Peer Göbel stellt auf giga.de 10 Quellen für kostenlose eBooks vor. Vertreten sind unter anderen Projekt Gutenberg, Zulu eBooks, archiv.org oder auch neobooks.
Gesamte Liste:
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Der Weg ins Web 2.0 ist nicht leicht – so das Fazit derr Superheldenanwärter. Im Regierungsbezirk Köln haben sich die Bibliotheken Burscheid (2,5 Stellen), Leichlingen (5,5 Stellen), Rösrath (3,0 Stellen) zu einem Web 2.0-Verbund zusammengeschlossen. Wie es den drei Teams bisher erging, berichtet Walter Mattheisen. Und auf Facebook findet man die Superhelden hier.
„Ein halbes Jahr bin ich jetzt Superheldenanwärter und das nicht allein auf weiter Flur sondern im Verbund mit den KollegInnen von drei Bibliotheken – Rösrath, Burscheid und Leichlingen bilden zusammen das Facebookprofil Social Media Superheldenanwärter.
Der Name irritiert – nicht nur die Benutzer unserer Bücherei – der Stadtbücherei Rösrath sondern auch die Superheldenanwärter selber. Die nötige Identifikation damit stellt sich nur zögerlich ein. Am 2. Coachingtag hat unser Mentor Christoph Deeg uns tüchtig eingeheizt.
Unsere Bedenken und Abwehrhaltung gegen den Verbund zusammengestaucht und unsere Ambitionen – uns nach dem Jahr des Verbundes – mit unseren Bibliotheken auf Facebook selber zu präsentieren – auf das Maß zurückgeführt, das unseren Möglichkeiten entspricht.
Trotz mancher guter Ansätze und allmählicher Fortschritte sind wir eben doch nur Social Media Superheldenanwärter – wir können es nur im Verbund schaffen, in Facebook in eine obere Liga zu kommen.
Es macht mir Spaß, Facebook und seine Möglichkeiten näher kennen zu lernen, ich brauchte nur unendlich mehr Zeit, beruflich und privat in die Tiefen der sozialen Netzwerke einzusteigen und mehr als nur die oberflächliche Kommunikation zu betreiben. Hier setzt auch meine Kritik an den neuen Formen der Sozialen Kommunikation an, es bleibt oft auch nur an der Oberfläche – ein kurzer Gruß, eine überraschende Mitteilung , ein interessantes Posting – doch schon gibt es das nächste Foto, ein anderes Video, ein neuer Kontakt.
Aber ich bin froh, dass ich an dem Workshop teilnehme und die Möglichkeit kennen lerne, mich in Facebook zu bewegen. Die anderen Sozialen Netzwerke warten auch noch auf ihre Entdeckung, ich bin neugierig, was das Projekt noch bringt.“
Hans Walter Matheisen
Stadtbücherei Rösrath
Verbund Social Media Superheldenanwärter
Als „Bücherbande“ haben sich drei kleine Bibliotheken aus dem Regierungsbezirk Detmold ins Web 2.0 gewagt. Michaela Nagel (Kirchlengern) und Susanne Sieker, die in Personalunion die Bibliotheken Porta Westfalica und Bad Oenhausen leitet, beschreiben, vor welchen Herausforderung ihr Verbund plötzlich stand.
:Ein Blick auf die Facebook-Seite lohnt sich: https://de-de.facebook.com/pages/B%C3%BCcherbande/119152968267092
„Im Rahmen seiner Bibliotheksförderung untersucht das Land Nordrhein-Westfalen seit 2009 im Projekt „Lernort Bibliothek“, wie bestehende und neue Bibliotheksangebote zu gestalten sind, damit Öffentliche Bibliotheken informelle Lernprozesse künftig zielgerichteter unterstützen können. Die Entwicklung und Umsetzung digitaler Services und Angebote hat sich als die Aufgabe herauskristallisiert, die für die Zukunft Öffentlicher Bibliotheken entscheidend ist.
