Archiv des Monats “Januar 2020

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Total digital: Filmdreh in Steinfurt

In der Stadtbücherei Steinfurt haben Schreib- und Filmwerkstätten bereits Tradition. In diesem Jahr bietet die Bibliothek aber ein ganz besonderes Filmprojekt an. „Von 0 auf Kino“ richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren. Ab Februar werden ein Filmemacher und ein Medienpädagoge gemeinsam mit den Jugendlichen einen Spielfilm von ca. 90 Minuten Länge produzieren, der am Ende im Steinfurter Kino uraufgeführt wird. Dabei lernen die Jugendliche alle Schritte vom Storyboard über Drehbuch und Filmdreh bis hin zu Schnitt, Ton und Bildbearbeitung.

Möglich wird die semiprofessionelle Umsetzung durch ein Budget von 10.000 Euro, die der Deutsche Bibliotheksverband, dbv, im Rahmen des Projektes „Total digital! Lesen und erzählen mit digitalen Medien“ bereitgestellt hat. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Quelle: Westfälische Nachrichten, Schippers, Klaus: „Filmdreh von O auf Kino“, (14.01.2020), online verfügbar unter: https://www.wn.de/Muensterland/Muensterland/4098019-Filmdreh-Von-0-auf-Kino-Budget-erlaubt-semiprofessionelle-Umsetzung

 

 

 

 

 

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Bibliotheken im Ausland: Schiedam – die erste grüne Bibliothek der Niederlande (Teil 3)

Wer sich einmal eine ganz anders aussehende Bibliothek in den Niederlanden ansehen möchte, sollte unbedingt nach Schiedam reisen. Die hier 2015 neu eröffnete Stadtbibliothek befindet sich in einer ehemaligen „Korenbeurs“ (Getreidebörse), also einer Markthalle. Das denkmalgeschützte Gebäude hat die Planer und Gestalter vor die eine oder andere Herausforderung gestellt, die meiner Meinung nach alle gut gemeistert wurden.

Neben dem monumentalen Bestandsgebäude ist das ausschlaggebende Kennzeichen der Bibliothek in Schiedam, dass es die erste grüne Bibliothek der Niederlande ist. Das bezieht sich natürlich auch auf den Aspekt der Nachhaltigkeit, aber nicht nur. Denn wenn man die Bibliothek betritt, ist dies das erste was man sieht und denkt: „Grün!“

Der Innenhof des Gebäudes wurde überdacht und dient nun in Form eines Atriums als Treffpunkt und Aufenthaltsort der Bibliothek. Neben einem großen Lesetisch und Nutzerarbeitsplätzen gibt es hier vor allem viele Pflanzen. Aber nicht die üblichen kleinen Drachenbäume wie man sie aus der einen oder anderen hiesigen Bibliothek kennt, sondern Bäume, die bis zu 6 Meter hoch sind. Vorwiegend Tamarinde, Ficus und Olivengewächse. Bewässert werden die Pflanzen über ein ausgeklügeltes System, das in den Pflanzgefäßen eingebaut wurde. Es muss also nicht jeden Abend jemand durch die Bibliothek wandern und händisch gießen. Für alle Nichtpflanzenkennern unter den Bibliotheksnutzern ist an jedem Strauch oder Baum ein Schild angebracht mit der Bezeichnung der Pflanze.

Zwischen den Tischen und Pflanzbehältern gibt es im Innenhof auch einen Bereich zum „Chillen“: Auf einer Art Liegewiese können zwei Personen entspannen und über Kopfhörer Musik hören. Die beiden Liegestühle sind zwar aus künstlichem Rasen, trotzdem ist es fast wie im Sommer auf der Wiese im Park.

Auch Zeitschriften zum Schmökern gibt es im Innenhof.  Nicht versteckt, aber gut integriert,  in einem oder besser gesagt unter einem Hochbeet.

Über dem direkt daneben liegenden Lesetisch hängt ein weiteres Highlight. Eine Leuchte aus vielen kleinen Genever-Gläsern. Schiedam ist für die Herstellung von Genever bekannt und somit ist dieses kleine, verspielte Detail eine schöne Widmung an die eigene Stadt.

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Schiedam ist für die Herstellung von Genever bekannt.

Insgesamt mutet der überdachte Innenhof wie ein wilder Garten an, in den man sich bei jedem Wetter zurückziehen kann und trotzdem das Gefühl hat, sich im Freien zu befinden.

