Die Stadtbibliothek Köln beteiligt sich an den Schülermedientagen NRW mit interessanten und interaktiven Veranstaltungen. So können Schüler*innen in einem AR Escape Room namens “EscapeFake” spielerisch die Welt vor Fake News retten. Außerdem gibt es Workshops/Vorträge zu Verschwörungstheorien und YouTube als Informationsquelle.
Die Schülermedientage NRW finden in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Vom 2. bis 5. Mai bietet sich Schulklassen die Möglichkeit, in vielen Online- und Präsenzveranstaltungen Themen wie Informationsquellen, Faktenschecks, Verschwörungstheorien oder die Arbeit von Auslandsberichterstattern intensiv kennenzulernen. Veranstaltet werden die Schülermedientage vom Verein “Journalismus macht Schule” zusammen mit der Reporterfabrik von CORRECTIV und dem Landesverband NRW des Deutschen Journalisten-Verbandes.
Noch bis 30. 04. können Anträge für das „Programm zur Stärkung der Sonntagsöffnung (ProSiB)“ für das Haushaltsjahr 2023 gestellt werden. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW hat die Fördergrundsätze für dieses Programm überarbeitet. So wurde die Förderhöhe in allen 3 Modulen angehoben. Außerdem wurden aufgrund von Rückmeldungen der Bibliotheken, die bereits ProSiB-Anträge gestellt haben, Präzisierungen und Konkretisierungen vorgenommen.
Dank einer neuen Ausleihstation können Kunden der Stadtbibliothek Erkrath nun unabhängig von den Öffnungszeiten, Bücher abholen und ausleihen. Der Automat verfügt über Fächer, in denen die Bibliothek eine kleine Auswahl an Büchern, Hörbüchern und Spielen bereit stellt. Die Fächer können auch mit Medienwünschen der Kunden befüllt werden. Über ein Formular oder telefonisch können Kunden ihre Wünsche der Bücherei mitteilen. Zusätzlich gibt es nun auch drei Rückgabeautomaten in Erkrath. Möglich wurde dieses Großprojekt mithilfe einer hundertprozentigen Finanzierung über Mittel aus dem REACT-EU-Fonds.
Die Katholische Bücherei im Ortsteil Neufrach der Gemeinde Salem in Baden-Württemberg hat eine Trauerthek mit 200 Medien zu den Themen Sterben und Trauern eingerichtet. Das Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg hat die Leitung bei der Auswahl der Medien unterstützt. Das Material reicht von Erfahrungsberichten, wie dem eines Intensivmediziners, der eine Krebsdiagnose erhielt, über Informationen zu möglichen Sterbehilfen des bekannten Palliativmediziners Gian Domenico Borasio bis hin zu tröstenden Bibeltexten. Auch Suizid wird thematisiert. Die Trauerthek hat auch Medien für Kinder und Jugendliche. Es gibt zum Beispiel auch Bilderbücher oder einen Leitfaden für Kitas mit Notfallplänen und Listen sowie Hilfen zur Trauerbegleitung oder Bildimpulse für die Jugendarbeit.
Die Landesanstalt für Medien NRW bietet mit der Medienbox NRW ein kostenfreies und informatives Angebot an. Ganz gleich, ob es um die Produktion von Podcasts, Handyvideos und Radio geht oder um beliebte Themen wie Moderation, Fake News, Recherche oder Storytelling − die Medienbox NRW hilft mit digitalen Selbstlernmodulen und Onlineseminaren weiter. Auch Themen aus der praktischen Medienkompetenz für Bibliotheken werden behandelt.
Sie kennen es aus Ihrem Alltag: „Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen“ (John Lennon). Was freuten wir uns auf eine Präsenzveranstaltung in Essen als schwungvollen Startschuss in die nächste Etappe der „DigitiativeNRW“. Mit gemischten Gefühlen mussten wir wegen eines Streiks des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs kurzfristig die Veranstaltung in ein Online-Format umplanen: Einerseits passte dies durchaus, die digitale Transformation in einer digitalen Konferenz voranzubringen. Doch gelingt es, per Zoom persönlichen Austausch, gemeinsame Kreativität und Lust an der gemeinsamen Gestaltung der „DigitiativeNRW“ anzuregen?
