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Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück auf der Reise ins Web 2.0

Lernort Bibliothek – Gastbeitrag der Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück

Eine, die loszog, „Social-Media“ zu lernen….
Die Reise der Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück in das Web 2.0
Modul 2

Wir, die Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück, versorgen mit unserem Bestand von rund 78.000 Medien eine Stadt mit 47.500 Einwohnern.
Im Sommer 2011 haben wir an dem 1. Modul des Projektes „Lernort Bibliothek – Partnerbibliotheksprogramm“ teilgenommen. Damit bekamen wir die Chance, uns im Rahmen dieses Förderprogramms der Bezirksregierung Düsseldorf auf den Weg in die digitale Welt zu machen. Begleitet wurden wir von Herrn Deeg, der uns während dieser Zeit als Coach zur Seite stand. Es war für die Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück der erste Schritt ins Web 2.0 und im Umgang mit sozialen Netzwerken und sollte für uns der Beginn einer aufregenden Reise werden…

Das 1. Modul des Projektes dauerte ein Jahr – ein Jahr, in dem Vieles für uns neu war.
Facebook, Twitter, Blog und Wikis sollten wir von nun an in unsere alltägliche Arbeit einbauen. Wir stellten uns zahlreichen neuen Dingen, die uns so manches Mal schlichtweg verzweifeln ließen und für die außerdem zeitliche Ressourcen in unserem Arbeitsalltag geschaffen werden mussten. Aber wir konnten dann zum Ende des 1. Moduls im Frühjahr 2012 ein für uns erfolgreiches Résumé ziehen:

Wir waren mit einer Institutionen-Seite auf der Plattform „Facebook“ präsent und hatten einen öffentlichen Bibliotheks-Blog eingerichtet, der allerdings bis dahin eher „brach“ lag. Wir hatten gelernt, nach anfänglich zurückhaltendem Schreiben auf Facebook in unserem Schreibstil und dem Umgang mit dieser Plattform freier zu werden und mit Einstellungen und Technik von Facebook umzugehen. Reaktionen von außen stellten sich immer mehr ein – unsere Seite wurde nach und nach „lebendig“. Und doch schien alles irgendwann zu stocken! Unsere Facebook-Seite wurde zwar genutzt, jedoch kommunizierten wir meistens immer wieder mit denselben Fans. Wie konnten wir uns mehr verbreiten und somit präsenter und effektiver im Netz werden??
Und wie sollte es mit unserem Blog weitergehen?
Welche Blogbeiträge wären interessant??
Und woher sollten wir überhaupt die Zeit für all diese Online-Aktivitäten nehmen??

Im Sommer 2012 konnten wir dann auch am 2. Modul des Projektes „Lernort Bibliothek – Partnerbibliotheksprogramm“ teilnehmen. Wieder stand uns während dieser Zeit Herr Deeg als Coach zur Seite. Wir beschlossen, diese Chance nicht an uns vorbeiziehen zu lassen, obwohl wir wussten, dass die Teilnahme an diesem Coaching einen großen Kraft-und Zeitaufwand für uns bedeuten würde, da wir zeitgleich die DigiBib und die E-book-Ausleihe einführen wollten und außerdem zum Jahresanfang 2013 ein Umzug mit der Stadtteilbibliothek Rheda anstand. Aber wir würden das schon irgendwie schaffen!!

Das 2. Modul startete im Juli 2012 mit einer Mail von Herrn Deeg, der uns die erste „Hausaufgabe“ für die Zeit bis zum 1. Coachingtag mitteilte:
Wir bekamen die Aufgabe, im „Lernort-Wiki“ eine eigene Seite für unsere Bibliothek zu
erstellen und dort unsere wöchentlichen Online-Aktivitäten einzutragen (welche Online-Aktivitäten/ wie lange?/ organisatorischer Aufwand?). Zudem sollten wir uns noch intensiver mit anderen Kultur-und Bildungsinstitutionen aus der Region vernetzen.
Wir bildeten während der Zeit des Projektes ein „Kernteam“, das sich in erster Linie mit den neu gestellten Aufgaben befassen sollte, für technische Fragen zuständig war und zudem die erworbenen Kenntnisse an das gesamte Team weitergeben und Hilfestellung für die Kolleginnen sein würde. Wir vernetzten uns fleißig mit anderen Institutionen und Bibliotheken und dokumentierten wöchentlich unsere Online-Aktivitäten im „Lernort-Wiki“.
Wir überlegten uns Strategien, das gesamte Team stärker in unsere Online-Atkivitäten einzubinden und auch die Kolleginnen zu motivieren und zu überzeugen, die sich noch nicht so richtig begeistern wollten für all diese neuen Dinge.

Mitte September nahm unser gesamtes Bibliotheks-Team im Rahmen des Coachings an der Schulung „Effektiv Recherchieren im Internet“ mit Dr. Jürgen Plieninger teil. Ende September 2012 reiste Christoph Deeg nach Rheda-Wiedenbrück – unser erster Coachingtag sollte statt finden.