In einem am Rande gelegenen, extern betriebenem Lesecafé können sich die Besucher mit Getränken und Speisen stärken, sodass es nicht schwer fällt, in der Bibliothek einen ganzen Tag zu verbringen. Den Hinweis „Essen verboten“  findet man hier nicht. Mit vielen Salaten sowie Sandwiches ist die Auswahl recht groß und ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, auch wirklich lecker.

Um das Atrium herum befindet sich unter dem Gewölbe ein Teil der Medienaufstellung. Dieser Bereich ist zum Innenhof hin offen gestaltet, sodass beide Bereiche zu einer Einheit werden.

Das Bestandsgebäude hat noch eine statische Besonderheit: Der Boden ist nicht ganz gerade – das Gebäude steht sozusagen minimal schief. Im Innenhof fällt einem das nicht so sehr auf. Jedoch spätestens, wenn man durch den Außenbereich schlendert. Dies stellte die für die Ausstattung zuständigen Architekten vor die Frage, ob sie die Regale an den Boden anpassen oder durch Unterbauten ausrichten und gerade aufstellen. Tatsächlich stehen nun auch die Regale leicht schief. Hätte man die Regale mit einer Wasserwaage ausgerichtet, wäre bei dem Nutzer der Eindruck entstanden, dass der Raum noch viel schiefer ist. Vielen Nutzern fällt deshalb der leicht abfallende Boden oft gar nicht auf.

Eine weitere Besonderheit sind die Bilderbuchtröge in der Kinderbücherei und die Präsentationsmöbel. Sie bestehen schlichtweg aus Papier. Dieses wird maschinell aufgewickelt und verklebt, sodass eine sehr stabile Kartonage entsteht. Quadratisch, jedoch mit abgerundeten Ecken, bilden sie in verschiedenen Höhen Buchtröge. Sie sind mit leuchtend orangenen Spanngurten zu kleinen Einheiten zusammengefügt oder können mit einem eigens dafür entworfenem Deckel zum Hocker umfunktioniert werden.

In das erste Obergeschoss gelangt man über eine dem Design der Regale angepasste, hölzerne Wendeltreppe oder aber barrierefrei über einen aufwändig in das Gebäude integrierten Aufzug. Hier oben sind die Regale aus eben jenen Kartonagen. Aufeinander gestapelt, durch Holzkästen ergänzt und mit Gurten befestigt, stehen hier freistehende Regale, die kostengünstig in der Herstellung und trotzdem äußerst stabil sind. Damit die Regale nicht von unten her aufweichen, wenn nass gewischt wird, stehen sie auf einer kleinen Unterkonstruktion aus Holzbalken.

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Freistehende Regale aus Karton

Im Obergeschoss des Gebäudes befinden sich neben der Medienaufstellung vor den Fenstern noch weitere Nutzerarbeitsplätze, von denen man einen tollen Blick auf den historischen Stadtkern hat. Zudem ist hier oben ein Veranstaltungs-/Seminarraum.

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Blick vom Obergeschoss ins grüne Atrium

Mein Gesamteindruck: Die Gestaltung der Stadtbibliothek in Schiedam ist alles andere als gewöhnlich. Der Mix aus historischem Gebäude, den vielen Pflanzen, dem hellen Holz der Einbauten und den Kartonregalen ist so spannend und doch so stimmig, dass die Bibliothek zu einem beliebten Treffpunkt für die Bürger von Schiedam geworden ist und auch ein sehenswertes Ausflugsziel für Bibliotheksinteressierte darstellt.


Weitere Beiträge dieser Reihe:

Bibliotheken im Ausland – Die Fachstelle auf Reisen (Teil 1)

Bibliotheken im Ausland – „School 7“ in Den Helder (Teil 2)

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37 Prozent der Bundesbürger scheitern bei der Internetrecherche

Informationssuche, Datenschutz und Technikfragen stellen viele Menschen in der digitalen Welt vor Probleme. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie anlässlich des ersten bundesweiten Digitaltags am 19. Juni 2020, wie die Initiative „Digital für alle“ mitteilt. Demnach erklärt zwar eine Dreiviertelmehrheit (74 Prozent), technische Geräte wie Smartphone oder Computer bedienen und nutzen zu können, aber jeder Vierte (23 Prozent) ist hilflos sobald Fehler oder unerwartete Ereignisse auftreten. Sechs von zehn Bundesbürgern (61 Prozent) finden online in der Regel die Informationen, die sie suchen. 37 Prozent gelingt das nicht. Wiederum 60 Prozent können Programme und Apps installieren, der übrige Teil (37 Prozent) scheitert daran.

