Am 18. September haben wir hier auf unserem Blog auf eine Infografik hingewiesen. Unter dem Titel „Unusual Library Things“ hat man Verleihgegenstände aus Bibliotheken aufgelistet, bei denen es sich nicht um Bücher handelt. Da die Infografik vor allem die Anglo-Amerikanische Bibliothekswelt wiederspiegelt, haben wir uns auf die Suche nach „Dingen“ gemacht, die in Öffentlichen Bibliotheken ausgeliehen oder vor Ort angeboten werden. Unter der Mithilfe von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus NRW (an dieser Stelle noch einmal Danke!) haben wir eine Auffstellung gemacht und eigene Infografiken erstellt. Die Ergebnisse dürfen sehr gerne geteilt werden.
Archiv des Monats “September 2015”
Kopfhörer und Headsets in Verbindung mit Spielekonsolen in öffentlichen Bibliotheken
Viele Öffentliche Bibliotheken ermöglichen ihren Nutzern durch den Einsatz von Spielekonsolen den Zugang zu digitalen Spielen. Um ein ganzheitliches Spieleerlebnis ermöglichen zu können, ist die Wiedergabe von Ton unerlässlich. Geräusche und Musik geben dem Spiel die notwendige Atmosphäre und vertiefen das spielerische Erlebnis. Aufgrund der meist sehr offenen Bauweise von Bibliotheken kann vielerorts leider nur mit sehr geringer Lautstärke, oder sogar ganz ohne Ton gespielt werden. Um auf das Ruhebedürfnis anderer Nutzer ( und auch Bibliotheksmitarbeiter 😉 ) Rücksicht zu nehmen und gleichzeitig das Spielerlebnis an den Konsolen nicht einzuschränken greifen viele Bibliotheken deshalb auf Kopfhörer oder Headsets zurück.
Aber bitte mit Kabel?
Für alle gängigen Konsolen gibt es Headsets als Zubehör. In den meisten Fällen können diese direkt an das jeweilige Gamepad angeschlossen werden, dabei gibt es zwei Verbindungsmöglichkeiten. Entweder kann der Kopfhörer via Kabel, oder über eine Funk- bzw. Bluetooth-Verbindung angeschlossen werden.
Der wesentliche Vorteil von Bluetooth-Verbindungen gegenüber der KabelvarianteVariante mit Kabel, liegt dabei in der deutlich gesteigerten Bewegungsfreiheit für die Spielenden. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kann die Kombination aus Schnüren und Bewegungsdrang zu einigen Komplikationen führen. Nachteilig ist jedoch, dass Bluetooth-Headsets eine eigene Stromquelle, also einen eingebauten Akku benötigen der regelmäßig aufgeladen werden muss. Außerdem erhöht gerade dieser Akku das Gewicht des Kopfhörers und vor Allem auch seinen Preis. In Bezug auf Zuverlässigkeit und Handhabung ist eine Kabelverbindung gegenüber der Drahtlosoption ebenfalls vorteilig.
Sollten Sie sich dennoch für Bluetooth entscheiden gilt zu bedenken, dass die Sendeleistung, dem Akku des (meist ebenfalls kabellosen) Controllers einiges abverlangt. Sorgen Sie also für ausreichend Ausweichequipment, sollte Ihrem Gamepad einmal die Puste ausgehen.

Foto: Fachstelle für öffentliche Bibliotheken NRW, CC-BY-2.0 de | www.flickr.com/photos/fst_oeb_nrw
Die richtige Bauweise
In Bezug auf die Bauweise, müssen vor der Anschaffung ebenfalls einige Entscheidungen getroffen werden. Zuerst einmal stellt sich die Frage ob ein einfacher Kopfhörer oder ein Headset mit Spracheingabemöglichkeit angeschafft werden soll. Während ein Mikrofon unabdingbar ist um bei Multiplayer-Spielen über das Internet mit den anderen Spielern zu kommunizieren, stellen sie natürlich ein weiteres bewegliches Teil dar, das ggf. beschädigt werden kann. Kopfhörer ohne Mikrofon bieten bei gleichen Preisen meist bessere Klangqualität. Ist die Frage nach dem Mikrofon geklärt, geht es mit dem eigentlichen Kopfhörer, also dem „Wiedergabeteil“ weiter.
Ein offener Kopfhörer bedeckt nur ein Ohr. Dies ermöglicht den Nutzern beim Spielen auch noch zu verstehen, was der Sitznachbar sagt. Nachteile dieser Bauart sind jedoch eine etwas geringere Stabilität am Kopf und das der Ton noch relativ laut in den Raum überträgt. Bei geschlossenen Kopfhörersystemen sind beide Ohren mit jeweils einer Ohrmuschel bedeckt. Für ein Stereo- bzw. Surroundsound-Erlebnis ist dies unbedingt notwendig, allerdings nehmen die Spieler Geräusche aus der Umgebung somit kaum noch wahr.
In Sachen Hygiene
In Bibliotheken muss davon ausgegangen werden, dass ein Kopfhörer von vielen verschiedenen Personen genutzt werden soll. Dabei ist natürlich auch Hygiene ein Thema.
