Vom 4. bis 7. Juni 2024 findet im Congress Center Hamburg die 112. Ausgabe des Nachfolgeformats zum Deutschen Bibliothekartag statt. Die Fachstellen laden herzlich zu den beiden Fachstellenforen ein: „Nachhaltigkeit ist mehr als grün“ am 5. Juni 2024 von 11:00 bis 13:00 Uhr und „Bildung, Bier@Bibliothek“ am 6. Juni 2024 von 14:00 bis 16:00 Uhr.
Archiv des Monats “April 2024”
Dorsten: Digitaler Bibliotheksausweis macht Ausleihen mit dem Handy möglich
Seit Ende 2023 bietet die Stadtbibliothek Bücherliebhabern die Möglichkeit, Bücher kontaktlos mit ihren Smartphones auszuleihen, ohne einen physischen Leserausweis vorzeigen zu müssen. Diese innovative Methode, die in Dorsten entwickelt wurde, wird weltweit erstmals in dieser Form eingesetzt.
Die Inspiration für dieses Projekt entsprang alltäglichen Situationen, in denen Besucher oft fragten, ob sie Medien ausleihen könnten, selbst wenn sie ihren Leserausweis nicht dabei hatten.
Bernd Wellhöner, stellvertretender Leiter der Dorstener Stadtbibliothek seit dem 1. Mai 2022, reagierte auf dieses Anliegen. Die Idee entstand, als er selbst einmal seinen Leserausweis zu Hause vergessen hatte, jedoch sein Smartphone immer bei sich trug. Mit seinem Hintergrund in mobiler Technologie, den er bei einem großen Anbieter für Selbstverbuchungssysteme erworben hatte, erkannte er die Möglichkeit, sich über das Smartphone am Selbstverbuchungsgerät anzumelden.
Die Lösung bestand darin, den RFID-Reader im Selbstverbuchungsgerät und den NFC-Reader, der seit 2017 in den meisten Mobilgeräten vorhanden ist, zu integrieren. Diese beiden Technologien fungieren gewissermaßen als digitales Schloss und Schlüssel, um den Zugang zur Welt des Lesens zu ermöglichen, ohne dass eine physische Bibliothekskarte benötigt wird.
Mehr Informationen auf dieser Website: https://dorsten-online.de/digitaler-ausweis-der-stadtbibliothek-mit-dem-handy-zum-lesegenuss/
EU-Projekt „Books without Borders“: Noch freie Plätze im kostenlosen Workshop / 23./24.05.24
Im Mai findet in der Zentralbibliothek Köln im Rahmen des EU-Projekts „Books without Borders“ ein zweitägiger kostenloser Workshop statt. Es wird vermittelt, wie Bibliotheken Zweitsprachenleser*innen, Legastheniker*innen und andere Personen mit Leseschwierigkeiten mit einem vielfältigen Angebot an barrierefreien Büchern ansprechen können, das aus mehr als nur Easy Readern besteht. Für diesen Zweck ist ein Handbuch erstellt worden, das als Grundlage für den Workshop dient.
Mehr zum Thema in der Aufzeichnung eines einführenden Webseminars (ca. 60 Min): https://youtu.be/iHRkpBVNofY
Am ersten Workshop-Tag werden die Inhalte des Handbuchs erörtert, zum Beispiel welche Kriterien es für barrierefreie Bücher gibt. Diese Kriterien werden die Teilnehmenden in Gruppenarbeiten praktisch anwenden und Bücher aus dem Bestand der StB Köln sichten, damit es für alle Teilnehmenden verständlich wird, welche Bücher sich eignen und welche nicht.
Am zweiten Workshop-Tag werden Best-Practice-Beispiele aus den Projektpartner-Ländern Norwegen und Polen besprochen und darüber diskutiert, wie eine Umsetzung und Arbeit mit der Zielgruppe in der eigenen Bibliothek ausschauen könnte.
Aufbauend an den Workshop wird es 2-3 Online-Termine geben, damit die Teilnehmenden (max. 15 Personen) im Austausch bleiben und bei der Anwendung begleitet werden.
