Das Netzwerk Bildung Digital veröffentlicht Leitlinien zur Weiterentwicklung der digitalen Bildung in Deutschland. Im Austausch mit Experten und Expertinnen aus allen Bildungsbereichen wurden fünf konkrete Leitlinien entwickelt, die den bereichsübergreifenden Diskurs anregen sollen und einen ganzheitlichen Blick auf Herausforderungen und Potenziale digitaler Bildung ermöglichen.
Die 5 Leitlinien sollen als Ausgangslage dienen und ein Gesprächsangebot für die Weiterentwicklung und Umsetzung guter digitaler Bildung in Deutschland bieten.
- Ziele formulieren – als Wegweiser und Verständigungshilfe über die Bildungsbereiche hinweg. Eine Bildungsbereiche übergreifende Definition von guter digitaler Bildung ist aufgrund der verschiedenartigen Anforderungen nicht leicht zu finden. Es braucht einen definitorischen Rahmen, um sich verständigen zu können. Wichtig sind der Fokus auf Bedürfnisse der Lernenden und eine langfristige Unterstützung aller Bildungsinstitutionen.
- Eine offene Haltung braucht die Möglichkeit, sich ausprobieren zu können – in einem geschützten Rahmen und nach eigenem Tempo. Eine persönliche Haltung des pädagogischen Personals, von Führungskräften, Mitarbeitenden in der Verwaltung oder politisch Verantwortlichen, die Mut, Motivation und Agilität ausstrahlt, ist für die Digitalisierung der Bildung zentral.
- Die technische Ausstattung entlang der Bildungsbiografie denken und alle Bildungsbereiche mit entsprechenden Ausstattungsprogrammen versehen. Technische Ausstattung ist eine wichtige Gelingensbedingung und Grundvoraussetzung für die gelingende digitale Transformation, aber nicht gleichzusetzen mit guter digitaler Bildung. Nach erstmaliger technischer Ausstattung ergeben sich zahlreiche weitere Aufgaben wie Anschlussfinanzierung, Qualifizierung des Personals oder die Schaffung von Supportstrukturen.
- Fortbildung und Beratung als kontinuierliche Begleitung betrachten, die kompetenz- und bedarfsorientiert organisiert und umgesetzt wird. Das pädagogische Personal, Führungskräfte und Mitarbeitende in den Verwaltungen aller Bildungsbereiche benötigen individuelle und dauerhafte Unterstützung sowie Begleitung. Dafür erforderlich sind bundesweit vereinheitlichte Kompetenzziele für alle Bildungsbereiche und Qualitätsstandards für Fortbildungsangebote.
- Kommunikation und Austausch als institutionalisierter Normalzustand statt als optionale Zusatzaufgabe – gebündelt und koordiniert durch regionale Knotenpunkte. Aus Sicht der Lernenden kennt die Bildungskette keinen Föderalismus. Daher ist ein ständiger und über alle föderalen Ebenen, Bildungsbereiche, Bildungseinrichtungen und Zielgruppen hinausgehender Austausch unerlässlich. Dabei ist es wichtig, sämtliche Zielgruppen in den Austausch zu bringen, um multiperspektivisch denken und agieren zu können.
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