All posts tagged “Dritter Ort

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Förderprogramm „LOKAL – Programm für Kultur und Engagement“

Die Kulturstiftung des Bundes bietet ab dem Herbst 2024 mit ihrem neuen Förderprogramm „LOKAL – Programm für Kultur und Engagement“ Unterstützung für den Aufbau von langfristig angelegten Netzwerken in Kommunen mit bis zu 100.000 Einwohnern. Ziel der Stiftung und ihrer Kooperationspartner ist es, Kultureinrichtungen in ihrer Funktion als Treffpunkte und Orte der Auseinandersetzung in Zeiten der Polarisierung zu stärken.

Es sollen mindestens 26 Netzwerkprojekte gefördert werden. Je Projekt stehen bis zu 240.000 Euro für vier Jahre zur Verfügung. Anträge sind möglich, sobald die Fördergrundsätze mit den Antragsvoraussetzungen im Herbst 2024 veröffentlicht wurden.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier: https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/transformation_und_zukunft/detail/lokal_programm_fuer_kultur_und_engagement.html

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Bergkamen: Bibliothek erhält Fördermittel aus Dritte-Orte-Landesprogramm

Die Stadtbibliothek Bergkamen hat erfolgreich Fördermittel im Rahmen des Landesprogramms „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ beantragt. In der ersten Phase werden 40.000 Euro zur Verfügung gestellt, um eine Konzeption für einen Ort rund um den Marktplatz zu entwickeln. Dieser soll den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, Beziehungen zu knüpfen, Ideen auszutauschen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Bei erfolgreicher Konzeption kann die Stadtbibliothek einen Antrag für die Umsetzung stellen, wofür weitere 450.000 Euro vom Land bereitgestellt werden.

Die Stadtbibliothek und der angrenzende Marktplatz sind ideale Orte für Begegnungen. Die Entwicklung der Konzeption erfolgt in Zusammenarbeit mit wichtigen kommunalen Partnern wie der Volkshochschule (VHS), dem Pestalozzihaus und dem Jugendamt. Auch private Institutionen und Vereine sind herzlich eingeladen, an der Gestaltung mitzuwirken. Es gibt bereits erste Ideen, darunter eine Konzertmuschel, flexibles Mobiliar und Outdoor-Spielmöglichkeiten, um ein vielfältiges Freizeit-, Bildungs- und Bewegungsangebot zu schaffen.

Mehr Informationen auf dieser Website: https://www.wa.de/lokales/bergkamen/stadtbibliothek-ein-dritter-ort-50-000-euro-fuer-kultur-konzept-92823643.html

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Essen: Neueröffnung der Stadtteilbibliothek Huttrop

Die Stadtteilbibliothek in Essen-Huttrop ist nach drei Jahren Umbauzeit in einer ehemaligen Aldi-Filiale neueröffnet worden. In der Bibliothek wurde das Konzept des Dritten Orts umgesetzt. Neben den vielen verschiedenen Sitzmöglichkeiten gibt es eine Theke für Getränke und den Austausch mit den Bibliotheksmitarbeitern, eine Gaming-Ecke und eine kleine Bühne, die sowohl als Sitzecke, als auch als reguläre Bühne benutzt werden kann. Außerdem gibt es einen Makerspace. Alle Regale mit Medien stehen fast ausschließlich an der Wand, ganz nach dem Motto „Die Bücher machen Platz für die Menschen.“ Mit dem neuen Angebot der Selbstausleihe sollen die Mitarbeiter entlastet werden und Zeit bekommen, sich mit den Kunden zu unterhalten und auszutauschen. Mehr Informationen unter https://www.radioessen.de/artikel/bibliothek-in-essen-kehrt-nach-jahren-zurueck-1735876.html

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Dritte-Ort-Programm der NRW-Landesregierung wird verlängert und ausgebaut

Das erfolgreiche Dritte-Ort-Förderprogramm wird fortgesetzt. Mit der weiteren Förderung der bestehenden Einrichtungen bis Ende 2026 und der Erweiterung des Programms für bis zu 25 neue Dritte Orte löst Landesregierung die Zusage aus dem Koalitionsvertrag ein, sich für das kulturelle Leben im ländlichen Raum besonders einzusetzen. Das Gesamtbudget für das Förderprogramm in den Jahren 2024 bis 2028 beträgt 22,5 Millionen Euro.