Der Digitaltag wird getragen von der Initiative „Digital für alle“, einem Bündnis aus mehr als 20 Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur, Wohlfahrt, Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Hand. Erklärtes Ziel ist die Förderung digitaler Teilhabe. Projektleiterin Hosenfeld: „Alle Menschen in Deutschland sollen in die Lage versetzt werden, sich selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen.“ Informationen und Hintergründe zur Initiative „Digital für alle“ sowie zum Digitaltag, den Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten gibt es unter www.digitaltag.eu.

Quelle: Website Digitaltag 2020 (zuletzt aufgerufen am 30.01.2020) https://digitaltag.eu/news/dritte-scheitert-internetrecherche 

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Online-Konferenz: „Inspiration, Identität und Inszenierung: Influencer & Medienpädagogik“

Zum Safer Internet Day 2020 veranstaltet das Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ eine kostenlose Online-Konferenz zum Thema „Inspiration, Identität und Inszenierung: Influencer & Medienpädagogik“. Markus Gerstmann vom Servicebüro Jugendinformation gibt eine Einführung zu dem Unterschied von Influencern (engl. influence = Einfluss) in den Sozialen Netzwerken und „traditionellen“ Idolen. Es wird auch besprochen, welcher besondere Reiz und welche Herausforderungen diese Form der digitalen Alltagskultur birgt. Weitere Informationen und die Online-Anmeldung finden Sie auf der Webseite des Initiativbüro.

Quelle: Webseite des Initiativbüro „Gutes Aufwachsen mit Medien“ – „Online-Konferenz zum Safer Internet Day: „Inspiration, Identität und Inszenierung: Influencer & Medienpädagogik““ (zuletzt aufgerufen am 30.01.2020), online verfügbar unter: https://gutes-aufwachsen-mit-medien.de/weiterbilden/konferenz.cfm/key.548

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Lüdenscheid: Sanierung für mehr Barrierefreiheit

Die Stadt Lüdenscheid plant in diesem Jahr die Bücherei umfassend zu renovieren. Die Herstellung von Barrierefreiheit steht dabei im Mittelpunkt. Der Aufzug soll ausgetauscht und mit einer Sprachansage versehen werden. Ebenso sollen taktile Leitsysteme Menschen mit eingeschränkter Sehkraft helfen, sich in den Räumlichkeiten zurecht zu finden. Außerdem sollen barrierefreie Sanitäranlagen geschaffen werden.

Zu der Aufrüstung in Sachen Barrierearmut kommt eine Überprüfung und gegebenenfalls Instandsetzung der Lüftungsanlage. Büchereileiterin Dagmar Plümer gibt außerdem zu bedenken, dass die Leuchtmittel teils noch aus den 80er Jahren sind. Die Bezirksregierung Arnsberg hat eine Zuwendung in Höhe von 795.000 Euro bewilligt, um das Projekt zu unterstützen.

 

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Stadtbibliothek Erlangen wirbt mit Imagefilm

Für die Mitarbeiter der Stadtbibliothek Erlangen ist der Film eine Liebeserklärung an ihre Nutzer. Denn sie sind das Wichtigste wie die Stadtbibliothek schreibt: „Ohne euch wäre das Palais Stutterheim nur ein leeres Haus, kein zweites Wohnzimmer, unsere Veranstaltungen wären Lesungen ohne Publikum und wir wären ziemlich einsam“.

Über diesen Link können Sie sich den Film ansehen: https://vimeo.com/386064173?fbclid=IwAR0-B6QpjjN8SzEXh4k9hk-DilsPcHwtaXJ1aSftwmODYawDoE-QtX6x5Rs

Quelle Website der Stadtbibliothek Erlangen, (Zuletzt aufgerufen am 27.01.2020), online abrufbar unter https://www.stadtbibliothek-erlangen.de/blog/2020/01/20/im-herzen-erlangens-ein-imagefilm/

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Open Library in Moers eröffnet

Am Samstag, den 25. Januar 2020, wurde die Open Library in Moers mit einem neuen, zeitlich deutlich erweitertem Besuchs- und Ausleih-Angebot eingeweiht. Die Bürger können die Räume nun von dienstags bis sonntags von 10.30 Uhr bis 22 Uhr besuchen. Damit haben sich die Öffnungszeiten fast verdoppelt.