Informationen zum Workshop
Dank der Ressourcen im Projektetat können die Hotelkosten (eine Nacht, 23.05-24.05, inklusive Frühstück) und Mittagessen am 23.05. für die ersten 10 Teilnehmenden übernommen werden. Die Zimmer werden in einem nahgelegenen Hotel reserviert.
Wann: Donnerstag und Freitag 23.05. und 24.05.
Uhrzeiten: 23.05. 10:00-16:00 und 24.05 von 09:00-13:00
Wo: Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Köln, Josef-Haubrich-Hof 1, 50676 Köln, Raum 303
Anmeldeschluss: 06.05.2024
Kosten: Der Workshop ist kostenlos.
Anmeldung und eventuelle Rückfragen bitte über diese E-Mailadresse:
Books-without-borders@stbib-koeln.de
Projektseiten:
https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/stadtbibliothek/books-without-borders
https://frsi.org.pl/en/project/books-without-borders
Ansprechpartnerin:
Nicole James
Stadtbibliothek
Zentralbibliothek
Josef-Haubrich-Hof 1
50676 Köln
Telefon: 0221/221-23925
dbv im Beirat von „Green Culture” mit Sprechstundenangebot
Ab Mai 2024 wird Dr. Holger Krimmer, der Bundesgeschäftsführer des dbv, dem neu gegründeten Beirat der Anlaufstelle „Green Culture“ beitreten, welche von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ins Leben gerufen wurde. Die Gründung der Anlaufstelle erfolgte im September 2023 mit dem Ziel, die ökologische Transformation von Kultur und Medien in Deutschland gemeinsam voranzutreiben. Innerhalb der Sprechstunden von „Green Culture“ werden Kultureinrichtungen wie Bibliotheken spezifische Handlungsempfehlungen erhalten sowie Informationen über Förderprogramme von Bund, Ländern und Kommunen. Mehr Informationen auf dieser Website: https://www.greenculture.info/sprechstunde
Neue Ausgabe ProLibris 01/2024
Eine neue Ausgabe der ProLibris ist erschienen. Schwerpunkt in diesem Heft ist die Bibliothek der Dinge mit Beispielen und Erfahrungsberichten aus Emsdetten, Paderborn, Ochtrup, Neukirchen-Vluyn, Dortmund, Aachen und Wuppertal. Außerdem berichtet Stephan Schwering von der ZB Düsseldorf über neue Entwicklungen im Bereich Social Media und wie Öffentliche Bibliotheken dies für sich nutzen können. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere interessante Artikel. Wer nicht auf die Printausgabe warten will, der kann sich hier das pdf herunterladen: https://t1p.de/vz7nt
Die Zeitschrift ProLibris informiert viermal im Jahr über aktuelle Entwicklungen aus und in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken. Sie wird von der Fachstelle und dem Verband für Bibliotheken NRW (vbnw) herausgegeben. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf Nordrhein-Westfalen.
Das Ende der Sozialen Medien? Ist TikTok der Beginn einer postsozialen Social-Media-Ära?
Deutet sich eine Zeitenwende in den sozialen Medien an? In dem Zeit-Artikel „Das Ende von Social Media“ beschreibt der Autor Lars Weisbrod eine sich verändernde Dynamik digitaler sozialer Netzwerke und stellt die Frage: Stehen wir vor dem Ende der Ära der sozialen Medien? Social-Media-Verantwortliche sollten genau hinsehen, denn Trends wie das Zurückziehen in kleinere digitale Sozialräume und die Fokussierung auf passiven Konsum verändern die Spielregeln.
Der Artikel stützt sich zunächst auf drei aktuelle Meldungen. So meiden vermehrt zahlungskräftige Anzeigenkunden den Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter). Instagram kündigt an, politische Inhalte nicht mehr vorzuschlagen, und das Marktforschungsinstitut Gartner prognostiziert, „dass bis zum Jahr 2025 die Hälfte der Verbraucher ihren Social-Media-Konsum erheblich einschränken oder ganz aufgeben wird.“
Die zentrale These des Artikels stammt vom britischen Wirtschaftsmagazin The Economist: „The end of the social network“ lautete die Zeile auf dem Titel der Zeitschrift. Soziale Medien zerfielen in zwei verschiedene Funktionslogiken – soziale Interaktion und massenmediale Kommunikation. Dabei ist die Faszination sozialer Netzwerke nach Ansicht von The Economist erst durch die Verknüpfung persönlicher Interaktionen mit massenmedialer Kommunikation entstanden. Diese besondere Kombination werde nun aufgebrochen und in ihre zwei grundlegenden Elemente zerlegt.
