Alle Artikel in der Kategorie “Hinweise, Tipps, Informationen

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Überfliegendes digitales Lesen soll Gehirnstruktur verändern

Andreas Mittrowan hat in seinem Blog Globolibro auf einen Bericht des britischen „Guardian“ hingewiesen. Darin geht es um das „skim reading“ und dessen Auswirkungen. Das „überfliegende Lesen“ beschreibt das Konsumieren von einfachen und portionierten Texten, welche z.B. auf Social Media Plattformen veröffentlicht werden. Texte werden dabei zusammenfassend überflogen. Auf Dauer verändert sich dadurch die Gehirnstruktur, das besagt die Studie von Maryanne Wolf. Das „skim reading“ unterscheidet sich stark vom „deep reading“, welches die Grundlage für die Internalisierung von Wissen und kritischen Analyse darstellt. Die Autorin des Guardian-Artikels forscht selbst zu dem Thema und kommt zu dem Schluss, dass beide Lese-Techniken in Zukunft gleichermaßen benötigt werden.

Quelle:
Andreas Mittrowann „`The Guardian´: Überfliegendes, digitales Lesen ändert die Gehirnstruktur“ (27.08.2018), online verfügbar unter: https://globolibro.wordpress.com/2018/08/27/the-guardian-ueberfliegendes-digitales-lesen-aendert-die-gehirnstruktur/

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Schweizer Architekt über Bibliotheksbauten von heute

Der Schweizer Architekt Max Dudler, der unter anderem die Universitätsbibliothek der Berliner Humboldt-Universität und das Grimm-Zentrum entworfen hat, wurde vom Deutschlandfunk interviewt.

Gesprochen wird über die heutige Bauweise von Bibliotheken und deren Funktionalität. Insbesondere die Berliner Universitätsbibliothek wird behandelt. Außerdem lassen sich auch einige Informationen in Bezug auf historische Sichten und Bauweisen über Öffentliche Bibliotheken im Interview finden.

Das Interview können Sie hier nachhören.

Quelle: Deutschlandfunk Kultur: „Ein Zeichen setzen für das Buch“ (zuletzt aufgerufen am 19.09.2018), online unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/wie-man-heute-bibliotheken-baut-ein-zeichen-setzen-fuer-das.1270.de.html?dram:article_id=428303

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Finalisten des Buchblog-Awards 2018

Die Finalisten des Buchblog-Awards 2018 stehen fest. Aus insgesamt 679 eingereichten Blogs und Social Media Accounts wurden 45 Finalisten ausgewählt. Abrufbar sind diese unter: http://www.buchblog-award.de/news/finalisten2018

Die Genre-Kategorien reichen von „Allesleser“, über „Kinder- & Jugendbuch“ hin zu „Newcomer“. Darunter befinden sich auch einige Instagram-, Video- und Facebook-Accounts.

Die Sieger-Blogs werden am 12. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse verkündet.

Quelle: Buchblog-Award.de: „Buchblog-Award 2018: Die Finalisten stehen fest“ (13.09.2018), online verfügbar unter: http://www.buchblog-award.de/news/finalisten2018

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Helsinki: neue Zentralbibliothek „Oodi“

Im Dezember 2018, soll die neue Zentralbibliothek Helsinki, welche den Namen „Oodi“ (dt. „Ode“) trägt, eröffnet werden. Andreas Mittrowann hat auf Globolibro einen Überblick über die Planungen gegeben. Die Bibliothek soll insgesamt 100.000 Medien beherbergen. Auf drei Etagen sollen drei unterschiedliche Atmosphären die Bedarfe der Besucher erfüllen.

