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Hückeswagen: Pilotprojekt mit Schulen zur Leseförderung

Der Freundeskreis der Stadtbibliothek will mit der Bibliothek, den Grundschulen und der Erich-Kästner-Schule Kindern das Lesen nahebringen. Im Rahmen des Offenen Ganztags soll den Kindern der Schulen der regelmäßige Besuch der Bibliothek ermöglicht werden. Ziel ist es, die Kinder schon früh für die Bibliothek zu begeistern, sodass sie diese auch später zwecks gemeinsamen Lernens oder für Freizeitaktivitäten nutzen. Mehr Informationen unter https://rp-online.de/nrw/staedte/hueckeswagen/hueckeswagen-pilotprojekt-zur-lesefoerderung-von-kindern_aid-98865383

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ifo-Institut: Menschen in NRW sind besonders unzufrieden mit Schulen

Die Menschen in Nordrhein-Westfalen sind besonders unzufrieden mit ihren Schulen, in Baden-Württemberg und in Bayern dagegen sind sie besonders zufrieden. Das geht aus dem ifo Bildungsbarometer 2023 hervor, für das die Bundesrepublik in sieben Regionen aufgeteilt wurde.

Mehr Informationen unter https://bildungsklick.de//schule/detail/ifo-institut-groesste-unzufriedenheit-mit-den-schulen-in-nordrhein-westfalen

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dbv-Leitfaden für Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit von kommunalen Bibliotheken

Der wichtige gesellschaftliche Auftrag von Bibliotheken ist oft, gerade auch in der Politik, nicht immer bekannt. Viel zu oft herrscht ein Bild von verstaubten Büchern und Bibliotheken als Ausleihstationen vor. Mit der Publikation „Werkzeuge zur Zukunftssicherung von Bibliotheken“ möchte der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) Bibliotheken praktisch einsetzbare Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie sich gegen Schließungen wehren und sich aktiv in die Politik einbringen und diese mitgestalten können. Die Publikation enthält Fallbeispiele, Strategien zur Zukunftssicherung und praktische Tipps und Vorgehensweisen bei der Lobby- und der Öffentlichkeitsarbeit. Sie richtet sich primär an kommunale Bibliotheken – einzelne Kapitel mögen aber auch anderen Bibliotheken oder Bibliotheksverbänden als Unterstützung dienen. https://www.bibliotheksverband.de/kommunikationshilfen

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Herbstakademie für Leseförderung / 23.11.23

Am 23.11.2023 findet die Herbstakademie der Akademie für Leseförderung Niedersachsen in Hannover statt. Die Fachtagung setzt sich in diesem Jahr mit dem Leseverhalten von Jugendlichen auseinander und zeigt praxisnah auf, wie beliebte Genres und Medien zur Leseförderung genutzt werden können. Sie richtet sich an Mitarbeitende in Bibliotheken, Lehrkräfte der weiterführenden Schulen und weitere Interessierte. Eine Anmeldung ist bis zum 06.11.2023 möglich. Mehr Informationen und Anmeldung unter https://www.alf-hannover.de/veranstaltungen/veranstaltung/herbstakademie

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„Netzwerk Bibliothek Medienbildung“ sucht Workshop-Ideen

Über 50 Workshopideen zu Themen wie Coding, Gaming und Social Media stehen auf der Website des „Netzwerk Bibliothek Medienbildung“ zur Verfügung. Wer ebenfalls Medienprojekte in der Bibliothek organisiert hat, ist eingeladen, eigene Ideen zu teilen und anderen zur Nachahmung zur Verfügung zu stellen. Ein Formular steht hierfür ab sofort auf der Projektwebseite zum Download bereit: https://netzwerk-bibliothek.de/de_DE/workshopideen-einreichen

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Kampagne der Stiftung Lesen „Vorlesen schafft Chancen“

6,2 Millionen Erwachsene können in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben. Mit der Kampagne „Vorlesen schafft Chancen“ möchte die Stiftung Lesen auf das Problem aufmerksam machen und zeigen, wie wichtig das Vorlesen ist. Im Mittelpunkt der Kampagne stehen drei Filme, die zeigen, was es im Alltag bedeutet, nicht lesen zu können. Flankiert wird die Kampagne von Informationen zur Studie „MOVE – Motivation und Verbindlichkeit im Alltag von Erwachsenen mit Grundbildungsbedarf“

