Alle Artikel in der Kategorie “Schwerpunktthema

In Form von Impulsbeiträgen greift die Fachstelle Themen aus den Arbeitsschwerpunkten auf, zu denen sie Bibliotheken vertiefende Informationen bereitstellen möchte. Die Beiträge sollen zum fachlichen Diskurs anregen oder über Neuigkeiten des jew. Themengebietes informieren. Die Schwerpunktthemen lauten:
->Bibliothek als realer Ort
->Bibliothek als digitaler Ort
->Lebenslanges Lernen in der digitalen Gesellschaft
->Bibliotheksmanagement

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RFID-Selbstverbuchung

RFID (Radio Frequency Identification) revolutioniert den Bibliotheksalltag: Doch wie funktioniert die Technologie genau? Welche Vorteile bietet sie für Bibliotheken und Nutzende? Und welche Herausforderungen sind zu beachten? In unserem Blogbeitrag geben wir einen Überblick zum Thema RFID, räumen mit Missverständnissen auf und beleuchten die Vorteile sowie Herausforderungen einer RFID-Einführung.

Was ist RFID?

RFID steht für „Radio Frequency Identification“, eine Technologie, die es ermöglicht, Daten drahtlos zu übertragen. In Bibliotheken werden spezielle RFID-Tags in den Medien integriert. Diese Tags enthalten Informationen wie Titel, Autor und Ausleihstatus.

Wie funktioniert die RFID-Verbuchung?

In Bibliotheken erfolgt die Nutzung von RFID über Selbstverbuchungsterminals. Diese Terminals erlauben es den Nutzerinnen und Nutzern, ihre Medien eigenständig auszuleihen oder zurückzugeben. Ein RFID-Lesegerät erkennt die Tags auf den Medien und synchronisiert die Daten automatisch mit dem Bibliothekssystem. Im Gegensatz zu herkömmlichen Barcodes benötigt RFID keine direkte Sichtverbindung zum Lesegerät. Dadurch ist eine Verbuchung im Stapel möglich. Das macht die Ausleihe und Rückgabe effizienter und benutzerfreundlicher. Ergänzend dazu werden Diebstahlsicherungen integriert, die nur deaktiviert werden, wenn ein Medium ordnungsgemäß ausgeliehen wurde.

Auf RFID-Etiketten und -Ausweisen werden keine Daten gespeichert, die Rückschlüsse auf das Mediennutzungsverhalten zulassen. Medienausleihen nachzuverfolgen, Nutzerprofile anzulegen oder ähnliche Datenerhebungen sind gemäß Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) verboten.

Woraus besteht eine RFID-Ausstattung?

Grundsätzlich besteht eine RFID-Ausstattung aus den folgenden Elementen:

  • Tags: Die Sticker, die auf jedem Medium angebracht sind.
  • Selbstverbucher: Geräte zur Ausleihe und Rückgabe von Medien.
  • Antennen an den Arbeitsplätzen: Diese ermöglichen es dem Personal, die Medien auszulesen. Sie sind auch notwendig, um neue Medien einzupflegen. Die Antennen werden meist als Platten unter dem Schreibtisch installiert. Nicht jeder Arbeitsplatz muss RFID-fähig sein. Mindestens ein Platz pro Etage sollte damit ausgestattet sein. Zudem sollten ein oder zwei Büroplätze RFID-Antennen haben, um Medien einzuarbeiten. Es gibt auch mobile Varianten.
  • Schnittstellen zur Bibliothekssoftware: Diese werden vom Anbieter der Bibliothekssoftware bereitgestellt, nicht vom RFID-Anbieter.

Optionale Elemente:

  • Gate (Sicherung am Ausgang): Ein Gate ist nicht zwingend erforderlich, jedoch üblich. Es dient der Diebstahlsicherung und/oder der Verbuchungserinnerung. Darüber hinaus fungieren die Gates als Besucherzähler, was für die Bibliothek wichtig ist. Der Erfolg einer Bibliothek wird heute nicht mehr nur an den Ausleihzahlen gemessen, sondern auch an den Besuchszahlen.
  • Intelligente Rückgaberegale: RFID-fähige Regale, an denen ein Bildschirm angebracht ist. Die Medien werden ins Regalfach gelegt und automatisch zurück gebucht, ohne dass eine Authentifizierung über den Bibliotheksausweis erforderlich ist.
  • Außenrückgabe: Falls die räumlichen Gegebenheiten es zulassen, kann auch eine Außenrückgabe installiert werden, um eine rund-um-die-Uhr-Rückgabe der Medien zu ermöglichen. Man unterscheidet die Größen nach der Anzahl der Sortierwege: Führt das Förderband in zwei, drei, vier oder mehr Sammelbehälter (Bins)? Hier wird eine Vorsortierung nach Sachgruppen und Etagen vorgenommen.
  • Rückgabebox: Wenn eine Außenrückgabe nicht erforderlich oder möglich ist, sollte mindestens eine nicht-technische Möglichkeit zur flexiblen Medienrückgabe angeboten werden. Die Umstellung auf RFID dient der Verbesserung des Bibliotheksservice, und kundenfreundliche Rückgabemöglichkeiten gehören dazu.
  • Kassenautomat/ EC-Modul: Ein Automat, an dem die Nutzenden mit ihrer Karte ihr Bibliothekskonto einsehen und Ausstände in bar oder mit Karte begleichen können. Alternativ kann auch ein EC-Modul am Selbstverbuchungsgerät installiert werden. Dies ist deutlich günstiger ist, bedeutet aber auch den Verzicht auf Bargeld.

