Informationen und Meldungen aus dem Bibliothekswesen (Nachrichten) vor allem mit lokalem Bezug bzw. Interesse der hiesigen Bibliotheken. Schwerpunkte sind daher Meldungen aus NRW-Bibliotheken, Verbänden und Institutionen sowie Termine, Fortbildungen und den Themengebieten: Medien- und Informationskompetenz, Kinder- und Jugendarbeit, Integration, Rechtsprechungen und Technologien, die auf einen bibliothekarischen Kontext bezogen werden können.
Interessierte können jetzt in einem Planspiel gemeinsam mit anderen Spieler:innen Bezirkspolitik machen. Anhand eines konkreten Streitfalls entwickeln die Teilnehmenden die Position einer fiktiven Partei und vertreten diese in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Die vier bis 30 Teilnehmenden können in ihren Fraktionen und dann im Plenum beraten und diskutieren – am Ende wird über einen Antrag abgestimmt.
Ab sofort wird das Planspiel mit drei Szenarien (Bebauung, Fahrradstraße, Beleuchtung) in den Berliner öffentlichen Bibliotheken angeboten. Mehr Informationen unter https://planspiel-bezirkspolitik.de/
In dem Tutorial werden verschiedene Suchmaschinen und -methoden vorgestellt. Außerdem wird gezeigt, mit welchen Methoden die Qualität der gefundenen Quellen überprüft werden kann und wie man an Informationen gelangt, die nicht in Google zu finden sind.
Der mit 7.500 Euro dotierte Publizistenpreis der deutschen Bibliotheken (Helmut-Sontag-Preis) geht in diesem Jahr an die Autorinnen des Radio Bremen-Regionalmagazins „buten un binnen“ Brit Bentzen, Anna Berkhout, Anna-Lena Borchert, Nina Cöster und Immo Maus. In der fünfteiligen Serie, die vom 14. – 18. März 2022 in der Sendung „buten un binnen“ von Radio Bremen ausgestrahlt wurde, stellen die Autorinnen die verschiedenen Aufgaben und Funktionen von Bibliotheken vor und zeigen, wie Bibliotheken als Dritte Orte in die Stadtgesellschaft hineinwirken. Mehr Informationen unter https://www.lifepr.de/inaktiv/deutscher-bibliotheksverband-dbv-ev/autorinnen-von-radio-bremen-erhalten-den-publizistenpreis-der-deutschen-bibliotheken-2023/boxid/937709
Serviceroboter, Smart Homes, Robotertaxis, Chatbots – alles KI-Anwendungen – sind dabei, unser Leben dramatisch zu verändern. Der Referent Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Ertel hat 36 Jahre Erfahrung in der Künstlichen Intelligenz (KI) und wird über maschinelles Lernen, automatische Diagnose in Technik und Medizin, Serviceroboter für alte Menschen und Menschen mit Behinderung, Sprachmodelle und Kreative KIs berichten. Anhand spektakulärer Erfindungen wird er aufzeigen, dass das faszinierende Zeitalter der KI und der autonomen Systeme längst begonnen hat. Er wird zeigen, wie Neuronale Netze mit Deep Learning der in Deutschland lange dominanten klassischen Logik den Rang abgelaufen hat.
Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Veranstaltung: KI – Endlich ist der Durchbruch gelungen am 13. März von 17 bis 18 Uhr online.
Was plant die aktuelle Bundesregierung im Bereich Nachhaltigkeit? Welchen Beitrag leisten Kultureinrichtungen, und insbesondere Bibliotheken? Und welche Möglichkeiten gibt es für Kultureinrichtungen, die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitspolitik mitzugestalten? Diese und weitere Fragen diskutieren Bibliotheksvertreter*innen am 5. April in einer Online-Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Politik und Kultur.
