Soziale Netzwerke sind nichts „für nebenbei“, diese Erfahrung haben auch die KollegInnen aus der Stadtbibliothek Gütersloh, nach der Umsetzung einer Marketinkaktion zu LibraryThing for Libraries und anderen Social Media Plattformen gemacht. Vielen Dank an die KollegInnen für diesen Gastbeitrag:
Wir sind vermutlich nicht die einzige Bibliothek, die darüber nachdenkt, wie sich die Zugriffe auf die eigenen sozialen Kanäle und Plattformen vermehren lassen könnten.
Viele Kunden im Haus hatten noch nicht wahrgenommen, dass wir seit einiger Zeit bereits eine Facebook-Seite haben, zwitschern, ein Blog pflegen und dass man in unserem OPAC Medien rezensieren kann.
So kam uns die Idee, das Klassische mit dem Digitalen zu verbinden. Wir ließen Lesezeichen entwickeln, die wir in unserem ursprünglichen Medium „versteckten“. Jeder Kunde, der ein Buch mitnimmt wird automatisch darauf aufmerksam gemacht, dass wir Facebook und Twitter bespielen und LibraryThing anbieten.
Eine Kundenrückmeldung war sehr direkt und offensiv und ließ uns schlucken. Der Kunde war „erheitert“, weil er nicht verstehen konnte, warum wir Lesezeichen mit Werbung für das eigene Angebot bei Twitter drucken lassen, obwohl dort so wenig passiert. Er würde uns raten, das Angebot eher zu verschweigen, als zu bewerben. Die Mail enthielt auch noch einige Nebenbemerkungen zu dem Einsatz des Etats. Noch mehr Games und überhaupt, wer braucht „Thailändisch für Fortgeschrittene, Band 4“?
Unsere Chefin schrieb daraufhin eine richtig nette Antwort, denn Kundenmeinungen sind uns wichtig. Die Kundenreaktion hat dazu geführt, dass Twitter, dem bislang nicht unser Hauptinteresse galt (so irgendwie mitlief eben!), mehr in den Focus rückte. Die Lesezeichen wurden aus dem Marketingetat bezahlt, also keine Bange, dass weniger Medien gekauft wurden. Und Kunden sind verschiedenen und ihre Interessen möglicherweise sehr unterschiedlich, so dass aufgrund von Medientipps auch manchmal seltsam anmutende Titel im Haus zu finden sind. Man darf aber auch selbst gerne Wünsche äußern, denn der Grundsatz „Wünsche werden wahr“ hat bei uns Programm. 🙂