Bewerber für die neue Förderperiode können ihre Ideen noch bis zum 15. November einreichen. Für die einjährige Konzeptentwicklung eines neuen Dritten Ortes stehen je Projektträger bis zu 50.000 Euro zur Verfügung. Ein ausgereiftes Konzept ist dann die Voraussetzung für die Anschlussförderung in der dreijährigen Umsetzungsphase (bis 2028) mit bis zu 450.000 Euro pro Projekt. Die Förderphase beginnt ab April 2024. Die Dritten Orte erhalten kontinuierlich eine Prozessbegleitung und fachliche Unterstützung durch ein Programmbüro. In der neuen Förderphase können sowohl neue Kulturorte entstehen als auch bestehende Kulturinitiativen konzeptionell zu einem Dritten Ort weiterentwickelt werden. Ein Novum: Für die neue Förder-Generation gilt eine aktualisierte, weiter gefasste „Gebietskulisse Ländlicher Raum“. Damit können mehr Gemeinden als bislang und einige ländlich geprägte Stadtteile größerer Kommunen von der Förderung profitieren.

Bewerbungen können per Mail an info@dritteorte.nrw eingereicht werden. Weitere Infos zum Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ sowie die aktuellen Ausschreibungsunterlagen gibt es hier: https://www.mkw.nrw/kultur/foerderungen/dritte-orte

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Viersen: Stadt startet Online-Umfrage zur Umgestaltung der Stadtteilbibliothek Süchteln

Die Stadt Viersen plant mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen die umfassende Umgestaltung der Stadtteilbibliothek Süchteln. Nun können die Bewohner von Süchteln bereits in der Planungsphase ihre Wünsche und Erwartungen online einbringen und so die Bibliothek nach ihren konkreten Bedürfnissen mitgestalten. Für Menschen, die keinen digitalen Zugang haben, stellt die Bibliothek in Einzelfällen auch ausgedruckten Exemplare der Umfrage zur Verfügung. Möglich ist eine Teilnahme bis einschließlich 27. August 2023.

Der wichtigste Punkt beim Umbau in Süchteln ist die Barrierefreiheit der Stadtteilbibliothek. Darüber hinaus soll sie heller und moderner werden und zum Aufenthalt einladen. Außerdem wird die Bibliothek durch den Einbau von RFID-Technik zu einer „Open Library“ mit erweiterten Öffnungszeiten.

Im Herbst 2023 werden die Ergebnisse der Umfrage vorliegen. Der Umbau der Zweigstelle ist Teil des vom Rat der Stadt Viersen am 19. Dezember 2017 beschlossenen „Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes (InSek)“ für den Stadtteil Süchteln.

Mehr Informationen unter https://rheinischer-spiegel.de/die-bibliothek-von-morgen-online-umfrage-zur-umgestaltung-der-zweigstelle-suechteln/

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Löhne: Mit partizipativen Maßnahmen einen Dritten Ort gestalten

Das Löhner Bahnhofsgebäude soll zu einem Ort der Begegnung und des Austausches, einem sogenannten Dritten Ort umgebaut werden. Eine zentrale Rolle nimmt hierbei die Stadtbücherei ein, die die neuen Räumlichkeiten beziehen wird – und somit zum kulturellen Zentrum der Stadt Löhne avanciert. Meike Lohmeier, stellvertretende Leiterin der Stadtbücherei Löhne, erläutert auf dem Blog der dbv-Kommission für kundenorientierte und inklusive Services wie dies mit partizipativen Maßnahmen umgesetzt wird: https://blog-servicekommission.bibliotheksverband.de/die-entstehung-eines-dritten-ortes-im-bahnhof-loehne/

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„Dreiort“ – die Weiterentwicklung der Stadtbibliothek Siegen zum Dritten Ort

