Alle Artikel in der Kategorie “Aus den Bibliotheken

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Flutkatastrophe hat Bibliotheken im Regierungsbezirk Köln besonders getroffen

Die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 hat unfassbares Leid über viele Menschen gebracht. Das Fachstellenteam hat die Nachrichten und Bilder von der Flutkatastrophe mit großem Entsetzen verfolgt. Wir sind in Gedanken bei den Opfern, die Angehörige und Freunde verloren haben und vor dem Nichts stehen.

In der Zwischenzeit konnten wir uns einen ersten Überblick verschaffen, welche Öffentlichen Bibliotheken in NRW von der Katastrophe betroffen sind. Da wir wissen, dass viele Kolleginnen und Kollegen ebenso wie wir in Gedanken bei den Betroffenen sind, möchten wir die uns vorliegenden Informationen weitergeben.

Nach aktuellem Kenntnisstand hat die Katastrophe sieben Bibliotheken aus dem Regierungsbezirk Köln besonders hart getroffen:

In Euskirchen wurde das Erdgeschoss der Stadtbibliothek von einer Flutwelle vollständig zerstört.  Dort befand sich neben Teilen des Medienbestandes die Selbstverbuchung sowie ein großer Teil der technischen Ausstattung der Bibliothek und des Gebäudes. Die Bibliothek wurde 2012 neu gebaut und ist gemeinsam mit dem Stadtmuseum und dem CityForum (Veranstaltungs- und Tagungshalle) im Haus untergebracht. Die beiden anderen Einrichtungen sind von der Flutkatastrophe gleichermaßen betroffen. Über den tatsächlichen Umfang des Schadens können derzeit noch keine genauen Angaben gemacht werden.

Kall: Die Stadtbibliothek ist in einem neuen Anbau des Rathauses untergebracht und wurde im Januar 2019 eröffnet. Letzte Woche konnte kein Telefonkontakt zur Kommune hergestellt werden. Der Presse ist zu entnehmen, dass vom neuen Bahnhofsvorplatz in der Ortsmitte nur eine Stein-, Schlamm- und Geröllwüste übrig sei. Bibliothek und Rathaus liegen direkt am Bahnhofsvorplatz. Die Bibliothek ist im ersten Obergeschoss des Rathausanbaus untergebracht. Uns liegen leider keine Informationen vor, inwieweit die Bibliothek von der Flutkatastrophe direkt betroffen ist.

Nettersheim: Die Bibliothek ist in einem Fachwerkhaus untergebracht. Die Wände im Erdgeschoss sind zerstört, das Fachwerkhaus ist insgesamt stark beschädigt. Durch die Feuchtigkeit im Gebäude sind in der Zwischenzeit auch die im Obergeschoss untergebrachen Medien zerstört worden. Man schätzt, dass bisher 50% des Bestands erneuert werden muss. Die Kosten für die Wiederherstellung des Gebäudes und der Möblierung sind aktuell nicht zu beziffern.

Öffentliche Bücherei St. Martin Rheinbach: Die in Trägerschaft der Katholischen Kirche befindliche Bibliothek übernimmt auch die Funktion der Stadtbibliothek in Rheinbach. Das Untergeschoss des Bibliotheksgebäudes ist vom Wasser überflutet worden und voraussichtlich komplett zerstört. Es gibt kein Strom, Telefon und Internet. Teile des Bestandes, der Möblierung und des Gebäudes sind zerstört.

Schleiden: Die Stadtbibliothek Schleiden hat es besonders hart getroffen. Bereits zum vierten Mal wurde die Bibliothek zerstört. Nach einem Brand, einem Einbruch und einem zweiten Brand in den letzten Jahren sind nun erneut die Interims-Räumlichkeiten und ein großer Teil des Bestandes durch die Flutkatastrophe zerstört worden. Der bereits seit längerem in der Planung befindliche Neubau für die Stadtbibliothek wird voraussichtlich Ende 2023 fertiggestellt. Die Stadt hat entschieden, bis zum Bezug des Neubaus keine neue Interimslösung für die Bibliothek zu suchen, sondern den Schaden von einem Büro im Rathaus aus aufzuarbeiten und den Bestand für die Wiedereröffnung 2023/2024 wieder aufzustocken.