Bedarfsermittlung für Verbuchungsgeräte: So geht’s

Die Anzahl der benötigten RFID-Verbuchungsgeräte richtet sich nach den Ausleihen pro Stunde. In unserer Beratungspraxis hat sich folgende Vorgehensweise als praktisch erwiesen: Zuerst ermittelt man die physischen Entleihungen des letzten Jahres. Dann teilt man diese durch die Anzahl der Jahresöffnungsstunden. Auf diese Weise erhält man die Zahl der Ausleihen pro Stunde.
Ein Ausleihvorgang dauert in der Regel etwa eine Minute, da Nutzer oft auch ihr Konto einsehen möchten. Bei 60 Entleihungen pro Stunde würde ein Verbuchungsgerät ausreichen, um den Bedarf zu decken. Da jedoch davon auszugehen ist, dass im Durchschnitt zwei Medien gleichzeitig ausgeliehen werden, kann die Zahl der Ausleihen pro Stunde auf 120 erhöht werden. Wenn das Gerät auch für die Rückgabe genutzt werden soll, bleibt es bei 60 Ausleihen pro Stunde.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Anzahl und der Schnitt der Etagen. Es kann sinnvoll sein, auf jeder Etage die Möglichkeit zur Verbuchung anzubieten. Ebenso ist es üblich, ausleihstarke Bereiche wie den Kinderbereich mit einem eigenen RFID-Verbuchungsgerät auszustatten. Dadurch wird die Situation im Eingangsbereich entlastet. Hier kommt es auf Ihre individuelle Situation an, zu der wir Sie gerne beraten.

Vorteile der RFID-Verbuchung

Für die Bibliothek

  • Effizienzsteigerung und Entlastung
    • Routinetätigkeiten werden reduziert, wodurch eintönige Aufgaben entfallen.
    • Mehrere Medien können gleichzeitig im Stapel verarbeitet werden.
    • Bestandspflege wird schneller und einfacher.
  • Optimierung der Personalressourcen
    • Personal kann entsprechend der jeweiligen Qualifikation zielgerichteter eingesetzt werden, z.B. in der Veranstaltungsarbeit oder Kundenkommunikation
    • Reduzierung der Personalstärke pro Schicht kann die Erweiterung von Öffnungszeiten ermöglichen
  • Verbesserung der Sicherheit und des Images
    • Die Medien sind besser gesichert
    • Imagegewinn durch eine zeitgemäße technisches Ausstattung

Für die Kundschaft

  • Flexibilität und Eigenständigkeit
    • Ausleihe und Rückgabe im Stapel ermöglichen eine schnellere Abwicklung.
    • Selbstbedienung bietet größere Flexibilität bei der Nutzung der Bibliothek.
    • Kunden können ihr Konto eigenständig verwalten und behalten die Übersicht.
  • Diskretion und Niederschwelligkeit
    • Nutzer können ihre Anliegen diskret und ohne Hemmschwellen erledigen.

Herausforderungen

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen:

  • Kosten: Die Umstellung auf RFID erfordert eine erhebliche Anfangsinvestition in Hardware, Software und Schulungen.
  • Technische Barrieren: Einige Nutzerinnen und Nutzer, z.B. ältere Menschen, könnten anfänglich Schwierigkeiten mit der Bedienung haben.

Kann die Umstellung auf RFID Personal einsparen?

Grundsätzlich nein. In großen Bibliotheken gab es früher mehrere dauerhaft besetzte Verbuchungsplätze. Dort wurde das Personal von Routinetätigkeiten entlastet. Nun arbeitet es in anderen, arbeitsintensiven Bereichen, die bisher oft unterbesetzt waren. Zum Beispiel für die Planung von Veranstaltungen, Kooperationsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Beratung oder in der Lese-, Informations- sowie Medienkompetenzförderung.

Einige Bibliotheken befürchten, dass der persönliche Kontakt zur Kundschaft durch die RFID-Selbstverbuchung abnehmen könnte. Die Erfahrung zeigt jedoch das Gegenteil: Da mehr Zeit für die Unterstützung bei Rechercheanfragen bleibt, steigt die Zufriedenheit langfristig. Die Bibliothek kann ihrem Anspruch als serviceorientierte Einrichtung besser gerecht werden

Migration zu RFID

Sprechen Sie zuerst mit Ihrem Softwareanbieter, bevor Sie sich RFID-Installationen in anderen Bibliotheken anschauen. Nicht jede Bibliothekssoftware unterstützt alle technischen Lösungen. Wenn Sie die Möglichkeiten Ihrer Software kennen, sparen Sie sich aufwendige Recherchen.

Nützliche Links

RFID-Beratung der Fachstelle

Wenn Sie eine RFID-Umstellung in Betracht ziehen, kontaktieren Sie Ihre regionale Beraterin in der Fachstelle. Wir unterstützen Sie gerne beim Fördermittelantrag und geben vor Ort individuelle Tipps. Dabei achten wir auch auf die Anforderungen an die Räumlichkeiten. Vorab empfehlen wir Ihnen unsere

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Barrierefreiheit in Bibliotheken / 28.04.25

Am 28.04.2025 von 10 bis 11 Uhr laden wir Sie im Rahmen unseres Online-Austauschs ein, sich zum Thema „Barrierefreiheit in Bibliotheken“ auszutauschen. Die Veranstaltung richtet sich an Alle, die ihre Bibliothek bereits zu einem barrierefreien Ort gestaltet haben oder auf dem Weg dorthin sind. Unsere Kollegin und Innenarchitektin Anja Thimm moderiert den Austausch und bringt wertvolle Impulse mit.