Im Jahr 2007 bezog die Stadtbibliothek Siegen neue Räumlichkeiten. Die Einrichtung war damals modern, der Schwerpunkt der bibliothekarischen Arbeit lag auf der Medienausleihe, Klassenführungen und Veranstaltungen, vornehmlich Lesungen. Seitdem haben sich die Nutzergewohnheiten geändert. Die Bibliothek dient heute als Lernort, zur Fortbildung, als neutraler und Ort der Begegnung und des Austauschs mit Menschen anderer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, als Ort ohne Konsumzwang („Wohnzimmer der Stadt“), für Veranstaltungen und zur Freizeitgestaltung. Deshalb war es an der Zeit, die Aufenthaltsqualität der Bibliothek zu verbessern und auch das Veranstaltungsangebot anzupassen. Die Stadtbibliothek Siegen stellt in diesem Beitrag vor, mit welchen Maßnahmen sie die Bibliothek trotz vieler zum Teil auch pandemiebedingter Herausforderungen zu einem Dritten Ort weiterentwickelt hat. Das Projekt „Dreiort“ wurde im Rahmen der Landesförderung vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Bereits im Vorfeld hat das Team der Stadtbibliothek Siegen Maßnahmen umgesetzt, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. So wurde eine neue, schlankere Ausleihtheke angeschafft und es erfolgte, im Rahmen der Möglichkeiten, eine komplette Neuaufstellung und -anordnung der Regale im Sachbuchbereich. Im Bereich Belletristik wurden Interessenkreise zusammengefasst und in neuer Regalordnung präsentiert. Zudem hat das Team in großem Umfang veraltete Medien und Mehrfachexemplare ausgesondert.

Durch Einsortierung der Noten im Sachbuchbereich Musik und Integration der Jazz-CDs in die Reihe der anderen Musik-CDs entstand ein Freiraum, der jetzt für die Präsentation von Neuerwerbungen und Bestsellern genutzt wird und zusätzlich mit einer Sitzgruppe ausgestattet ist. Die dort verwendeten Möbel aus dem Altbestand hat die Stadtbibliothek im Rahmen des Projekts durch neue ersetzt, so dass die Einrichtung nun einheitlich ist. Für die AV-Medien wurden neue Regaltröge beschafft, die eine ansprechendere und ergonomischere Präsentation bieten. Bereits 2018 wurden die Holzstühle durch neue, bequem gepolsterte Stühle ausgetauscht, die zu einem längeren Aufenthalt einladen.

Der Weg zum Dritten Ort

Farblich und stilistisch einheitliches Einrichtungskonzept

Die Idee war, nicht nur alte Möbel durch neue zu ersetzen, sondern ein stilistisch und farblich einheitliches Einrichtungskonzept zu etablieren, indem es einzelne besondere Elemente gibt, aber kein Durcheinander verschiedener Farben und Stile mehr. Die neuen Möbel sollten durch dezente Grautöne einen ruhigeren und gemütlichen Eindruck vermitteln mit einem Hauch von Eleganz.

Sofa in der Romanabteilung der Bibliothek Siegen

Neue Gaming-Konzept zur Belebung des Gaming-Rooms

Der ehemalige Fernsehraum wurde schon vor einigen Jahren zum „Gaming Room“ umgestaltet. Speziell für die Nutzung in diesem Raum angeschaffte Konsolenspiele können auf Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch genutzt werden. An die Playstation ist eine Virtual Reality Brille angeschlossen.

Um das Gaming-Angebot zu beleben und konzeptuell besser einzubinden, setzte das Team auf die Expertise pädagogischer Berater, die sich auf den Bereich Gaming spezialisiert haben und bereits in vielen Bibliotheken den Gaming-Bereich belebt haben.

Die pädagogischen Gaming-Experten haben das gesamte Team in einer Online-Veranstaltung geschult. Mit einer kleinen Projektgruppe aus dem Bibliotheksteam wurden dann neue Veranstaltungen geplant und das Gaming-Konzept grundlegend überarbeitet und aufgefrischt.

Leider konnte die Projektberatung als auch die Konzeptentwicklung für den Gaming-Bereich pandemiebedingt nur virtuell durchgeführt werden. Wir haben Videorundgänge durchgeführt und Raumpläne verschickt, dennoch war die Durchführung unter den gegebenen Bedingungen schwierig. Eine Vor-Ort-Beratung wäre sicherlich besser gewesen, hätte den Austausch erleichtert und möglicherweise zu noch besseren Lösungen geführt.

Freifläche für Veranstaltungen dank flexibler Regale

Die durch Neuaufstellung der Regale und Einsparung von Regalen durch Aussonderung gewonnene Fläche wurde vornehmlich für die Nutzung als Lern- und Aufenthaltsort optimiert.

Um für Veranstaltungen mehr Platz schaffen zu können, wurde ein Teil der Regale mit Rollen versehen, so dass nun durch das Zusammenschieben eine große Freifläche für Veranstaltungen zur Verfügung steht.

