Die Universität zu Köln hat in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhilfswerk eine Studie zu den Persönlichkeitsrechten von Kindern im Kontext der familiären Mediennutzung veröffentlicht. Auf Basis von 37 Interviews wurde ermittelt, wie in den Familien Medienerziehung gehandhabt wird.
Die Studie belegt, dass digitale Medien ein fester Bestandteil des familiären Alltags sind. Die Rechte der Kinder spielen im Kontext der Medienerziehung jedoch kaum eine Rolle.
Auch wenn die Eltern angeben, die Daten ihrer Kinder schützen zu wollen, verfügen sie zumeist nicht über ausreichende Kompetenzen hierfür. Die konkrete Umsetzung medienerzieherischer Herausforderungen stellt für die meisten Eltern ebenso ein Problem dar. Um dem Zwiespalt zwischen Freiräumen und Schutz bei der Mediennutzung zu begegnen, wird oft zu Methoden wie Chat- und Browserverlaufskontrolle gegriffen, was die Privatsphäre der Kinder verletzt. Ebenso werden die Kinder in der Regel nicht um ihr Einverständnis gebeten, bevor Bilder auf sozialen Netzwerken gepostet werden.
Prof. Dr. Nadia Kutscher, Professorin für Erziehungshilfe und Soziale Arbeit an der Universität zu Köln, appelliert an pädagogische Einrichtungen, eine unterstützende Rolle bei der Medienerziehung einzunehmen. Zudem werde durch die Studie deutlich, dass Kinder viel stärker in Entscheidungen über personenbezogene Daten einbezogen werden müssen.
Quelle: dbv-Newsletter Nr. 135 2018 (06. Dezember): „Studie des Deutschen Kinderhilfswerks zu Medienkompetenz“. Online verfügbar unter https://www.bibliotheksverband.de/datensaetze/newsletter-national/2013-ab-maerz/dbv-newsletter-nr-135-2018-06-dezember.html