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) am 17. Juni 2024 in Berlin. Die Veranstaltung kann online verfolgt werden. Mehr Informationen auf dieser Website https://kompetenznetz-einsamkeit.de/aktionswoche
Ein breites Bündnis aus rund fünfzig teilnehmenden Organisationen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, die beiden großen christlichen Kirchen, Sozial- und Wohlfahrtsverbände, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Kultur- und Sportverbände setzt sich für mehr Demokratie und Menschenrechte ein. Ziel von „Zusammen für Demokratie“ sei es, das Engagement der Zivilgesellschaft zu unterstützen, zu verstetigen und durch konkrete Maßnahmenpakete zu unterstützen.
Initiativen, die sich für Demokratie engagieren, können Unterstützung in Form von Mietkosten für Bühnen und technisches Equipment, Beratungsangeboten wie etwa zu versammlungsrechtlichen Fragen, Vermittlung von Künstler*innen sowie Herstellung und Verteilung von Informationsmaterialien wie Flyern und Plakaten sowie Kommunikationstrainings erhalten. Mehr Informationen auf dieser Website https://www.zusammen-fuer-demokratie.de/
Seit Ende Dezember 2023 unterstützt das Projekt „Mein Job Bibliothek“ die Bibliotheks-Community mit dem Webportal meinjob-bibliothek.de und den dort bereitgestellten Materialien bei der Personalgewinnung. Nun ist das Feedback der Community gefragt: Die Online-Umfrage wird vom 22. bis 31. Mai unter dem Link https://survey.lamapoll.de/Projektbewertung-MEIN-JOB-BIBLIOTHEK zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse der Befragung werden dann auf der diesjährigen BiblioCon im Rahmen der Veranstaltung der Kommission Personalgewinnung präsentiert (Donnerstag, den 6. Juni 2024, um 14 Uhr, Saal F / 2. OG).