„Blaue Bücher, rosa Bücher“ lautet der Titel einer umfangreichen Datenanalyse der Süddeutschen Zeitung zum Thema Geschlechterklischees in Kinder- und Jugendbüchern.
Dazu wurden die Schlagworte von 50.000 Kinder- und Jugendbüchern der Fachbibliothek für Kinderliteratur an der Universität Frankfurt am Main ausgewertet. Dort werden seit 70 Jahren ein Großteil der Neuerscheinungen deutschsprachiger Bilder-, Kinder- und Jugendbücher erfasst und umfangreich verschlagwortet.
Demnach erleben männliche Protagonisten mehr als doppelt so viele Abenteuer wie weibliche Protagonisten.
Während Jungs viel in andere Länder, Zeiten oder Kulturen reisen, beschränkt sich die Erlebniswelt der Mädchen häufig auf den Alltag. Schule, Familie und Tiere spielen eine große Rolle.
Seit den 70er Jahren wandeln sich die Geschlechterbilder langsam, Mädchen werden abenteuerlustiger und mutiger, Mütter arbeiten und Väter werden präsenter. Allerdings lässt sich gerade in den letzten Jahren ein neuer Trend hin zu klassischen Jungen- und Mädchenthemen verzeichnen, der auch an der farblichen Gestaltung von Buchcovern ersichtlich wird. Der Grund dafür ist oftmals im Zielgruppen-orientierten Marketing zu finden, wo es darum geht, weit mehr als nur Bücher zu verkaufen. Prominente Beispiele sind zum Beispiel Prinzessin Lillifee und Käptn Sharky.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie unter https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/kultur/gender-wie-gleichberechtigt-sind-kinderbuecher-e970817/
Quelle: Buchreport: „Süddeutsche Zeitung widmet sich den Geschlechterklischees in Kinderbüchern“ (15.01.2019) online verfügbar unter https://www.buchreport.de/2019/01/15/sueddeutsche-zeitung-widmet-sich-den-geschlechterklischees-in-kinderbuechern/