Das diesjährige Sonderheft berichtet über Bibliotheken u.a. mit dem Blick auf Themen wie Demokratieförderung und Bibliotheken, Cybersecurity, One-Person-
Librarians, KI-Technologien in der Bibliothekspraxis. Außerdem enthalten sind Bibliotheks-Portraits. Das Heft steht zum kostenfreien Download zur Verfügung: https://digital-publishing-report.de/magazine/dpr-bibliotheken-2024/
Alle Artikel in der Kategorie “Hinweise, Tipps, Informationen”
dbv: Neue Themenseite zum Thema „Fake News”
Was genau sind Fake News? Warum sind medienpädagogische Projekte zu diesem Thema in Bibliotheken sinnvoll? Wie können solche Workshops gestaltet werden? Seit kurzem gibt es auf der Website des dbv-Projekts „Netzwerk Bibliothek Medienbildung“ hilfreiche Tipps und Informationen dazu. Die Themenseite wird durch Links und Videos ergänzt: https://netzwerk-bibliothek.de/de_DE/fake-news
Informationen zur Europawahl auf dem Bibliotheksportal
Vom 6. bis 9. Juni 2024 wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union zum zehnten Mal das Europäische Parlament. Ein neues Spotlight auf dem Bibliotheksportal bietet Informationen zur Europäischen Union und zur Europawahl und informiert über das Manifest der Europäischen Bibliotheksverbände. Zudem gibt es Links zu Materialien rund um die Wahl, die von Bibliotheken genutzt werden können. Mehr Informationen auf dieser Website https://bibliotheksportal.de/bibliotheken-und-die-europawahl/
Zukunftsort Bibliothek – Rückblick auf die 3. NRW-Konferenz
Lebendiger Treffpunkt für Menschen jeden Alters, ein Ort digitaler Medien und Angebote, der Digitalisierung erlebbar und erlernbar macht: Moderne Stadtbibliotheken können für Bürgerinnen, Bürger und kommunale Akteure wichtige Partner der digitalen Transformation sein. Während die beiden ersten NRW-Konferenzen dem bibliotheksfachlichen Austausch dienten, stellte die 3. und abschließende NRW-Konferenz im Rahmen der #DigitiativeNRW den Dialog zwischen Kommunalverwaltung und Bibliotheken in den Mittelpunkt. Und so reisten viele Teilnehmende im Tandem aus einer Kommune an. Gastgeber am 13. Mai waren die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW und der Verband der Bibliotheken des Landes NRW.
„Bibliotheken werden in ihrer neuen Funktion und mit ihren digitalen Kompetenzen und Angeboten zu Treffpunkten, zu Orten der Begegnung und des Austauschs. Mit der #DigitiativeNRW unterstützen wir die Bibliotheken bei dieser Entwicklung. Neben Einzelhandel und Gastronomie können Bibliotheken in einer digital geprägten Welt für Kommunen ein wichtiger Bestandteil lebendiger Innenstädte und Stadtteile sein“, erklärte Regierungspräsident Thomas Schürmann zur Eröffnung. „Dabei geht es nicht darum, in den Bibliotheken, die neuesten technischen Spielereien zu präsentieren, sondern relevanten und ansprechenden Service anzubieten, der einen echten Nutzen stiftet und einen positiven Beitrag zur digitalen Teilhabe leistet“, betonte Christina Osei, Präsidentin des Verbandes der Bibliotheken des Landes NRW, in ihrer Begrüßung.
„Fit for Future – Die digitale Transformation als Herausforderung für die Gesellschaft: Kommunen und Bibliotheken in einem Boot“
In ihrem Impulsvortrag skizzierte Cornelia Vonhof, Professorin an der Hochschule der Medien Stuttgart, den mehr als 100 Teilnehmenden im Plenarsaal der Bezirksregierung Düsseldorf die gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung: Die digitalen Technologien schreiten rasant voran, doch nicht alle Menschen können oder wollen dieses Tempo mitgehen. Circa die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger stehen dem digitalen Wandel aufgeschlossen gegenüber und erwarten auch von Kommunen mehr digitalen Service. Die andere Hälfte sehen die zunehmende Digitalisierung skeptisch oder lehnen sie ab. Unter anderem, weil ihnen entsprechende Kenntnisse fehlen und sie unsicher im Umgang mit digitalen Anwendungen sind.