Lese- und Lerninseln für ungestörtes Lernen und Schmökern

Die Publikumsfläche der Stadtbibliothek Siegen erstreckt sich über eine gemeinsame offene Etage. Hier bestand die Herausforderung, die unterschiedlichen Ansprüche und Interessen der Nutzer*innen so zu berücksichtigen, dass ein Aufenthalt möglichst ohne gegenseitige Störung möglich ist.

Für die Nutzung als Lern- und Aufenthaltsort wurden daher abgegrenzte Bereiche mit speziellen neuen Möbeln geschaffen. Lärmschutzwände auf Rollen ermöglichen eine flexible Nutzung und können bedarfsorientiert aufgestellt werden. So können durch die Trennwände so genannte „Lerninseln“ geschaffen werden mit kleineren und größeren Tischen für Lerngruppen unterschiedlicher Größe. Weiterhin gibt es aber auch Einzelplätze für Personen, die allein in der Bibliothek arbeiten oder lernen möchten. Die dafür benötigten Tische waren im Bestand vorhanden und sind für die Nutzung in Lernbereichen geeignet.

Hinzugekommen sind Sofas und Sessel in einem einheitlichen Stil für kleinere Gruppen.
Durch die Aufstellung bequemer Lesesessel aus derselben Einrichtungsserie wie die Sofas – mit hoher Lehne und Seitenteilen, sowie einer Akzentbeleuchtung mit Leselampen wurden „Lese- bzw. Lerninseln“ für Einzelpersonen geschaffen. Die Lesesessel wurden an der Fensterfront aufgestellt, um das Tageslicht nutzen zu können und den Raum optisch nach draußen zu erweitern. Ein Sessel wurde im hinteren Bereich aufgestellt, der besonders ruhig ist, als Platz für weitestgehend ungestörtes Lesen.

Lesesessel am Fenster ermöglichen einen  Blick nach draußen

Abgrenzung des Jugendbereichs mit Sitzmöbeln

Damit die Bibliothek auch für Jugendliche ein attraktiver Aufenthaltsort ist, hat das Team den Jugendbereich durch das Aufstellen zusätzlicher Möbel vom Rest der Bibliothek abgegrenzt. Möglich wurde dies unter anderem durch Sitzmöbel mit hoher Lehne. Der Clou: Alle neuen Sitzmöbel sind mit Steckdosenanschlüssen für mitgebrachte Smartphones und Tablet PCs ausgestattet.

Bequeme Sessel und Sofas in der Jugendbibliothek.

Kinderbibliothek: Rückzugsflächen für Kinder und Sitzmöbel für Erwachsene

Für kleinere Kinder gab es bereits einige Spielmöglichkeiten: Neben den üblichen Stofftieren konnte durch ein Sponsoring ein kindgerechter Spielewürfel mit Bildschirm beschafft werden. Hierauf laufen Geschicklichkeitsspiele, ein Malprogramm und eine Spiel mit einfachen Rechenaufgaben.

Zur weiteren Aufwertung wurde ein „Kindervilla“-Element in die Regale integriert, das mit einem Dach, einer durch Seitenwände abgeschirmten Sitzfläche und Ablagefächern zum Rückzug und zum (Vor-) Lesen einlädt. Die Außenfläche wurde farblich auf den im Kinderbereich verwendeten orangefarbigen Teppich abgestimmt.

Sitzmöbel in der Form eines Hauses

Auf Basis einer Umfrage unter Familien wurden auch einige für Erwachsene bequeme Möbel in der Kinderabteilung aufgestellt, unter anderem stoffgepolsterte Sitzhocker. Eine lokale Schreinerei wurde mit dem Bau eines Tisches im orangeton des Teppichs beauftragt, der für Kinder als auch Erwachsene geeignet ist und abgerundete Ecken hat. Um den Tisch stehen Stühle in mehreren Farbtönen, die farblich Elemente der Wandgestaltung aufgreifen.

Foto zeigt einen Tisch in der Stadtbibliothek Siegen, an dem Kinder und Erwachsene sitzen können.
Hier wurde die Sitzhöhe so gewählt, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene an diesem Tisch sitzen können.

Pädagogische Beratung statt Eröffnungsveranstaltung

Pandemiebedingt musste der Plan einer Eröffnungsveranstaltung zum Projektabschluss leider aufgegeben werden. Die Projektmittel wurden für eine Erweiterung der pädagogischen Beratung verwendet.