Der damit verbundene Veränderungsprozesses stellt insbesondere kleine Bibliotheken vor erhebliche Herausforderungen. Aus diesem Grund sollen im Rahmen des Pilotprojektes „Web 2.0-Angebote und -Einsatz in kleinen Bibliotheken“ notwendige Rahmenbedingungen und Unterstützungsstrukturen für diese Bibliotheksgruppe untersucht und erprobt werden. Dazu können sich maximal fünf Bibliotheken mit bis zu vier Personalstellen zu einem Social-Media-Verbund zusammenschließen.
Der Verbund, der auf Facebook als „Bücherbande“ firmiert, umfasst die Büchereien von Bad Oeynhausen, Kirchlengern und Porta Westfalica. Dabei ist Bad Oeynhausen vom Personal her mit 3,5 Stellen am besten aufgestellt, während Porta Westfalica und Kirchlengern mit 1,5 Stellen in Minimalbesetzung arbeiten.
Die praktische Umsetzung der angesprochenen Vorgaben hatte mehrere Hemmschuhe:
Ziele des Pilotprojektes sind:
Schulungs- und Coachingprogramm
Der Aufbau des Social-Media-Verbundes beginnt mit einem zweitägigen Kick-Off-Workshop mit dem Ziel
In den darauf folgenden 12 Monaten finden vierteljährlich dreistündige Coaching-Workshops statt. An den Coaching-Workshops nehmen die Teams aller im Social-Media-Verbund kooperierenden Bibliotheken teil. Während der Workshops wird die aktuelle Situation gemeinsam analysiert. Aus der Analyse werden weitere Vorgehensweisen und Arbeitsaufträge abgeleitet. Dies betrifft sowohl die eigentlichen Web 2.0-Aktivitäten als auch das Kooperationsmodell.
Fazit:
Trotz aller Startschwierigkeiten und Knackpunkte ist es ganz toll, dass dieses Projekt existiert.
Allein hätten wir Minibibliotheken uns vermutlich nicht an einen Web 2.0-Auftritt gewagt bzw. diesen kaum bei Verwaltung und IT-Abteilung durchsetzen können.
Und durch die (mehr oder weniger) regelmäßige Arbeit mit Facebook bekommt man einen guten Einblick in die Welt der SocialMedia-Plattformen und bewegt sich allmählich sicherer und selbstverständlicher darin.“
Michaela Nagel, Leitung Kirchlengern
Susanne Sieker, Leitung Bad Oeynhausen und Porta Westfalica
Der Katalog ist das Rückgrat einer Bibliothek. Früher befand er sich in Holzkästen. Man konnte ihn sehen und anfassen. Heute versteckt er sich im Computer. Der Schatz ist nicht mehr sichtbar.
Aber – die Digitalisierung der Kataloge eröffnet der Bibliothek neue Möglichkeiten. Sie bietet die einmalige Chance, digitale und reale Welt mit einander zu verknüpfen. Wie das funktioniert, haben einige Bibliotheken im Pilotprojekt „Lernort Bibliothek – Kataloganreicherung“ bereits getestet.
Nicht nur in NRW, sondern bundesweit, beteiligen sich viele Bibliotheken am Sommerleseclub. Warum die tolle Leistung der Kinder nicht im Katalog sichtbar machen? Bitten Sie doch Schülerinnen und Schüler ihre Meinung über ihr Lieblingsbuch der Sommerleseclub-Saison im Katalog zu veröffentlichen. Direkt in der Bibliothek gemeinsam mit den Lesepaten, denen die Kinder gerade die Fragen zum Buch beantwortet haben. Eine kleine Belohnung steigert die Motivation sicherlich.
Und damit die tolle Zusatzleistung auch tatsächlich wahrgenommen wird, bietet LibraryThing for Libraries beispielsweise die Möglichkeit Rezensionen einem „Begriff“ zuzuordnen – ähnlich einem Tag/Schlagwort. Auf diese Weise können die Rezensionen in einem Blog-Widget angezeigt werden. Teile des Kataloges werden wieder sichtbar. Die Stadtbibliotheken Düsseldorf, Grevenbroich, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort, Hattingen, Rheinberg und Viersen haben bereits Erfahrungen gesammelt.
