Symbolbild für Digitalisierung
Kommentare 0

Kundenprozesse in Bibliotheken: Digitale Lösungen im Fokus

Die Art und Weise, wie Bibliotheken mit ihren Nutzerinnen und Nutzern kommunizieren, hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. In einer digitalen Welt, in der Komfort und Zugänglichkeit immer mehr in den Fokus rücken, stehen auch Bibliotheken vor der Herausforderung, ihre Kundenprozesse nutzerorientiert zu digitalisieren. In diesem Beitrag möchten wir einen kleinen Überblick geben, in welchen Bereichen digitale Lösungen bereits umgesetzt werden und wo es Entwicklungsperspektiven gibt. Damit Sie sich bei Interesse über Praxiserfahrungen informieren können, geben wir soweit möglich Beispielbibliotheken an, in denen die vorgestellte Anwendung schon im Einsatz ist.

Verlängerung, Erinnerung an Leihfristen und Vormerken von Medien: Viele Library Management Systeme haben den Zugriff auf das Bibliothekskonto bereits integriert.

Benachrichtigungen und Ankündigungen: Automatischer Versand von Ankündigungen und Updates über RSS-Feeds, um über Veranstaltungen, Änderungen der Öffnungszeiten oder neue Dienstleistungen zu informieren.

Beantragung und Verlängerung von Bibliotheksausweisen: Seit Mitte 2020 kann man sich online beispielsweise bei der Stadtbibliothek Siegen über das Servicekonto.NRW registrieren, seinen Bibliotheksausweis verlängern und die damit verbundenen Gebühren auch online bezahlen.

Bezahlung von Bibliotheksgebühren: Bei vielen Bibliotheken gibt es die Möglichkeit, offene Beträge bequem online über das Bibliothekskonto zu begleichen.

Auskunftsdienst: Einige Universitätsbibliotheken wie die UB der LMU München oder die UB Bamberg bieten einen Chat im Auskunftsdienst an. So können Personen ortsungebunden in Echtzeit mit Mitarbeitenden der UB in Kontakt treten – egal, ob von einem Arbeitsplatz im Lesesaal, mobil aus der S-Bahn oder aus dem heimischen Wohnzimmer. Die Fernuniversität Hagen hat sogar eine Chat-Funktion im Bibliothekskatalog integriert.

Buchempfehlungen: Plattformen wie Spotify oder Amazon zeigen personalisierte Empfehlungen an. Ein Szenario, dass auch in Bibliothekskatalogen umsetzbar ist. Bei der Stadtbibliothek Duisburg gibt es zum Beispiel Empfehlungen auf Basis der Ausleihhistorie.

Veranstaltungsbuchung: Interessierte können online die Teilnahme an bevorstehenden Bibliotheksveranstaltungen buchen. Dies setzen bereits einige Bibliotheken um, zum Beispiel die NRW-Stadtbibliotheken Köln, Duisburg, Verl, Langenfeld, Bielefeld und Paderborn.

Reservierung von Räumen und PC-Arbeitsplätzen oder technischen Geräten: Interessierte können ortsungebunden online Räume oder Arbeitsplätze buchen. Dies setzen vor allem schon viele Universitätsbibliotheken um. Aber auch einige Stadtbibliotheken wie zum Beispiel Ulm bieten diesen Service an.

Echtzeit-Anzeige der Verfügbarkeit von PC-Arbeitsplätzen: Der SeatFinder der UB Karlsruhe zeigt die aktuelle Belegung von Lern- und Arbeitsplätzen (Einzelarbeitsplätze) an. Die Anzahl der belegten und freien Arbeitsplätze wird an fast allen Standorten alle 5 Minuten aktualisiert. Die Verfügbarkeitsquote wird anhand der Anzahl der im jeweiligen Bereich an den WLAN-Access-Points eingeloggten Geräten (z. B. Smartphones, Tablets, Notebooks) und, sofern vorhanden, der belegten Ethernet-Ports, mittels eines maschinellen Lernalgorithmus geschätzt.

Sie kennen noch innovative digitale Services im Bibliotheksbereich, die hier noch fehlen? Dann teilen Sie uns dies gerne im Kommentarbereich mit.

Schreibe eine Antwort