Ansprechpartner:

Frank Wiederhold, Bibliotheksleitung
Stadtbibliothek Siegen
KrönchenCenter/Markt 25 ▪ 57072 Siegen
Telefon: (0271) 404-3010 ▪ Telefax: (0271)404-36-3010
E-Mail: f.wiederhold@siegen.de
www.siegen.de/stadtbibliothek

Nachrichtenbild
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Büchereiverein Schleswig-Holstein entwickelt mit breiter Bürgerbeteiligung ein Zukunftskonzept für Fahrbüchereien – Film zum Start online

Erstmals soll die Idee eines „Dritten Ortes“ auf die Fahrbüchereien in Schleswig-Holstein als „Mobile Dritte Orte“ übertragen werden. Ziel ist es, die Sichtbarkeit der Fahrbücherei in den Gemeinden auch außerhalb der Haltezeiten zu erhöhen, die Alltagskultur mit einem vielfältigen Medien- und Informationsangebot zu bereichern und die Ortskerne zu beleben.

Gemeinsam mit den fünf Pilotgemeinden Christiansholm, Haale, Neuwittenbek, Sehestedt und Tetenhusen wird in Zukunftswerkstätten, Diskussionen und Umfragen an den Konzepten gearbeitet werden. Diese werden dann ab Sommer 2021 in der Praxis erprobt und umgesetzt. Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes im Fond von „hochdrei – Stadtbibliotheken verändern“ und unterstützt vom Land Schleswig-Holstein. Zum Projektstart hat der Büchereiverein diesen Film veröffentlicht: https://youtu.be/AXNfAbps3KQ

Quelle: https://www.bz-sh.de/projekte-bestaende/fahrbuechereien-als-mobile-dritte-orte

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Mehr Raum für Begegnung – eine Bücherei wird zum Wohlfühlort

Die Stadtbücherei Olsberg ist ein Ort zum Wohlfühlen geworden. Sie hat sich von einem reinen Ausleih- zu einem Aufenthaltsort, einem Ort für Kultur und Begegnung gewandelt – und das für Einwohner, Besucher, Touristen und potenzielle Neubürger. Die Grundlage für diese Entwicklung bildete eine Bibliotheksstrategie, die die Leiterin der Bibliothek, Petra Böhler-Winterberg, im Fortbildungsseminar Roter Faden erarbeitete. In dem Weiterbildungsangebot der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken entwickeln die Teilnehmer in vier Workshop-Phasen eine Strategie für ihre Bibliothek für die nächsten Jahre. Warum hat sich die Bibliothek im Jahr 2017 entschieden, eine Strategie zu entwickeln? Welche Herausforderungen waren zu bewältigen? Lesen Sie hier den Bericht von Petra Böhler-Winterberg.


Wie viele andere ländliche Bibliotheken muss sich auch die Stadtbücherei Olsberg mit rückläufigen Ausleihzahlen und stark verändertem Mediennutzungsverhalten der Kunden auseinandersetzen. Das wirft Fragen nach der Zukunft auf. Wie muss eine Bücherei aufgestellt sein, um auch künftig eine Existenzberechtigung zu haben? Was kann sie für ihre Kommune tun, um die Attraktivität der Stadt zu steigern, die Bildungseinrichtungen in ihrem Tun nachhaltig zu unterstützen, das kulturelle Angebot zu bereichern und Olsberg damit zu einem noch lebenswerteren Ort auch für junge Familien zu machen?

Um die notwendigen Antworten zu erhalten, nahm Petra Böhler-Winterberg, die Leiterin der Stadtbibliothek Olsberg, am roten Faden teil.

Am Anfang stand die Umfeldanalyse. Lerne Deine Stadt kennen! Was gibt es, was braucht es, was wäre wünschenswert? Ein zäher Kampf mit unzähligen Statistiken beginnt. Belast-bare Zahlen finden, auswerten und ansprechend zu Papier bringen.
Zweite Aufgabe: Nabelschau! Sieh Dir Deine Bücherei an! Öffnungszeiten, Kundenstruktur, Ausleihzahlen, Bestandsstruktur, Effizienzen, finanzielle und personelle Ausstattung, Vergleich mit anderen Bibliotheken gleicher Größe über das DBS-Indikatorenraster, Kooperationspartner, Interpretation und Einordnung der zusammengetragenen Daten…

Damit haben wir das IST, fehlt noch das SOLL!