Was mit dem Sommerleseclub funktioniert, könnte man auch auf den Buchpreis des Deutschen Buchhandels oder andere Literaturpreise übertragen. Wie wäre es mit der Idee, die preisgekrönten Bücher durch den Literaturkreis der Bibliothek rezensieren zu lassen. Auch hier besteht die Möglichkeit, die Rezensionen in einem Blog-Widget über LibraryThing for Libraries zu bewerben.
Oder Leser können die neusten Bestseller kostenlos entleihen, wenn Sie anschließend eine Bewertung im Katalog vornehmen.
Die Stadtbibliothek Emmerich hat sich auf die Suche nach Partnern gemacht: dem örtlichen Buchhändler, der jugendliche Testleser um ihre Meinung zu aktuellen Jugendbüchern bittet, wurden die Rezensions- und Bewertungsmöglichkeiten im Bibliothekskatalog vorgestellt. Auch Deutschlehrer, Elterngruppen in Kindergärten, Literaturkreise, den Sportverein… könnte man auf bestimmte Aktionen und Themen ansprechen.
Interessante Anregungen für neue Veranstaltungsformate findet man auch auf anderen Internet-Plattformen. So wurde im Rahmen der didacta 2012 die Social Tagging-Plattform www.artigo.org vorgestellt. Hier können Kunstwerke von Nutzern gemeinsam verschlagwortet werden. Und damit dies nicht zu langweilig wird, wurden hierfür extra Spiele entwickelt. Erarbeitet wurde das Projekt von Kunsthistorikern, Informatikern und Computer-Linguisten der LMU in München. Gefördert wird es von der DFG. Schauen Sie es sich doch einfach einmal an:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=cHMuTDtgFCU#!]
Mit etwas Phantasie können sich Bibliotheken neue Veranstaltungsformen rund um den Katalog erschließen. Wie können diese Formate entwickelt werden? Das Team muss seine Kunden kennen. Es könnte die Augen nach Partnern offen halten – bewährten und neuen. Und das nicht nur in der realen Welt, sondern auch im Internet. Welche Literaturplattformen gibt es, auf denen sich die Bibliothek vielleicht engagieren könnte? Welche ihrer Kundengruppen hätte vielleicht Lust, dies gemeinsam mit der Bibliothek zu tun? Welche Plattform könnte man den Bibliotheksbesuchern ans Herz legen? Und gibt es Plattformen, die auf den ersten Blick nichts mit Bibliothek oder Literatur zu tun haben, deren Konzepte man aber auf das Thema Literatur übertragen könnte?
Alles schön und gut, wird der eine oder andere jetzt denken. Wie sollen wir das überhaupt alles leisten? Vielleicht arbeiten Sie ja bereits in anderen Projekten eng mit Bibliotheken in Ihrer Region zusammen? Könnte man die Zusammenarbeit hier nicht erweitern?
Katalog digital und real – wir finden, Kataloganreicherung kann neue Welten eröffnen. Welche Ideen haben Sie bereits in die Tat umgesetzt?
Die Münsterländer Bibliothekshelden sind einer von fünf Verbünden, die sich im Rahmen des Pilotprojektes „Lernort Bibliothek – Web 2.0-Angebote und -Einsatz in kleinen Bibliotheken 2012 / 2013“ auf den Weg gemacht haben. Der Verbund besteht aus den Bibliotheken Borken (3,5 Stellen), Raesfeld (1,0 Stelle), Rhede (1,7 Stellen). Alle Bibliotheken sind in kirchlicher Trägerschaft und haben mit der Kommune einen Vertrag zur Erfüllung der Aufgaben einer Stadtbibliothek geschlossen. Die hauptamtlichen Kräfte werden durch Teams von ehrenamtlich Engagierten unterstützt. Ihr Fazit zur Halbzeit:
„Nach der ersten Ankündigung, das Land NRW würde auch kleinere Bibliotheken in den Genuss des „Lernort“-Projektes kommen lassen, war unsere Begeisterung groß: Da müssen wir uns bewerben, aber werden wohl eh keine Chance haben. – So kann man sich täuschen! Seit Januar 2013 sind wir mit den Bibliotheken aus Raesfeld und Rhede die „Münsterländer Bibliothekshelden“ in der Facebook-Welt und durchlaufen unter Begleitung von Herrn Deeg einen wichtigen Lernprozess (deswegen der Projekt-Name „Lernort“?).