Während dieses Coachingtages berichtete jede von uns von ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Arbeiten im Web 2.0, ihren Erfolgen, Niederlagen, Problemen und auch von ihren Zweifeln. Dabei aufkommende Fragen wurden ausführlich diskutiert und konnten weitestgehend geklärt werden. Wir schauten uns gemeinsam mit Herrn Deeg unsere bisherigen Aktivitäten auf Facebook und unserem Blog an, diskutierten die Dinge, die wir gut gemacht hatten und die wir noch besser machen konnten. Er zeigte uns anschaulich, wie wir durch gezieltes Schreiben und Posten noch besser auf unsere „Fans“ eingehen, Dialoge anregen und miteinander im Netz kommunizieren konnten. Wir lernten, uns mit Hilfsmitteln wie „Hootsuite“ und „Google Alerts“ zu organisieren und somit im Netz leichter und schneller zu arbeiten. Außerdem „impfte“ uns Christoph Deeg auf seine ganz eigene Art mit ausreichend Motivation, die wir auf unserem weiteren Weg in die digitale Welt auch gut gebrauchen konnten. Und er erteilte uns eine neue Hausaufgabe, die wir bis zum 2. Coachingtag zu erledigen hatten:

  • Ein interner Blog und eine interne Facebook-Seite (nicht einsehbar für die Öffentlichkeit)
  • sollten zum Üben eingerichtet werden.
  • Ein Impressum für die Facebook-Seite musste erstellt und dort eingebunden werden.
  • Jede Kollegin bekam die Aufgabe, mit „Hoot Suite“ und „Google Alerts“ zu arbeiten.
  • Ein Arbeits-Wiki für die Bibliothek sollte eingerichtet und genutzt werden.
  • Die Vernetzung mit anderen Bibliotheken und Institutionen sollte weitergeführt und Kommentare auf den jeweiligen Facebook-Accounts und Blogs hinterlassen weden.
  • Wie konnten wir Social-Media effektiv nutzen und damit Arbeitsabläufe erleichtern oder ersetzen? Bis zum nächsten Coachingtag sollten wir hierzu ein Konzept erstellen.
  • Werbung für unsere Online-Aktivitäten in Form von Flyern, Plakaten, etc. war ausbaufähig.

Wir bekamen die Aufgabe, Strategien zu entwickeln, unsere analoge Bibliothek mit
der digitalen zu verbinden. Gesagt, getan.

Wir eröffneten eine interne Facebook-Seite und einen internen Blog zum Üben.
Zudem richteten wir ein Arbeits-Wiki für unsere Bibliothek ein. Das Wiki wurde von allen Kolleginnen gut angenommen und von Anfang an genutzt. Das Impressum auf dem Account wurde ergänzt und mit dem Bibliotheksblog verlinkt. Wir beschäftigten uns eingehend mit „Hootsuite“ und „Google Alerts“ und vernetzten uns weiterhin
mit anderen Bibliotheken und Institutionen, deren Postings und Blogeinträge wir nun verstärkt kommentierten. Plakate, Lesezeichen und Flyer wurden erstellt und verteilt, auf denen wir auf unsere SocialMedia-Aktivitäten hinwiesen. Außerdem entwarfen wir einen Flyer, der unser gesamtes Online-Angebot zeigte, also unsere Social-Media-Aktivitäten, ebenso die DigiBib, das Munzinger, die E-book-Ausleihe, den Online-Katalog und unsere Homepage.

Mitte Dezember 2012 fand dann unser 2. Coachingtag mit Herrn Deeg statt. Bis dahin hatten einige Kolleginnen auf den Seiten des internen Facebook-Accounts und auf
dem internen Blog geschrieben und fleißig geübt. Das Bibliotheks-Wiki füllte sich mit Dienstplänen, Arbeitsabläufen und sonstigen Infos. Der Blog wurde lebendiger – wir bekamen allmählich ein Gefühl dafür, welche Blogbeiträge interessant waren und gelesen wurden. Regelmäßige Blogbeiträge erschienen. Es stellten sich immer mehr Kommentare auf unserem Facebook-Auftritt ein – das Posten auf dieser Plattform fiel uns leichter und integrierte sich allmählich wie selbstverständlich in unseren Arbeitsalltag.

Auch während des 2. Coachingtages bekamen wir von Herrn Deeg wieder viele Tipps, wie wir uns noch effektiver auf Facebook und Blog bewegen konnten. Er machte zahlreiche Vorschläge für Aktionen zum Bewerben unserer Online-Aktivitäten, stellte dar, wie analoge und digitale Bibliothek voneinander profitieren können und wie sie sich gegenseitig brauchen. Aber wie sollten wir zeitliche Ressourcen für das alles schaffen?

Hierzu erarbeiteten wir gemeinsam ein Konzept, um die neuen Dinge in unseren Bibliotheksalltag einbauen zu können. Wir stellten fest, dass wir bisherige Arbeitsbereiche straffen und sogar weglassen konnten, um die nötigen Ressourcen für neue Dinge zu schaffen.

Unser Fazit:
Die Teilnahme an dem Projekt „Lernort Bibliothek –Partnerbibliotheksprogramm“ war für unsere Bibliothek eine große Hilfe bei unseren ersten Schritten in das Web 2.0. Während der Zeit des Coachings wurden uns verschiedene Plattformen im Netz vorgestellt und wir bekamen die Möglichkeit, das benötigte Wissen für den Umgang mit diesen intensiv zu üben und zu etablieren. Zudem lernten wir eine Reihe von Hilfsmitteln kennen, die uns die Arbeit im Netz erleichtern und durch die wir uns besser organisieren können, was erheblichen Zeitaufwand im Bibliotheksalltag spart. Uns wurde klar, wie dringend notwendig es für den Erhalt und die Zukunft unserer Bibliothek ist, sich im Web 2.0 zu bewegen und zu positionieren.

Eine turbulentes „Online-Jahr“ liegt hinter uns und ein langer, aufregender Weg sicher vor uns – wir haben experimentiert, uns in unendlicher Geduld geübt, das Web 2.0 reichlich beschimpft, haben jedoch auch eine Menge dazugelernt, viele neue Kontakte geknüpft und hatten vor allem eine Menge Spaß!

Es gibt unzählige Dinge, die wir noch besser machen können, die wir intensivieren und neu lernen müssen, aber ein Anfang ist gemacht!
Wir sagen „Danke“ für dieses Projekt!!!

Susanne Kaluza -Stadtbibliothek Rheda-Wiedenbrück

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