In der Jugendbibliothek im KAP1 gibt es eine neue digitale Sprayerwand. Die Funktionsweise ist einfach: Drückt man auf die Sprühdose, erscheint auf der Wand Farbe ohne dass Farbe aus der Dose kommt. Farbe und Sprühstärke kann man auf einem Display auswählen. Das fertige Graffiti-Kunstwerk können die Künstler dann auf das Smartphone, Tablet oder in soziale Netzwerke schicken. Bei der Zielgruppe – Jugendlichen ab zwölf Jahren und im Rahmen von Veranstaltungen auch Kinder ab acht Jahren – kommt die Spraywand gut an.
In unserer neuen Blog-Reihe im Rahmen der #DigitiativeNRW geben wir einen Einblick in die Treffen unserer fünf Themen AGs. In unserem ersten Beitrag berichten Petra Büning und Christina Kromer von ihren ersten beiden Workshops der Themen AG „Advocacy und Lobbyarbeit“.
Zu Beginn stellten wir erst einmal fest, dass das Themenfeld „Advocacy und Lobbyarbeit“ sehr vielschichtig ist. Bei der Begriffsklärung kam es daher durchaus zu kontroversen Diskussionen. Die Assoziationen reichten vom spannenden Strategiespiel bis zum unangenehmen „Geschmäckle“.
Schnell wurde jedoch klar, dass die Art und Weise, wie Lobbyarbeit betrieben wird, viel mit der eigenen Person und Persönlichkeit zu tun hat. Jeder von uns hat seinen eigenen Stil, Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen. Unsere individuellen Werte spielen dabei eine wichtige Rolle. Und es gibt kein Geheimrezept für den erfolgreichen Aufbau eines Netzwerks, außer vielleicht dem Mut, Neues auszuprobieren. Selbst wenn wir scheitern, steckt darin jede Menge Lernpotential.
Im nächsten Schritt tauchten wir tiefer in die Welt der Zielgruppen von Lobbyarbeit ein. Denn Lobbyarbeit richtet sich nicht nur an Politik und Verwaltung. In Zeiten knapper Ressourcen finden sich Unterstützer für Bibliotheksanliegen auch in der Wirtschaft, in Service-Clubs wie den Rotary Clubs, in traditionellen und neuen Medien sowie anderen Institutionen unserer Gesellschaft. Besondere Bedeutung kommt dabei den Fördervereinen und Freundeskreisen zu, da ihre Mitglieder je nach Zusammensetzung gut in der Kommune vernetzt sind.
Unsere Moderatorin: Valeria Berghoff-Fuel
In unserem zweiten Treffen bekamen wir Besuch von einer externen Expertin, die ihre Erfahrungen beim Aufbau eines Unterstützernetzwerks für eine gemeinnützige Organisation mit uns teilte. Die Kulturwissenschaftlerin und TV-Journalistin Hella Sinnhuber gab uns Tipps für „Low Budget PR“. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf vertieften wir uns in die Kunst des Kontaktaufbaus und der Gesprächsführung mit Kommunalpolitikern. Wir identifizierten clevere Ansätze zur Kontaktaufnahme, wie zum Beispiel über Freundeskreise oder Einladungen zu Veranstaltungen, die modernes Bibliothekswesen erlebbar machen.
Im Laufe unserer Diskussion nutzten wir immer häufiger den Begriff „Netzwerkarbeit“ statt „Advocacy und Lobbyarbeit“. So rückte die zwischenmenschliche „Chemie“ in den Fokus, verbunden mit Authentizität. Wir waren uns einig: Statt mit der Tür ins Haus zu fallen, sollten wir solide persönliche Beziehungen aufbauen, auf die wir bei Bedarf zurückgreifen können.
Ein weiterer spannender Gedanke wurde in die Runde geworfen: Um das Bild moderner Bibliotheken zu verbreiten, wäre ein gemeinsames, prägnantes Bild hilfreich, das von Bibliotheken landesweit geteilt wird. Doch nicht jede Bibliothek kann alle Erwartungen erfüllen, die dieses Bild weckt. Daher besteht die Herausforderung für jede Bibliotheksleitung darin, eine gemeinsame Vision von öffentlichen Bibliotheken zu vermitteln und mit den realen örtlichen Gegebenheiten in Einklang zu bringen.