In einem fünfminütigen Video werden die Pläne animiert dargestellt:

 

Weitere Informationen zur architektonischen Planung finden Sie unter: http://www.oodihelsinki.fi/en/what-is-oodi/architecture/

Quelle: Andreas Mittrowann „Noch 100 Tage bis zur Eröffnung der „Oodi“ in Helsinki (27.08.2018), online verfügbar unter: https://globolibro.wordpress.com/2018/08/27/noch-100-tage-bis-zur-eroeffnung-der-oodi-in-helsinki/

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Zwanziger Jahre Zeitparadoxon in der Stadtbibliothek Wuppertal – ein Escape Room als Ferienaktion

Ein Gastbeitrag von Silke Schütz, Stadtbibliothek Wuppertal, Jugendbibliothek 4Teens

Die Stadtbibliothek Wuppertal hat erstmals im Rahmen des 4Teens-Sommerferienprogramms 2017 für das Abschlussfest einen eigenen Escape Room kreiert. Das Prinzip stammt ursprünglich von Abenteuer-Videospielen. Daraus hat sich die Form des „Live Escape Room“ gebildet, in der teilnehmende Spieler innerhalb einer vorgegebenen Zeit aus einem realen Raum „fliehen“ müssen. Damit Ihnen das gelingt, müssen gemeinsam Rätsel und Aufgaben gelöst werden. Das ursprüngliche Konzept des Escape Rooms (der Stadtbibliothek Wuppertal) wurde in leicht abgewandelter Form inzwischen schon mehrfach gespielt. Für den Escape Room 2018 mit dem Thema „Zwanziger Jahre“ und „Mafia“ wurden einzelne Rätselelemente des Grundkonzepts übernommen. Story und Verkleidung wurden angepasst.

2017 – Die Grundidee

Die Story unseres ersten Escape Rooms war im Fantasybereich veranker und richtete sich an Jugendliche. Die Teilnehmer hatten die Aufgabe einer geheimen Gemeinschaft zu helfen, die plötzlich bei einem Treffen in der Bibliothek verschwunden war. Der Raum wurde abgedunkelt und geheimnisvoll mit verschiedenen Lichtquellen ausgeleuchtet. Lichterketten setzten kleine Akzente und mit den verteilten LED-Teelichtern in hübschen Teelichthaltern konnten Kanten und Ecken angedeutet werden. Die Helfer waren durch eine passende Verkleidung – ein Orakel mit Kimono und ein Wächter in Mönchskutte – in das Raumkonzept eingebunden und konnten so im Notfall mit kleinen Tipps oder Hilfestellungen die Teilnehmer wieder auf die richtige Spur bringen.

Das Team hatte sich für drei einfache 3-stellige Zahlenschlösser an zwei Boxen entschieden, die unter Tüchern oder auch sehr offen im Raum zu finden waren. Als Geheimcode gab es das Morsealphabet, das in Einzelteilen in z.B. Büchern steckte oder unter Stühlen befestigt war. In einer Tastatur fehlten bestimmte Buchstaben, die zusammen gestellt eine Signatur ergaben. Dieses Buch verfügte über ein eingebautes Geheimfach und enthielt in dem Fall einen UV-Stift mit integrierter Lampe. Das Ziel in diesem Raum war es, dem Wächter einen bestimmten Gegenstand zu bringen und drei Fragen zu beantworten, dadurch wurde der Weg zum Sitz des Orakels freigegeben und  die Gemeinschaft befreit.

Stadtbibliothek Wuppertal - Das

Jan Berger und Silke Schütz im Rahmen des Live Escape Rooms „Die Twenties, die Mafia und das Zeitparadoxon“ (Bild mit freundlicher Genehmigung der Stadtbibliothek Wuppertal)

2018 – Die Twenties, die Mafia und das Zeitparadoxon

Aufgrund des hohen Erfolgs, sollte das Format in 2018 erneut aufgegriffen werden. Den narrativen Rahmen bildete diesesmal ein Zeitparadoxon, und die Jugendliche mussten Rätsel lösen, um wieder in die Gegenwart zu gelangen. Technische Geräte aus der „Zukunft“ durften daher nicht mit in den Raum. Den Teilnehmenden wurde zudem das Versprechen abgenommen, absolutes Stillschweigen über die Rätsel zu bewahren. Während des Einstieges in die Geschichte, der vor dem Raum stattfand, gaben die Teilnehmer ihre Handys in beschrifteten Beuteln ab. Eine vom städtischen Medienzentrum ausgeliehene Nebelmaschine und passende Jazzmusik aus der Zeit erzeugten von Anfang an die richtige Atmosphäre. Für diesen Raum wurde ein Schachrätsel entwickelt, das mithilfe eines normalen Spielbretts und größeren Boden-Figuren gelöst werden musste. Außerdem mussten (Spiel-)Geldscheine gefunden werden, wobei nur die mit dem UV-Stift markierten Scheine als Summe die Lösung für eines der Zahlenschlösser darstellten. Als Code wurde diesmal der Freimaurercode genutzt. Da es sich um einen Clubraum handeln sollte, war auch ein Pokerspiel Teil des Ablaufs. Hier wurden z.B. nur bestimmte rote Karten für den Royal Flush benötigt, diese steckten teilweise in einer anderen, verschlossenen Box oder waren anderweitig im Raum versteckt.