Die Stadt Moers hat die Bücherei technisch so aufgerüstet, dass die langen Öffnungszeiten ohne zusätzliche Arbeitsstunden möglich sind. Möglich machen das neue, elektronische Datenerfassungsgeräte, die von den Besuchern selber leicht und unkompliziert bedient werden können, und ein spezielles aus 13 Kameras bestehendes, optisches Überwachungssystem zum Schutz vor Diebstählen und Vandalismus.

Quelle: RP online (27.01.2020), online unter https://rp-online.de/nrw/staedte/moers/so-funktioniert-die-open-library-in-moers_aid-48542851

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Stadtbücherei Hilden schränkt Öffnungszeiten ein

Die Hilderner Stadtbücherei muss aufgrund krankheitsbedingter Personalengpässe und einer Stellenvakanz ihre Öffnungszeiten ab Februar vorübergehend reduzieren. Voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2020 ist für 3,5 Stunden pro Woche die Mindestbesetzung der Serviceplätze nicht möglich.

Damit die Bibliothek nicht einen kompletten Vor- oder Nachmittag schließen muss, verteilt die Stadt diese Stunden auf drei Tage: Ab dem 01.02.2020 öffnet die Bücherei dienstags und mittwochs um 11 statt um 9.30 Uhr und samstags um 10 statt um 9.30 Uhr.

Quelle: RP online- „Stadtbücherei schränkt Öffnungszeiten ein“ (22.01.2020), online verfügbar unter https://rp-online.de/nrw/staedte/hilden/stadtbuecherei-hilden-schraenkt-oeffnungszeiten-ein_aid-48482015?fbclid=IwAR3fLxbjp6b64YHr8wn3mo-jhGM485n6RYoNt_f-JFLYn0Joccjq45grSz4

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dbv lädt zur Fachkonferenz Kinder- und Jugendbibliotheken vom 6. bis 9. Mai 2020

Die Anforderungen an Kinder- und Jugendbibliotheken werden aktuell immer vielschichtiger und differenzierter: Die Zielgruppen verändern sich und die digitale Medienlandschaft unterliegt einem raschen Wandel, der neue bibliothekspädagogische Angebote und Veranstaltungsformate erfordert. Auf der Fachkonferenz der dbv-Kommission Kinder- und Jugendbibliotheken in Kooperation mit der Akademie der kulturellen Bildung in Remscheid werden Themen wie Lese- und Sprachförderung, Medien- und Bibliotheksschulungen sowie Makerspace-Formate praxisorientiert vorgestellt und diskutiert.
Weitere Informationen und Anmeldung unter: https://kulturellebildung.de/kurse/3-fachkonferenz-kinder-und-jugendbibliotheken/
Quelle: dbv-Newsletter Nr. 164 2020 (23. Januar)

 

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Mettmann: Freundeskreis betont die Bedeutung der Bibliothek für die Stadt

Der Freundeskreis der Stadtbibliothek Mettmann setzt sich unter dem Motto „Hände weg von der Stadtbibliothek!“ für die Aufrechterhaltung des bisherigen Angebots ein und lehnt mögliche Sparpläne ab.

Der Freundeskreis betont die Bedeutung der Stadtbibliothek als konsumfreien Ort der Begegnung: „Bibliotheken sind nicht nur dazu da, Wissen zu vermitteln. Sie werden zunehmend zu so genannten ,Dritten Orten’, das heißt, zu öffentlichen Orten, die man aufsuchen kann, um andere Menschen zu treffen, Orte der Begegnung“, sagt Monika Denstorff vom Freundeskreis. Vor allem Familien mit Kindern, Nutzer, die arbeiten wollen, Schüler und Studenten kommen hierher. Außerdem biete sie „ein Stück Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche, die im Elternhaus keine ausreichende Unterstützung erfahren können“.

Quelle: RP online: „Freundeskreis: Hände weg von der Bibliothek“ (20.01.2020), online unter https://rp-online.de/nrw/staedte/mettmann/freundeskreis-haende-weg-von-der-bibliothek_aid-48437077?fbclid=IwAR2hjpH9VTWL25o8K7WKH_3cskwPCjh2ZQUL38fqVErAKO6JYLHIV-8DRhE