Im Sommer 2021 ist die neu zusammengesetzte Kommission für kundenorientierte und inklusive Services in ihre dreijährige Amtszeit gestartet.
Im neuen Blog erfahren Interessierte, wer die Mitglieder der Kommission sind, welche Ideen und Wünsche sie mitbringen und was sie als Kommission erreichen möchten. Außerdem veröffentlicht die Kommission auf dem neuen Informationskanal regelmäßig Beiträge zu Themen wie Barrierefreiheit oder Inklusion.
Bibliotheken geben mittlerweile einen großen Teil ihres Medienbudgets für digitale Medien aus. Die Nutzung von Printmedien, insbesondere von Sachbüchern, nimmt immer weiter ab. Suchen Sie einen Geheimtipp, wie man ein für alle Mal auf die digitalen Angebote der Bibliothek aufmerksam machen kann? Wir auch! Aber den gibt es wohl nicht – stattdessen viele kleine Maßnahmen, die man möglichst alle nutzen sollte. Hier stellen wir Ideen vor, die wir in der Stadtbibliothek Euskirchen umsetzen:
1. Dranbleiben Die Sichtbarmachung der digitalen Angebote ist nicht irgendwann erledigt. Sie ist ein dauerhafter Prozess.
2. Im Team fängt es an Wenn wir möchten, dass unsere Besucher*innen unsere digitalen Medien und Informationsangebote nutzen, müssen wir sie zunächst selbst kennen, ausprobieren und am besten im Arbeitsalltag nutzen. Und das bezieht sich auf das ganze Team und nicht nur auf ein paar Spezialist*innen. Zumindest die grundlegenden Funktionen sollte jede*r Beschäftigte so gut kennen wie den Weg zu bestimmten Regalen oder den Umgang mit Signaturen. Das kann man auch von allen erwarten. Wie schafft man das? Neue Angebote sollten grundsätzlich ausführlich im Team vorgestellt werden. Es muss immer wieder ausdrücklich Zeit zum Ausprobieren eingeräumt werden. Man kann regelmäßig Übungsaufgaben stellen, kleine Inputs in Teambesprechungen geben oder richtige Teamschulungen anberaumen. Dazu benötigt man oft gar keine externen Referent*innen, sondern führt sie als kollegiale Weiterbildung mit dem im Team vorhandenen Expertenwissen durch.
3. Persönliche Ansprache Im persönlichen Kontakt mit den Nutzer*innen kann man an verschiedenen Stellen auf die digitalen Angebote der Bibliothek hinweisen. Sie sollten beispielsweise obligatorischer Teil eines jeden Anmeldegesprächs sein. Man kann einzelne digitale Angebote aber auch bei Fragen nach bestimmten Büchern oder Inhalten immer wieder ins Spiel bringen. Die persönliche Ansprache ist eine der effektivsten Maßnahmen.
4. Im Raum Glücklicherweise benötigen wir keine Regalfläche für die digitalen Medien und Informationen. Dadurch sind sie aber eben oft auch weniger präsent. Zur Sichtbarmachung können Ausstattungsgegenstände sehr beitragen. Wir haben uns beispielsweise für schicke Lese-Tablets an Sesseln und auf Tischen entschieden, auf denen die Angebote direkt auf der Startseite einfach anklickbar sind. Große Touch-Tables oder Bildschirme – gerne in Verbindung mit den OPACs – stellen die digitalen Angebote übersichtlich dar. An geeigneten Stellen stehen bunte Schilder im Regal, die auf die digitale Entsprechung zu den Büchern oder Medien hinweisen.
Lese-Tablets auf Tischen und an Sitzgelegenheiten sind eine gute Möglichkeit, um auf digitale Angebote der Stadtbibliothek aufmerksam zu machen.In den Regalen stehen Hinweise auf den Online-Brockhaus.Über Touchtables können digitale Angebot prominent präsentiert werden.
5. Online auffindbar machen Wie lange muss man auf der Bibliotheks-Webseite suchen, bis man einen Überblick über alle digitalen Medien- und Informationsangebote findet? Meist muss man sich erst gezielt durch eine Menüstruktur klicken. Zufällig stößt kaum jemand darauf. Warum nicht auch über den Kanal gehen, den alle Recherchierenden in jedem Fall nutzen – den WebOPAC? Hier gibt es sogar zwei Möglichkeiten: In Euskirchen haben wir Logos und Links zu allen digitalen Angeboten direkt unter dem Suchfeld auf der Startseite des OPACs aufgelistet. Außerdem werden bei der Suche nach bestimmten Themen oder Titeln auch digitale Angebote in der Trefferliste angezeigt. Wo das nicht per Fremddatenübernahme oder direkte Einbindung geht, kann man auch manuell Katalogisate erstellen, z.B. gängige Zeitschriftentitel (mit Cover) mit einem Hinweis auf PressReader einfügen.
