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Die Kunst auf dem richtigen Weg zu bleiben

Der Weg in die Zukunft Öffentlicher Bibliotheken wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gestaltet, die in den Bibliotheken arbeiten. Sie sind es, die neue Wege ausprobieren, die bewerten können, welche existierenden Muster noch funktionieren und die kreativ immer wieder die Zukunft der Bibliothek neu erfinden. Spannend, oder?

Machen wir uns das nochmal bewusst: Der Erfolg und die Zukunft der öffentlichen Bibliotheken in NRW sind untrennbar verbunden mit den 2450 Beschäftigten in unseren Bibliotheken. Das ist der Grund, weswegen mir die Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bibliotheken persönlich so wichtig sind und wir als Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW es als eine wichtige Aufgabe ansehen, sie durch Qualifizierungsmaßnahmen bei Ihrer Aufgabenerfüllung zu unterstützen.

Seit der Zentralisierung der Fachstelle gehört es zu meinen Aufgaben, diese Personalqualifizierungsmaßnahmen zu koordinieren und zu organisieren.

Inspirieren – entdecken – lernen: für jede Situation ein anderes Fortbildungsformat …

Um den Weg der Bibliotheken inmitten der Veränderungen zu finden, benötigen die Teams immer wieder neue Impulse, neue Inspiration. Dabei können sie sich gegenseitig durch ihre persönlichen Erfahrungen bereichern. Für diese Impulse bieten wir ein Fortbildungsprogramm an, in denen die Teilnehmenden aus verschiedenen Bibliotheken je nach Aufgabe und Interesse zusammenkommen.

2016 haben wir 15 dieser zentralen Fortbildungsveranstaltungen und ein Webinar zum Thema Bibliotheksstatistik angeboten. 302 Personen haben sich auf diesen Veranstaltungen getroffen und über ihre Erfahrungen in 114 Bibliotheken berichtet und diskutiert.

Ein Bibliotheksteam macht sich auf den Weg…

Nicht nur der Austausch einzelner Teammitglieder mit anderen Bibliotheken ist wichtig. Es gibt Entwicklungen, auf die sich das Bibliotheksteam gemeinsam vorbereiten muss. 2016 stand das Thema „Interkulturelle Kompetenzen“ in vielen Bibliotheken im Fokus: “Wie vermitteln wir unsere Bibliotheksangebote an Migrantinnen und Migranten? Worauf müssen wir uns einstellen? Wie sollten wir uns verhalten?“ „Welcome Refugee – Englisch im Auskunftsdienst“, „Möglichkeiten interkultureller Bibliotheksarbeit“ waren nur zwei Themen, die im vergangenen Jahr aufgrund der Flüchtlingswelle stark nachgefragt wurden.

In diesen Fällen bietet die Fachstelle den Bibliotheken die Organisation und Bezuschussung von Inhouse-Schulungen an. So hat das Team die Möglichkeit in den eigenen Räumen gemeinsam an der Schulung teilzunehmen.

Neben dem Themenbereich „Interkulturelle Kompetenzen“ haben sich die Bibliotheken im vergangenen Jahr auch mit „dem demografischen Wandel – Bibliotheksarbeit für die ältere Zielgruppe“, „Social Media“ oder auch „Tablet/Smartphone und Apps – digitale Leseangebote“ beschäftigt.

Entwicklung ist ein Prozess

Häufig erfordert die Integration von neuen Entwicklungen in den Bibliotheksalltag einen längeren Prozess. Ein Beispiel hierfür ist das Coaching-Programm „Lernort Bibliothek 2015-2017“. Zwei Jahre lang haben sich 13 Bibliotheken intensiv mit Social Media und ihrer Anwendung in Bibliotheken beschäftigt. Damit einher ging der online-Selbstlernkurs „NETzWorking“, der dem Coaching vorgeschaltet war.

