Kommentare 0

Integration digitaler Medien in die Bibliotheksarbeit

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Entwicklung Öffentlicher Bibliotheken u.a. durch die finanzielle Förderung von innovativen Projekten. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW stellt in lockerer Reihenfolge interessante Praxisbeispiele aus verschiedenen Förderprogrammen in Form von Gastbeiträgen auf ihrem Blog vor. Der vorliegende Beitrag stellt die Integration digitaler Medien in die Arbeit der Stadtbibliothek Essen vor. Das Projekt wurde in 2017 umgesetzt.

Bislang hatte sich die Stadtbibliothek Essen aufgrund personeller Konstellationen in den entscheidenden Durchführungsbereichen mit dem Einsatz digitaler Medien bei der Vermittlung zurückgehalten. Da die Teamleitung und deren Stellvertretung neu besetzt werden konnte und damit implizit ein höheres technisches Verständnis und der Wille vorhanden war, sich dem digitalen Weg der Vermittlung zuzuwenden, war die Basis für das Projekt geschaffen.

Zeitliche Verzögerungen ergaben sich im Verlaufe des Projekts, da viele Kooperationspartner (Essener SystemHaus, Schulverwaltungsamt, Vergabestelle, AKSMZ=Alfried-Krupp-Schulmedienzentrum) miteinbezogen werden mussten, die aber für die Projektschritte erforderlich waren, so dass wir an deren Konditionen und zeitlichen Abläufe gebunden waren. So konnte die Stadtbibliothek sich mit der Beschaffung der Geräte an eine Ausschreibung anhängen, die das Alfried-Krupp-Schulmedienzentrum ohnehin für das Schulverwaltungsamt vorzunehmen hatte, so dass die Bibliothek letztendlich von dem guten Ausschreibungsergebnis, aber auch dem dort vorhandenen digitalen KnowHow in Form von Beratung profitieren konnte.

Voraussetzung, um möglichst viele Mitarbeiter/innen mit auf diesen digitalen Weg zu nehmen, und zu vor Ängste abzubauen, ist eine Fortbildung, die einerseits neugierig macht, aber andererseits Hemmungen auflöst und damit den Horizont erweitert. So wurden in zwei Fortbildungsveranstaltungen Mitarbeiter/innen spielerisch und experimentierend, aber professionell in die Möglichkeiten des iPads eingeführt. Zwar wird die konzeptionelle Weiterentwicklung der Angebote in der Verantwortung des Teams der Kinder- und Jugendbibliothek liegen, aber die multiplizierende Streuung in Arbeitsgruppen, wie der sog. Führungs-AG, schlägt sich bereits positiv nieder.

U.a. ein konstruktiver Vorschlag aufgrund deren bereits gemachter Erfahrungen beim AKSMZ war die Anschaffung eines Transportkoffers für die kompakte Aufbewahrung, das Aufladen und der Transport ggf. in die Stadtteilbibliotheken. Es wurde der Bibliothek dringend geratend, adäquate Schutzhüllen und Panzerfolien zu verwenden, so dass auch hier von den bereits verhandelten Konditionen des AKSMZ profitiert werden konnte.

Eruiert aus den Erfahrungsberichten der Stadtbücherei Frankfurt und des hiesigen AKSMZ incl. der Beratung hinsichtlich der erforderlichen und sinnvollen Lizenzen  wurden die Apps zum Start wie folgt zusammengestellt:

Damit dieses Angebot nicht nur über Website und Facebook bekannt gemacht wird, wurde eine Graphikdesignerin beauftragt, die wesentlichen Inhalte und Angebote attraktiv umzusetzen.

Fazit: Dieses Projekt hat die Bibliothek, den Service der Bibliothek im Bereich von Führungen und Einführungen, aber auch die Mitarbeiter/innen im Umgang mit digitalen Medien enorm weitergebracht. Auch wenn nicht bei allen eine stärkere Affinität zum Umgang mit den digitalen Möglichkeiten festzustellen ist, so darf man sagen, dass dieser Anschub und die Anschubfinanzierung zahlreiche Bedenken, Hemmungen und Ängste aus dem Weg geräumt hat. Aus diesem Ergebnis heraus ist bereits ein Antrag auf Personalmehrbedarf in Form eines Medienpädagogen für die Stadtbibliothek bei der Personalkommission gestellt worden.

Weitere bibliotheksbezogene Anwendungen für spezielle Fragestellungen, wie etwa bei der digitalen Umsetzung des in der Musikbibliothek praktizierten Programms „Warum Mozart aus den Wolken fiel“ sind in der fortwährenden Erarbeitung, Weiterentwicklung und Optimierung.


Ansprechpartner:

Klaus-Peter Böttger
Direktor der Stadtbibliothek Essen
Hollestraße 3 (Gildehof)
45127 Essen
E-Mail: klaus-peter.boettger[at]stadtbibliothek.essen.de

Schreibe eine Antwort