Was ist eigentlich grundsätzlich die Aufgabe von Bibliothek in der Gesellschaft? Welchen Auftrag hat sie? Was wird davon in Olsberg schon erfüllt? Was wurde aus unterschiedlichen Gründen vielleicht noch nicht angegangen (Raumsituation, Personalstruktur, fehlende technische Infrastruktur, finanzielle Ausstattung)? Wohin will sich Olsberg entwickeln? Was braucht die Stadt von ihrer Bibliothek, damit beide in die gleiche Richtung gehen?

In Olsberg ist jeder Konzeptteil in der Bearbeitungsphase nicht nur Fachstelle und Coach, sondern auch zeitgleich der Fachbereichsleitung vorgelegt worden. Anregungen und Kritik aus der Verwaltung sind auf diese Weise ebenfalls in die Strategie mit eingeflossen und haben diese mit geformt. Will man eine Chance auf die spätere Umsetzung des fertigen Konzeptes haben und nicht für den Papierkorb arbeiten, ist ein guter Kontakt zur Verwaltung und ein ständiger Austausch mindestens wünschenswert, wenn nicht gar unerlässlich.

Abschließend werden noch aus allen Auswertungen, den zusammengetragenen Daten sowie politischen und gesellschaftlichen Aufträgen konkrete Handlungsfelder definiert. Und daraus werden klar formulierte Ziele und Maßnahmen zur Erreichung der Ziele entwickelt.

Mitte 2017 ist es nach einem Jahr intensiver Arbeit tatsächlich geschafft! Entstanden ist eine 40-seitige Bibliotheksstrategie.

Der Anfang ist gemacht, aber „Der Anfang ist nur die Hälfte des Ganzen“ (Aristoteles)

Aber ein Strategiepapier, sei es noch so gut, fundiert und durchdacht, hat nur dann einen Wert und die Chance eine Veränderung zu bewirken, wenn es die Entscheidungsträger erreicht.

Im September 2017 stellt Petra Böhler-Winterberg ihre Bibliotheksstrategie im Ausschuss Bildung, Sport und Freizeit vors. Mit überwältigendem Erfolg! Statt der im Raum stehenden Etatkürzungen empfiehlt der Fachausschuss dem Rat der Stadt den Erwerbungsetat der Bücherei um 25 Prozent zur erhöhen und erstmals seit Bestehen der Bücherei einen eigenen Etat für Veranstaltungsarbeit einzurichten.

Es folgt eine Zeit des Experimentierens. Neue Veranstaltungsformate, wie eine regelmäßiges Kamishibai-Erzähltheater für Kinder, Robotik-Workshops in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule, Familienspieleabende in Kooperation mit der Kolping-Familie etc. werden ausprobiert und so auch neue Kooperationspartner gewonnen. Für digitale Formate wie BI-PARCOURS-Rallyes mit Schülern fehlt es noch an technischer Ausstattung.

Ein neues Raumkonzept muss her

Schnell wird klar, um den widerstreitenden Interessen der unterschiedlichen Nutzergruppen gerecht werden zu können, muss ein neues Raumkonzept her. Die Stadtbücherei Olsberg ist eine 324qm-Ein-Raum-Wohnung. Spielende Kinder sind laut, arbeitende Menschen brauchen Ruhe.

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Neue Arbeitsplätze in der Stadtbücherei Olsberg

Die Innenarchitektin der Fachstelle, Anja Thimm, kommt zu Besuch, hört sich die Probleme und Ideen an und macht Vorschläge für die Umgestaltung des Raumes mit zunächst einfachen Mitteln. Veraltete Medien müssen massiv ausgesondert, die leeren Regale abgebaut werden, um so Flächen für neue Bereiche zu schaffen. Der Romanbereich soll künftig im Block stehen, das schafft Sichtachsen durch den ganzen Raum, wo die Sicht bislang von schräg stehenden Regalreihen blockiert ist. Das Kinderbuch tauscht seinen Platz mit dem Erwachsenensachbuch und wandert in die direkte Nachbarschaft des neu gedachten Jugendbereichs. Die Raummitte wird plötzlich frei für Ruheinseln.

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Sessel im neuen Jugendbereich

Die Ideen begeistern und passen bestens ins Konzept. Ein wichtiges Ziel der Bibliotheksstrategie heißt nämlich „Mehr Raum für Begegnung – vom Ausleih- zum Aufenthaltsort“. Medien aussondern, Regale abbauen, Regale verschieben und Blöcke tauschen – für all das braucht man (Wo-)Menpower, aber erstmal kein Geld.