Der Verbund einigte sich auf die Plattform Facebook, da zumindest einige Teilnehmerinnen schon Erfahrungen in diesem Netz hatten. Wir vier hauptamtliche Kollegen/innen aus Borken brachten unterschiedliche Motivationen und Voraussetzungen mit: von „Ja – das ist toll!“ über „Gut, dass mir das jetzt mal jemand so richtig beibringt“ bis „Bisher habe ich von Facebook nichts gehalten, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen“.
Nach dem 2-tägigen kick-off-workshop galt es, sich und die Technik im Netz auszuprobieren: Wie geht posten, teilen, kommentieren; wo bekomme ich Informationen und Hilfe. Je nach zeitlicher Ressource und technischer Hemmschwelle waren wir unterschiedlich aktiv und stellten posts nach Lust und Laune ein. Am ersten Coachingtag versuchten wir einen roten Faden in die inhaltliche Ausrichtung zu bringen; mit dem Ergebnis, dass sich Kolleginnen stark verunsichert fühlten, was die eigenen posts anging: „Kann ich das bringen? – Das passt nicht zum vorgegebenen Thema…“ Auch bekamen wir keinen nennenswerten Fanzuwachs auf unserer Seite. Somit mussten wir beim zweiten Coachingtag (gut 5 Monate nach dem Start) feststellen, dass das Verständnis für den Sinn von Social Media und die Ausführungspraxis noch nicht so weit ausgeprägt waren, dass sie zur Verinnerlichung im Bibliotheksalltag geführt hätten. Wir vereinbarten für die nächsten Wochen möglichst viel Kommunikation innerhalb der internen Gruppe, um Probleme anzusprechen, Hilfestellungen zu bekommen und die Techniken einzuüben.
Das Zwischenfazit zur Halbzeit: Wir sind froh, dass wir bei dem Projekt dabei sein dürfen! Es macht Spaß, neue Welten und Kollegen kennenzulernen. Und wenn man erstmal erkannt hat, dass zur Zielerreichung ein langer Weg notwendig ist – und dann der Weg das Ziel ist! – , lässt man sich von dem Vorsprung der Kollegen und der rasanten Entwicklung im Netz nicht einschüchtern: Wahres Heldentum fordert schließlich Durchhaltevermögen!
Die MüBi-Helden“
Zu den Homepages:
Remigius Bücherei Borken
Öffentliche Bücherei Raesfeld
Bücherei St. Gudula Rhede
Welchen Mehrwert Bibliothekskunden haben, wenn Sie Rezensionen und Buchbewertungen im Bibliothekskatalog finden, haben wir in unserem Beitrag „Lernort Bibliothek – meine, deine, unsere Lieblingsbücher“ verdeutlicht. Doch ist dieser Service für das Bibliotheksteam „umsonst“ zu bekommen?
Sie kennen die Antwort bereits? Natürlich nicht…. Am Beispiel „LibraryThing for Libraries“ möchten wir kurz erläutern, was alles auf das Team zukommt.
Am Anfang steht die Schulung. Das gesamte Team muss die neuen Funktionen im Katalog kennen und – was noch wichtiger ist – selber ausführen können. Das heißt, jeder muss es selber ein-, zwei- oder besser noch dreimal ausprobiert haben. Und dass nicht nur vom eigenen Arbeitsplatzrechner aus. Man sollte es auch mit dem PC im Publikumsbereich oder dem Laptop von zu Hause testen. Was muss der Bibliothekskunde alles tun, um eine Rezension zu schreiben? Und wie kann man Sterne für einen Titel vergeben? Sind die Hinweise auf andere Titel tatsächlich interessant? Und wenn man sich auf den Weg gemacht hat, hat das Surfen durch den Katalog Spaß gemacht?
Nicht nur die Kundensicht muss eingeübt werden. Auch das Verwaltungsmodul muss man kennenlernen. Während das gesamte Team die Kundenfunktionen beherrschen sollte, könnte man die Bedienung des Verwaltungsmoduls auf eine kleinere Gruppe beschränken – Vertretungsregelungen sind sicherzustellen.