Ausgehend von diesen Erkenntnissen des D21-Digital-Index 23/24 stellt sich die Frage, was getan werden kann und muss, wenn künftig mehr und mehr (kommunale) Dienstleistungen digital angeboten werden? Die Schere zwischen den Menschen, die mehr digitale Services erwarten und denen, die digitalen Services ablehnend gegenüberstehen, darf dann nicht noch größer werden. Die Schließung des bestehenden „Digital Skills Gap“ ist von entscheidender Bedeutung. Gut ausgestattete Bibliotheken vor Ort können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Angebote für die Stärkung digitaler Kompetenzen verschiedener Zielgruppen zu entwickeln, so Vonhof.
DigitiativeNRW – Herausforderungen für die Zukunft
Petra Büning, Leiterin der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW, gab einen Überblick über den zurückliegenden Prozess der DigitiativeNRW. Der in der DigitiativeNRW breit angelegte Diskurs zu den Herausforderungen der digitalen Transformation Öffentlicher Bibliotheken, der sowohl regional in den Regierungsbezirken als auch NRW-weit stattfand, macht deutlich, dass die digitale Transformation verschiedene Wirkungsebenen umfasst. Die digitalisierte Lebens- und Arbeitswelt sorgt bei den Menschen für neue Bedarfe und Erwartungen an Bibliotheken, auf die diese mit veränderten Angeboten reagieren müssen. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt der Beschäftigten in Bibliotheken. Neue Kompetenzen sind gefragt, einerseits bei der Weiterentwicklung der Angebote, andererseits an den Arbeitsplätzen selber. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen haben Bibliotheksbeschäftigte in 5 themenspezifischen Arbeitsgruppen eine Reihe von Maßnahmenvorschlägen entwickelt. Fünf davon werden nun konkret von der Fachstelle umgesetzt. Darunter ist ein Pilotprojekt zu neuen Organisations- und Arbeitszeitmodellen in Bibliotheken.
„Was diese Initiative so besonders macht, ist ihr partizipativer Ansatz“, betonte Silke Niermann, Leiterin der Stadtbibliothek Gütersloh und Mitglied des Beirats der DigitiativeNRW, beim Bühnengespräch. Statt zentral Maßnahmen zu beschließen, hat die Fachstelle die Bibliotheksbeschäftigten eingeladen, sich an den Diskussionen aber auch an der Entwicklung von Maßnahmen zur besseren Bewältigung der digitalen Transformation zu beteiligen. „Es macht mich stolz, zu sehen, dass nun die ersten Fortbildungen das Label DigitiativeNRW tragen“, erklärte Jutta Ludwig, Leiterin der Stadtbibliothek Arnsberg, Mitglied des Beirats und der AG Ressourcen der DigitiativeNRW.
Perspektive zweier Seiten – Austausch und Vernetzung
Dann waren die Teilnehmenden eingeladen die Bedeutung von Bibliotheken für Kommunen miteinander zu erörtern. Im Mittelpunkt standen die Fragen:
- Was sind aktuelle und erwartete Herausforderungen in der (Stadt)Gesellschaft?
- Welches sind Rolle / Aufgaben / Möglichkeiten der Bibliothek in diesen Entwicklungen?
- Wie erleben wir Bibliothek derzeit in der Kommune? Perspektiven zweier Seiten.
Anschließend wurden die Ergebnisse mit einem digitalen Umfrageinstrument als gewichtete Wortwolke für alle sichtbar:
Was sind aktuelle und erwartete Herausforderungen in meiner (Stadt) Gesellschaft?
Welches sind Rolle/Aufgaben/Möglichkeiten der Bibliothek in diesen Entwicklungen?
Wie erlebe ich Bibliothek derzeit in meiner Kommune?