Zum einen der Trend in Richtung persönlicher und authentischer Kommunikation in kleineren Gruppen. Apps wie BeReal oder Whats App-Gruppen werden als Beispiel für diese Entwicklung genannt, da sie auf persönliche und authentische Kommunikation in kleinen Gruppen setzen. Zum anderen der massenmediale Aspekt, manifestiert durch das Aufkommen von postsozialen Medien wie TikTok.
Die postsozialen Medien wie TikTok hätten sich von der Notwendigkeit der Interaktion entfernt und setzten stattdessen auf einfache Reiz-Reaktions-Muster. Im Gegensatz zu früheren Plattformen liegt der Schwerpunkt weniger auf dem Teilen von Inhalten. Der Beitrag hebt hervor, dass die postsozialen Medien, aber auch Instagram, vermehrt auf Kurzvideos setzen und weniger darauf abzielen, bestimmte Inhalte zu teilen, sondern vielmehr, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu bekommen.
Die Entwicklung von sozialen Medien zu postsozialen Medien sieht der Autor kritisch, da die neuen Plattformen weniger auf echte Aktivität abzielen und stattdessen Inhalte anbieten, die das Überfluten der Nutzenden mit visuellen Reizen fördern.
Wenn aber postsoziale Medien langfristig wahrscheinlich nicht die gleiche Wirkung entfalten wie die herkömmlichen sozialen Medien, die uns über viele Jahre hinweg fasziniert haben, so fragt sich der Autor Lars Weisbrod zurecht: Welche Entwicklungen erwarten uns als nächstes? Wie werden wir die entstehende Lücke füllen, die durch nachlassende Begeisterung für Social Media entstehen könnte?
Der Beitrag schließt mit einer für den Autor überraschenden Beobachtung der American Library Association in den USA, ironischerweise ausgelöst durch den TikTok-Trend BookTok: Die steigende Beliebtheit von Stadtbibliotheken und Büchern, vor allem bei Menschen unter 40 Jahren. In U-Bahnen sieht man vermehrt Zwanzigjährige, die vertieft in einem Buch lesen, sogar während sie auf der Rolltreppe stehen. „Als hätten die TikTok-Nutzer beschlossen: Wenn wir uns sowieso wieder in Sender und Empfänger spalten, oder, anders formuliert, in Autor und Leser, dann können wir gleich zurückkehren zum gedruckten Buch, das diese Unterscheidung einst begründete.“
Kommentar: Ein ungewisser Blick in die digitale Zukunft
Der Zeit-Artikel wirft wichtige Fragen zur Zukunft der sozialen Medien auf. Die aktuellen Meldungen und die Analyse des britischen Wirtschaftsmagazins The Economist lassen auf eine sich wandelnde Dynamik schließen.
Was glaubt Ihr, liebe Bibliotheksbeschäftigte? Sehen wir hier tatsächlich das Ende der Ära sozialer Medien? Oder sieht der Autor dies zu negativ? Welche Beobachtungen macht Ihr? Wir freuen uns über Eure Kommentare!
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Publikation: Lernort Bibliothek
Gemeinsam mit dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München haben Vertr.-Prof. Dr. Christine Ott (Fachdidaktik Deutsch, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Dieter Wrobel (Fachdidaktik Deutsch, Julius-Maximilians-Universität Würzburg) die Publikation „Lernort Bibliothek“ veröffentlicht. Diese geht aus den Themenwochen „Bildungslandschaften gestalten“ (2021/2022) hervor. Die Publikation beinhaltet Berichte zu allgemeinen bibliothekspädagogischen Themen und konkrete Konzeptideen. Inhalte, die nicht spezifisch für das Bundesland Bayern gelten, können auch auf andere Bundesländer übertragen werden.