Umso mehr freuten wir uns darüber, dass ca. 100 Bibliotheksleitungen und -mitarbeitende mit uns einen angeregten wie anregenden Konferenztag gestaltet haben. Fünf Handlungsfelder, in denen die (digitale) Transformation der Öffentlichen Bibliotheken aktiv vorangebracht werden kann, wurden lebendig diskutiert und Ansatzpunkte zur Entwicklung konkreter Maßnahmen identifiziert.
Das Ziel der NRW-Konferenz: Aus starken Fragen gemeinsam ins Handeln kommen
Wie gelingt es uns als Öffentliche Bibliotheken in NRW, unseren Auftrag in der digitalen Gesellschaft gemeinsam zu finden und zu leben? Ausgehend von dieser Leitfrage der „DigitiativeNRW“ haben wir im vergangenen Herbst auf den Regionalen Bibliothekskonferenzen starke Fragen für eine erfolgreiche digitale Transformation gestellt.
In diesem Jahr sollen aus den Fragen transferstarke Antworten erwachsen. Die erste NRW-Konferenz hatte zum Ziel, ein gemeinsames Verständnis der Handlungsfelder digitaler Transformation zu fördern. Dabei sind vielfältige Sichtweisen und Ideen herzlich willkommen. In der gemeinsamen Erkundung der Handlungsfelder sollten erste Hebel für Aktivitäten ausgewählt werden und Freude an der Mitwirkung in fortlaufenden Themengruppen entstehen.
Zum gemeinsamen Ankommen in das Konferenzthema wurde in Kleingruppen gefragt:
Welche Eigenschaften beschreiben die Bibliothek der Zukunft?
Ergebnisse der Diskussionsrunden
Runde 1: Bilden die Kernfragen die relevanten Themen im Handlungsfeld ab?
Aus 117 gesammelten Fragen der letzten RBK-Runde hat der Beirat der „DigitiativeNRW“ Kernfragen extrahiert und fünf Handlungsfelder gebildet:
In Gruppenarbeit haben die Konferenzteilnehmenden die Kernfragen dieser Handlungsfelder diskutiert, teilweise angepasst bzw. erweitert. Größtenteils wurden die Kernfragen als genau die relevanten Fragestellungen der digitalen Transformation in den Öffentlichen Bibliotheken bestätigt.
Runde 2: Welche Kernfragen bieten Ansatzpunkte, um konkrete Maßnahmen zu entwickeln?
Die Handlungsfelder spannen ein großes Spektrum an Wirkfaktoren der digitalen Transformation auf, jedes dieser Handlungsfelder ist für sich eine komplexe Geschichte und hält viele Aufgaben bereit. Da kann man sich leicht mit allzu großen und zu umfassenden Vorhaben verheben…
Stattdessen haben wir geschaut, welche Aspekte bieten das Potenzial für einen interessanten und chancenreichen Start? Zu welchen 1-3 Schwerpunkten wollen und können wir in den kommenden Monaten ganz konkrete Maßnahmenvorschläge entwickeln, die im Einflussbereich der Bibliotheken liegen, die sich zeitnah und mit überschaubarem Aufwand umsetzen lassen und in kleinen wie großen Bibliotheken gleichermaßen funktionieren? Nachfolgend eine zusammenfassende Darstellung der Gruppendiskussionen und ihrer Ergebnisse je Handlungsfeld.
Begrenzte Mittel innovativ einsetzen
Ergebnisse und Vorhaben im Handlungsfeld „Ressourcenmanagement“
Innovationen machen Spaß, wenn genügend Zeit, Geld und weitere Ressourcen vorhanden sind. Doch innovative Lösungen, die begrenzte Mittel berücksichtigen, sind langfristig resilienter als Ideen aus bequemer Position. Mit wachsendem Know-how kann vielleicht auch der Umgang mit bescheidenen Rahmenbedingungen leichter werden. Es ist ein bisschen wie das überraschend leckere Mahl, das spontan an einem Sonntagabend mit Zutaten des vermeintlich leeren Kühlschranks entsteht. Eine Kunst, von der Bibliotheken viel verstehen…
Die Gruppendiskussion des Handlungsfeldes „Ressourcenmanagement“ führte zu spannenden Fragen, zum Beispiel: Wie können digitale Lösungen fehlende Ressourcen kompensieren? Wo sitzen die strategischen Hebel, um vom Reagieren ins Agieren zu kommen?