Damit nicht genug: Wer überprüft denn regelmäßig, ob die Funktionen auch wirklich funktionieren oder ob es Störungen gibt? Das bedeutet, in regelmäßigen Abständen müssen die Funktionen von den verschiedenen Endgeräten aus Kundensicht immer wieder getestet werden. Hat sich etwas verändert? Müssen wir Kunden und Team auf Neuerungen vorbereiten oder über Störungen informieren?
Wenn man die Technik im Griff hat, heißt es Bibliotheksbesucher immer wieder auf die neuen Katalogfunktionen aufmerksam zu machen. Ein Blick in den Katalog, wenn jemand einen Krimi sucht? Jetzt kann man auf andere Titel, die im Katalog zur Auswahl angeboten werden, verweisen. Dem Kunden wird die Onleihe erklärt? Auch hier kann man die neuen Katalogfunktionen einbinden. Wichtig ist, Kataloganreicherung als „Alltagsangebot“ in Auskunftsdienst und Werbemaßnahmen zu allen Online-Angeboten zu integrieren. Nicht das Rezensionsmodul hat einen Wert für sich. Die Summe der digitalen Services macht das Image und das Angebot der Bibliothek aus.
Und warum nutzt man Rezensions- und Bewertungsmöglichkeiten im Katalog nicht als Analyseinstrument für den Bestandsaufbau? Ohnehin sollte man einen Blick auf die Kundenrezensionen haben? Gibt es Anregungen, Fragen, Kritik, auf die die Bibliothek vielleicht reagieren sollte?
Wie gesagt – ganz „umsonst“ ist Kataloganreicherung nicht zu haben (unabhängig davon, welches System zum Einsatz kommt). Aber es bietet die Chance, sich im Kerngeschäft der Bibliotheken – der Literatur- und Informationsvermittlung – mit den Bibliothekskunden in der digitalen Welt zu verbinden. Oder wie sehen Sie das?
Als neuer Youtube-Konkurrent ist vevo.com online. Vevo bietet ausschließlich Musikvideos an, die kostenlos genutzt werden können. Die Werbung beginnt erst nach dem dritten abgespielten Song. Hinter vevo verbergen sich Sony und Universal. Für deutsche Nutzer ist interessant, dass man sich bereits mit der GEMA geeinigt hat, so dass viele aktuelle Songs zu sehen sind.
Vevo: http://www.vevo.com/#/
Quelle: http://wdrblog.de/digitalistan/archives/2013/10/endliche_alle_musikvideos_sehe.html
Letzte Woche habe ich mal wieder ein Buch von meiner Freundin empfohlen bekommen. Ihre Kinder, die so alt sind wie mein Sohn, fliegen angeblich darauf. Und es hat sich bewahrheitet: mit dieser Freundin habe ich echt Glück. Denn ihre Tipps stimmen immer. Doch jetzt musste ich mal über folgende Frage nachdenken: Warum machen wir das? Warum geben wir uns gegenseitig Tipps, nicht nur im Bereich Kinderbücher, sondern auch für uns?
Was hat das mit Bibliotheken zu tun? Wenn wir uns im Rahmen unseres Projektes „Kataloganreicherung“ überlegen, warum Kunden Rezensionen im Bibliothekskatalog schreiben sollten, kommen wir immer wieder auf diese Fragen zurück:
Der persönliche Mehrwert für jeden Kunden muss immer wieder in den Vordergrund gerückt werden. Ich bin überzeugt, Bedarf gibt es. Denn nicht jeder hat so eine Freundin…
2010 saßen die 8 Pilotbibliotheken der Initiative „Lernort Bibliothek“ zusammen und diskutierten über die Rahmenbedingungen Öffentlicher Bibliotheken im Online-Bereich. Unterstützt wurden Sie von Frau Heyder (HBZ NRW), Herrn Brenner (FH Köln) und Christoph Deeg. Auch Herr Wirtz von der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund war zur Gruppe dazu gestoßen. Auch das Thema Kataloggestaltung stand auf der Tagesordnung. Es wurde die Idee geboren, einen „Bibliothekskatalog zum Mitmachen“ einfach einmal auszuprobieren. Gesagt, getan…
Und so bieten 25 Pilotbibliotheken Ihren Kunden seit fast zwei Jahren die Möglichkeit, Bibliotheksmedien zu rezensieren und zu bewerten. Katalogbesucher können sich durch Empfehlungen und Hinweise auf andere Medien im Bibliotheksbestand inspirieren lassen. So wird der Katalog zur Entdeckungsreise durch das Medienangebot der Bibliothek. Und wer in Köln mit der Reise beginnt, begegnet auch Lesern aus Emmerich, Dinslaken oder Dortmund. Natürlich kann das neue Angebot von zu Hause aus entdeckt werden.