Geschichten des Gelingens
Angeregt durch Beispiele des Gelingens erkundeten die Teilnehmenden am Nachmittag in 9 Gruppen konkrete Möglichkeiten und Potenziale von Bibliotheken, einen Beitrag zur Abmilderung der Digitalen Spaltung in der Kommune zu leisten. So unterstützen etwa ehrenamtliche Digitalpaten in den Räumen der Bibliothek Hilden ältere Menschen bei der Nutzung von Laptops oder Smartphones. Sie führen in den Umgang mit den Geräten und diversen Apps ein und helfen bei der Lösung technischer Schwierigkeiten. In der Stadtbibliothek Köln gibt es Schnupperkurse für Erwachsene zum Thema Künstliche Intelligenz (KI), beispielsweise mit grundlegenden Informationen zu ChatGPT. Hier können erste Erfahrungen mit der Nutzung von ChatGPT gemacht werden. Gleichzeitig werden Grenzen und ethische Aspekte im Umgang mit KI angesprochen.
Gemeinsame Leitfragen für die Gruppendiskussionen:
Welche gesellschaftlichen Bedarfe sehen Sie in Ihren Kommunen, bei deren Lösung Bibliotheken einen Beitrag leisten können? Welche Ideen und Ansatzpunkte gibt es, um die Einbindung der Bibliotheken voranzubringen?
Die Ergebnisse der zweiten Gesprächsrunden
Marktplatz der Möglichkeiten: Wie geht es in den Kommunen weiter?
Zum Ende der Konferenz hatten die kommunalen Tandems Zeit, sich von den Diskussionsergebnissen der anderen Gesprächsrunden anregen zu lassen – und konkrete gemeinsame nächste Schritte zu vereinbaren. Exemplarisch teilten anschließend drei Tandems ihre Ideen und Vorhaben mit den anderen Teilnehmenden, die aus dem Konferenztag heraus entstanden sind:
- Nutzung von freien Räumlichkeiten über der Bibliothek für ein Sprachcafé
- Werbung für den Bibliotheksausweis über den großen Mail-Verteiler des Kulturamtes
- Leerstehendes Gebäude in der Innenstadt nutzen und mit gespendeten Büchern ausstatten
Fazit: Viele motivierende Impulse für den Einbezug der Bibliotheken bei der Umsetzung kommunaler Entwicklungsziele
Die ersten spontanen Rückmeldungen waren positiv. Hervorgehoben wurde die Freude am Austausch im Tandem und mit anderen Kommunen und die daraus entstandene Perspektiverweiterung. „Wir freuen uns, dass so viele Verantwortliche aus der Kommunalverwaltung und aus den Bibliotheken die Möglichkeit genutzt haben, um über die Entwicklungsmöglichkeiten Öffentlicher Bibliotheken zu diskutieren“, so Petra Büning. Christina Osei zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Ich glaube, der persönliche Austausch hat viele motivierende Impulse für den Einbezug der Bibliotheken vor Ort gesetzt.“
Video-Aufzeichnung Vortrag Prof. Vonhof
Fotos von der Veranstaltung
Mehr Fotos von der Veranstaltung haben wir auf Flickr veröffentlicht:
Plakate und Social-Media-Grafiken zum „Tag der Bibliotheken 2024”
Zum diesjährigen „Tag der Bibliotheken“ stellt der dbv wieder umfangreiche Materialien zur Verfügung, mit denen Bibliotheken ihre Aktionen rund um den 24.10.2024 bewerben können. Auf der Website des dbv stehen Plakate in mehreren Varianten, Social-Media-Grafiken, das Logo sowie Vorlagen für Web-Banner zum Download bereit. Neu sind in diesem Jahr auch Vorlagen für Aufsteller, auf denen Bibliotheken z.B. am Tresen ihre Veranstaltungen präsentieren können. https://www.bibliotheksverband.de/tag-der-bibliotheken
Aufstockung von „Lesestart 1-2-3“
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Programm der Stiftung Lesen „Lesestart 1-2-3“ wird ausgeweitet. Ab Mitte 2024 können Familien über die nächsten zwei Jahre verteilt Bücher in teilnehmenden Bibliotheken und Kinderarztpraxen erhalten. Statt der bislang 500.000 Lesestart-Taschen sollen nun 750.000 Taschen verteilt werden. Der dbv unterstützt die Umsetzung des Programms als Kooperationspartner der Stiftung Lesen. https://www.stiftunglesen.de/ueber-uns/newsroom/pressemitteilung-detail/weichen-gestellt-buchgeschenke-fuer-alle-ein-bis-dreijaehrigen-kinder-in-deutschland
Neue Fassung der „Handreichung zu Bau und Ausstattung Öffentlicher Bibliotheken“
Die Fachkonferenz der Bibliotheksfachstellen in Deutschland hat die „Handreichung zu Bau und Ausstattung Öffentlicher Bibliotheken“ in 2024 überarbeitet. Sie liegt nun zum Download vor.