Das Escape Room-Konzept steht und fällt mit einer magischen Raumwirkung, die aber relativ leicht zu erzielen ist. Die Phantasie erledigt den Rest! Rätselideen können aus entsprechender Literatur oder einschlägigen Webseiten (siehe Liste unten) entnommen oder im Team entwickelt werden. Die Organisation macht viel Spaß, da der Kreativität nur wenige Grenzen gesetzt sind. Das Feedback und die Reaktion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den inszenierten Raum sind sehr lohnend. Die Begeisterung der Jugendlichen beflügelt auch die Organisatorinnen und Organisatoren, so dass schon im Geschehen neue Ideen für den nächsten Escape Room entstehen.

Das Konzept ist flexibel anpassbar und die Requisiten in Koffern gut transportierbar. Der Escape Room lässt sich daher im gesamten Bibliothekssystem unkompliziert nachnutzen.

Tipps zur Durchführung eines Escape Rooms:

Der Raum: sollte während der Aktion nicht durch Andere betreten werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Escape Rooms muss am Ende nicht der Ausgang gefunden werden. Im Vordergrund steht das Erfüllen der Mission.

Die Atmosphäre: wird durch thematische Dekorationen geschaffen z.B. mit Lichterketten und LED-Teelichtern, dunklen Tüchern und Stoffen. Leise Hintergrundmusik und passende Kleidung der Veranstalter erzeugen ein überzeugendes Setting.

Die Helfer: sind mit eingebunden und befinden sich im Raum, damit notfalls Hilfestellung gegeben werden kann. Man sollte es jedoch vermeiden, zu schnell Hinweise zu geben, da dies sonst den Spielspaß der Teilnehmer und damit das Erfolgserlebnis mindern kann.

Die Rätsel: innerhalb unserer Escape Rooms waren rein analog. Special Effects, wie bei kommerziellen Escape Rooms, die z.B. durch den Einsatz eines Beamers oder anderer Technik erzielt werden, sind nicht notwendig. Sie bestehen aus Geheimcodes, versteckten Karten, zerschnittenen Rätselbotschaften, Nachrichten mit UV- Schrift und Lampe, bewährte Rätselfragen, Signaturen aus Tastaturbuchstaben. Die Kunst besteht darin, die Rätsel verschachtelt aufeinander zu konstruieren und in sinnvoller Reihenfolge aufzubauen. Hierfür empfiehlt sich zum Einstieg und als praktischer Leitfaden für den Aufbau eines Rätselgeflechts das Buch Der geheimnisvolle Raum (siehe Literaturhinweise weiter unten).

Equipment und Requisite: Hierzu eignen sich Schlösser (z.B. gängige Zahlenschlösser, normale Kellerschlösser, Richtungsschlösser), verschiedene Boxen für die Schlösser, Tücher & Stoffe, alte Koffer, Bilder und auch nur Bilderrahmen, Schachfiguren, Gläser mit seltsamen Inhalten zum Verstecken von Hinweisen, (aussortierte) Bücher, Teller, Kerzenständer, Tische und Stühle. Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt.