Über den folgenden Link können Sie sich bis zum 17. April 2025 anmelden: https://webspace-brd.nrw/index.php/754296?lang=de

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Coaching-Stammtisch / 02.04.25

Ihre Bibliothek befindet sich in einem Veränderungsprozess oder davor und Sie suchen einen Coach, der das Ganze begleitet? Oder Sie haben bereits Erfahrung mit Coaching gesammelt und würden Ihre Erfahrung gerne weitergeben?

Dann werden Sie doch Teil unseres Coachings-Stammtischs. Das erste Treffen findet am 02. April 2025 statt.

Mehr Informationen zu unserem neuen Angebot sowie der Anmeldelink finden Sie auf dieser Seite unseres Blogs https://fachstelle-oeffentliche-bibliotheken.nrw/coaching-stammtisch/

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Rückblick auf das Webinar zur EU-Drittmittelförderung für Bibliotheken

Am 14.01. hat Lea Stover im Rahmen eines Webinars des deutschen Bibliotheksverbands die EU-Drittmittelförderung vorgestellt, auf die sich auch Bibliotheken bewerben können. Lea Stover arbeitet beim Creative Europe Desk Kultur, das ist die Deutsche Beratungsstelle für EU-Förderung.

Insgesamt 2,44 Milliarden Euro stellt die Europäische Union innerhalb der aktuellen Förderperiode (2021 – 2027) im Rahmen des Aktionsprogramms „Kreatives Europa“ für kulturelle Vorhaben, die audiovisuellen Branchen sowie sektorübergreifende Projekte zur Verfügung. Ziel dabei ist es, die kulturelle Vielfalt sowie das europäische Kulturerbe zu wahren sowie Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Potenziale des Kultur- und Kreativsektors, vor allem der audiovisuellen Branchen, zu unterstützen.

Welches Potenzial aber birgt die europäische Kulturförderung konkret für Bibliotheken? Wer genau ist unter welchen Voraussetzungen antragsberechtigt? Was gilt es bei einem Fördermittelantrag zu beachten? Diesen und ähnliche Fragen hat sich dieses Online-Seminar gewidmet, zu dem die nationale Kontaktstelle des Europäischen Kulturförderprogramms, der Creative Europe Desk KULTUR sowie das Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (knb) des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) eingeladen haben.

Generell setzt die europäische Kulturförderung den internationalen Austausch in den Fokus.

Bei Culture Moves Europe können Reisekosten von Einzelpersonen gefördert werden, die Kulturinstitutionen über Grenzen hinweg zusammenbringen. Culture Moves Europe ist der Nachfolger von i-portunus und hat ein Gesamtbudget von 21 Millionen Euro.

Der größte Teil der Förderung entfällt auf Kooperationsprojekte im Rahmen von Creative Europe. Hier gibt es drei Formen der Förderung:

  • Kleine Kooperationsprojekte bestehen aus mindestens drei Kultureinrichtungen aus drei verschiedenen, teilnahmeberechtigten Ländern. Hier können mit 80% der förderfähigen Kosten bzw. maximal 200.000 Euro bezuschusst werden. Die verbleibenden 20% müssen von jeder Partnerorganisation aufgebracht werden.
  • Mittlere Kooperationsprojekte bestehen aus mindestens fünf Kultureinrichtungen aus fünf verschiedenen, teilnahmeberechtigten Ländern. Hier können mit 70% der förderfähigen Kosten bzw. maximal 1 Mio. Euro bezuschusst werden. Die verbleibenden 30% müssen von den Partnerorganisationen aufgebracht werden.
  • Große Kooperationsprojekte bestehen aus mindestens zehn Kultureinrichtungen aus zehn verschiedenen, teilnahmeberechtigten Ländern. Hier können mit 60% der förderfähigen Kosten bzw. maximal 2 Mio. Euro bezuschusst werden. Die verbleibenden 40% müssen von jeder Partnerorganisation aufgebracht werden.

Weitere Informationen zu den Antragsfristen und dem Bewerbungsverfahren für die Förderung auf der Website des Programms: https://kultur.creative-europe-desk.de/foerderung/europaeische-kooperationsprojekte/

Wer noch nach Ideen für mögliche Kooperationsprojekte sucht, kann sich auf der europäischen Good practices-Sammlung inspirieren lassen: Nachmachen erlaubt!

Den Mitschnitt des Webinars finden Sie auf der Website des dbv.

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Neue Ausgabe ProLibris 04/2024 online

Die neue Ausgabe der ProLibris hat den Schwerpunkt „Lesen fördern und Demokratie stärken“. Studien belegen, dass Menschen, die schlecht lesen können, seltener wählen gehen und sich seltener mit Politik beschäftigen. Der Umkehrschluss: Menschen, die gut lesen und sich eine Meinung bilden können, stärken die Demokratie. Beispiele aus Bielefeld, Neuss, Köln, Münster, Solingen, Dortmund, Düsseldorf, Spenge und Essen zeigen in diesem Heft, in wie vielfältiger Weise sich Bibliotheken um Sprach- und Leseförderung verdient machen.