Eines stand außer Frage: Die Vermittlung dieses Bildes von Bibliotheken erfordert Ausdauer und viele Gelegenheiten zum Gesprächsaustausch. Netzwerkarbeit ist also nicht nur eine Aufgabe vor Ort, sondern eine gemeinsame Herausforderung.
Aber wenn Netzwerkarbeit stark von der eigenen Persönlichkeit abhängt und die Rahmenbedingungen der Bibliotheken sehr unterschiedlich sind, wie könnten Bibliotheken beim Erlernen von guter Netzwerkarbeit unterstützt werden? Die nächsten Schritte sind daher bereits klar: In unserem kommenden Treffen wollen wir dazu konkrete Maßnahmenvorschläge erarbeiten. Dabei helfen wird uns die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen in unserer Arbeitsgruppe.
Kurze Pause für die Kamera: Die AG Lobbyarbeit der DigitiativeNRW bei ihrem zweiten Treffen.
Unser Zwischenfazit: Lobbyarbeit ist unverzichtbar und erlernbar. Und sie stellt eine Gemeinschaftsaufgabe dar.
Der mit 20.000 Euro dotierte nationale Bibliothekspreis „Bibliothek des Jahres 2023“ geht an die Düsseldorfer Zentralbibliothek im KAP1. Der Preis wird vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) und der Deutsche Telekom Stiftung am 24. Oktober 2023 in Düsseldorf verliehen.
Dazu Dr. Frank Mentrup, Juryvorsitzender und Präsident des Deutschen Bibliotheksverbandes: „Die Neuausrichtung der Düsseldorfer Zentralbibliothek richtet sich in beeindruckender Weise an die hohen Anforderungen und Erwartungen der Bürger*innen und schafft in ihrer ästhetischen Gestaltung, ihren Räumen und Services sowie ihren digitalen Dienstleistungen einen fortschrittlichen und offenen Ort des Wissens, der Teilhabe und der Kommunikation.
Die Verleihung der Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ findet am 24. Oktober 2023, dem bundesweiten Tag der Bibliotheken, in Düsseldorf statt.
Zum vierten Mal verleihen der Deutsche Bibliotheksverband und die Deutsche Telekom Stiftung die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres in kleinen Kommunen und Regionen“. Diesen Preis, der mit 7.000 Euro dotiert ist, erhält in diesem Jahr die Stadt- und Schulbücherei Lauenburg. Ausgezeichnet wird u.a. ihre konsequente Strategie zur Einführung technikbezogener und digitaler Angebote.
Obwohl eine Mehrheit in einem IFLA-Referendum dagegen gestimmt hat, bleibt der Weltverband bei seiner Entscheidung den Kongress in Dubai 2024 auszutragen. Die Ankündigung, den Kongress in Dubai abzuhalten, stieß auf Diskussionen, insbesondere hinsichtlich der Einmischung des Gastgeberlandes in die Ausgestaltung des Kongressprogramms.
Die IFLA hatte darauf hingewiesen, dass aufgrund der Verfassung und der Gesetze der Vereinigten Arabischen Emirate die Diskussion von Themen im Zusammenhang mit der Gleichberechtigung und Inklusion von LGBTQ+ Gemeinschaften nicht möglich sei. Organisationen wie der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) und der Berufsverband Information Bibliothek (BIB) äußerten Bedenken und stimmten gegen die Austragung des Kongresses in Dubai.
Die IFLA beabsichtigt, Diversität und Inklusion als zentrale Schwerpunkte des Kongresses zu etablieren und weiterhin mit den örtlichen Behörden zusammenzuarbeiten. Dies soll sicherstellen, dass alle Teilnehmenden sich möglichst willkommen fühlen und sich frei am Konferenzort bewegen können.
Das Governing Board plant Gespräche mit der LGBTQ+ Users Special Interest Group der IFLA, um Möglichkeiten für ein Treffen „in räumlicher Nähe zum Kongress“ zu erkunden, bei dem relevante Themen und Fragen besprochen werden können. Die Integration von LGBTQ+-Themen in andere Teile des Programms wird vom IFLA Professional Council erörtert.