Beim Kauf von Kopfhörern sind deshalb „Over-Ear“ also Kopfhörer die über dem Ohr getragen werden oder „On-Ear“, Kopfhörer die auf dem Ohr aufliegen, gegenüber „In-Ear“ Kopfhörern, die in die Ohren gesteckt werden zu bevorzugen. Außerdem, sollte entweder auf einen abwaschbaren (z.B. ledernen), oder direkt wechselbaren Bezug für die Ohrmuscheln geachtet werden. Gleiches gilt natürlich auch für den Mikrofonüberzug bei Headsets. So bleibt der Service allen weiteren Kunden auch nach einer hitzigen Spielepartie in guter Erinnerung.
von Mark Robin Horn
Karl-Preusker-Medaille 2015: Professor Dr. Konrad Umlauf
Die Karl-Preusker Medaille 2015 wird an Professor Dr. Konrad Umlauf gehen. Bibliothek & Information Deutschland (BID) würdigt damit einen der „herausragendsten Bibliotheksspezialisten in Deutschland“.
Die Karl-Preusker-Medaille wird von dem Dachverband der Bibliotheksverbände (BID) seit 1996 an Personen und Institutionen verliehen, die den Kultur- und Bildungsauftrag des Bibliothekswesens fördern und unterstützen. Die Preisträger der Vergangenheit finden Sie unter: http://www.bid.bideutschland.de/karl-preusker-medaille/
Quelle: http://www.bideutschland.de/deutsch/aktuelles/?news=122
BIB: Linkliste zur Unterstützung der Flüchtlingshilfe
Der Berufsverband Bibliothek und Information e.V. (BIB) hat eine Linkliste zur Flüchtlingshilfe erstellt. Die Liste richtet sich sowohl an Bibliotheken, die ein eigenes Angebot für Flüchtlinge erstellen wollen, als auch an Privatpersonen, die sich aktiv beteiligen möchten. Die Liste deckt dabei die Themen „Sprache/Bildung“, „Bibliotheksangebote für Flüchtlinge und Asylbewerber(innen)“, „Bestandsaufbau“, „Was kann man selbst tun?“ und „Beispiele für Hilfe-Aktionen“ ab. Die Linkliste erreichen Sie auf der Homepage des Berufsverbandes unter: https://www.bib-info.de/standpunkte/willkommenskultur-linkliste/
Marl: Neue Leiterin nimmt sich einiges vor
Marianne Brauckmann hat die Leitung der Stadtbibliothek Marl bereits im Juni übernommen (wir berichteten im Blog). Die 59-jährige Diplombibliothekarin hat einige Veränderungen geplant. In einem Bericht der Recklinghäuser Zeitung spricht Sie über die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, dem Aufbau eines Veranstaltungsangebotes, einer Erweiterung der Öffnungszeiten und der Aktualisierung von Bestand und Technik, sowie die Einführung von WLAN. „Wir müssen kreativ, offen und beweglich sein, kein Elfenbeinturm. Das kriegen wir hin.“, so Marianne Brauckmann.
Gespräch mit Herrn Hussam Al Khalaf – Kinderpsychologe und syrischer Flüchtling
Wir reden sehr viel über die Menschen, die zur Zeit zu uns flüchten, aber wir reden nicht mit Ihnen. Aus diesem Grunde haben wir Herrn Al Khalaf zu uns in die Bezirksregierung Düsseldorf eingeladen, um mit ihm über Bibliotheken zu sprechen. Der Kontakt wurde über die evangelische Tersteegen-Kirchengemeinde hergestellt. Herr Hussam Al Khalaf war in seiner Heimat Kinderpsychologe.
Die drei Fragen, die wir Herrn Al Khalaf gestellt haben waren:
- Wie sah das syrische Bibliothekssystem aus
- Was wünscht er sich für Angebote, die die Bibliothek für die Flüchtlinge breitstellen soll
- Wie sollen wir Flüchtlingen / Asylsuchenden unsere Angebote vermitteln, wie sollen wir unsere Bibliotheken bekanntmachen
Es gibt in allen großen syrischen Städten öffentliche Bibliotheken mit Büchern, CDs und Internetarbeitsplätzen. Auf dem Lande findet man eher keine Bibliotheken. In den arabischen Ländern wird nicht so viel gelesen wie in den westlichen. In westlichen Ländern liest man durchschnittlich 15 Stunden mehr als im arabischen Raum. In den Schulen gibt es keine Schulbibliotheken, bestenfalls eine Art Klassenschrank-Bibliothek, um die sich aber keiner kümmert. Herr Al Khalaf hat eine große Familie, fünf Schwestern und drei Brüder, und er schildert sehr anschaulich, wie sich die Familien gegenseitig besuchen und viel zu erzählen haben. Da bleibt kaum Zeit und Ruhe zum Lesen. Lesen wird auch als langweilig empfunden, es wird eher Fernsehen geguckt. Auch Kindern aus Büchern vorlesen ist nicht so verbreitet wie bei uns.