Am 22.03.2023 zeigt Simone Freiwald, Bibliothekarin der Samtgemeindebücherei Hollenstedt, im nächsten Online-Seminar des Projektes „Netzwerk Bibliothek Medienbildung“, wie Veranstaltungsformate für Kita- und Grundschulkinder im digital-analogen Medienmix konzipiert werden können. Sie präsentiert die besten Tipps, vom Festlegen des Themas und geeigneter Medien über den Umgang mit der Gruppe bis hin zu Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit. Mehr Informationen sowie Anmeldung unter https://netzwerk-bibliothek.de/de_DE/termin/medienuebergreifende-buecherei-rallyes-fue.17575036
Welche Bücher finden Jugendliche spannend? Welcher Lesestoff reißt die ganze Klasse mit? Jugendliche aus dem Leseclub JuLiD der Weibelfeldschule Dreieich, aber auch weitere Leseclubs aus ganz Deutschland, haben für die Broschüre „Klasse(n)Lektüre“ Buchempfehlungen für das gemeinsame Lesen im Unterricht abgegeben. Sie wollen so Lesefreude auch bei Gleichaltrigen wecken. Mehr Informationen unter https://www.lesen-in-deutschland.de/html/content.php?object=journal&lid=1824
Anlässlich des diesjährigen Safer Internet Days stellte der Digitalverband Bitkom die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.032 Internetnutzerinnen ab 16 Jahren vor, bei der die Nutzung von sozialen Medien untersucht wurde.
Die Untersuchung ergab, dass in den vergangenen zwölf Monaten etwa 54 Millionen Menschen in sozialen Netzwerken unterwegs waren. Besonders bei der Nutzergruppe der unter 30-Jährigen wird deutlich, dass die sozialen Medien dazu dienen, sich über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren und sich am politischen Geschehen zu beteiligen. Zu den am häufigsten genutzten sozialen Netzwerken zählen Facebook (68 Prozent) und Instagram (54 Prozent).
Auch zu den Themen Fake News und Hassrede wurden die Teilnehmerinnen befragt: 66 Prozent gaben an, dass ihnen in den vergangenen 12 Monaten Fake News aufgefallen sind, darunter vor allem zu den Themen „Corona Pandemie“ (68 %), Ukraine-Krieg (55 %) und Flüchtlinge/Zuwanderung (52 %). Sechs von zehn Social-Media-Nutzerinnen (59 %) haben Hassrede bemerkt. Zwölf Prozent der Nutzerinnen sind selbst schon einmal Opfer von Hasskommentaren geworden. Mehr Informationen unter https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Mehr-als-50-Millionen-Deutsche-nutzen-soziale-Medien
Im Zeitalter der Digitalisierung und der virtuellen Räume könnte man annehmen, dass der physische Raum für Bibliotheken immer unwichtiger wird. So erfolgen Recherchen vermehrt über das Internet, Bücher werden in Form von E-Books konsumiert und statt Filme auszuleihen werden Streaming-Dienste genutzt.Die Anzahl der physischen Medien geht in einigen Segmenten zurück und dennoch gewinnt der physische Raum von Bibliotheken zunehmend an Bedeutung. Bibliotheken befinden sich im Wandel von reinen Ausleihinstitutionen hin zu Aufenthalts- und Begegnungsorten. Es gilt bei der Gestaltung von Bibliotheksräumen nicht primär die Medien zu betrachten, sondern die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer*innen in den Vordergrund zu rücken – weg von bestandsorientierten hin zu kundenorientierten Räumlichkeiten.
Vielleicht sollte man sich noch einmal kurz ins Gedächtnis rufen, was sich hinter dem Begriff Bestandsorientierung verbirgt. Über viele Jahre galt ein Zielbestand von zwei Medieneinheiten pro Einwohner als erstrebenswert. Dementsprechend wird die Größe der Räumlichkeiten nach den Unterbringungsmöglichkeiten für Medien berechnet. Die Medien nehmen den Großteil der verfügbaren Fläche ein. Ihre Aufstellung erfolgt klassisch nach ASB, häufig auch in Form von Kabinetten. Zwischen den Regalen befinden sich einige Recherche- und PC-Arbeitsplätze. Die Anzahl an Steckdosen ist eher begrenzt, da die Räumlichkeiten nicht als Lernorte konzipiert wurden. Die Gestaltung der Räume ist auf einen kurzen Aufenthalt ausgerichtet: Medium suchen, ausleihen und gehen.
Was ist im Gegensatz dazu unter kundenorientierter Raumgestaltung zu verstehen?