Stolberg: Die Kinder- und Jugendbücherei der Stadtbücherei Stolberg wurde vollständig zerstört. Das Gebäude liegt direkt an der Vicht, so dass sich das Wasser den Weg durch das untere Geschoss gesucht und ca. zwei Meter hoch die Räume gefüllt hat. Die Stadtbücherei bleibt vorerst geschlossen, da das Kulturzentrum, in dem die Bibliothek untergebracht ist, derzeit weder Strom noch Internet hat. Die Technikräume befinden sich ebenfalls im Untergeschoss. Chemikalien und Heizöl sind ausgelaufen, so dass das Gebäude aus diesen Gründen nur kurzzeitig betreten werden kann. Das Untergeschoss kann aufgrund akuter Lebensgefahr durch die zerstörten elektrischen Anlagen derzeit noch nicht wieder betreten werden. Das Erdgeschoss, in dem sich die Erwachsenenbücherei befindet, ist nach aktuellem Stand noch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.

Bad Münstereifel:  Die Situation in Bad Münstereifel ist bisher noch unklar. Die Bibliothek liegt im 1. Obergeschoss eines Gebäudes, das von der Flut stark zerstört wurde. Ein Zugang war bis Ende letzter Woche noch nicht möglich. Die Stadtverwaltung ist nur über Notstrom telefonisch zu erreichen. Ob und in welchem Umfang die Bibliothek durch die Flutkatastrophe tatsächlich betroffen ist, ist derzeit noch nicht absehbar. Hier – so wie in anderen Bibliotheken – könnte es durch die Feuchtigkeit sowie Statik-Probleme am und im Gebäude zu einem erheblichen „nachträglichen“ Schaden an Bestand und Mobiliar kommen.

Des Weiteren haben wir Kenntnis von sieben Bibliotheken in den Regierungsbezirken Köln, Düsseldorf und Arnsberg erhalten, in denen es zu Wasserschäden direkt oder indirekt gekommen ist. Beispielsweise wurde in Hilden die Tiefgarage und der Aufzugschacht überflutet, wodurch es zum Stromausfall gekommen ist. Auch in Mülheim a.d.R. sind Tiefgarage sowie Lagerräume betroffen. Hier konnten Fahrzeuge und weitere wichtige Materialien, Technik usw. jedoch rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. In den anderen Bibliotheken ist Wasser beispielsweise durch Fenster oder das Dach ins Gebäude eingedrungen. Die Wasserschäden sind jedoch nicht mit denen in den oben beschriebenen Bibliotheken zu vergleichen.

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW verschafft sich aktuell einen Überblick über die Sachlage in den Regierungsbezirken.

Petra Büning (Leiterin der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW)

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Düsseldorf: Erste Einblicke in die neue Zentralbibliothek

Vor der offiziellen Eröffnung der neuen Zentralbibliothek in Düsseldorf am Konrad-Adenauer-Platz (KAP 1) wurde dem Oberbürgermeister der Stadt sowie der Presse Einblick gewährt. Die neue Bibliothek präsentiert sich auf zwei Ebenen mit jeweils 4.000 qm, hohen Decken, niedrigen Regalen (max. 1,5 Meter) sowie einem großen Café für 70 Personen und einem Dachgarten. Die Kinderbibliothek wird mit 1.000 qm drei Mal so groß sein wie am alten Standort. Auch die technische Ausstattung soll den Ansprüchen der Kunden gerecht werden: Das WLAN soll 600 Nutzern ermöglichen parallel zu streamen und es stehen 600 Arbeitsplätze mit über 60 PCs bereit. Der offizielle Eröffnungstermin für die neue Zentralbibliothek ist der 8. November 2021. Insofern die Corona-Pandemie den Plänen nicht in die Quere kommt, werden für 2022 eine Million Besucher*innen erwartet. Unter dem in der Quelle angegebenen Link können Sie Bilder der neuen Zentralbibliothek (aktuell noch ohne Möbel) einsehen.