Außerdem gibt es einen Bericht zur Mitgliederversammlung des vbnw und ein Porträt der Medienbox, ein kostenfreies Angebot der Landesanstalt für Medien NRW, das als praktische Werkzeugkiste die wichtigsten Grundlagen für die Medienproduktion vermittelt.

Link zur Ausgabe: https://www.bibliotheken-nrw.de/wp-content/uploads/2024-4-ProLibris-Web-DS.pdf

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ProLibris 03/2024 online

Die Ausgabe 03/2024 der ProLibris informiert in ihrem IM-FOKUS-Thema über Zukunftskompetenzen für die Arbeit in Bibliotheken. Außerdem gibt es unter anderem einen besonderen Tipp für die Barrierefreiheit Ihrer Bibliothekswebsite vom Team der Stadtbibliothek Gütersloh, einen Bericht der Stadtbibliothek Ahaus über ihr Literacy-Projekt sowie Tipps zur besseren Interpretation der Effizienzwertanalyse von unserer Kollegin Christina Kromer. https://www.bibliotheken-nrw.de/wp-content/uploads/2024-3-ProLibris-web_DS.pdf

Die Zeitschrift ProLibris informiert viermal im Jahr über aktuelle Entwicklungen aus und in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken. Sie wird von der Fachstelle und dem Verband für Bibliotheken NRW (vbnw) herausgegeben. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf Nordrhein-Westfalen.

Vier Personen rudern in einem Ruderboot mit Steuermann
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Erfolgreiche Kooperationen im Bibliothekswesen: Chancen, Partner, Strategien

Kooperationen sind im Bibliothekswesen von unschätzbarem Wert. Sie bieten die Möglichkeit, Ressourcen zu teilen, den Service zu erweitern und die Reichweite zu vergrößern. Doch welche Partner kommen in Frage und wie können Bibliotheken die Zusammenarbeit erfolgreich gestalten? Dieser Blogbeitrag liefert Antworten und gibt praxisnahe Tipps.

Warum sind Kooperationen sinnvoll?

  1. Ressourceneffizienz: Kooperationen ermöglichen den gemeinsamen Einsatz von Ressourcen, was Kosten und Zeit spart und Effizienz steigert.
  2. Erweiterung des Angebots: Durch Zusammenarbeit können Bibliotheken ihr Angebot erweitern. Partner bringen neue Materialien, Fachkenntnisse und Dienstleistungen ein, die das Angebot bereichern.
  3. Steigerung der Reichweite: Kooperationen eröffnen Bibliotheken den Zugang zu neuen Nutzergruppen und erweitern ihr Einzugsgebiet. Dies erhöht die Sichtbarkeit und Relevanz der Bibliothek in der Gemeinschaft.
  4. Innovation und Best Practices: Der Austausch mit anderen Institutionen fördert Innovationen und den Transfer von Best Practices. Bibliotheken können voneinander lernen und gemeinsam innovative Projekte entwickeln.

Welche Partner kommen für Bibliotheken in Frage?

  1. Bildungseinrichtungen: Schulen, Universitäten und Volkshochschulen sind natürliche Partner. Kooperationen können Leseförderungsprogramme, wissenschaftliche Forschungsprojekte oder gemeinsame Veranstaltungen umfassen.
  2. Kulturelle Institutionen: Museen, Theater und Musikschulen bieten vielfältige Kooperationsmöglichkeiten. Gemeinsame Ausstellungen, Lesungen oder Workshops können das kulturelle Angebot erweitern.
  3. Gemeinnützige Organisationen: Kooperationen mit NGOs und sozialen Einrichtungen können helfen, spezielle Zielgruppen zu erreichen, wie etwa Migranten, Senioren oder sozial benachteiligte Gruppen.
  4. Technologiepartner: Unternehmen aus der IT-Branche oder Start-ups im Bildungssektor können innovative Technologien und digitale Dienstleistungen bereitstellen. Dies kann von der Implementierung neuer Software bis hin zu Virtual-Reality-Projekten reichen.
  5. Unternehmen und lokale Wirtschaft: Lokale Unternehmen können Bibliotheken unterstützen, indem sie Sponsoring übernehmen oder Veranstaltungen mitorganisieren. Dies stärkt die lokale Verwurzelung und das Netzwerk der Bibliothek.
  6. Vereine: Dies können zum Beispiel Vereine sein, die sich der Förderung von Kunst, Kultur und kulturellem Erbe widmen. Mit ihnen können Bibliotheken gemeinsame kulturelle Veranstaltungen organisieren, Ausstellungen kuratieren oder künstlerische Workshops anzubieten.

Wie gestaltet man Kooperationen erfolgreich?

  1. Klare Ziele und Erwartungen: Definieren Sie von Anfang an klare Ziele und Erwartungen. Ein schriftlicher Kooperationsvertrag hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Zusammenarbeit strukturiert zu gestalten.
  2. Kommunikation und Transparenz: Eine offene und regelmäßige Kommunikation ist entscheidend. Halten Sie alle Partner über den Fortschritt informiert und pflegen Sie einen transparenten Austausch.
  3. Rollen und Verantwortlichkeiten: Legen Sie fest, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist. Dies sorgt für Klarheit und reibungslose Abläufe.
  4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Seien Sie flexibel und bereit, Anpassungen vorzunehmen. Veränderungen und unvorhergesehene Herausforderungen sind normal und erfordern eine agile Herangehensweise.
  5. Evaluation und Feedback: Evaluieren Sie die Kooperation regelmäßig und holen Sie Feedback von allen Beteiligten ein. Dies hilft, Schwachstellen zu identifizieren und die Zusammenarbeit kontinuierlich zu verbessern.
  6. Wertschätzung und Anerkennung: Zeigen Sie Ihren Partnern Wertschätzung und Anerkennung. Feiern Sie gemeinsame Erfolge und machen Sie die positiven Ergebnisse der Kooperation sichtbar.