Nicht die Medien, sondern die Nutzer stehen im Fokus der Bibliothek. Es gibt insgesamt weniger physische Medien, der Bestandsaufbau orientiert sich stärker an Kundenwünschen und Ausleihzahlen. Medien werden so aufgestellt und präsentiert, dass sie für die Nutzer leicht und schnell auffindbar sind. Neben den Regalflächen werden Aufenthaltsflächen für Nutzer*innen geschaffen.
Insgesamt werden Bibliotheksflächen atmosphärischer gestaltet. Designer bzw. Architekten arbeiten dazu mit Farbkonzepten und verwenden neue Aufstellungsformen. Auch die Möbelauswahl erfolgt nach neuen Kriterien. Und immer hat man die Bedürfnisse der Bibliotheksnutzer*innen im Blick.
Welche Bedürfnisse haben Bibliothekskunden heute?
Natürlich gehört auch heute noch das Ausleihen von Medien zu den Grundbedürfnissen der Bibliothekskunden. Gleichzeitig erwarten sie einen Ort, der zum Lesen und Schmökern einlädt. Zeitschriften werden gewälzt, Kochbücher auf ihre Eignung für den nächsten Dinner-Abend geprüft und Reiseführer als Anregung für den anstehenden Urlaub durchgeblättert. Dafür werden Sitzplätze benötigt, die zum Verweilen einladen.
Eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft setzt die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen voraus. Deshalb ist der Zugang zu Informationen auch künftig eine wesentliche Aufgabe von Bibliotheken. Dieser erfolgt vermehrt über digitale Medien wie E-Books, Onlineplattformen, Datenbanken und natürlich über frei verfügbare Quellen im Internet. Um den Zugriff auf digitale Quellen zu ermöglichen, werden PC-Arbeitsplätze ebenso benötigt wie Arbeitsplätze, die das Arbeiten mit mobilen Endgeräten ermöglichen. Zugang zu Strom und WLAN sind also wichtig. Häufig bieten private Wohnräume nicht die Möglichkeit in einer Gruppe zu lernen. Bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen müssen daher sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeitsmöglichkeiten berücksichtigt werden.
Der Besuch von kommerziellen Cafés ist mit dem Verzehr von Speisen oder Getränken verbunden. In einladend gestalteten Kommunikationsbereichen und Lesecafés von Bibliotheken besteht die Möglichkeit sich ohne Konsumzwang auszutauschen. Hier können sich alle Altersklassen zwanglos treffen und unterhalten. Selbst ein großer Zeitungslesetisch ist oft mehr Ort für angeregte Diskussionen, als für das ruhige Lesen.
Die Veranstaltungsarbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung in Bibliotheken. Sei es in Form von Veranstaltungsangeboten oder durch die Bereitstellung von Räumen, Technik oder anderen Gegenständen für Nutzer, die ihre Veranstaltungen selber organisieren möchten. Diese benötigen entsprechende Flächen, Möbel und eine adäquate technische Ausstattung.
Die richtige Lage der Aufenthaltsbereiche
Um Aufenthaltsflächen in Bibliotheken kundenorientiert zu gestalten, spielen einige bereichsübergreifende Aspekte eine Rolle. Sowohl Loungeplätze, meistens bestehend aus bequemen Polstermöbeln, als auch Arbeitsplätze passen gut in den Randbereich der Medienaufstellung. Lesesessel in die Nähe der Belletristik und Arbeitstische in den Bereich der Sachliteratur.
Lesecafés und Kommunikationsbereiche können in den Eingangsbereich der Bibliothek eingeplant werden. Hier muss es nicht besonders ruhig sein. Zudem sorgt die Sichtbarkeit von außen für einen Schaufenster-Effekt und lockt weitere Besucher in die Bibliothek. Gerne werden diese Bereiche in Bibliotheken auch flexibel als Veranstaltungsflächen genutzt, da Bistrotische leicht zu verschieben und benötigte Stühle direkt vor Ort sind.
Licht schafft Atmosphäre
Auch Licht spielt eine wichtige Rolle bei der Bibliotheksgestaltung. Arbeitsplätze sollten wegen des Tageslichts möglichst an Fensterfronten eingeplant werden. Zudem sorgt der Ausblick ins Freie für Atmosphäre. Sollte ein Bibliotheksgebäude dies nicht hergeben, kann eine gemütliche Atmosphäre auch durch künstliches Licht, z.B. in Form von Leseleuchten, geschaffen werden. Als Richtwert für die Helligkeit gilt: Die Beleuchtung an den Nutzerarbeitsplätzen sollte 500 Lux betragen.