Online-Angebote – eine gute Schulungsalternative…

Online-Kurse, Webinare wie auch der Selbstlernkurs“ NETzWorking“ bieten den Vorteil, dass sie auch nach der offiziellen Kurslaufzeit weiterhin online nachnutzbar sind. So wurde das Webinar-Video zum Thema Deutsche Bibliotheksstatistik, das unsere Praktikantin Natalie Funda im Dezember 2016 durchgeführt hat, in den folgenden 3 Monaten noch 291mal abgerufen. Der Selbstlernkurs „NETzWorking“ wurde in den 6 Monaten nach Kursende von 652 Besucherinnen und Besuchern mit durchschnittlich 3 Seitenaufrufen weiter genutzt.

In diesen orts- und zeitunabhängigen Angeboten der Online-Weiterbildung sehe ich großes Potenzial. In kleinen Einheiten kann so Vernetzung unkompliziert gelebt werden.

Doch woher kommen die Ideen für unsere Schulungsangebote?

Konzipieren, telefonieren, evaluieren – Kommunikation ist alles…

Eigentlich kann man meinen Arbeitsplatz, als offenes Ohr bezeichnen. Kolleginnen oder Kollegen aus der Fachstelle bringen Impulse von Konferenzen mit, Bibliotheksmitarbeiterinnen und -mitarbeiter erzählen bei Treffen / per Telefon / per Mail oder über die Social-Media-Kanäle der Fachstelle was sie benötigen. In Projekten fällt uns etwas auf, von unserem Partner dem ZBIW der TH Köln gibt es Anregungen, die Sichtung der Angebote anderer Organisationen, Evaluationen der bereits gelaufenen Veranstaltungen geben Hinweise… Immer wieder ist es eine Herausforderung den richtigen Bedarf herauszuhören, die richtigen Fragen zu stellen und zu bewerten, ob die Wünsche unserem Auftrag entsprechen. Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, wir sind dabei ihn beständig neu zu erfinden.

Und wie werden die Ideen dann konkret umgesetzt?

Das ZBIW – unser verlässlicher Partner…

Ich bin sehr froh mit dem ZBIW – Zentrum für Bibliotheks- und Informationswissenschaftliche Weiterbildung an der TH Köln einen kompetenten und engagierten Partner an unserer Seite zu haben. Die Vielzahl der inspirierenden Fortbildungsveranstaltungen, die Inhouse-Organisationen und neuerdings auch die Webinare werden erst durch die gute Zusammenarbeit mit dem ZBIW möglich. Sobald wir die Absprachen und Förderentscheidungen getroffen haben, übernimmt das ZBIW die konkrete Organisation und gibt uns Rückmeldung wie es gelaufen ist. Dies wiederum fließt dann in die nächsten Planungen mit ein…

Und was mache ich noch in meinem Arbeitsschwerpunkt „Bibliotheksmanagement“…

In meinem Arbeitsschwerpunkt „Bibliotheksmanagement“ geht es um die Unterstützung der Bibliotheksleiterinnen und -leiter. Sie haben die Aufgabe, ihre Einrichtung strukturell und strategisch für die Aufgaben in der Zukunft fit zu machen. Sie müssen nicht nur Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Weg in die Zukunft führen, sondern auch die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Bibliothek schaffen.

In 2016 haben wir deshalb in das Coachingprogramm „Lernort Bibliothek“ spezifische Treffen für den Erfahrungsaustausch der 13 beteiligten Bibliotheksleitungen integriert.

Im November 2016 ist die Fortbildung „Den roten Faden finden – wir entwickeln eine Bibliotheksstrategie“ an den Start gegangen. 10 Bibliotheksleiterinnen und –leiter aus kleineren Bibliotheken erstellen ein neues Bibliothekskonzept für ihre Einrichtung. Die Unterstützung bei der strategischen und organisatorischen Neuausrichtung von Bibliotheken im ländlichen Raum wird in den nächsten Jahren ein wichtiges Aufgabenfeld der Fachstelle sein. Dabei wird der Fokus auf Qualifizierungsmaßnahmen für die Leiterinnen und Leiter zu legen sein.

Und auch hier gilt es immer wieder neugierig, kreativ und mit viel Engagement den richtigen Weg zu finden. Spannend, oder?

Besondere Zahlen im Überblick:

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