Auf der Startseite des Online-Katalogs der Stadtbibliothek Euskirchen finden die Kunden Links und Logos zu allen digitalen Angeboten.
6. Klassische Werbemittel
Ein Gesamtflyer, der als Überblick erste Infos über alle digitalen Medien- und Informationsangebote gibt und mindestens bei jeder Anmeldung ausgehändigt wird, sollte selbstverständlich sein. Dieser kann durch ausführliche Erklär-Flyer zu den einzelnen Angeboten ergänzt werden. Über die (digitalen) Bilderrahmen in der Bibliothek, auf denen hauptsächlich für Veranstaltungen geworben wird, können immer wieder einzelne digitale Informationsangebote gezielt hervorgehoben werden. Je nach Platz und Anlass können auch Banner für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. Warum nicht regelmäßig wechselnd?
7. Social Media Über die verschiedenen Social Media Kanäle kann und sollte man auf unterschiedliche Art und Weise immer wieder auf die digitalen Angebote aufmerksam machen: Anlass-bezogene Blogartikel zur Werbung und Erklärung, Tutorials und How-To-Filmchen, Bewerbung einzelner digitaler Medien bei Facebook oder Instagram – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Über den Newsletter, die Webseite und Facebook wird außerdem für die unten genannten Veranstaltungen und neu eingeführte Angebote geworben.
8. Veranstaltungen Nach Veranstaltungen rund um das Thema digitale Medienangebote ist jedes Mal ein deutlicher Anstieg bei der Nutzung zu verzeichnen. Bei den Einführungen in die Facharbeitsrecherche werden insbesondere Online-Lexika und Datenbanken wie Brockhaus, Munzinger oder DigiBib erläutert. Die Lexika können auch gut mit jüngeren Schülern, z.B. bei Fake News-Rallyes, genutzt werden. Die Kinderversion des Brockhaus eignet sich beispielsweise hervorragend zur Arbeit mit Grundschulen. Bei unseren monatlichen digitalen (Senioren-)Stammtischen stellen wir immer mal wieder Onleihe/Overdrive u. ä. vor. Insbesondere Angebote wie PressReader kommen hier sehr gut an.
Aber auch das Datenbankangebot ruft großes Interesse hervor, ist es doch den meisten Erwachsenen gänzlich unbekannt. Solche speziellen Veranstaltungen werden ergänzt durch eine wöchentliche offene digitale Beratungsstunde (die im besten Fall auch sichtbar im Raum ist und aktiv auf Besucher*innen) zugeht und individuelle spontane Beratungen von Bibliotheksnutzer*innen – persönlich, telefonisch oder per Mail. Damit man dabei einigermaßen kurzfristig reagieren kann und nicht auf die Anwesenheit von „Spezialistinnen“ warten muss, ist die Einbindung des gesamten Teams in die grundlegenden Angebote und Funktionen wichtig.
9. Kooperationspartner Kennen alle in Frage kommenden Schulen die digitalen Informationsangebote, die mit Bibliotheksausweis auch direkt im Klassenzimmer genutzt werden können? Die meisten Schulen haben in der letzten Zeit eine größere Anzahl Tablets erhalten. Hier kann in Absprache mit der Schulverwaltung ein Button oder Link zu den digitalen Angeboten der Stadtbibliothek auf der Startseite installiert werden. Aus verschiedenen Anlässen können die Schul- oder Abteilungsleitungen per Mail über hilfreiche Angebote informiert werden. Und auch im Kontakt mit Lehrkräften ist die persönliche Ansprache bei Besuchen der Bibliothek am effektivsten, um für die digitalen Angebote zu werben. Im besten Fall kann man die Angebote bei einer Lehrerkonferenz gesammelt vorstellen.
Für PressReader mit seinem großen internationalen Magazin-Angebot kann man Organisationen interessieren, die sich für Geflüchtete engagieren. E-Books und E-Audios kann man aufgrund ihrer guten Nutzbarkeit für Mobilitätseingeschränkte oder Sehbehinderte im Beirat für Menschen mit Behinderung oder in Seniorenbroschüren bewerben. Je nach den spezifischen Angeboten der Bibliothek lassen sich hier sicher noch viele Möglichkeiten finden.