Aber auch im „realen Raum“ werden Kunden inspiriert, den Katalog mit zu gestalten. So haben 227 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Sommerleseclubs der Stadtbibliothek Grevenbroich die neuen Funktionen des Katalogs genutzt, um anderen ihre Meinung über die gerade gelesenen Bücher mitzuteilen – direkt am Computer in der Bibliothek. Und zu Hause konnten sie ihren Eltern ihre Rezensionen präsentieren.
Das Angebot ist seit März 2012 online. Mehr als 2000 Rezensionen im ersten halben Jahr sprechen für sich.
Ab 2014 öffnet das Land Nordrhein-Westfalen die Projektteilnahme allen förderfähigen öffentlichen Bibliotheken. Interessierte Bibliotheken finden weitere Informationen hier.
Beispielkataloge (um die Anreicherungen sehen zu können, muss ein Medium gesucht und ausgewählt werden):
• Katalog der Stadtbibliothek Hattingen
• Katalog der Stadtbibliothek Güterlsoh
• Katalog der Stadtbibliothek Köln
• Katalog der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund
• Katalog der Stadtbücherei Emmerich
• Katalog der Stadtbücherei Rheinbach
Welche Möglichkeiten sich eröffnen, digitale und reale Welt mit einander zu verknüpfen, zeigt die Stadtbibliothek Greven. Unter dem Motto „Kannst Du was – erklär es“ bietet sie 5-Minuten-Filme im Katalog an. Ob man wissen möchte, wie einem Hund die Zähne geputzt werden oder wie man mit dem E-Book-Reader das E-Medien-Angebot der Bibliotheknutzen kann – Grevener Bürgerinnen und Bürger geben ihr Wissen in einem kurzen Video weiter.
In den nächsten Beiträgen werden wir die einzelnen Aspekte zum Thema „Mitmach-Katalog“ weiter vertiefen.
Wie angekündigt, möchten wir in den kommenden Wochen über die Empfehlungen zum Online-Angebot Öffentlicher Bibliotheken berichten. Im Rahmen der Initiative „Lernort Bibliothek“ gibt es aber noch mehr zu erzählen.
16 Bibliotheken haben sich vor knapp einem Jahr zu fünf Verbünden zusammengeschlossen, um sich gemeinsam auf den Weg ins Web 2.0 zu machen. Die Bezirksregierungen sind tief beeindruckt, mit wie viel Engagement, Fantasie und Energie sich diese Bibliotheken den Alltagsproblemen stellen. Hatten wir schon erwähnt, dass es sich um „Lernort Bibliothek – Web 2.0-Angebote und –Dienste für kleine Bibliotheken“ handelt? Diese Bibliotheken haben maximal vier hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hut ab also…
Wie es Ihnen bisher ergangen ist, haben sie in Blogbeiträgen beschrieben. Und diese werden wir in den kommenden Wochen jeweils Donnerstags hier veröffentlichen. Vielleicht machen Ihnen die Berichte auch Mut, sich ins Web 2.0 zu wagen?
Neben dem Förderprogramm „Lernort Bibliothek“, dass im Juni an den Start gegangen ist, arbeiten wir ständig an der Fortentwicklung der Initiative weiter. Wenn Sie eine Idee haben, wie Sie sich auf den Weg machen könnten, sprechen Sie Ihre zuständige Bezirksregierung an. Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Kommentare. Natürlich beraten wir Sie auch gerne bei Ihren Projektanträgen. Denken Sie daran: am 31. November ist Antragsschluss für das Haushaltsjahr 2014!