Auf die Frage, welche Angebote sollen öffentliche Bibliotheken für die Flüchtlinge vorhalten, kam eine Reihe von Vorschlägen. Computer mit arabischer Tastatur und Drucker, WLAN und Internetzugang stehen vielfach ganz oben auf der Wunschliste. Zweisprachige Bücher auf Deutsch und Arabisch, internationale Presse, Filme und Kinderfilme mit arabischen Untertiteln und arabische Bücher über Deutschland, sollten vorhanden sein.
Für die Vermittlung der Angebote schlug Herr Al Khalaf vor, dass Handzettel in arabischer Sprache in den Unterkünften ausgeteilt werden oder Plakate, die auf die örtliche Bibliothek hinweisen, dort angebracht werden. Die Deutschkurse sollten regelmäßig Bibliotheksführungen mit den Teilnehmern durchführen.
Es war ein sehr schönes bereicherndes Gespräch mit Herrn Al Khalaf. Ich hoffe, es folgen noch viele weitere.
Haftungsprivileg für Hotspot-Anbieter
Die Bundesregierung hat für die Novellierung des Telemediengesetzes einen neuen Entwurf ausgearbeitet. Momentan beinhaltet das Gesetz die Störerhaftung und somit die Rechtsunsicherheit, ob die Anbieter von W-LAN Hotspots für Rechtsverstöße ihrer Nutzer haften müssen.
Die Novellierung sieht einen Wechsel von der Störerhaftung zum Haftungsprivileg vor. Dieses besagt, dass die Hotspot Anbieter nicht mehr für Rechtsverletzungen anderer schadenersatzpflichtig und / oder strafbar gemacht werden können. Dieses Privileg wird allerdings nicht uneingeschränkt und für alle gelten.
Über die Einschränkungen und den Entwurf allgemein hat sich auch D-64 – Zentrum für digitale Forschung e. V. Gedanken gemacht. Der kritische Kommentar zu den Neuerungen ist unter folgendem Link nachzulesen: https://d-64.org/stoererhaftung-d64-kritisiert-erneuten-blindflug-der-bundesregierung/
Quelle:http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2015/09/2015-09-16-telemediengesetz.html
Bildungspartner NRW bringt BIPARCOURS-App heraus
Bildungspartner NRW hat eine App herausgebracht, die kostenlos genutzt werden kann. Die BIPARCOURS-App ist ein digitales Angebot, das von Schulen und außerschulischen Institutionen als Lernwerkzeug eingesetzt werden kann. Sie bietet die Möglichkeit Quizanwendungen, Themenrallyes, Führungen und Rundgänge zu vielfältigen Fragestellungen und Themen zu erstellen. Die Parcours sind auf Tabletcomputern und Smartphones durchführbar, ihre Erstellung einfach, intuitiv und ohne Vorkenntnisse oder Schulungen möglich. Alternativ kann ein Parcours aus dem bestehenden Fundus gewählt werden.
Bibliotheken können die App u.a. zur Erstellung von interaktiven Führungen für Klassen, aber auch für Ausstellungen in der Bibliothek nutzen.
Für den Einsatz im Unterricht ist die App geeignet um interaktive Lernerlebnisse außerhalb des Klassenzimmers durchzuführen. Denkbar sind beispielsweise historische Stadtrundgänge oder Lernen in der Natur. So lassen sich theoretische Unterrichtsinhalte an einem konkreten Ort nachvollziehen. Die Ergebnisse können über die Auswertungsfunktion für eine Nachbereitung eingesehen und genutzt werden.
Am Mittwoch, den 28.10. wird es in Düsseldorf eine Informationsveranstaltung zur BIPARCOURS-App geben. Die Einladungen der Medienberatung NRW an die Bildungspartner-Institutionen folgen noch.
Alle Informationen zur App und die Download-Links für iOS und Android: www.biparcours.de
Infografik: „Unusual Library Things“
Amy Shaw und Jaclyn Rosansky von ProQuest haben eine Infografik mit dem Titel „Unusual Library Things“ zusammengestellt. Die Infografik listet Verleihgegenstände aus Bibliotheken auf, bei denen es sich nicht um Medien handelt. Sie soll zeigen, dass Bibliotheken mehr Services bieten als den Verleih von Büchern. Grundlage für die Infografik war eine vorangegangene Internetrecherche.
Quelle: http://blogs.proquest.com/uncategorized/50-things-you-can-borrow-from-libraries-besides-books/
via lesen.net
Berlin: Kostenlose Nutzerausweise für Asylsuchende
Der Verbund Öffentlicher Bibliotheken Berlin (VÖBB) stellt Asylsuchenden kostenlose Nutzerausweise befristet für 3 Monate zur Verfügung. Die Ausweise können je nach Bedarf verlängert werden.Flüchtlinge können somit in den Bibliotheken des Verbundsystems Medien ausleihen und andere Angebote wahrnehmen.
Quelle: http://www.migazin.de/2015/09/14/kostenlos-berlin-verteilt-bibliotheksausweise-an-fluechtlinge/