Quellen und Literaturhinweise:
Kooperationen in Bibliotheken: Modelle, Erfahrungen, Perspektiven von Rolf Griebel, Margarete Rehm, und Wilfried Sühl-Strohmenger. Verlag de Gruyter, 2006. ISBN 978-3-11-091550-7.

Kooperationen von Bibliotheken: Theorie und Praxis am Beispiel des KOBV von Petra Hauke und Karsten Schuldt. Bock + Herchen Verlag, 2010. ISBN 978-3-88347-274-2.

Kooperative Dienstleistungen für Bibliotheken: Ein Handbuch zur Einführung und Durchführung von Bibliotheksdiensten in Konsortien von Barbara Lison und Martin Scholze. De Gruyter Saur, 2016. ISBN 978-3-11-035139-1.

Papierflieger durchbricht Hindernis
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Change Management: Was passiert in einem Veränderungsprozess? Welche Phasen gibt es?

Veränderungen sind in der modernen Arbeitswelt unvermeidlich, insbesondere in Organisationen wie Bibliotheken, die sich kontinuierlich an technologische Entwicklungen und veränderte Nutzerbedürfnisse anpassen müssen. Der Veränderungsprozess kann jedoch komplex und herausfordernd sein. Ein fundiertes Verständnis der verschiedenen Phasen, die Menschen in einem solchen Prozess durchlaufen können, ist daher entscheidend. In diesem Beitrag stützen wir uns auf das Change Management-Modell von Richard K. Streich.

Einführung in das Change Management-Modell von Richard K. Streich

Richard K. Streichs Modell des Change Managements umfasst sieben Phasen, die den Verlauf eines Veränderungsprozesses abbilden. Zu wissen, das es diese Phasen gibt, hilft, die emotionalen und praktischen Reaktionen auf Veränderungen zu verstehen und zu steuern. Die Teilnehmenden unseres Strategieprogramms „Der rote Faden“ werden das sicherlich bestätigen.

Phase 1: Schock / Euphorie

Die erste Reaktion auf eine Veränderung kann stark variieren und reicht von Schock bis hin zu Euphorie. Diese initiale Reaktion hängt davon ab, ob die Veränderung unvorhergesehen ist oder von der betroffenen Person selbst initiiert wurde.

Nehmen wir zum Beispiel die Einführung einer neuen Bibliothekssystems. Bibliotheksmitarbeitende könnten anfangs euphorisch reagieren, da das System die Effizienz steigert und den Nutzerinnen und Nutzern einen verbesserten Service bietet. Diese positiven Aspekte könnten die Mitarbeitenden motivieren und sie ermutigen, sich auf die neuen Technologien einzulassen.

Auf der anderen Seite könnte die Einführung neuer digitaler Technologien auch Schock auslösen, besonders bei Mitarbeitenden, die weniger technologieaffin sind oder Bedenken hinsichtlich ihrer Fähigkeit haben, sich an die neuen Systeme anzupassen. Der Schock könnte aus der Sorge resultieren, dass ihre bisherigen Fähigkeiten möglicherweise nicht ausreichen, um mit den neuen Anforderungen Schritt zu halten.

Diese Phase ist gekennzeichnet durch starke emotionale Reaktionen, die die Grundlage für den weiteren Verlauf des Veränderungsprozesses bilden.

In beiden Fällen zeigt sich, wie wichtig es ist, Veränderungen in Bibliotheken einfühlsam zu kommunizieren und die Mitarbeiter aktiv einzubinden, um ihre Sorgen und Ängste zu adressieren und sie auf die positiven Aspekte der Veränderung hinzuweisen.

Diese Phase der Schock oder Euphorie ist entscheidend, da sie den emotionalen Startpunkt für den gesamten Veränderungsprozess bildet und den Ton für die weiteren Phasen des Change Managements setzt.

Phase 2: Verneinung

Nach dem ersten Schock oder der Euphorie folgt oft die Phase der Verneinung. In dieser Phase lehnen die Betroffenen die tatsächlichen Auswirkungen der Veränderung ab. Sie könnten Schwierigkeiten haben zu akzeptieren, dass das alte System durch ein neues ersetzt wird, und könnten in ihrer Ablehnung verschiedene Gründe finden, sei es wegen der zusätzlichen Lernkurve, des Verlusts vertrauter Arbeitsabläufe oder der Befürchtung, dass ihre bisherigen Fähigkeiten nicht mehr ausreichen.

Phase 3: Einsicht

Die Mitarbeitenden erkennen, dass das neue Bibliothekssystem eingeführt wird, und beginnen, sich auf die Realität einzustellen, dass sie sich anpassen müssen. Diese Einsicht wird oft von einem emotionalen Auf und Ab begleitet, da die Betroffenen zwischen Widerstand und Akzeptanz schwanken.