Vorschau auf unser Fortbildungsprogramm für das zweite Halbjahr 2024

Am 14. Mai veröffentlichen wir unser Fortbildungsprogramm für das zweite Halbjahr 2024, das in Kooperation mit dem ZBIW der TH Köln stattfindet.
Für Ihre Terminplanung finden Sie hier eine Übersicht der geplanten Veranstaltungen.
Bitte beachten Sie: Aktuell können Sie sich noch nicht für die Fortbildungen anmelden. Die Möglichkeit zur Anmeldung mit genauen Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen besteht erst mit der Veröffentlichung des Programms am 14. Mai 2024 auf der Website des ZBIW https://www.th-koeln.de/weiterbildung/fuer-oeffentliche-bibliotheken-in-nrw_5876.php. Über diese Seite können Sie sich dann auch für die Fortbildungen anmelden.
Spielerisch durch die Bibliothek – gamifizierte Bibliotheksführung: Online
27.08.2024 9.30 – 03.09.2024
9.30 – 15.30 Uhr
DigitiativeNRW: Personalführung in Bibliotheken und Persönlichkeitsentwicklung als Führungskraft: Tagungshaus GSI Bonn
29.08.-30.08.2024 10.00 – 17.00 Uhr + Einzelcoaching individuellen Termine
Inklusion und Gaming „InGame“: TH Köln
02.09.2024 10.00 – 17.00 Uhr
Workshopreihe: Entwicklung eines mobilen Escape-Games für Jugendliche in der Bibliothek: Online
05.09.2024 9.00 – 16.00 Uhr
09.09.2024 9.00 – 13.00 Uhr
11.09.2024 9.00 – 13.00 Uhr
11.09.2024 9.00 – 13.00 Uhr
25.09.2024 9.00 – 13.00 Uhr
Review: Mitte/Ende Jan 2025
DigitativeNRW: Die Bibliothek erzählt: Mit Storytelling mehr Aufmerksamkeit im kommunalen Netzwerk erzielen: Online
06.09.-13.09.2024 9.00 – 16.00 Uhr
DigitativeNRW: KI-Tools in Bildungspartnerschaften von Öffentlichen Bibliotheken und Schulen sinnvoll einsetzen: Online
12.09.+26.09.2024
9.00 – 11.00 Uhr
+ Einzelcoaching von je 30 Minuten im Zeitraum 26.09.24 8-17 Uhr und 27.09.24 8-12 Uhr
Englisch in der Bibliothek – Library Vocabulary for Qualified Staff: Online
23.09.2024 9.00 – 16.30 Uhr
Wie funktioniert eine Öffentliche Bibliothek? – Grundwissen Bibliothek (Quereinsteiger Kurs): Präsenz/Online
23.09.-31.10.2024
Thema 1: Präsenz 23.09.24 – 10.00 – 17.00 Uhr (Langenfeld)
Thema 2: VM: 26.09.24 – 10.00 – 16.00 Uhr (Online)
Thema 3: VM: 30.09.24 – 10.00 – 11.30 Uhr (Online)
VM: 07.10.24 – 10.00 – 11.30 Uhr (Online)
Thema 4: VM: 08.10.24 – 9.30 – 12.30 Uhr (Online)
Thema 5: VM 28.10.24 – 10.00 – 14.00 Uhr (Online)
Thema 6: Präsenz 31.10.24 – 10.00 – 17.00 Uhr (Düsseldorf)
Leichte und Einfache Sprache in der Bibliothek – einfach sprechen, einfach schreiben: Online
09.10.2024 10.00 – 14.00 Uhr
10.10.2024 09.30 – 14.00 Uhr
ALTERnativen – Bibliotheksangebote für Junge Alte und Senior*innen: Zentralbibliothek Hamm
04.11.2024 10.00 – 17.00 Uhr
DigitiativeNRW: Mit New Work Motivation und Innovationskraft in Bibliotheksteams stärken: STB Münster
05.11.2024 10.00 – 17.00 Uhr Präsenz
11.12.2024 9.30 – 11.00 Uhr Online
Partizipation in Bibliotheken – Kund*innen gezielt einbinden: Online
14.11.2024 9.30 – 13.00 Uhr
21.11.2024 9.00 – 13.00 Uhr
Awo Bonn/Rhein-Sieg will KiTas mit Bibliotheken ausstatten
