Jugendliche verbringen wieder mehr Zeit offline
Die Zeit, die junge Menschen in Deutschland im Internet verbringen, ist dieses Jahr leicht gesunken. Das zeigt die im November veröffentlichte JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. Demnach treffen sich Jugendliche in ihrer Freizeit wieder verstärkt mit Freunden und machen mehr Sport und Musik.
Deutlich zugelegt in der Nutzungsdauer haben digitale Spiele. 2019 verbrachten Jugendliche damit im Schnitt noch 81 Minuten täglich, jetzt sind es 109. Dreiviertel (76 Prozent) der Jugendlichen spielen regelmäßig, ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte. Gespielt wird vor allem auf dem Smartphone.
Für die Online-Nutzung von Sendungen, Serien und Filmen sind weiterhin Netflix und YouTube am relevantesten. Jeder Zweite nutzt hierzu diese Plattformen regelmäßig. Die Durchschnittliche Nutzungsdauer liegt bei rund 70 Minuten am Tag.
Die Studie zeigt außerdem, dass Desinformation und Beleidigungen im Netz für viele Jugendliche zum digitalen Alltag gehören. Demnach gaben 56 Prozent an, im vergangenen Monat im Netz Fake News begegnet zu sein. Extreme politische Ansichten und Verschwörungstheorien liegen bei jeweils 43 Prozent. Gut ein Drittel der Befragten wurde mit Hassbotschaften konfrontiert. 16 Prozent waren persönlichen Beleidigungen ausgesetzt.
Quelle: https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/PM_JIM-2022.pdf