Archiv des Monats “Juli 2019

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Initiative „Lesen fürs Leben“ gegründet

Mit der Initiative „Lesen fürs Leben“ setzt sich der Verlag Ernst Klett Sprachen für die literarische Bildung von Schülerinnen und Schülern ein. Mit Hilfestellungen und einer schülernahen Literaturauswahl wendet sich der Verlag mit der Leseinitiative an alle Lehrkräfte des Sprachunterrichts.

Quelle: Newsletter der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen Tübingen 04/19

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Die Coaches: Was bedeutet(e) das Lernort-Projekt für Sie, Frau Ladwig?

2009 hat das Land NRW die Initiative „Lernort Bibliothek“ ins Leben gerufen. Mit der Abschlussveranstaltung am 15. Mai 2019 hat die Initiative ihr offizielles Ende gefunden. ProLibis hat das 10-jährige Jubiläum zum Anlass genommen, um noch einmal einen Blick zurück zu werfen. Wir freuen uns, dass wir diese Rückblicke nun auch auf unserem Blog veröffentlichen können. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW bedankt sich herzlich bei allen Mitstreitenden in den vergangenen 10 Jahren und natürlich bei den Autorinnen und Autoren dieser Artikel.


Von Wibke Ladwig

Social Media brachte Unruhe – und das ist gut

Zehn Jahre in der Geschichte der Menschheit sind nicht einmal ein Wimpernschlag. Zehn Jahre im Digitalen machen jedoch einen großen Unterschied. 2009 wurde von der Regierung die Deutsche Digitale Bibliothek beschlossen, als Antwort auf die Digitalisierungsaktivitäten von Google. 2009 wurde der Like-Button bei Facebook eingeführt. Die Kommunikation über Social Media spielte eine große Rolle bei der grünen Revolution im Iran. Im Hudson River in New York gab es eine spektakuläre Notlandung des Fluges 1549, von der sich rasant Bilder via Twitter verbreiteten. Arnold Schwarzenegger war bereits Gouverneur von Kalifornien. 2009 war er mit einer Delegation zu Gast in Hannover auf der Cebit.
Zehn Jahre später. Kollaboratives Arbeiten in gemeinsamen Dokumenten und Speichern von Daten in der Cloud, Streaming von Filmen, Musik, Hörspielen und Büchern, Livestreaming von Veranstaltungen, Apps für die kreative Bearbeitung von Fotos und Videos, Chat-Bots, Sprachassistenten, Künstliche Intelligenz, Smart Home, Virtual Reality: Zunehmend selbstverständlich nutzen Menschen digitale Angebote und den digitalen Raum zum Arbeiten, Lernen, Spielen, Organisieren des Alltags und für die Kommunikation mit anderen. Immer öfter tun sie dies unterwegs und vom Smartphone oder Tablet aus. Aufschlussreich ist die jährlich veröffentlichte ARD/ZDF-Onlinestudie, anhand derer man die Entwicklung der Internetnutzung und die veränderte Mediennutzung der deutschen Bevölkerung gut ablesen kann.
Die Veränderungen in Kommunikationsverhalten und Mediennutzung beeinflussen sowohl direkt als auch indirekt die öffentlichen Bibliotheken. Der digitale Wandel ist umfassend. Im Unterschied zum Telefon etwa, oder zum Auto, beides Erfindungen, die unser Leben in erheblichem Maßen verändert haben, blieb das Digitale doch recht lange unsichtbar. Inzwischen ist das „Internet in der Hosentasche“ dank Smartphone und WLAN selbstverständlich, die Nutzung von Social Media, insbesondere von Messenger-Diensten wie WhatsApp weit verbreitet. Die Initiative „Lernort Bibliothek“ setzte hier schon vor zehn Jahren an: Die öffentlichen Bibliotheken sind nur dann zukunfts-, nein gegenwartsfähig, wenn sie sich das Digitale erschließen. Social Media hat sich hierbei als guter Hebel erwiesen, und das gleich in mehrfacher Hinsicht:

  • Die Nutzung von Social Media schult die Medienkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
    • Mängel in den Ressourcen vor Ort werden sichtbar, ob mangelhaftes oder fehlendes WLAN oder die Ausstattung mit notwendigen Geräten.
    • Ein Verständnis für Veränderungen in Kommunikation und Mediennutzung entwickelt sich.
    • Kreativität wird freigesetzt.
    • Resonanz auf Aktivitäten der Bibliothek erhöht die Motivation.
    • Ein neuer Zugang zu Wissen und neue Möglichkeiten zum hierarchieübergreifenden Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bibliotheken entstehen.
    • Bibliothek wird da sichtbar, wo Menschen miteinander kommunizieren und nach Informationen, Geschichten und Kontakt suchen.