Vier der 19 Arbeiterwohlfahrt (Awo)-Kitas in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis sind mit einem rollbaren Bücherschrank ausgestattet. Mittels eines einfachen Karteikartensystems, das auf Farben und Fotos der Kinder setzt, können die Kinder selbst hinterlegen, welches Buch sie für eine Woche aus dem aufklappbaren Schrank mit nach Hause nehmen. Der rollbare Bücherschrank ist Teil der Kampagne „Bibs für Kids“ der Awo Bonn/Rhein-Sieg. Unter diesem Titel möchte der Kreisverband mithilfe von Spenden nach und nach Bibliotheken in allen seinen 19 Kindertagesstätten in Bonn und dem Kreis einrichten. Mehr Informationen auf dieser Website https://ga.de/region/voreifel-und-vorgebirge/alfter/awo-bonn-rhein-sieg-will-kitas-mit-bibliotheken-ausstatten_aid-110718389
Regionale Bibliothekskonferenzen zur #DigitiativeNRW: Das große Warum auf den Punkt gebracht
Die Frühjahrskonferenzen der fünf Regierungsbezirke standen zum zweiten Mal ganz im Zeichen der #DigitiativeNRW. Herzlichen Dank noch einmal an alle gastgebenden Bibliotheken für ihre Gastfreundschaft. Und den 110 Bibliotheksbeschäftigten für ihre Teilnahme und ihre Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Denn auch dieses Mal fand auf allen Veranstaltungen ein lebendiger Austausch statt.
Standortbestimmung DigitiativeNRW: Was bereits entstanden ist – und was als nächstes kommt.
Zum Einstieg ging es um den Begriff und die Bedeutung der digitalen Transformation für die Bibliothekswelt. So wurde anhand einer Zwiebelgrafik noch einmal verdeutlicht, dass die digitale Transformation verschiedene Wirkungsebenen umfasst. Eine digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt sorgt bei den Menschen für neue Bedarfe und Erwartungen an Bibliotheken, auf die diese mit veränderten Angeboten reagieren müssen. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt der Beschäftigten in Bibliotheken. Neue Kompetenzen sind gefragt, einerseits bei der Weiterentwicklung der Angebote, andererseits an den Arbeitsplätzen selber.

Die AG-Maßnahmen unter der Lupe
Die Fachstelle hat die DigitiativeNRW ins Leben gerufen, um gemeinsam mit den Bibliotheksbeschäftigten über den Auftrag Öffentlicher Bibliotheken in einer digitalen Gesellschaft nachzudenken und sich in sicheren Dialogräumen darüber auseinanderzusetzen, was die Digitale Transformation für die öffentlichen Bibliotheken bedeutet. Auf den Regionalen Bibliothekskonferenzen im Herbst 2022 haben wir daher gemeinsam nach zentralen Fragestellungen gesucht, die die Bibliotheksleitungen mit Blick auf die Digitalisierung der Gesellschaft und den damit verbundenen Veränderungsprozess der Öffentlicher Bibliotheken beschäftigen. Mit dem Ziel den Blick zu schärfen für Bedarfe und Rahmenbedingungen.
Diese Herangehensweise, einen ergebnisoffenen Prozess ohne konkrete Vorgaben zu starten, war ein außergewöhnlicher Prozess – auch für die Fachstelle. 5 Handlungsfelder konnten auf der Grundlage der gesammelten Fragen identifiziert werden – und bei keiner ging es um Technik und „irgendetwas mit online“.