Quelle: RP online: „Die neue Stadtbibliothek ist unten laut und oben leise“ (06.07.2021)

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Essen: Neues Quartier für Zentralbibliothek ab 2025 geplant

Die Zentralbibliothek Essen wird voraussichtlich aus ihrem aktuellen Quartier im Gildehof-Center in Nähe des Hauptbahnhofs ausziehen. Der Mietvertrag für das aktuell genutzte Gebäude wird Mitte 2025 auslaufen, weshalb die Stadt daran arbeitet eine neue Bibliothek „nach internationalen Vorbildern“ zu entwerfen. Bibliotheken aus Dänemark und den Niederlanden dienen hier als Beispiele. Das Gildehof-Center sei für einen möglichen Umbau zu klein und aufgrund von Mängeln nicht geeignet. Als neues Quartier ist weiterhin die Theaterpassage in Essen im Gespräch.

Quelle: Radio Essen: „Stadtbibliothek Essen soll ein Wohnzimmer für alle werden“ (07.07.2021)

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Bad Berleburg – Wiedereröffnung der Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Bad Berleburg wurde in den vergangenen Wochen zum „Dritten Ort – Bücherei der Zukunft“ umgebaut. Am 01. Juli konnte die Bibliothek eröffnet werden. Unter anderem sind Glaswände eingesetzt, Akustikplatten eingebaut und die Beleuchtung erneuert worden. Es gibt nun eine Lesehöhle und Fensternischen zum Schmökern. Außerdem freut sich das Team der Bücherei über den Zuwendungsbescheid aus dem Bundesprogramm „Vor Ort für alle“ für das Projekt „Medienkompetenz fördern und mittels Blue-Bots kinderleicht programmieren“. Es stellt ein „Baustein der Weiterentwicklung der Stadtbücherei als Dritter Ort“ dar.

Quelle: Westfalen Post online: „1. Juli: Berleburgs Stadtbücherei öffnet als Dritter Ort“ (28.06.2021)

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Düsseldorf: Eröffnung der neuen Zentralbibliothek im November

Auf 25.000 Quadratmetern entsteht in Düsseldorf mit dem KAP1 ein neues kulturelles Zentrum. Teil des Kulturhotspots wird auch eine neue moderne Zentralbibliothek. Die Eröffnung ist für Anfang November geplant. Ein Highlight wird die vergößerte Kinderbibliothek. Zudem wird es künftig eine gesonderte Jugendbibliothek geben. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Bibliothek wird sich mit zukünftig 600 mehr als verdoppeln. Insgesamt sind 13 Gruppenarbeitsräume vorgesehen.

Quelle: Newsletter der Stadtbüchereien Düsseldorf (25.06.2021)

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Gelsenkirchen: Bibliotheksausweis online beantragen

Die Stadtbibliothek Gelsenkirchen bietet neuerdings ihren Kund*innen die Möglichkeit an, einen Bibliotheksausweis online zu beantragen oder zu verlängern. Voraussetzung ist die kostenlose Registrierung beim Servicekonto.NRW. Die anfallende Jahresgebühr kann ebenfalls direkt online bezahlt werden.

Nach Bearbeitung des Antrags können die Kund*innen den Ausweis in der Stadtbibliothek abholen.