Doch wo anfangen? Der digitale Wandel ist ein dynamischer Prozess und gerade Social Media wirft in den öffentlichen Bibliotheken viel durcheinander. Sich etwas Neues anzueignen kostet Zeit und bedeutet eine erhebliche Anstrengung. Die Akzeptanz von Social Media wurde erst allmählich besser und es galt für die Bibliotheken, die eigene Rolle in Social Media und die Funktion von Social Media für die Bibliothek zu klären. Die Fachstelle für öffentliche Bibliotheken NRW schuf mit Unterstützung von externen Beratern und Coaches immer wieder neue Ansätze und Angebote, um den Wandel in den Bibliotheken zu unterstützen und voranzutreiben.
„Endlich kann ich mitreden!“
Als ich vor einigen Jahren hinzustieß, entwickelten wir (gemeinsam mit Christoph Deeg) ein zweijähriges Coachingprogramm, die sogenannte #BibReise. Ziel war die Entwicklung einer Leitidee für Social Media, Inhalte waren ein mehrmonatiger Online-Selbstlernkurs, regelmäßige Workshops vor Orts in den Bibliotheken, zwei Barcamps und digitale Betreuung per Facebook-Gruppe. Gerade der anspruchsvolle Selbstlernkurs sorgte für Hader und Verzweiflung. Doch wer dran blieb, wurde belohnt, indem die digitale Welt unversehens keine Black Box mehr war. Plötzlich konnte man mitreden!
Nein, einfach ist die Erarbeitung neuer Technologien und Methoden nicht. Außerdem löst Social Media oftmals bestehende Strukturen auf, wenn interdisziplinäre Teams gebildet werden. Insgesamt betrachtet bringt Social Media also erstmal vor allem Unruhe in die Bibliothek. Und das ist gut so. Denn Wandel bedeutet Bewegung. Wer nicht nur auf Wandel reagieren, sondern ihn mitgestalten will, wird sich bewegen müssen.
Die Fachstelle für öffentliche Bibliotheken NRW hat früh erkannt, dass sich die Bibliotheken bewegen, dass sie sich verändern müssen, ohne die Kernidee einer demokratischen Utopie der Teilhabe zu verraten. Auch die digitale Gesellschaft braucht die öffentlichen Bibliotheken, ob vor Ort oder im digitalen Raum. In Zeiten von Fake News, Kommerzialisierung, Fragmentisierung und gesellschaftlichen Wandel werden die Bibliotheken als Ort der Begegnung und der Ruhe, der Leseförderung und der Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz, als Ort des Lesens, Spielens, Arbeitens und der gelebten Nachbarschaft immer wichtiger.
Zehn Jahre machen einen Unterschied: Die Angebote und Aufgaben der öffentlichen Bibliotheken haben sich in dieser Zeit erheblich erweitert. Einen Unterschied macht auch die Initiative „Lernort Bibliothek“, die öffentliche Bibliotheken und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hierbei begleitet und visionär beflügelt.

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„LeseOasen“: Fördergelder für Grundschulhorte/ Bibliotheken

Ab sofort können sich Ganztagsgrundschulen in Berlin und Nordrhein-Westfalen um eine beratende und finanzielle Förderung eines lesefreundlichen Raumes in ihrem Haus bewerben. Vor allem in der Region rund um Köln, Bonn und Düsseldorf sind noch Plätze im Projekt zu vergeben. Förderfähig sind Einrichtungen, die von überdurchschnittlich vielen Kindern mit Lernmittelbefreiung bzw. Anspruchsberechtigung auf Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabepaket besucht werden.

Trainerinnen und Trainer der Kinderrechtsorganisation Save the Children führen verschiedene Aktivitäten mit den Kindern durch und vermitteln Lehrkräften Methodenwissen zu Leseanimationsverfahren. Die LeseOasen setzen Akzente auf freizeitorientierte Förderung von Lesemotivation in einem bewertungsfreien Raum außerhalb des Unterrichts. Anträge auf Förderung sind vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Plätzen bis zum 31. August möglich. Sie können durch freie Träger des Ganztags oder durch schulische Fördervereine gestellt werden.

Eine Einbindung der örtlichen Bibliothek in das Konzept der LeseOase ist möglich.