Arbeitsplätze am Fenster bieten natürliches Licht und sorgen für Atmosphäre (Stadtbibliothek Langenfeld).
Kein Widerspruch: Barrierefreie Sitzmöbel mit optischer Barriere
Damit Einzelarbeits- oder Leseplätze echte Rückzugsorte darstellen, sind optische Barrieren wichtig – unabhängig davon, ob sich die Plätze im Randbereich oder mittig im Raum befinden. Sessel mit hohen Rückenlehnen, wie z.B. Ohrensessel, können eine solche Sichtgrenze schaffen. Auch Sitzmöbel mit Drehfuß sind eine gute Lösung. Hier können die Kunden selbst entscheiden, ob sie sich zum Fenster drehen, um ihre Ruhe zu haben oder sich dem Raum zuwenden, um die darin stattfindenden Geschehnisse im Blick zu behalten. Auch Accessoires wie Kissen können für eine wohlige Wohnzimmeratmosphäre sorgen.
Damit Sitzmöbel auch den Aspekt der Barrierefreiheit berücksichtigen, sollten sie mit Armlehnen ausgestattet sein. Diese erleichtern besonders älteren oder körperlich eingeschränkten Personen das Aufstehen, da sie sich abstützen können. Praktisch sind auch Beistelltische, die als Ablagefläche dienen. Bei Zweisitzern dient oft auch der zweite Platz als Ablage. Generell gilt, dass Einsitzer flexibler sind als Mehrsitzer. Sie sind leichter zu verschieben – und viele Menschen möchten ungern neben einer fremden Person sitzen, sodass häufig nur einer der beiden Sitzplätze genutzt wird.
Auch die Bibliothek in Olsberg hat sich für Sessel mit hoher Lehne entschieden.
Flexibilität als Kriterium bei der Möbelauswahl
Auch Arbeitsplätze profitieren von optischen Barrieren. Eine Möglichkeit sind so genannte Raum-in-Raum-Lösungen. Zusätzliche Räume können zum Beispiel durch Regale gebildet werden. Diese sind nach oben hin offen – dies erleichtert die Belüftung und die Brandschutzvorkehrungen. Um trotz der Offenheit die Akustik in diesen Bereichen zu verbessern, können beispielsweise Akustiksegel von der Decke abgehangen werden. Alternativ gibt es auch Raum-in-Raum Möbel, sowohl für Einzel- als auch für Gruppenarbeitsplätze. Diese sind in Hinblick auf zukünftige, räumliche Veränderungen flexibler als gebaute Räume.
Flexibilität ist generell ein wichtiger Aspekt, besonders für kleinere Bibliotheken. Durch entsprechendes Mobiliar können Einzelarbeitsplätze flexibel zu Gruppenarbeitsplätzen kombiniert werden. Hierfür eignen sich quadratische Arbeitstische (80×80 cm oder 100×100 cm). Wo diese an festen Plätzen stehen, sollten sie mit einem Stromanschluss ausgestattet werden. Einige Hersteller bieten auch Tische auf Rollen an, um diese besser bewegen zu können. Stühle an Nutzerarbeitsplätzen sollten wegen der erhöhten Unfallgefahr nicht mit Rollen ausgestattet werden. Sie sollten bequem und funktional, bestenfalls stapelbar sein. Eine leicht flexible Rückenlehne und ein Material, das schnell die Körpertemperatur annimmt, sorgen für erhöhten Sitzkomfort. Es empfiehlt sich zudem ein einheitliches Stuhl-Modell zu auszuwählen, um die Stühle bei Bedarf gemeinsam aufzustellen.