Quelle: Stadt Gelsenkirchen – Bibliotheksausweis online beantragen (16.06.21)

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Paderborn: Stadtbibliothek wird „Bibliothek des Jahres 2021“

Den mit 20.000 Euro dotierten nationalen Bibliothekspreis erhält die Stadtbibliothek Paderborn für ihre zukunftsorientierte Bibliotheksarbeit, die Digitalität, Nachhaltigkeit, Innovation und Kooperation miteinander vereint. Um den Bürger*innen der Stadt einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu bieten, hat sie bestehende Räumlichkeiten umgebaut und so eine Umgebung der Inspiration, des Lernens und des Austauschs mit umfassenden und zeitgemäßen Services geschaffen. Ihr Ziel: Die Realisierung einer Community Library. Darüber hinaus hat die Bibliothek gerade in Zeiten von Corona bewiesen, wie schnell und flexibel sie auf die Bedarfe der Nutzer*innen aller Generationen eingeht. Die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ ist der einzige nationale Bibliothekspreis in Deutschland und wird gemeinsam vom Deutschen Bibliotheksverband und der Deutsche Telekom Stiftung vergeben. Mit dieser Auszeichnung soll ein Beitrag zum Image der Bibliotheken in der digitalen Welt geleistet werden. Mehr Informationen auf der Website des Deutschen Bibliotheksverbands: Link

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Mettmann: Verwaltung befragt Bürger*innen zur Stadtbibliothek

Durch eine anonyme Online-Umfrage will die Stadtverwaltung ermitteln, was die Mettmanner*innen sich von ihrer Stadtbibliothek wünschen und wie sie zu einer möglichen Sonntagsöffnung stehen. Damit setzt die Verwaltung einen politischen Beschluss um. Dabei geht es auch darum, Fördermittel für eine Sonntagsöffnung aus dem Bibliotheksstärkungsgesetz zu akquirieren. Die Umfrage wird über das Bürgerbeteiligungsportal der Stadt durchgeführt.

Quelle: Supertipp „Online-Bürgerbefragung zur Stadtbibliothek“ (11.06.2021)

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Gütersloh: Bibliothekstüte für den Schulstart

Wegen der Corono-Pandemie fallen die analogen Veranstaltungen für die angehenden Schulkinder aus. Daher startet die Gütersloher Bibliothek mit dem Literaturverein Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Gütersloh die Bildungsaktion „Deine Bibliothekstüte für den Schulstart“. Die Aktion besteht aus zwei Angeboten: Zunächst erhält jedes angehende Schulkind eine Bibliothekstüte. Darin befindet sich außer der Anmeldung für einen kostenlosen Bibliotheksausweis, einem Schlüsselbund und Lesetipps für Erstklässler auch ein Pixi-Buch zum Thema Schulbeginn, gespendet vom Literaturverein. Im zweiten Modul lädt die Bibliothek Jungen und Mädchen aus Kindertageseinrichtungen dazu ein, den digitalen Bibliotheksführerschein zu machen. Dabei handelt es sich um ein etwa 40-minütiges Digitalformat, bei dem Wissen rund um die Bibliothek spielerisch vermittelt und Lesefreude geweckt wird.

Quelle: Westfalen-Blatt online: „Bibliothek betreibt Leseförderung“ (08.06.2021)

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Wien: Bibliothek bittet Bürger um Ideen und Vorschläge für demenzfreundliche Angebote

Die Bibliothek Wiener Neustadt will zukünftig Angebote für Menschen mit Demenz und Vergesslichkeit zu entwickeln. Dazu hat sie das Projekt „Eine Bibliothek für Alle – die demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt“ ins Leben gerufen. Um gute Angebote für Menschen mit Demenz/Vergesslichkeit entwickeln zu können, ist es den InitatorInnen wichtig, die Meinung und die Ideen aller BürgerInnen, die im Raum Wiener Neustadt leben, einzubeziehen. Die Bürger*innen können dazu an einer Online-Umfrage teilnehmen. Zusätzlich werden auch Menschen mit Vergesslichkeit/Demenz gesucht, die für Gespräche und Besichtigungen zu Verfügung stehen. Mehr dazu unter https://www.wn24.at/bildung/wiener-neustadt-ideenfindung-fuer-eine-demenzfreundliche-bibliothek-34610.html