Quelle: Save the Children Deutschland e.V.: LeseOasen an Grundschulen. Online verfügbar unter www.leseoasen.de
Kontakt: johannes.freund@savethechildren.de

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„Dritte Orte“ Programm: 7 Bibliotheken in Partnerschaften gefördert

Mit dem Förderprogramm „Dritte Orte“ wird in zwei Förderphasen die Arbeit mit Bibliothekskonzepten gefördert. Die Konzepte sollen die Entwicklung einer Kultureinrichtung zum Dritten Ort bewirken. Im zweiten Förderschritt wird die Umsetzung eines Konzepts gefördert, was nicht zwingend aus der vorherigen Förderphase stammen muss. In der Laufzeit von 2019-2023 werden folgende Bibliotheken durch Partnerschaften innerhalb der Kommune mit gefördert:

  • Stadtbücherei Löhne: Löhne umsteigen e.V. („Ein leerstehender Bahnhof soll in Kooperation von Verein und Stadtbibliothek wieder mit Leben gefüllt werden.“)
  • Gemeindebücherei Stemwede: Life House / JFK Stemwede e.V. („Das Jugendkulturzentrum versteht Offenheit und Veränderung als Prinzip seiner Arbeit und zeigt sich selbstbewusst im Hinblick auf eine Weiterentwicklung zu einem Dritten Ort.“)
  • Stadtbücherei Hückelhoven: Heimat- und Naturverein Brachelen e.V. („Ein großer Bedarf nach Treffpunkten trifft auf ein breites Engagement. Der Dritte Ort soll an der ältesten, noch erhaltenen Mühle im Ort entstehen.“)
  • Stadtbibliothek Borken: Stadt Borken („Musikschule mit anderen städtischen Einrichtungen als Ausgangspunkt. Geplant ist eine Kulturachse.“)
  • Stadtbücherei Steinfurt: Heimatverein Burgsteinfurt e.V. & Dampfross e.V. („In einer alten jüdischen Schule soll ein gemeinsamer Ort des kulturellen Lernens entstehen, der gleichzeitig als Bindeglied umliegender Kulturangebote fungieren soll.“)
  • Stadtbücherei Waltrop: Stadt Waltrop („Viele Bürgerinnen und Bürger sind wenig verwurzelt in ihrer Stadt, viele sind sogenannte Auspendler. Mit dem Dritten Ort soll im Haus der Bildung und Kultur ein Ort der Identifikation und des Austausches geschaffen werden.“)
  • Gemeindebücherei Nettersheim: Eifelgemeinde Nettersheim („Ausgangspunkt ist das Literaturhaus, das sich zusammen mit dem kommunalen „Kulturbüro“ zu einem „Haus der Kulturen“ weiterentwickeln will.“)

Weitere Informationen und die Begründungen der Jury finden Sie auf der Seite des MKW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft.

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Die Coaches: Was bedeutet(e) das Lernort-Projekt für Sie, Herr Deeg?

2009 hat das Land NRW die Initiative „Lernort Bibliothek“ ins Leben gerufen. Mit der Abschlussveranstaltung am 15. Mai 2019 hat die Initiative ihr offizielles Ende gefunden. ProLibis hat das 10-jährige Jubiläum zum Anlass genommen, um noch einmal einen Blick zurück zu werfen. Wir freuen uns, dass wir diese Rückblicke nun auch auf unserem Blog veröffentlichen können. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW bedankt sich herzlich bei allen Mitstreitenden in den vergangenen 10 Jahren und natürlich bei den Autorinnen und Autoren dieser Artikel.


