Marianne Brauckmann hat die Leitung der Stadtbibliothek Marl bereits im Juni übernommen (wir berichteten im Blog). Die 59-jährige Diplombibliothekarin hat einige Veränderungen geplant. In einem Bericht der Recklinghäuser Zeitung spricht Sie über die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, dem Aufbau eines Veranstaltungsangebotes, einer Erweiterung der Öffnungszeiten und der Aktualisierung von Bestand und Technik, sowie die Einführung von WLAN. „Wir müssen kreativ, offen und beweglich sein, kein Elfenbeinturm. Das kriegen wir hin.“, so Marianne Brauckmann.
Gespräch mit Herrn Hussam Al Khalaf – Kinderpsychologe und syrischer Flüchtling
Wir reden sehr viel über die Menschen, die zur Zeit zu uns flüchten, aber wir reden nicht mit Ihnen. Aus diesem Grunde haben wir Herrn Al Khalaf zu uns in die Bezirksregierung Düsseldorf eingeladen, um mit ihm über Bibliotheken zu sprechen. Der Kontakt wurde über die evangelische Tersteegen-Kirchengemeinde hergestellt. Herr Hussam Al Khalaf war in seiner Heimat Kinderpsychologe.
Die drei Fragen, die wir Herrn Al Khalaf gestellt haben waren:
- Wie sah das syrische Bibliothekssystem aus
- Was wünscht er sich für Angebote, die die Bibliothek für die Flüchtlinge breitstellen soll
- Wie sollen wir Flüchtlingen / Asylsuchenden unsere Angebote vermitteln, wie sollen wir unsere Bibliotheken bekanntmachen
Es gibt in allen großen syrischen Städten öffentliche Bibliotheken mit Büchern, CDs und Internetarbeitsplätzen. Auf dem Lande findet man eher keine Bibliotheken. In den arabischen Ländern wird nicht so viel gelesen wie in den westlichen. In westlichen Ländern liest man durchschnittlich 15 Stunden mehr als im arabischen Raum. In den Schulen gibt es keine Schulbibliotheken, bestenfalls eine Art Klassenschrank-Bibliothek, um die sich aber keiner kümmert. Herr Al Khalaf hat eine große Familie, fünf Schwestern und drei Brüder, und er schildert sehr anschaulich, wie sich die Familien gegenseitig besuchen und viel zu erzählen haben. Da bleibt kaum Zeit und Ruhe zum Lesen. Lesen wird auch als langweilig empfunden, es wird eher Fernsehen geguckt. Auch Kindern aus Büchern vorlesen ist nicht so verbreitet wie bei uns.
Auf die Frage, welche Angebote sollen öffentliche Bibliotheken für die Flüchtlinge vorhalten, kam eine Reihe von Vorschlägen. Computer mit arabischer Tastatur und Drucker, WLAN und Internetzugang stehen vielfach ganz oben auf der Wunschliste. Zweisprachige Bücher auf Deutsch und Arabisch, internationale Presse, Filme und Kinderfilme mit arabischen Untertiteln und arabische Bücher über Deutschland, sollten vorhanden sein.
Für die Vermittlung der Angebote schlug Herr Al Khalaf vor, dass Handzettel in arabischer Sprache in den Unterkünften ausgeteilt werden oder Plakate, die auf die örtliche Bibliothek hinweisen, dort angebracht werden. Die Deutschkurse sollten regelmäßig Bibliotheksführungen mit den Teilnehmern durchführen.
Es war ein sehr schönes bereicherndes Gespräch mit Herrn Al Khalaf. Ich hoffe, es folgen noch viele weitere.
Haftungsprivileg für Hotspot-Anbieter
Die Bundesregierung hat für die Novellierung des Telemediengesetzes einen neuen Entwurf ausgearbeitet. Momentan beinhaltet das Gesetz die Störerhaftung und somit die Rechtsunsicherheit, ob die Anbieter von W-LAN Hotspots für Rechtsverstöße ihrer Nutzer haften müssen.
Die Novellierung sieht einen Wechsel von der Störerhaftung zum Haftungsprivileg vor. Dieses besagt, dass die Hotspot Anbieter nicht mehr für Rechtsverletzungen anderer schadenersatzpflichtig und / oder strafbar gemacht werden können. Dieses Privileg wird allerdings nicht uneingeschränkt und für alle gelten.