Will sich die Bücherei wirklich zu einem Aufenthaltsort mit Wohlfühlcharakter entwickeln – zu einem „Dritten Ort“ also – müssen neben einer neuen Raumaufteilung auch neue Möbel und technische Ausstattung her.

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Der neue Klangsessel

 

 

Im September 2018 stellt die Leiterin ihre Pläne für die Umgestaltung der Bücherei dem Rat der Stadt Olsberg vor. Aus Eigenmitteln kann Olsberg eine solche Neugestaltung kaum stemmen, aber mit finanzieller Unterstützung durch das Land NRW könnte es gelingen.

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Gaming-Station

 

Der Förderantrag wird fristgerecht gestellt, jetzt heißt es warten. Kommt der Bewilligungsbescheid, kommt er nicht? Wie sagte schon Cäsar: „Die Menschen glauben fest an das, was sie wünschen“ und deshalb gilt es, bestmöglich vorbereitet zu sein. Die Zeit für die Projektumsetzung im Falle einer Förderung bis zum Ende des Jahres ist eh schon knapp genug.

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Neue Sitzpolster und Bilderbuchtröge in der Kinderbücherei

Die nötigen Arbeiten am Bestand beginnen deshalb schon Anfang des Jahres. Bestandssichtung, Makulierung veralteter Medien, Abbau von jetzt leeren Regalen. Parallel dazu erstmals die Teilnahme am Sommerleseclub nach neuem Konzept. Da gilt es zahlreiche Veranstaltungen zu organisieren, sich mit Onlineanmeldungen und -Logbüchern auseinanderzusetzen, sich via learning by doing in die Kunst des Green-Screen-Fotoshootings einzufuchsen, eine Abschlussveranstaltung zu organisieren und durchzuführen. Allein das ist für ein 1,59-Personalstellen-Team von dem 0,5 Personalstellen in den Sommerferien drei Wochen Urlaub haben, eine Herausforderung.

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Gemütliches Lese-Eck in der Kinderbücherei

Platz für die neuen Möbel haben die Vorarbeiten schon geschaffen. Jetzt folgt das muntere Bestandsrumschubsen. Das Erwachsenensach- und das Kinderbuch tauschen ihre Plätze. Der Romanbereich wird in einem Block aufgestellt. Leider passt jetzt die Ordnung in den Regalen so gar nicht mehr, also wird jedes Buch in liebevoller Handarbeit an seinen neuen Standort umgebettet.

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Neue Aufenthaltsqualität im Romanbereich

Toll, was allein die neue Ordnung mit dem Raum macht! Der komplette Mittelbereich ist frei, wenigstens bis die neuen Möbel kommen. Hier werden mit Hilfe von Sofas mit 1,40 m hohen Rücken- und Seitenteilen in Kombination mit mobilen Schallschutzwänden Arbeits- und Ruhebereiche entstehen.

 

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Flexible Raumtrenner und Sofas werden zu Arbeitskojen

Bis zum Jahresende verwandelt sich die Stadtbücherei Olsberg in eine Wohlfühloase und das Wohnzimmer der Stadt!

 

Dazu tragen zusätzlich zu den schon gelieferten Sitzmöbeln und neun Arbeitstischen (alle mit Stromtankstellen für das Laden der mobilen Kundenendgeräte versehen) bei: eine Medienpräsentationssäule, zwei Taschenbuchdrehständer, zwei AV-Medientröge, eine Gaming-Wall für die neue Play Station 4 pro inklusive VR-Brille und Monitor, zwei Beistelltische, fünf Steh- und drei Tischlampen, Bilderbuchtröge auf Rollen und Puzzlesitzkissen im Kinderbereich, zwei Opposessel und ein Audiosessel im Jugendbereich, eine mobile Kaffeebar mit Getränkekühlschrank, Kaffeemaschine und Geschirr.

 

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Neue Präsentationsmöbel im Eingangsbereich

Weil alle Arbeiten im laufenden Betrieb ohne Schließung gestemmt werden, wird am 21. Dezember 2019 nicht Neu- oder Wiedereröffnung gefeiert. Die Stadtbücherei Olsberg nimmt im Rahmen einer Feierstunde zunächst geladene Gäste aus Politik, Verwaltung und Bildung und später alle Interessierten und Kunden mit auf eine Entdeckungsreise durch die neu gestaltete Stadtbücherei.