Von Christoph Deeg

Ein „Transformations-Turbo“

10 Jahre Lernort-Projekt sind eine lange Zeit und ich empfinde so etwas wie Stolz, dass ich für ein paar Jahre ein Teil davon sein durfte. Bei mir fing alles ganz klein an: Zusammen mit Julia Bergmann hatte ich ein Beratungs-Konzept entwickelt, welches das Thema Web 2.0 mit all seinen Facetten in ausgesuchten Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen einführen sollte. Was für mich als temporäres Projekt begann – ich dachte damals, dass ich dies nur 12 Monate machen würde – entwickelte sich zu einem neuen Beruf. Das Projekt Lernort Bibliothek war der Beginn meiner eigenen Transformation und ich denke immer noch gerne an die Anfänge zurück. Ich habe sehr viel ausprobieren und ebenso viel lernen dürfen. So wie die Bibliotheken auf dem Weg in ihre digital-analoge Zukunft sind, bin ich es auch und immer noch.
Nun waren die Bibliotheken auch schon davor digital aktiv. Social Media hat aber eine besondere Bedeutung für die Bibliothekswelt, denn die erfolgreiche Nutzung der sozialen Medien funktioniert nur mit einer umfassenden Transformation der Bibliotheksidentität bzw. der Bibliothekskultur. Das Thema war und ist ein „Transformations-Turbo“ für die Bibliotheksarbeit, denn es bedeutet eine völlig neue Form zu Denken und zu Arbeiten. Dies hat sich bis heute nicht verändert. Gleichzeitig hat das Lernort-Projekt durch Social Media eine ganz eigene Dynamik bekommen, die es meiner Meinung nach sonst nicht bekommen hätte. Auch die Fachstelle hat einen eigenen Transformationsprozess erlebt – und erlebt ihn wahrscheinlich immer noch. Wie auch immer die digital-analoge Bibliotheksrealität aussehen wird, die Denk- und Handlungsmuster, die sich aus der Nutzung von Social Media ergeben, werden immer eine große Bedeutung haben, ganz egal, ob sich die Bibliotheken mit Gaming, künstlichen Intelligenzen oder auch Maker Spaces beschäftigen. Denn Social Media bedeutet eine neue Perspektive auf die digital-analoge Lebensrealität unserer Gesellschaft.
Ich wünsche dem Lernort-Projekt noch viele erfolgreiche Jahre, viele Themen, viel Neugierde und viele neue Erkenntnisse. Es war schön, ein Teil davon gewesen zu sein…

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Comic-Bestenliste im 2. Quartal 2019

Eine 30-köpfige Jury stellt seit Jahresbeginn quartalsweise eine Bestenliste für Comics vor. Im Zweiten Quartal wurde die Hommage „Lucky Luke sattelt um“ auf Platz eins gewählt, in der der bekannte Cowboy aufs Fahrrad umsattelt.

Insgesamt deckt die Liste eine große Bandbreite an Themen und Genres ab: „Die dicke Prinzessin Petronia“ ist eine feministische Persiflage auf den kleinen Prinzen, „Mister Miracle“ ein Superheldencomic und „meine lesbische Erfahrung mit Einsamkeit“ ein Manga.

Quelle: Buchreport: „Ein radelnder Lucky Luke und ein weiblicher Blick“ (28.06.19), online verfügbar unter https://www.buchreport.de/news/genre-und-weiblicher-blick/?fbclid=IwAR05MqxBe-uPz9Hhdb9jGRfI8bMTuDgo3jqmBgN3IKC3E_fP8xxq3pIbxag

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Hilden: Silke Liesenkloß startet als Leitung

Die Stadtbücherei Hilden hat seit Juni eine neue Leitung. Silke Liesenkloß war zuvor Leiterin der Bücherei in Düsseldorf Bilk und hat davor zehn Jahre lang die Stadtbücherei Mettmann geleitet.

Die Stadtbücherei Hilden war 2016 Bibliothek des Jahres. Die vorherige Leitung, Nadine Reinhold, wechselt wieder ins Team.

Quelle: Schmidt, Christoph: Silke Liesenkloß ist jetzt Bücherei-Leiterin (01.07.19), online verfügbar unter https://www.wz.de/nrw/kreis-mettmann/haan-und-hilden/silke-liesenkloss-leitet-jetzt-die-stadtbuecherei-hilden_aid-39778395

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„Öffentliche Bibliothek 2030“ steht als kostenloser Download zur Verfügung

Die im Verlag Bock + Herchen erschienene Publikation „Öffentliche Bibliothek 2030 – Herausforderungen – Konzepte -Visionen“ ist nicht nur gedruckt, sondern auch als kostenloser Download erhältlich.

Das von Petra Hauke herausgegebene Buch enthält zahlreiche Beiträge von Experten aus dem Bibliotheks- und Kulturbereich, darunter auch einige aus Nordrhein-Westfalen. Das Buch eignet sich als Diskussionsgrundlage und wichtige Quelle für Forschung, Studium, Aus- und Fortbildung, sowie die bibliothekarische Praxis.

Das Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons 4.0 International Lizenz und wurde gefördert aus dem Open-Access-Publikationsfonds der Humboldt-Universität zu Berlin.

Weitere Informationen zur Entstehung des Buches finden Sie hier.

Quelle: VÖB: „Öffentliche Bibliothek 2030 : Herausforderungen – Konzepte – Visione“
(27.06.2019) online verfügbar unter: https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=49437