Mehr Informationen unter https://www.stiftunglesen.de/informieren/unsere-themen/vorlesen-schafft-chancen

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Checkliste „Grüne Bibliothek“

Das „Netzwerk Grüne Bibliothek“ hat in Kooperation mit der IFLA-Sektion ENSULIB eine Checkliste „Grüne Bibliothek: Ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit in der Praxis“ erstellt. Mit der „Checkliste“ möchte das Autorenteam insbesondere kleineren Bibliotheken Optionen aufzeigen, wie sie sich – auch mit wenig Personal und oft geringen finanziellen Ressourcen – überzeugend als „Grüne Bibliothek“ positionieren und damit ihren Beitrag zur Entwicklung „Nachhaltiger Städte und Gemeinden“ leisten können.
Die Checkliste ist auch geeignet, Trägern von Bibliotheken oder Stadtverordneten ein Dokument in die Hand zu geben (ggf. auch als Ausdruck), das zeigt, was eine „Grüne Bibliothek“ ist, was „Grüne Bibliotheken“ im Interesse der Kommune leisten, welchen gesellschaftlichen Gewinn sie der Kommune bringen, dass sie aktiv und effektiv die Bemühungen der Kommune zur Erreichung der Ziele der Agenda 2030 unterstützen und auch potenzieren können, dass sie damit von essenzieller Wichtigkeit für die Kommune sind und dass also die Arbeit „ihrer“ Grünen Bibliothek in jeder Hinsicht zu unterstützen und zu fördern ist. https://www.bib-info.de/fileadmin/public/Dokumente_und_Bilder/Komm_OPL/Checklisten/check46.pdf

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Neues Dieter Baacke Handbuch: Postdigitale Kulturen Jugendlicher – Medienpädagogische Gestaltungs- und Identitätsräume

Das neue Dieter Baacke Preis Handbuch der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) bietet Antworten auf verschiedene Fragen, welche die Medienpädagogik und Medienbildung beschäftigen:

  • Welche Bedeutung haben digitale Räume und Aktionsformen beim Aufwachsen und bei der Identitätsbildung Jugendlicher und mit welchen Entwicklungsaufgaben sind sie verbunden?
  • Wie formiert sich Vergemeinschaftung in verschiedenen digitalen Aktionsfeldern?
  • Welche Ansätze der erziehungswissenschaftlichen Jugendmedienforschung gibt es zum Thema und welche Forschungsaufgaben sind perspektivisch zu skizzieren?
  • Welche jugendkulturellen Orientierungen sind aktuell auszumachen?
  • Wieweit steuern die Algorithmen Meinungsbildung und Gruppenbildungsprozesse, welche Rolle kann KI für die Jugendmedienarbeit spielen?
  • Welche Möglichkeiten ergeben sich für Engagement und Partizipation für Jugendliche?
  • Welche Aufgaben, Methoden und Ansätze ergeben sich daraus für die Medienpädagogik und Medienbildung?

Mehr Informationen und Download als pdf unter https://www.gmk-net.de/2023/09/19/neu-erschienen-postdigitale-kulturen-jugendlicher/

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Bibliotheken für eine digitale Gesellschaft – Rückblick auf die 71. Fachstellenkonferenz

Mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Bibliotheken und Fachstellen diskutierten auf der 71. Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen Deutschland in Hamm über die Zukunft der Bibliotheken. Unterstützt durch Moderatorinnen und Moderatoren waren die Teilnehmenden auf der Fachstellenkonferenz eingeladen, gemeinsam Visionen von Öffentlichen Bibliotheken zusammenzutragen und anschließend zu diskutieren, welche Schritte in den kommenden Jahren notwendig sind, damit die von ihnen angestrebte Vision Wirklichkeit werden kann.

Der Vorsitzende der Fachstellenkonferenz Alexander Budjan begrüßte die Teilnehmenden und dankte der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken NRW und dem Team der Stadtbücherei Hamm für die Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung. Die weiteren Grußworte sprachen Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm, und Beate Möllers, Leiterin des Referats Bibliotheken, Literatur, Archive, Erhalt des schriftlichen Kulturerbes im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW.