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Der große Raum wurde geschickt unterteilt

Den festlichen Rahmen gestaltet die Gruppe LiteraMusico mit ihrem Programm „Leselust & Weihnachtsduft“. Erstmals kommen die neuen Stapelstühle zum Einsatz, verwandelt sich der Raum in einen Veranstaltungsort. Dieser Tag macht die zahlreichen schlaflosen Nächte, verschobenen Urlaube und unzähligen Überstunden, die zur Vollendung des Projektes nötig waren, schnell vergessen und ein wenig stolz auf das Erreichte. Die Idee der Bibliothek als „Dritter Ort“ ist nicht mehr neu, zahlreiche Großstadtbibliotheken haben diesen Wandel schon vollzogen. Unter den kleinen Bibliotheken ist Olsberg mit seinen 324 qm Fläche, 1,59 Personalstellen und 27 Öffnungsstunden die Erste, aber hoffentlich nicht die Letzte!

Ohne die Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken wäre nichts von dem Beschriebenen passiert. Es hätte keine Fortbildung, keine Strategie, keine Projektförderung und keine Verwandlung gegeben. Eine Verwandlung, die einen langen Atem gebraucht, sehr viel Kraft gekostet und sich so sehr gelohnt hat.

Aber „Der Anfang ist nur die Hälfte des Ganzen“! Jetzt müssen wir unsere vielfältigen neuen Möglichkeiten nutzen und unsere schöne Einraumwohnung mit Leben füllen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!


Über die Stadtbücherei Olsberg:

Die Stadtbücherei Olsberg hat seit Gründung vor über 30 Jahren schon viele Veränderungen durchlebt. Nach zwei Umzügen befindet sich die Bücherei seit 2003 zusammen mit der Volkshochschule zentral in der Stadtmitte: geöffnet 27 Stunden in der Woche, personell besetzt mit einer Diplombibliothekarin in Vollzeit als Leitung und zwei nebenamtlichen Mitarbeiterinnen mit zusammen 0,59 Personalstellen. Die Bücherei bietet auf 324 qm Publikumsfläche neben dem üblichen Medienmix seit 2012 allen Kunden und Besuchern auch kostenloses W-LAN und die Ausleihe digitaler Medien über die Onleihe24.

Kontakt:
Petra Böhler-Winterberg
Stadtbücherei Olsberg
Hauptstr. 73 a
59939 Olsberg
email: stadtbuecherei[at]olsberg.de
http://www.stadtbuecherei-olsberg.de
https://www.facebook.com/Sauerlaender.Bib.M


Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Entwicklung Öffentlicher Bibliotheken u.a. durch die finanzielle Förderung von innovativen Projekten. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW stellt in lockerer Reihenfolge interessante Praxisbeispiele aus verschiedenen Förderprogrammen in Form von Gastbeiträgen auf ihrem Blog vor. Der vorliegende Beitrag stellt den Prozess der Stadtbücherei Olsberg von der Entwicklung einer Bibliotheksstrategie, über den daraus resultierenden Projektantrag bis zur Umsetzung und damit verbundenen Verwandlung vom Ausleihort zum Dritten Ort vor.

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Remscheid: Stadtbibliothek plant Umzug und Sonntagsöffnung

Die Stadtbücherei Remscheid steht vor einigen Veränderungen. Neben einem möglichen Umzug muss die Bibliothek in ein neues Selbstverbuchersystem investieren – für beide Projekte will sie laut einem Bericht in der Rheinischen Post online einen Förderantrag beim Land stellen. Außerdem will die Bücherei zu einem Dritten Ort werden. In einem ersten Schritt will sie sich bis Ende März für das Förderprogramm zur Sonntagsöffnung bewerben. Bereits in diesem Jahr möchte sie an vier Sonntagen öffnen und dazu die Bürger mit speziellen Veranstaltungen locken. Weitere Ideen gibt es bereits. So ist ein Makerspace, eine Ecke mit Sesseln und Sofas im Gespräch sowie eine Bühne mit moderner Technik.

Quelle: RP online: „Stadtbibliothek befindet sich im Umbruch“ (06.03.2020), online unter https://rp-online.de/nrw/staedte/remscheid/stadtbibliothek-remscheid-befindet-sich-im-umbruch_aid-49408405