Die Vorbereitungen:

  • einen geeigneten Raum finden, z.B. auch im Jugendzentrum
  • eine Zielgruppe festlegen – wobei der Raum bei guter atmosphärischer Gestaltung von Jugendlichen wie auch Erwachsenen gespielt werden kann
  • Thema oder Jahrhundert auswählen und eine spannende Geschichte erfinden – die Anmoderation sollte schon eine gewisse Spannung erzeugen
  • Geheimcode und Schlösserart aussuchen
  • Rätsel entwickeln

Literatur & nützliche Links:

Die Autorin steht für Fragen und Anmerkungen per E-Mail unter silke.schuetz [at] stadt.wuppertal.de gern zur Verfügung.

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HBZ: Deutsche Bibliotheksstatistik 2017 veröffentlicht

Das Hochschulbilbiothekszentrum des Landes NRW (HBZ) hat die Gesamtauswertung der Deutschen Bibliothekstatistik für das Berichtsjahr 2017 veröffentlicht. Die Auswertung ist über das Wiki für Kunden und Partner abrufbar: https://wiki1.hbz-nrw.de/display/DBS/Gesamtauswertungen

Quelle: DBS-Redaktion: „Gesamtauswertung des Berichtsjahres 2017 ist Online (Bibliotheksstatistik)“ (31.08.2018)

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5 Erkenntnisse für moderne Bibliotheken

Die Knight Foundation hat einen Beitrag mit „fünf Erkenntnissen für Bibliotheken, die sich im 21. Jahrhundert weiterentwickeln möchten“ veröffentlicht. Die Punkte wurden im Rahmen der internationalen Next Library Conference in Aarhus Dänemark gesammelt.

  1. Bibliotheken müssen (für Menschen) mehr sein als (nur) Informationsspeicher – People need libraries to be more than information repositories
  2. Bibliotheken können bei der Bewahrung und Stärkung unserer Demokratie eine Schlüsselrolle einnehmen – Libraries can play a key role in preserving and strengthening our democracy
  3. Der Erfolg einer Bibliothek hängt davon ab, wie sie mit der Öffentlichkeit interagiert und deren Bedarfe wahrnimmt. – The ways in which librarians perceive and interact with the public is a key determinant of a library’s success.
  4. Innovation und Kooperation sowie das Eingestehen von Fehlern spielen eine wichtige Rolle für den Erfolg einer Bibliothek. – Embracing innovation and collaboration and admitting failures are key to a library’s success.
  5. Bibliotheken können eine führende Rolle einnehmen, um (Städte-)Gemeinschaften neu zu beleben und zu stärken. – Libraries can play a leadership role in revitalizing and sustaining communities

Quelle: Laura Sue Wilansky „Five lessons for libraries looking to innovate in the 21st century“ (31.07.2018), online verfügbar unter: https://www.knightfoundation.org/articles/five-lessons-for-libraries-looking-to-innovate-in-the-21st-century

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Leitung der Stadtbibliothek Köln moderiert auf Deutschlandfunk

Im Rahmen der Sendereihe „Campus und Karriere“ hat der Deutschlandfunk einen Beitrag zur Zukunft von Bibliotheken gesendet. Die Leiterin der Stadtbibliothek Köln Hannelore Vogt führte als Gastmoderatorin durch die Sendung. Ihre Gäste waren der Coach für Strategieentwicklung Andreas Mittrowann sowie Claudia Lux, Professorin am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt Universität Berlin. Den Beitrag können Sie hier nachhören.

Quelle:
Deutschlandfunk- „Bibliothek der Zukunft: Digitaler Lernort als Lounge?“ (23.08.2018), online verfügbar unter: https://www.univie.ac.at/voeb/blog/?p=46914

 

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Süddeutsche gibt Einblick in Erwerbung von Bibliotheken

Die Süddeutsche beleuchtet in einem kurzen Beitrag, wie die Erwerbung in Öffentlichen Bibliotheken funktioniert. Am Beispiel eines Lektors der Münchener Stadtbibliothek werden unter anderem die Aufgabenteilung innerhalb der Lektorate in einem Großstadtsystem, der grobe Ablauf der Erwerbung sowie Kriterien für die Aussonderung von Medien beschrieben. Den Beitrag können Sie hier nachlesen.