Impulsvortrag: Nebenan ist die Zukunft schon da

Als Impuls für die spätere Visionsarbeit gab es einen Blick ins Nachbarland von Egid van Houtem. Der Direktor der Bibliothek Kerkrade in Limburg skizzierte anschaulich die Entwicklungen der vergangenen Jahre in den Niederlanden. Die Bibliotheken stehen dort vor ähnlichen Herausforderungen wie in Deutschland. Die Zahl der Entleihungen sowie die Zahl der Mitglieder, also der Menschen mit einem Bibliotheksausweis, gehen seit Jahren zurück. Themen wie Fachkräftemangel, Leseförderung und digitale Spaltung sind auch in den Niederlanden auf der Tagesordnung. Der Vortrag zeigte, mit welchen Strategien die Bibliotheken im Nachbarland diese Aufgaben bewältigen.

Struktur des niederländischen Bibliothekswesens

Die niederländische Bibliothekslandschaft ist auf drei Ebenen organisiert: National, Provinzen und Kommunen. Die Koninklijke Bibliotheek (KB) (Königlich niederländische Nationalbibliothek) ist für die IT-Infrastruktur, das Netzwerk und die Statistik verantwortlich. So gibt es in den Niederlanden eine zentrale Onleihe. In jeder Provinz gibt es eine Fachstelle, die für Innovation und Logistik zuständig ist. Die Verantwortung für die öffentlichen Bibliotheken liegt bei den Kommunen. Für den Bestandsaufbau ist die Dienstleistungsorganisation NDB Biblion zuständig, die von Bibliotheken, Verlegern und Buchhandlungen gemeinsam verwaltet wird. NDB Biblion bietet allen Bibliotheken der Niederlande Dienstleistungen verschiedener Art an, die unter anderem die inhaltliche und materielle Verwaltung der Erwerbungen beinhalten. 

Seit 2015 gibt es in den Niederlanden ein nationales Bibliotheksgesetz. Hier wurde die Verantwortung für die öffentlichen Bibliotheken vom Staat in die Hände der Gemeinden gelegt. Dies führte allerdings dazu, dass viele Kommunen Büchereien wegen Geldmangels geschlossen haben. Deshalb soll 2025 eine Gesetzesänderung die Kommunen zum Betrieb einer Bibliothek verpflichten.

Mitarbeiterstruktur: Bunte Truppe mit vielen Ehrenämtlern

In den niederländischen Bibliotheken arbeiten kaum noch Bibliothekare. In manchen Bibliotheken ist einer von 40 Mitarbeitenden noch ein ausgebildete(r) Bibliothekar(in). Van Houtem spricht von einer „bunten Truppe“. Auch Egid van Houtem selbst ist kein Bibliothekar, sondern Kulturwissenschaftler. In den Niederlanden gibt es keinen bibliothekarischen Studiengang bzw. keine Ausbildung mehr. Dagegen hat die Zahl der ehrenamtlich Mitarbeitenden enorm zugenommen. Zwischen 2010 und 2020 stieg die Zahl der Ehrenamtlichen in den Niederlanden von 7.000 auf mehr als 22.000. Auch in der Provinz Limburg läuft ohne ehrenamtliche Kolleginnen und Kollegen nichts mehr, so van Houtem.

Rückblickend können wir uns fragen, ob vielleicht der Mangel an formaler Bibliotheksausbildung nicht die Stärke des niederländischen Bibliothekssektors war. Der Zustrom von Mitarbeitenden ohne Bibliotheksausbildung mit unterschiedlichstem Gepäck und Einsichten trug zum Prozess der Neuerfindung der Bibliothek bei.

Ton van Vlimmeren, amtierender Präsident von EBLIDA 

Damit sich auch fachfremde bibliothekarisches Fachwissen aneignen können, wurde auf Initiative der Koninklijke Bibliotheek (KB) und der Stiftung SPN die digitale Lernplattform „Bibliotheek Campus“ eingerichtet. Das Angebot umfasst Meetings, E-Learning-Formate, firmeninterne Schulungen, offene Registrierungsschulungen, Workshops und Webinare. Einige Weiterbildungen sind kostenlos, andere können gegen Gebühr gebucht werden.

Künstliche Intelligenz unterstützt beim Bestandsaufbau

Die Anzahl an Angeboten und Kooperationen im Bereich Bildung und Kultur hat stark zugenommen wie diese beiden Grafiken zeigen:

Um die vielen neuen Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen, setzen die Niederländer auf Künstliche Intelligenz beim Bestandsaufbau. 75 Prozent der Medien werden nicht mehr von Lektoren ausgewählt, sondern mittels künstlicher Intelligenz. Hinter dieser „künstlichen Intelligenz“ verbirgt sich ein Algorithmus, der von Menschen „trainiert“ wird, also mit Daten gefüttert wird. Zusätzlich arbeitet der Anbieter DNB Biblion beim Bestandsaufbau mit verhaltensbasierten Recommender Systemen, die auf der anonymisierten Beobachtung von Nutzerverhalten und der statistischen Auswertung dieser Daten basieren.

