Kommentare 0

„Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter“

Das Coachingprogramm „Kreative Content-Strategien“ war das vierte Programm, welches wir im Rahmen der Initiative „Lernort Bibliothek NRW“ aufgelegt haben. 17 Bibliotheken trafen sich in fünf Gruppen viermal in diesem Jahr, um Strategien für ihre Social Media-Auftritte zu entwickeln. Die Stadtbücherei Münster hat ihre Erfahrungen zum Abschluss des Coaching-Programms in diesem Blog-Beitrag zusammengefasst. Die Erfahrungen, die die Stadtbücherei Münster gemacht hat, sind in der einen oder anderen Weise auch auf die anderen Bibliotheken übertragbar. Wer mehr über die Entwicklung in den anderen Bibliotheken erfahren möchte, kann das noch einmal in den Blogbeiträgen, die zur Halbzeit veröffentlicht wurden, nachlesen.

 Erfahrungsbericht der Stadtbücherei Münster zum Workshop „Kreative Content Strategien – Tag 4“ mit Wibke Ladwig

Resümee:

Lernort_Finale-1 Münster
Genauer betrachtet sind wir nicht verzweifelt. Nicht mehr! Dank der Seminartage hat sich vieles in der Web 2.0 – Arbeit positiv entwickelt.

Doch – wie im Seminar – beginnen wir zunächst mit den Dingen, bei denen es immer noch hakt: nach wie vor beteiligen sich nur wenige im Haus mit Ideen oder Rückmeldungen. Die Akzeptanz im Kollegenkreis ist so lala.
Monitoring und Vernetzung mit der digitalen Nachbarschaft tendieren momentan eher gegen null.
Das Storytelling, also unsere „Hausarbeit“ erschien uns schwierig, schwerfällig, nicht gelungen. Die Rückmeldung von den Kollegen aus der Gruppe war allerdings völlig anders und durchweg positiv! Wie schön, sein Tun gespiegelt zu bekommen, und zwar nicht nur durch Klickzahlen, sondern durch Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, die im gleichen Boot sitzen! Das ist überhaupt ein Aspekt, den man nicht hoch genug bewerten kann: Es entsteht ein Netzwerk, eine Facebook-Gruppe, man kann Fragen stellen und bekommt Antworten.

Und schon sind wir bei den positiven Entwicklungen: Der Schauplatz „Bibliothek“ ist viel stärker in unser Bewusstsein gerückt. Wir gehen mit offenen Augen durchs Haus, entwickeln ein Gespür für Themen. Leichtfüßig und unangestrengt, mit viel mehr Selbstbewusstsein gehen wir bei der Themenfindung vor. Und steigende Followerzahlen geben uns recht: Wir sind auf einem guten Weg.

Tipps:
Tipps von Frau Ladwig, die auch unsere negativen Erfahrungen wieder relativieren:

  • Besser Sog erzeugen, als Druck. Gut wäre es, ein Kernteam zu haben, das die Kollegen ansteckt. Das ganze Haus lässt sich schwer verpflichten.
  • Monitoring kann auch erschlagend sein. Also lieber regelmäßig auswerten, nicht zu groß aufziehen. Ergebnisse, Entwicklungen im Haus kommunizieren, dokumentieren.
  • Offline und Online sollten wir besser verzahnen, Kanäle verknüpfen.
  • Gut sind sogenannte „Störer“, z. B. zu lange oder ganz kurze Beiträge (da rechnet keiner mit), Ungewöhnliches posten. Bestseller kann man nicht planen! Wie beruhigend!

Turnübung für Fortgeschrittene:

Zum Abschluss des letzten Seminartages entwickelten wir eine Idee, eine Geschichte für jeweils eine der anderen Bibliotheken. Das hatte den Vorteil, man beschäftigte sich weniger mit der Frage: Was ist machbar? Was kann man umsetzen?

Die Überfrau - Skulptur vor der Zentralbibliothek Münster

Die Überfrau – Skulptur vor der Zentralbibliothek Münster

Auch wir haben eine Idee geschenkt bekommen: „Nachts in der Bücherei“ – eine Grusel-Geschichte! Jemand wird versehentlich eingeschlossen in den nächtlich dunklen Räumen der Bücherei. Er fühlt sich verfolgt, Geräusche irritieren: Das Knarzen der Treppen, der Aufzug schließt und öffnet sich, aus dem Klavierraum erklingt Musik, die PCs werfen bläuliche Schatten … Ist es der Geist der Überfrau mit ihren 51 Figürchen …? Wir wissen es noch nicht – aber wir machen was daraus! Versprochen!

Stadtbücherei Münster

Lernort_Finale-2 Münster

Content-Strategie-Gruppe 5: Münster, Gütersloh, Hamm, Dortmund

Zum Abschluss des Coaching-Programms präsentieren die Bibliotheken ihre Ergebenisse bei der Identitätssuche in jeweils drei Bildern:
„Wenn wir ein Buch wären, wären wir….“
„Wenn wir ein Gegenständ wären, wären wir….“
„Wenn wir ein Wort wären, wären wir….“
Unter dem Hashtag „‚Leselawine“ findet Ihr in den kommenden zwei Wochen weitere Beiträge auf den Social-Media-Seiten der beteiligten Bibliotheken oder einfach auf unserer Facebook-Seite.
Weitere Informationen zum diesjährigen Coachingprogramm:

Schreibe eine Antwort