Phase 4: Das Tal der Tränen

Die Erkenntnis der Unvermeidlichkeit der Veränderung kann zu Verzweiflung und einem Gefühl der Überforderung führen. Dies ist das sogenannte Tal der Tränen, der tiefste Punkt im Veränderungsprozess. Die Mitarbeitenden fühlen sich hilflos und unsicher darüber, wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen. Diese Phase ist emotional sehr belastend, da sie mit starken negativen Gefühlen und der Frage einhergeht, wie es weitergehen soll.

Phase 5: Akzeptanz

Mit der Zeit setzt eine Phase der Akzeptanz ein. Die Mitarbeitenden erkennen, dass sie sich mit der neuen Situation arrangieren müssen. Diese Phase ist ein Wendepunkt, da sie die Bereitschaft signalisiert, die Veränderung anzunehmen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Die Akzeptanz erleichtert den Übergang zu den nächsten Phasen des Veränderungsprozesses.

Phase 6: Ausprobieren

In der Phase des Ausprobierens beginnen die Mitarbeitenden, sich aktiv mit dem neuen System vertraut zu machen. Sie testen verschiedene Funktionen und Möglichkeiten, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht.

Phase 7: Integration

Die letzte Phase des Veränderungsprozesses ist die Integration. Erfolgreiche Strategien und Verhaltensweisen werden in den Alltag integriert und zur neuen Normalität. Die Betroffenen haben sich an die Veränderung angepasst und sie vollständig in ihr Leben und ihre Arbeit übernommen. Diese Phase markiert das Ende des aktiven Veränderungsprozesses und den Beginn eines neuen, stabilen Zustands.

Fazit: Der erfolgreiche Umgang mit Veränderung

Das Change Management-Modell von Richard K. Streich bietet eine klare und strukturierte Herangehensweise an Veränderungsprozesse. Jede Phase – von der initialen Reaktion über die Verneinung und Einsicht bis hin zur Akzeptanz, dem Ausprobieren und schließlich der Integration – hat ihre eigenen Herausforderungen und erfordert spezifische Maßnahmen und Ansätze. Natürlich kann die individuelle Erfahrung dieser Phasen stark variieren. Manche Menschen durchlaufen sie schneller oder langsamer, intensiver oder weniger intensiv als andere. Es kommt vor, dass einzelne Phasen nur oberflächlich berührt werden oder dass Personen in einer bestimmten Phase feststecken bleiben, ohne jemals den Punkt der Akzeptanz zu erreichen.

Welche Erfahrungen haben Sie bereits mit Veränderungen gemacht? Was hat Ihnen geholfen, das Tal der Tränen zu überwinden?

Quellen und Literaturhinweise:

Allgemeines Change Management:

  1. Streich, R. K. (2008). Change Management in der Praxis: Veränderungsprozesse in Unternehmen erfolgreich gestalten. Gabler Verlag.
  2. Doppler, K., & Lauterburg, C. (2014). Change Management: Den Unternehmenswandel gestalten. Campus Verlag.
  3. Krüger, W. (2009). Excellence in Change: Wege zur strategischen Erneuerung. Gabler Verlag.
  4. Bleicher, K. (2011). Das Konzept Integriertes Management: Visionen – Missionen – Programme. Campus Verlag.

Veränderungsmanagement im Bibliothekswesen:

  1. Ballod, M., & Herbst, W. (2013). Change Management und Organisationsentwicklung in Bibliotheken. De Gruyter Saur.
  2. Borchardt, F. (2005). Change Management in wissenschaftlichen Bibliotheken: Eine empirische Untersuchung. VDM Verlag Dr. Müller.
  3. Knorz, M. (2014). Veränderungsmanagement in Bibliotheken: Theorie und Praxisbeispiele. Lambert Academic Publishing.
  4. Schade, S., & Nicolai, S. (2015). Wandel gestalten: Change Management und Organisationsentwicklung in Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Bock + Herchen Verlag.
  5. Nüesch, A. (2009). Bibliotheken im Wandel: Change Management und Innovationsmanagement in Bibliotheken. Universitätsverlag Winter.

Goldfische springen aus Glas (Symbolbild)
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Change Management in Bibliotheken – Strategien für den Wandel: Kommunikation ist alles

Die digitale Transformation, gesellschaftliche Entwicklungen und sich ändernde Nutzerbedürfnisse erfordern, sich ständig anzupassen und zu erneuern. Das gilt auch für Bibliotheken. Ob es sich um technologische Neuerungen, organisatorische Umstrukturierungen oder neue Serviceangebote handelt – Veränderungen können Herausforderungen und Chancen zugleich mit sich bringen. Eine erfolgreiche Kommunikation ist der Schlüssel, um Ihr Team auf diese Reise mitzunehmen und Widerstände zu minimieren. Doch wie kann dieser Wandel erfolgreich gestaltet werden? In diesem Beitrag geben wir Tipps, die Bibliotheken dabei helfen können, Veränderungen erfolgreich umzusetzen.

Aber warum empfinden viele Menschen Veränderungen als unangenehm? Veränderungen verursachen oft Unsicherheit und lösen Ängste aus. Viele Menschen ziehen es daher vor, bei dem zu bleiben, was ihnen vertraut ist und was sie einschätzen können – selbst wenn Veränderungen auch Chancen bieten. Es geht ihnen also um Risikovermeidung. Ziel sollte es daher sein, Gefühle wie Unsicherheit und Angst auf ein Minimum zu reduzieren. Nur dann können Veränderungsprozesse erfolgreich umgesetzt werden. Aber was bedeutet das nun konkret?