Unter dem Motto „MACHMAMIT! – Finde, was deins ist!“ möchte die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) in diesem Jahr mit einer Kampagne bundesweit auf die Angebote kultureller Bildung hinweisen. Auf der Website der Kampagne wird ab September eine Karte veröffentlicht, in der Kinder und Jugendliche Angebote kultureller Bildung in ihrer Nähe finden können. Bibliotheken sind dazu eingeladen, sich auf der Website einzutragen, damit sie ab September in der Landkarte erscheinen. Quelle: dbv-Newsletter Nr. 252 vom 10.08.2023
Bibliotheken haben wieder die Möglichkeit, gemeinsam mit jeweils zwei weiteren Partnern Projektmittel für die digitale Leseförderung im Rahmen des Förderprogramms „Gemeinsam Digital! Kreativ mit Medien“ zu beantragen. Untergrenze für einen Antrag sind 2.000 Euro. Projektbeginn ist frühestens im 1. Quartal 2024 möglich.
Das Förderprogramm „Gemeinsam Digital!“ hat das Ziel, Kinder und Jugendliche für das Lesen, Erzählen und Gestalten mit digitalen Medien zu begeistern und sie anzuregen, sich mit digitalen Medien kreativ auszudrücken. Neben Bilderbuch-Kinos, Social-Reading-Projekte und digitalen Schnitzeljagdenkönnen u.a. Konzepte wie Rallyes mit Geo- und Edu-Caching, Video- und (Trick-)Filmwerkstätten, Hörspielproduktionen, die Erstellung von E-Books, Robotik-Workshops oder KI-Projekte eingereicht werden.
Interessierte Bibliotheken und weitere Akteure können zwischen dem 01. September und 31. Oktober 2023 Projektanträgebeim dbv einreichen. Weitere Informationen zum Förderprogramm, zur Ausschreibung sowie die Kontaktdaten des Programmteams für Rückfragen unter: https://www.bibliotheksverband.de/gemeinsam-digital-kreativ-mit-medien
Das erfolgreiche Dritte-Ort-Förderprogramm wird fortgesetzt. Mit der weiteren Förderung der bestehenden Einrichtungen bis Ende 2026 und der Erweiterung des Programms für bis zu 25 neue Dritte Orte löst Landesregierung die Zusage aus dem Koalitionsvertrag ein, sich für das kulturelle Leben im ländlichen Raum besonders einzusetzen. Das Gesamtbudget für das Förderprogramm in den Jahren 2024 bis 2028 beträgt 22,5 Millionen Euro.
Bewerber für die neue Förderperiode können ihre Ideen noch bis zum 15. November einreichen. Für die einjährige Konzeptentwicklung eines neuen Dritten Ortes stehen je Projektträger bis zu 50.000 Euro zur Verfügung. Ein ausgereiftes Konzept ist dann die Voraussetzung für die Anschlussförderung in der dreijährigen Umsetzungsphase (bis 2028) mit bis zu 450.000 Euro pro Projekt. Die Förderphase beginnt ab April 2024. Die Dritten Orte erhalten kontinuierlich eine Prozessbegleitung und fachliche Unterstützung durch ein Programmbüro. In der neuen Förderphase können sowohl neue Kulturorte entstehen als auch bestehende Kulturinitiativen konzeptionell zu einem Dritten Ort weiterentwickelt werden. Ein Novum: Für die neue Förder-Generation gilt eine aktualisierte, weiter gefasste „Gebietskulisse Ländlicher Raum“. Damit können mehr Gemeinden als bislang und einige ländlich geprägte Stadtteile größerer Kommunen von der Förderung profitieren.
Bewerbungen können per Mail an info@dritteorte.nrw eingereicht werden. Weitere Infos zum Förderprogramm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ sowie die aktuellen Ausschreibungsunterlagen gibt es hier: https://www.mkw.nrw/kultur/foerderungen/dritte-orte
Die Deutsche Bibliotheksstatistik hat die Gesamtauswertung des Berichtsjahres 2022 veröffentlicht. 6.988 Bibliotheken (inkl. Zweigstellen 8.854) haben sich an der DBS beteiligt. Darunter sind 240 wissenschaftliche Bibliotheken (inkl. Zweigstellen: 712) und 6.748 haupt- und nebenamtlich geleitete Öffentliche Bibliotheken (inkl. Zweigstellen: 8.142). https://t1p.de/j4ljt