Sitzmöbel: Farblich abgestimmt, hochwertig und langlebig
Die Frage, ob bei der Wahl auf teure Designermöbel zurückgegriffen werden sollte, stellt sich häufig in Verbindung mit der Sorge um möglichen Vandalismus. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Designklassiker und andere hochwertige Möbel bei den Nutzer*innen auf Wertschätzung treffen und sie sorgsam damit umgehen. Bei allen textilen Ausstattungsgegenständen sollte aber auf robuste Stoffe geachtet werden. Die Möbel werden schließlich täglich von vielen Menschen beansprucht. Ihre Farbgestaltung kann Teil eines in der Bibliothek vorhandenen Leitsystems sein, sofern verschiedene Bereiche durch eine unterschiedliche Farbgebung gekennzeichnet sind.
Spielerisch und gemütlich: die Kinderbibliothek
Neben der Gestaltung von Loungeplätzen, Lesecafés und Nutzerarbeitsplätzen, die in der Regel zunächst mit Blick auf Erwachsene eingerichtet werden, dürfen auch die Bereiche für die jüngeren Nutzer*innen der Bibliothek nicht vernachlässigt werden.
Insbesondere für Kinder sollte um die Medien herum eine Erlebniswelt geschaffen werden. Wiedererkennungsmerkmale wie ein Lesehaus, ein Piratenschiff oder eine Bücherlokomotive sind wichtige Elemente in der Gestaltung. Oft erkennen Eltern diese aus ihrer eigenen Kindheit wieder, wenn sie schließlich mit den eigenen Kindern in die Bibliothek kommen. Neben Leseplätzen, die auch Platz für Begleitpersonen zum Vorlesen schaffen, ist zu bedenken, dass Kinder gerne in anderen Positionen lesen als Erwachsene. Polsterelemente oder überdimensionierte Stofftiere können dazu einladen, auf dem Bauch oder Rücken liegend in einem Buch zu schmökern.
Stadtbibliothek Langenfeld: Große und bequeme Kissen laden zum entspannten Schmökern ein.
Cool und zeitgemäß: der Jugendbereich
In einer Jugendbibliothek sollte eine lockere Atmosphäre durch zeitgemäße, „coole“ Möbel geschaffen werden. Die Schwierigkeit liegt dabei in der Kurzlebigkeit von Trends. Die Umgebung muss einen Mehrwert zum eigenen Jugendzimmer schaffen und die Möglichkeit bieten, mit Freunden zu chillen. Um die häufig genutzten mobilen Endgeräte aufzuladen, ist der Zugang zu Strom besonders wichtig. Steckdosen können z.B. in Sitzmöbel integriert werden. Auch die WLAN-Ausleuchtung sollte gut sein. Jugendbibliotheken werden besonders dann gut von der Zielgruppe angenommen, wenn diese Punkte bei der Gestaltung berücksichtigt werden.
Zugang für alle durch Barrierefreiheit und Open Library
Damit die für die Bibliothekskunden geschaffenen Aufenthaltsflächen möglichst von allen Menschen genutzt werden können, ist der Zugang von großer Bedeutung. Zugang kann durch verschiedene Faktoren geschaffen werden. Zum einen über Barrierefreiheit, um Menschen mit physischen oder kognitiven Einschränkungen nicht auszuschließen. Zum anderen durch Öffnungszeiten.
Erweiterte Öffnungszeiten, z.B. durch ein Open Library-Konzept, gewährleisten die Erreichbarkeit von Nutzergruppen wie Berufstätigen oder Pendlern. Open Library setzt allerdings auch eine angepasste Raumgestaltung voraus. So muss der automatisierte Zugang in die Bibliothek gewährleistet sein. Und der Raum muss zum Beispiel durch niedrige Regale überschaubar bleiben. Diese Überschaubarkeit sorgt neben dem Aspekt der Raumüberwachung auch dafür, dass Nutzer sich besser orientieren können. Hier hilft auch ein gut geplantes und einheitlich umgesetztes Leit- und Orientierungssystem.
Gesamtkonzept sorgt für einheitliches Ergebnis
Man könnte bei vielen Aspekten noch weiter ins Detail gehen. Und sicherlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Stellschrauben. Wichtig ist es, ein Gesamtkonzept zu entwickeln, bevor mit der Umsetzung begonnen wird. Nur dann entsteht am Ende ein einheitliches Ergebnis, bei dem alle Maßnahmen miteinander harmonieren und funktionieren.
Der Artikel ist bereits in ähnlicher Form in der BUB Ausgabe 07/2020 erschienen.