1. Die Notwendigkeit der Veränderung erklären: Es ist entscheidend, dass das Team versteht, warum die Veränderung notwendig ist. Erläutern Sie die Hintergründe und Ziele der Veränderung klar und transparent. Nutzen Sie Daten und Fakten, um die Dringlichkeit zu unterstreichen. Zeigen Sie auf, welche Vorteile die Veränderung für die Bibliothek, die Mitarbeitenden und die Nutzerinnen und Nutzer mit sich bringt.

2. Frühzeitig und regelmäßig kommunizieren: Veränderungen sollten frühzeitig kommuniziert werden, um Spekulationen und Unsicherheiten vorzubeugen. Nutzen Sie verschiedene Kommunikationskanäle wie Besprechungen, E-Mails und Intranetseiten, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden informiert sind. Regelmäßige Updates und Fortschrittsberichte helfen, das Team auf dem Laufenden zu halten und Vertrauen aufzubauen.

3. Dialog und Feedback fördern: Ermutigen Sie Ihr Team, Fragen zu stellen und Feedback zu geben. Schaffen Sie Foren für offene Diskussionen, wie z.B. regelmäßige Teammeetings oder Workshops. Zeigen Sie, dass Sie das Feedback ernst nehmen und in den Veränderungsprozess einfließen lassen. Dies fördert die Akzeptanz und das Engagement der Mitarbeitenden.

4. Emotionale Unterstützung bieten: Veränderungen können Ängste und Unsicherheiten hervorrufen. Zeigen Sie Empathie und Verständnis für die Sorgen Ihres Teams. Bieten Sie Unterstützung durch Einzelgespräche, Mentoring oder externe Beratungsangebote an. Ein offenes Ohr und die Bereitschaft, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, sind in dieser Phase besonders wichtig.

5. Vorbild sein: Als Führungskraft spielen Sie eine entscheidende Rolle im Veränderungsprozess. Ihr Verhalten und Ihre Einstellung gegenüber der Veränderung werden vom Team genau beobachtet. Zeigen Sie Zuversicht und Entschlossenheit, aber auch Flexibilität und Offenheit für neue Ideen. Ihre positive Haltung kann die Akzeptanz und das Engagement im Team erheblich beeinflussen.

6. Experimentieren und lernen: Veränderung ist ein iterativer Prozess, der Experimentieren und Lernen erfordert. Ermutigen Sie Ihr Team, neue Ideen auszuprobieren, auch wenn sie möglicherweise nicht sofort erfolgreich sind. Wichtig ist, aus Fehlern zu lernen, Anpassungen vorzunehmen und sich kontinuierlich zu verbessern.

7. Schulungen und Weiterbildungen anbieten: Oft erfordern Veränderungen neue Fähigkeiten und Kenntnisse. Bieten Sie gezielte Schulungen und Weiterbildungen an, um Ihr Team auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Investieren Sie in die Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden, um ihnen den Übergang zu erleichtern und ihre Kompetenzen zu stärken.

8. Erfolge feiern: Feiern Sie kleine und große Erfolge im Veränderungsprozess. Anerkennung und Wertschätzung motivieren das Team und stärken den Zusammenhalt. Markieren Sie Meilensteine und zeigen Sie auf, welche Fortschritte bereits erzielt wurden. Dies schafft positive Energie und unterstützt den Wandel.

Fazit: Eine effektive Kommunikation ist das Rückgrat eines erfolgreichen Veränderungsmanagements. Indem Sie die Notwendigkeit der Veränderung erklären, frühzeitig und regelmäßig kommunizieren, Dialog und Feedback fördern, emotionale Unterstützung bieten, als Vorbild agieren, Schulungen anbieten und Erfolge feiern, können Sie Ihr Bibliotheksteam erfolgreich durch den Veränderungsprozess führen. Denken Sie daran, dass Veränderung ein kontinuierlicher Prozess ist und Ihre Rolle als Führungskraft entscheidend für den Erfolg ist. Gemeinsam können Sie die Herausforderungen meistern und die Chancen nutzen, die Veränderungen mit sich bringen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.

Quellen und Literaturhinweise:

Allgemeines Change Management:

  1. Streich, R. K. (2008). Change Management in der Praxis: Veränderungsprozesse in Unternehmen erfolgreich gestalten. Gabler Verlag.
  2. Doppler, K., & Lauterburg, C. (2014). Change Management: Den Unternehmenswandel gestalten. Campus Verlag.
  3. Krüger, W. (2009). Excellence in Change: Wege zur strategischen Erneuerung. Gabler Verlag.
  4. Bleicher, K. (2011). Das Konzept Integriertes Management: Visionen – Missionen – Programme. Campus Verlag.

Veränderungsmanagement im Bibliothekswesen:

  1. Ballod, M., & Herbst, W. (2013). Change Management und Organisationsentwicklung in Bibliotheken. De Gruyter Saur.
  2. Borchardt, F. (2005). Change Management in wissenschaftlichen Bibliotheken: Eine empirische Untersuchung. VDM Verlag Dr. Müller.
  3. Knorz, M. (2014). Veränderungsmanagement in Bibliotheken: Theorie und Praxisbeispiele. Lambert Academic Publishing.
  4. Schade, S., & Nicolai, S. (2015). Wandel gestalten: Change Management und Organisationsentwicklung in Bibliotheken und Informationseinrichtungen. Bock + Herchen Verlag.
  5. Nüesch, A. (2009). Bibliotheken im Wandel: Change Management und Innovationsmanagement in Bibliotheken. Universitätsverlag Winter.