Die Handreichung ist als Ergänzung zur DIN 67700 konzipiert. Beide Veröffentlichungen zusammen stellen die Basis für eine schnelle Übersicht zu baulichen Anforderungen an Bibliotheksräume dar. Außerdem soll die Handreichung folgende Zwecke erfüllen:
- Checklistenfunktion
- Vermittlung von Grundwissen
- Vergleich technischer Lösungen und Produktarten
- Nachschlagemittel für Bauvorschriften (Recht)
- Beratungshilfe
- Literaturverzeichnis
Die verantwortlichen Bearbeiterinnen und Bearbeiter der jeweiligen Kapitel sind am Ende des Textteiles aufgeführt. Eine Übersicht aller Mitglieder der Facharbeitsgruppe Bau, bei der die Gesamtredaktion liegt, befindet sich am Ende der Publikation.
Queerbrarians: Informationen zum Ergänzungsausweis in Bibliotheken
In einem Netzwerktreffen der Queerbrarians wurde diskutiert, wie Institutionen damit umgehen können, wenn Personen ihren Namen gemäß ihrer Geschlechtsidentität ändern möchten. Um dies zu erleichtern gibt es den Ergänzungsausweis der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti). Auf der Website der Queerbrarians werden aus einer queeren Perspektive Informationen für den Umgang mit dem Ergänzungsausweis in Bibliotheken zusammengefasst und Empfehlungen gegeben: https://queerbrarians.de/2024/04/10/bibliotheken-und-ihr-umgang-mit-dem-ergaenzungsausweis-des-dgti-e-v/
Neue Ausgabe ProLibris 01/2024
Eine neue Ausgabe der ProLibris ist erschienen. Schwerpunkt in diesem Heft ist die Bibliothek der Dinge mit Beispielen und Erfahrungsberichten aus Emsdetten, Paderborn, Ochtrup, Neukirchen-Vluyn, Dortmund, Aachen und Wuppertal. Außerdem berichtet Stephan Schwering von der ZB Düsseldorf über neue Entwicklungen im Bereich Social Media und wie Öffentliche Bibliotheken dies für sich nutzen können. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere interessante Artikel. Wer nicht auf die Printausgabe warten will, der kann sich hier das pdf herunterladen: https://t1p.de/vz7nt
Die Zeitschrift ProLibris informiert viermal im Jahr über aktuelle Entwicklungen aus und in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken. Sie wird von der Fachstelle und dem Verband für Bibliotheken NRW (vbnw) herausgegeben. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf Nordrhein-Westfalen.
Publikation: Lernort Bibliothek
Gemeinsam mit dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München haben Vertr.-Prof. Dr. Christine Ott (Fachdidaktik Deutsch, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt) und Prof. Dr. Dieter Wrobel (Fachdidaktik Deutsch, Julius-Maximilians-Universität Würzburg) die Publikation „Lernort Bibliothek“ veröffentlicht. Diese geht aus den Themenwochen „Bildungslandschaften gestalten“ (2021/2022) hervor. Die Publikation beinhaltet Berichte zu allgemeinen bibliothekspädagogischen Themen und konkrete Konzeptideen. Inhalte, die nicht spezifisch für das Bundesland Bayern gelten, können auch auf andere Bundesländer übertragen werden.