Quelle:
Süddeutsche Zeitung- „Die 13 Bücherwühler- Spezialisten entscheiden, welche Medien ins Regal kommen“ (15.08.2018), online verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/neubeschaffung-die-buecherwuehler-1.4092023

 

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Projekt „Sprachschatz“: So geht Kooperation – Ziele und Pflege (Teil 2)

Das Pilotprojekt „Sprachschatz – Bibliothek und KiTa Hand in Hand“ ist im Oktober 2017 gestartet. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW und der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI). In den nächsten Monaten werden verschiedene Gastbeiträge veröffentlicht, welche allen Interessierten anhand fachlichen Inputs Einblicke in das Projekt „Sprachschatz“ ermöglichen sollen. Mit dem Abschluss des Projekts in 2020 werden die Ergebnisse für den Einsatz in der Fläche aufbereitet und in Form eines Abschlussberichts veröffentlicht.

Dieser Beitrag zu Zielen und Pflege von Kooperationen schließt an einen bereits veröffentlichten ersten Teil an, in welchem es um die Darstellung der verschiedenen Phasen „im Leben“ von Kooperationen ging. Die Verfasserin des Beitrags Janine Ditscheid ist als systemischer Coach und für das Projekt „Sprachschatz“ engagiert.

Es gibt durchaus ständige Begleiter von Kooperationen. Da im Laufe der Zeit neue Formen der Zusammenarbeit entwickelt werden, ist z. B. ein ständiger Reflexionsprozess sehr wichtig. Was läuft gut? Was können wir verbessern oder was sollten wir verändern? Diese oder ähnliche Fragen gehören in regelmäßigen Abständen auf den Tisch.

Kommunikation ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Die herausragende Rolle einer klaren, zügigen und alle Beteiligten einschließenden Kommunikation wurde in allen bisherigen Treffen der Teilnehmenden im Rahmen des Projekts „Sprachschatz“ betont. Zuletzt wurde dies am Thementisch Kooperation im World Café auf der Zwischenveranstaltung im Juni dieses Jahres besprochen. Wichtig sind z. B. schnelle, unkomplizierte Abstimmungsmöglichkeiten außerhalb der internen Strukturen der einzelnen Organisationen. Hier sollten alle Beteiligten mit von der Partie sein, um unnötigen Berichtsverzug und den „Stille Post-Effekt“ beim Weitertragen von Informationen zu vermeiden. Dies lässt sich leicht über Gruppen in Messengerdiensten oder in Mailverteilern einrichten. Eventuell ist aber schon an dieser Stelle Kreativität gefragt. Messengerdienste gibt es u. U. nur auf dem privaten Handy oder nicht alle Beteiligten haben eine persönliche Mailadresse in der Organisation. Jedoch, wo ein Wille ist…

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Ergebnispräsentation des Thementischs „Kooperation“ im Rahmen eines World Cafés  während der Zwischenveranstaltungs des Projekts „Sprachschatz“ durch Frau Büning und Frau Ditscheid

Neben der Frage zur Organisation der Gruppenkommunikation geht es aber auch um die Kommunikation zwischen den Vertretern der verschiedenen Organisationen und zwischen einzelnen Personen. Auch hier wünschten sich die Projektteilnehmenden des Pilotprojekts „Sprachschatz“ Klarheit, Transparenz, Verbindlichkeit, Wertschätzung etc. Diese Aspekte entstehen durch Aktion. Das heißt, sie müssen sagen, was Sie sich wünschen – und was nicht. Sprechen Sie auch über vermeintlich selbstverständliches, wie: Welches Fachwissen haben wir, was können wir gut? Ihre Kollegen in der Organisation wissen das natürlich, aber wissen die anderen es auch? Die müssten schon Gedankenleser sein… Hilfreich ist hier: man sieht sich ab und zu – leibhaftig und nicht ausschließlich virtuell.


Pflege der Kooperation – ein Dauerauftrag.

Kommunikation ist ein ganz wesentlicher Faktor. Je seltener man sich regelmäßig begegnet, desto wichtiger wird der bewusste Umgang damit. Reden Sie möglichst häufig miteinander, in der Gruppe, Ihrer Organisation und mit Einzelnen aus der Runde. Versuchen Sie, zu unterschiedlichen Anlässen Treffen zu provozieren. Vielleicht besuchen Sie Veranstaltungen der anderen Einrichtung…

Kooperationspflege ist immer auch Beziehungspflege.