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Online sichtbar werden: Tipps für das Online-Marketing Ihrer Bibliothek

In einer zunehmend digitalen Welt ist es für Bibliotheken von entscheidender Bedeutung, online sichtbar zu sein, um ihre Dienstleistungen und Angebote erfolgreich zu kommunizieren. Hier sind einige Tipps, wie Ihre Bibliothek online ihre Reichweite ausbauen kann:

Webseite als digitale Visitenkarte: Eine Website ist das Aushängeschild im virtuellen Raum. Stellen Sie sicher, dass sie benutzerfreundlich, informativ und visuell ansprechend ist. Zudem sollte sie mobil optimiert und barrierefrei sein. Weisen Sie auf Angebote wie einen Newsletter und Ihre Social-Media-Kanäle hin. Und natürlich: Aktualisieren Sie regelmäßig Informationen zu Veranstaltungen, Öffnungszeiten und Services.

Soziale Medien geschickt nutzen: Seien Sie aktiv auf Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube oder TikTok. Vor allem Instagram, TikTok und YouTube sind wichtige Kanäle, um Jugendliche zu erreichen (siehe hierzu auch die JIM-Studie 2023). Teilen Sie nicht nur Neuigkeiten, Buchempfehlungen und Interessantes aus der Welt der Bücher. Versuchen Sie mehrmals die Woche auf die Angebote Ihrer Bibliothek aufmerksam zu machen. Zeigen Sie, wie Interessierte sich anmelden können, was eine Mitgliedschaft kostet und welche Angebote man damit nutzen kann. Nutzen Sie vor allem auf Instagram Hashtags, um die Reichweite zu erhöhen. Antworten Sie zügig auf Kommentare und Fragen. Teilen, kommentieren und Liken Sie auch Beiträge Ihrer Kooperationspartner.

Blogs für vertiefende Inhalte: Starten Sie einen Blog, um zielgruppenspezifische Inhalte zu präsentieren. Schreiben Sie Buchrezensionen, Hintergrundinformationen zu Autoren oder geben Sie Einblicke in die Bibliotheksarbeit. Das schafft Mehrwert und stärkt die Identifikation mit der Bibliothek.

Newsletter für regelmäßige Updates: Ein regelmäßiger Newsletter hält Ihre Nutzerinnen und Nutzer auf dem Laufenden. Teilen Sie darin Neuigkeiten, machen Sie auf kommende Veranstaltungen aufmerksam und stellen Sie neue Services vor. Machen Sie auf der Website und den sozialen Medien Werbung für den Newsletter, um mehr Abonnent*innen zu gewinnen.

Kreative Multimedia-Inhalte: Drehen Sie kurze Videos, um zum Beispiel neue Services zu vorzustellen. Auch Interviews mit Mitarbeitenden oder virtuelle Rundgänge durch die Bibliothek können das Interesse steigern.

Interaktive Elemente einbauen: Erstellen Sie Umfragen, Quizze oder Gewinnspiele, um die Interaktion mit Ihren Followern zu fördern. Das steigert die Bindung und schafft eine lebendige Online-Community. Übrigens bieten wir am 28. August einen Online-Austausch zum Thema Online-Adventskalender an.

Google My Business Account: Einrichten und pflegen eines Google My Business Accounts, um in lokalen Suchergebnissen und auf Google Maps sichtbar zu sein. Aktuelle Informationen wie Öffnungszeiten, Veranstaltungen und Kontaktinformationen sollten regelmäßig aktualisiert werden.

Suchmaschinenoptimierung (SEO): SEO-Maßnahmen wie die Optimierung von Metadaten, Alt-Tags bei Bildern und die Verwendung von relevanten Keywords können helfen, die Platzierung in Suchergebnissen zu verbessern. Zudem sollten regelmäßig Blogbeiträge oder News-Artikel veröffentlicht werden, die für die Zielgruppe interessant sind.

Werbung auf Social-Media-Kanälen: Mit Online-Werbeanzeigen können Bibliotheken bereits mit kleinem Budget auf ihre Angebote und Veranstaltungen aufmerksam machen und so die Reichweite erhöhen. Ein weiterer Vorteil: Der Streuverlust ist sehr gering, da man die Zielgruppe (Alter, Vorlieben, Standort) sehr genau bestimmen kann. Zudem lässt sich sehr genau feststellen, wie viele Klicks die Anzeige erreicht hat.

Das sind nur einige Tipps, wie Sie die Sichtbarkeit Ihrer Bibliothek online steigern können. Und natürlich muss jede Bibliothek zuerst mittels einer Social-Media-Strategie festlegen, welche Maßnahmen bzw. Kanäle Sinn machen. Das heißt, welche Ressourcen stehen zur Verfügung, welche Ziele sollen erreicht und welche Zielgruppen sollen angesprochen werden?

Haben Sie noch andere Tipps? Welche Kanäle nutzt Ihre Bibliothek und welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare.

Weiterführende Informationen zum Thema Web 2.0-Anwendungen und Social Media Marketing für Bibliotheken bietet auch das Bibliotheksportal des dbv: https://bibliotheksportal.de/marketing-baukasten/operatives-marketing/social-media-kommunikation/