Die Bibliothek als Partner der Behörde

In den Niederlanden wurden die kommunalen Dienstleistungen digitalisiert. Das heißt, Führerscheine oder Personalausweise können nur noch digital beantragt werden. Da aber auch in den Niederlanden noch nicht alle Bürger*innen die notwendigen digitalen Kompetenzen besitzen, hat die Regierung 2019 die Initiative IDO (Informatiepunt Digitale Overheid) gestartet. In den Bibliotheken wurden so genannte Informationspunkte eingerichtet. Hier können die Menschen sich kostenlos bei allen digitalen Verwaltungsdienstleistungen helfen lassen. Nach Angaben der Regierung nutzen dies jährlich 4 Millionen Menschen.

Auch bei anderen Themen arbeiten Behörde und Bibliothek eng zusammen. In Venlo hat die Kommune in der Bibliothek zum Beispiel einen Info-Schalter zum Thema Nachhaltigkeit eingerichtet. Die Bibliothek in Weert bietet berufliche Coachings zum Beispiel zum Thema Bewerbungsschreiben an.

Workshop-Teil: Der Blick in die Glaskugel

Im Anschluss an den Vortrag durften die Teilnehmenden in acht Kleingruppen selber den Blick in die Glaskugel werfen. Zunächst galt es ganz ohne Scheuklappen und Schranken im Kopf eine Vision zu entwickeln. Wie kann eine Bibliothek der Zukunft aussehen, wenn alles möglich wäre? Im zweiten Teil sollten die Herausforderungen auf dem Weg in die Zukunft benannt werden, die die Vision beeinträchtigen können. Wie kann der Weg in die Zukunft realistisch aussehen? Welche Weichen gilt es für eine optimale Zukunft zu stellen? Die Ergebnisse wurden beim anschließenden Gallery Walk präsentiert. Mit je einem Mitglied einer anderen Kleingruppe sahen sich die Teilnehmenden die „Ernte des Tages“ gemeinsam an und kamen so noch einmal ins Gespräch. 

Podiumsdiskussion: Bibliothek ist eine Pflichtaufgabe!

Bei der abschließenden Podiumsdiskussion zogen die Vertreter*innen der Kleingruppen ein positives Resümee des Tages. Vor allem die anregende Atmosphäre und die Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen, wurde hervorgehoben. Digitalisierung ist halt nicht alles.
Eine zentrale Vision, die genannt wurde, ist auch eine Forderung an die Politik. Bibliothek muss eine Pflichtaufgabe werden – verankert in einem nationalen Bibliotheksgesetz. Das würde gleiche Rahmenbedingungen für alle Bibliotheken schaffen. Genannt wurde auch der Wunsch nach mehr zentralen Strukturen. Dann wäre zum Beispiel eine Onleihe für das ganze Land realisierbar wie es sie in den Niederlanden gibt. Oder eine gemeinsame digitale Lernplattform mit Kursen für Quereinsteiger.

Damit diese Visionen Realität werden, sind Verbände und Fachstellen gefragt. Aber auch jeder Bibliotheksmitarbeitende kann hier die Weichen stellen. Deshalb lautete auch ein Appell in der Abschlussrunde: Erzählen Sie von Ihrer täglichen Arbeit und verändern sie so das Bild von Bibliotheken in den Köpfen der Politiker*innen. Machen Sie der Politik beispielsweise deutlich, dass eine Bibliothek auch indirekte Wirtschaftsförderung leistet. Denn nur mit guten Bildungsangeboten wird es fachlich gut ausgebildete Fachkräfte geben.

Aus unserer Sicht war der Tag ein voller Erfolg. Wir möchten uns bei allen Teilnehmenden bedanken, dass sie so toll mitgewirkt haben, bei unseren Moderator*innen für das großartige Konzept und beim Team der Stadtbücherei Hamm, das wieder einmal ein toller Gastgeber war. Wir freuen uns schon jetzt, Sie bei einer unserer nächsten Veranstaltungen wiederzusehen.