Vieles in der Kooperationspflege ist vergleichbar mit einem normalen Teambildungsprozess – nur arbeiten die Teammitglieder an unterschiedlichen Orten, in unterschiedlichen Organisationen – also Kulturen, mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. Natürlich ist niemand wirklich weisungsbefugt und neben allen Freiheiten muss sich das Team auch noch selbst organisieren. Das könnte jetzt in einem Beitrag über agile Teams stehen? Ja, es gibt hier einige Parallelen.


Dokumentation – Wer schreibt, der bleibt.

Eine stringente Dokumentation des gemeinsam Entwickelten ist nicht ausschließlich eine Anforderung der Projektförderer des Projekts „Sprachschatz“, die es zu erfüllen gilt. Sie dient vor allem der eigenen Arbeit. Von Anfang an unterstützt die Dokumentation der Teilnehmenden die eigene Struktur der Kooperationspartner wie im Falle der lokalen Bündnisse im „Sprachschatz“-Projekt. Hier lässt sich festhalten, was entwickelt wurde, was funktioniert hat, welche Schwierigkeiten es gab, wer wofür zuständig ist etc. Irgendwann entstehen klare „Kochanweisungen“: Was, mit welcher inhaltlichen Zielsetzung ist für wen und welche Gruppengröße sinnvoll durchführbar? Welche Materialien, wie viele Personen, wie viel Zeit…? Ein wesentlicher Beitrag zum Selbstläufer ist hiermit geleistet. Sie können Kolleginnen, außerhalb des engen Kooperationsteams vor Ort einfacher einbinden. Die Kooperationsarbeit wird in Teilen personenunabhängig, weil Sie mit der Dokumentation Ihr erworbenes Expertenwissen auch für andere nachvollziehbar machen.


Ziele – Man braucht ein Ziel, um Wege zu finden.

Sie erinnern sich an die Kennenlernphase aus dem ersten Teil des Blogbeitrags?

„Die Auswahl der Partner wird durch Übereinstimmung in den Zielen geprägt: Wer hat tatsächlich die gleichen Interessen, Ziele und Themen?“

Zunächst geht es um die Gewissheit, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Es ist wichtig, sich über die eigenen und die gesellschaftlichen Ziele für alle Kooperationspartner klar zu werden. Definieren Sie diese Ziele genau für sich und besprechen Sie diese mit den anderen Bündnispartnern. Dadurch gewinnen alle Partner Klarheit. Sie finden leichter in Ihre Rolle im Bündnis. Sie können u. U. erste Verantwortlichkeiten regeln. Sie lernen die Erwartungen und Hoffnungen – aber auch Befürchtungen Ihrer Partner kennen. Wieder ist Kommunikation wichtig; aber auch die Dokumentation, denn hiermit haben Sie den Schlüssel zur Kontrolle in der Hand. Dient das, was wir tun unserem Ziel?

Die Bibliotheken und die Hälfte der Bündnisse haben zum aktuellen Zeitpunkt diese Aufgabe bereits bewältigt. Kooperation bedeutet, Sie finden gemeinsame Wege.


Ansprechpartnerin:

Janine Ditscheid
Managementberatung  Karrierebegleitung
Gut Mönchhof
50999 Köln
E-Mail: mail@jdmk.de
Webseite: www.jdmk.de

Weitere Informationen zum Projekt „Sprachschatz- Bibliothek und Kita Hand in Hand“:

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Projekt „Sprachschatz“: So geht Kooperation – Merkmale und Phasen (Teil 1)

Projekt „Sprachschatz“: Medienkompetenz und Sprachförderung – Kinder beim Aufwachsen mit Medien gestalten

Projekt „Sprachschatz“: Trickfilm als Element der alltagsintegrierten Sprachförderung für fast alle Altersklassen

Projekt „Sprachschatz“: Sprachbildung, Mehrsprachigkeit, Medienbildung und Medienkompetenz

„Sprachschatz – Bibliothek und KiTa Hand in Hand“ – 2017-2019 Auftakt zum Pilotprojekt