- Lobbyarbeit und Advocacy
- Identität und Berufsbild
- Ressourcenmanagement
- Zielgruppen und Angebotsprofile
- Führung, Teamentwicklung, persönliches Selbstverständnis
Im Rahmen eines NRW-weiten Beteiligungsprozesses haben sich 5 Arbeitsgruppen mit den Handlungsfeldern intensiv beschäftigt. Als Ergebnis sind 5 konkrete Maßnahmenvorschläge entstanden, die die Fachstelle umsetzen möchte:
- Coaching als Unterstützung für Team und Leitung – ein Online-Stammtisch
- Bibliotheksexkursionen – ein Schwarzes Brett für einen Blick über den Tellerrand
- „Hier geht´s zur Sache“ – ein Online-Erfahrungsaustausch zu Angeboten und Zielgruppenarbeit
- Den bunten Faden knüpfen – Qualifizierungsangebote zur Netzwerkarbeit
- Neue Organisations- und Arbeitszeitmodelle in Bibliotheken – ein Pilotprojekt
Diese wurden auf den RBKs noch einmal genauer in den Blick genommen. Zum einen damit alle Teilnehmenden ein konkretes Bild von den Maßnahmen haben. Zum anderen wurde der Bogen zur digitalen Transformation gespannt und der Zusammenhang dieser Maßnahmen mit dem aktuellen Transformationsprozess Öffentlicher Bibliothek hergestellt. Die Teilnehmenden haben sich dafür mit der Frage „Warum ist diese Maßnahme für meine Bibliothek nützlich, um Veränderungen anzustoßen oder voranzutreiben?“ auseinandergesetzt.
Was? Warum? Wie? – der Golden Circle: Das große Warum auf den Punkt gebracht
Bei den RBKs geht es auch immer wieder darum, neue Methoden auch für den eigenen Bibliotheksalltag kennenzulernen. In dieser Runde war es der „Golden Circle“. Mithilfe der Golden Circle Methode machten sich die Teilnehmenden bewusst, welche wichtige Rolle die Bibliothek in der (digitalen) Transformation der Stadt spielen kann. Das Konzept basiert auf drei simplen, aber nicht immer leicht zu beantwortenden Fragen: Warum? Wie? Was? Anhand von konkreten Situationen hatten die Teilnehmenden die Aufgabe überzeugend erklären zu können, warum die Bibliothek vor Ort wichtig ist, was sie für ihre Kommune in einer digitalen Gesellschaft leistet und wie sie dies tut.
„Veränderung lässt sich am einfachsten über Geschichten begreifen. Geschichten im Sinne eingängiger, kurzer Erzählungen über die wichtigen Zusammenhänge, die Komplexes herunterbrechen, indem sie das Wichtigste herausstellen und so im Gedächtnis bleiben. Jede Organisation, die im Dienst der Gesellschaft steht, hat so eine Geschichte, die erzählt, warum es wichtig ist, dass es sie gibt, wie sie handelt und was sie konkret tut. Diese Geschichten haben meist einen stabilen Kern, sie brauchen aber von Zeit zu Zeit ein Update mit neuen Akzentuierungen, wenn sich die Welt um sie herum verändert…“, erklärt Petra Büning die Idee hinter dem Konzept des Golden Circle.

NRW-Konferenz: Viele gute Gründe dabei zu sein
Zum Abschluss erfuhren die Teilnehmenden von der strategischen Ausrichtung und den Potenzialen der NRW-Abschlusskonferenz im Rahmen der #DigitiativeNRW am 13. Mai 2024 in Düsseldorf. Zur Konferenz im Schlösschen der Bezirksregierung sind Verantwortliche aus der Kommunalverwaltung und aus den Bibliotheken eingeladen, über die Entwicklungs-möglichkeiten Öffentlicher Bibliotheken zu diskutieren:
Welchen Auftrag können Bibliotheken künftig in einer digitalen Gesellschaft erfüllen? Was und wie können Öffentliche Bibliotheken zur Lösung der gesellschaftlichen Herausforderungen in ihrer Kommune beitragen? Worin liegt das Potenzial für die Einbindung der Bibliothek in Kommunale Strategien? Und gibt es konkrete Ansatzpunkte, um die Einbindung der Bibliotheken bereits jetzt voranzubringen?
Wir freuen uns mit den Entscheidungsträgern über das Potential und den Beitrag Öffentlicher Bibliotheken für die Gestaltung der digitalen Transformation in den Kommunen ins Gespräch zu kommen.