10. Und dann das ganze wieder von vorn: Dranbleiben!
Wie wir das in Euskirchen im Einzelnen machen, erläutern wir bei Interesse gerne auch persönlich und freuen uns auch über weitere Tipps und Ideen. Kontakt: Julia Rittel, jrittel@euskirchen.de, Tel. 02251 65074-51
Die DBS-Eintragungsphase nähert sich ihrem Ende. Bis zum 15.02. können Sie die Daten Ihrer Bibliothek in die Deutsche Bibliotheksstatistik eintragen. Die Eintragung erfolgt über die Online-Erfassung beim hbz: https://www.bibliotheksstatistik.de/start
Bei einem digitalen Treffen des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) mit der Vorsitzenden der Kulturministerkonferenz und Kultur- und Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, ging es insbesondere um den Verleih von E-Books durch Bibliotheken. Hier plädiert Pfeiffer-Poensgen für einen Dialog mit allen Beteiligten: „Beim Thema E-Lending möchte ich als Vorsitzende der Kulturministerkonferenz einen Runden Tisch anregen, an dem Autor*innen sowie Vertreter*innen der Verlage, des Bibliotheksverbandes, des Bundes und der Länderministerien zusammenkommen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Thema auch im kommenden Gespräch zwischen der neuen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und den Ländern beraten wird.“
Auch über das Thema Sonntagsöffnung von Bibliotheken wurde intensiv gesprochen. Hier waren sich alle Beteiligten einig, dass eine Änderung des Bundesarbeitszeitgesetzes notwendig ist, damit Bibliotheken in ihrer wichtigen Funktion als öffentliche Orte des Miteinanders bundesweit auch sonntags ihre Türen öffnen können.
Die Grimme Akademie hat eine Webvideoreihe „Akademie fragt nach“ zum Thema Verschwörungserzählungen gestartet. Renommierte Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft geben dabei in Interviews Einblicke in ihre Arbeit und erzählen von ihren Erfahrungen.
Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen wie: Was kennzeichnet Verschwörungserzählungen? Welchen Einfluss haben soziale Medien? Was sind typische Feindbilder von Verschwörungsgläubigen? Was kann jede/r Einzelne tun, um sich zu schützen? Was haben Verschwörungserzählungen und Sekten gemeinsam?
Den Anfang machen Giulia Silberberger, Gründerin und Geschäftsführerin von „Der Goldene Aluhut“, einem jährlich vergebenen Negativ-Award für die Verschwörungserzählung des Jahres, Jascha Stiller, Kulturpädagoge beim INSIDE OUT e.V. in NRW, die Workshops zur Prävention durchführen, sowie Sabine Riede, pädagogische Beraterin und Kinderschutzfachkraft bei der Sekten-Info NRW, die über das Thema informieren und Beratungen anbieten.
Am 09. und 10.12.21 waren 1.200 Teilnehmer*innen am Online-Bibliotheksleitungstag dabei. Jetzt stehen alle Beiträge online zum kostenlosen Abruf online. So zum Beispiel der interessante Impulsvortrag von Sascha Lobo. Mehr Informationen unter https://www.oclc.org/go/de/bibliotheksleitungstag.html
Die Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Bayern hat eine Medien- und Übersichtsliste zum Thema „Bibliothek der Dinge erstellt. Sie enthält zum einen eine Liste mit einer Auswahl an Bibliotheken, die bereits Erfahrungen mit dem zusätzlichen Serviceangebot einer „Bibliothek der Dinge“ gemacht haben und stellt dar, welche Gegenstände konkret vorgehalten werden.
Zudem wurden noch weitere kleine Praxistipps übernommen, so z. B. die Grundsätze der Stadtbücherei Würzburg zur Bibliothek der Dinge oder ein Vorschlag der Fachstelle Freiburg zur Benennung von Kategorien.
Das BuB Magazin veröffentlicht am 15.02. einen Schwerpunkt zum Thema „Streitfall E-Book-Ausleihe. Die Ausgabe beleuchtet die Auseinandersetzung um das E-Lending in Bibliotheken aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Neben Bibliothekarinnen und Bibliothekaren kommen auch Autorinnen und Autoren sowie eine Verlegerin zu Wort. Vorab ist ein Artikel des Autors Falko Löffler erschienen, der die Position der Bibliotheken unterstützt: „E-Books sollen schlicht wie die gedruckten Exemplare behandelt werden.“ https://bit.ly/3tBNdJz
Die Hochschule der Medien in Stuttgart (HdM) bietet einen neuen Weiterbildungsabschluss für Bibliothekspädagogik auf Masterniveau an. Das Certificate of Advanced Studies (CAS) Bibliothekspädagogik bündelt drei inhaltlich passende Weiterbildungsmodule und verleiht nach erfolgreichem Abschluss das Certificate of Advanced Studies. Mit diesem Zertifikat erwerben Teilnehmende einen Weiterbildungsabschluss auf Masterniveau. Die Hochschule der Medien bietet als einzige deutsche Hochschule ein CAS an und reagiert damit auf die unterschiedlichen Weiterbildungsbedarfe im Bibliothekssektor.
Die nächsten Module, die für das CAS Bibliothekspädagogik belegt werden können: ** Teaching Literacy; Start 11.02.2022; Dozent Dr. Wolfgang Eckart ** Lernort Bibliothek; Start 01.04.2022; Dozent Prof. Dr. Richard Stang ** Teaching Library; Start 28.10.2022; Dozent Dr. Wilfried Sühl-Strohmenger