Über die Einschränkungen und den Entwurf allgemein hat sich auch D-64 – Zentrum für digitale Forschung e. V. Gedanken gemacht. Der kritische Kommentar zu den Neuerungen ist unter folgendem Link nachzulesen: https://d-64.org/stoererhaftung-d64-kritisiert-erneuten-blindflug-der-bundesregierung/
Quelle:http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/09/2015-09-16-telemediengesetz.html
Bildungspartner NRW bringt BIPARCOURS-App heraus
Bildungspartner NRW hat eine App herausgebracht, die kostenlos genutzt werden kann. Die BIPARCOURS-App ist ein digitales Angebot, das von Schulen und außerschulischen Institutionen als Lernwerkzeug eingesetzt werden kann. Sie bietet die Möglichkeit Quizanwendungen, Themenrallyes, Führungen und Rundgänge zu vielfältigen Fragestellungen und Themen zu erstellen. Die Parcours sind auf Tabletcomputern und Smartphones durchführbar, ihre Erstellung einfach, intuitiv und ohne Vorkenntnisse oder Schulungen möglich. Alternativ kann ein Parcours aus dem bestehenden Fundus gewählt werden.
Bibliotheken können die App u.a. zur Erstellung von interaktiven Führungen für Klassen, aber auch für Ausstellungen in der Bibliothek nutzen.
Für den Einsatz im Unterricht ist die App geeignet um interaktive Lernerlebnisse außerhalb des Klassenzimmers durchzuführen. Denkbar sind beispielsweise historische Stadtrundgänge oder Lernen in der Natur. So lassen sich theoretische Unterrichtsinhalte an einem konkreten Ort nachvollziehen. Die Ergebnisse können über die Auswertungsfunktion für eine Nachbereitung eingesehen und genutzt werden.
Am Mittwoch, den 28.10. wird es in Düsseldorf eine Informationsveranstaltung zur BIPARCOURS-App geben. Die Einladungen der Medienberatung NRW an die Bildungspartner-Institutionen folgen noch.
Alle Informationen zur App und die Download-Links für iOS und Android: www.biparcours.de
Infografik: „Unusual Library Things“
Amy Shaw und Jaclyn Rosansky von ProQuest haben eine Infografik mit dem Titel „Unusual Library Things“ zusammengestellt. Die Infografik listet Verleihgegenstände aus Bibliotheken auf, bei denen es sich nicht um Medien handelt. Sie soll zeigen, dass Bibliotheken mehr Services bieten als den Verleih von Büchern. Grundlage für die Infografik war eine vorangegangene Internetrecherche.
Quelle: http://blogs.proquest.com/uncategorized/50-things-you-can-borrow-from-libraries-besides-books/
via lesen.net
Berlin: Kostenlose Nutzerausweise für Asylsuchende
Der Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlin (VÖBB) stellt Asylsuchenden kostenlose Nutzerausweise befristet für 3 Monate zur Verfügung. Die Ausweise können je nach Bedarf verlängert werden.Flüchtlinge können somit in den Bibliotheken des Verbundsystems Medien ausleihen und andere Angebote wahrnehmen.
Quelle: http://www.migazin.de/2015/09/14/kostenlos-berlin-verteilt-bibliotheksausweise-an-fluechtlinge/
Freie Software für den Arbeitsalltag
Auf dem Medienpädagogik-Praxis-Blog wird freie Software vorgestellt, die Sie getestet haben in den Bereichen:
- Office & Präsentation
- Audio & Video
- Bild & Foto
- Kreativität & Design
- Sicherheit & Netzwerk
- System
- Online
- Interessante Artikel
Zur Zusammenstellung: Medienpaedagogik-Praxis.de
Quelle: Zukunftswerkstatt
Tablet-PCs – Medienpädagogische Methoden für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Eine neue Broschüre zum Einsatz von Tablet-PCs im medienpädagogischen Kontext liefert Praxis- und Anwendungsinfos für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Herausgeber der Broschüre ist die Stadt München, mit der Hilfe diverser Autoren des Vereins „Studio im Netz“. Die Broschüre kann hier online eingesehen oder kostenlos heruntergeladen werden.
Bilder im Netz
Die Universität Basel hat einen Elternguide zum Thema Bilder im Netz herausgebracht. Er soll als Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung dienen, ob ein oder mehrere Fotos des eigenen Kindes mit der Öffentlichkeit geteilt werden kann oder nicht.
Neben dem Elternguide, der kostenlos herunterzuladen ist, hat die Universität Basel auch eine Homepage zu dem Thema „Bilder im Netz“ eingerichtet, auf der man zusätzlich Verweise zu Publikationen und Vorträgen finden kann.
Dänemark: Trends in der dänischen Bibliotheksstatistik
In Dänemarks Öffentlichen Bibliotheken gehen die Ausleihzahlen von physischen Büchern zurück. 2014 sank die Ausleihe um 3% und setzt die Tendenz von 2-3 Prozent Rückgang pro Jahr fort. Gleichzeitig stieg die Ausleihe von E-Medien und setzte auch dort den Trend nach oben fort. Konstant blieben dagegen die Besucherzahlen: 2014 besuchten knapp 36 Millionen Menschen Öffentliche Bibliotheken in Dänemark.
Alle Zahlen: http://www.dst.dk/da/Statistik/NytHtml.aspx?cid=19538 (auf Dänisch)
Quelle: Bibliotheksportal