Mögliche Schwerpunkte und nächste Schritte der AG
Aufgaben identifizieren, bei denen Synergien und Kooperationen möglich sind
Kooperationen von Bibliotheken in regionaler Nähe unterstützen
Empfehlungen fürs Outsourcing von Aufgaben aus dem eigenen Erfahrungsschatz erarbeiten
Politische Rahmenbedingungen und Verwaltungsprozesse mitdenken und Erkenntnisse mit der AG „Advocacy und Lobbyarbeit“ teilen
Bei all dem begrenzende Rahmenbedingungen hinterfragen
Wer sind wir und wer wollen wir sein?
Ergebnisse und Vorhaben im Handlungsfeld „Identität und Berufsbild“
„Für welche Angebote und welche Kompetenzen stehen Bibliotheken in Zukunft“ ist die Kernfrage, für deren Beantwortung es Zeit und vieler Gespräche bedarf. Hier befinden sich Bibliotheken im Spannungsfeld von Tradition und Moderne.
Eng verbunden damit sind die sich permanent verändernden Anforderungen an Ausbildung und Berufsbild. Mit letzteren beschäftigen sich sowohl die Ausbildungsstätten als auch eine Arbeitsgruppe der BID. Deshalb ist es sinnvoll, sich im Rahmen der DigitiativeNRW nicht mit diesem Teilaspekt zu beschäftigen.
Stattdessen könnte ein praxisnaher Ansatzpunkt wie die Durchführung einer Aufgabenkritik sowohl auf überregionaler als auch auf örtlicher Ebene ein gangbarer Weg sein. Welche Aufgaben im Arbeitsalltag kann man loslassen, verändern oder experimentell neu entwickeln? Anders ausgedrückt: kleine Stellschrauben im hier und jetzt stellen, um sich erfolgreich und praxisnah langsam weiterzuentwickeln…
Mögliche Schwerpunkte und nächste Schritte der AG
Aufgabenveränderung im Bibliotheksalltag
Entwicklung von Strategien, um Akzeptanz fürs Experimentieren und Scheitern in Politik, Verwaltung und bei den Nutzer:innen herzustellen.
Handlungsoptionen für den Umgang mit Widersprüchen in Selbst- und Fremdbildern innerhalb und außerhalb der Organisation entwickeln und diese mit den AGs „Advocacy und Lobbyarbeit“ sowie „Führung, Teamentwicklung, persönliches Selbstverständnis“ teilen.
Mögliche „Produkte“ der AG
Werkzeugkasten mit Empfehlungen, welche Aufgaben losgelassen, verändert oder weiterentwickelt werden können. Hierbei sind unterschiedliche Bibliotheksgrößen zu berücksichtigen.
Führungskräfte und Bibliotheksteams mit kraftvollen Methoden stärken
Ergebnisse und Vorhaben im Handlungsfeld „Führung, Teamentwicklung, persönliches Selbstverständnis“
Neuartige Herausforderungen verlangen nach neuartigen Lösungen. Dabei hilft es, die gesamte Vielfalt der Kompetenzen und der Perspektiven einzubinden, die ein Bibliotheksteam bereithält. Doch wie genau gestalte ich als Führungskraft eine Art der Zusammenarbeit im Team, die den Bedarfen gerecht wird und im Alltag gut funktioniert? Und welcher Führungsstil ist für mich persönlich stimmig?
Mögliche Schwerpunkte und nächste Schritte der AG
Überlegungen wie Führungskräfte unterstützt werden können, gemeinsam mit dem Team eine Vision zu entwickeln und zu leben
Sammlung von Methoden wie Führungskräfte reflektiert und motiviert bleiben können, auch in stressigen Zeiten
Diskussion wie digitales Wissen im Team weitergegeben und gestärkt werden kann
Mögliche „Produkte“ der AG
Methodenkoffer mit u.a. dem Golden Circle
Skizzierung von Tandem-Konzepten oder Ähnlichem
Nutzerbedürfnisse herausfinden und Kooperationssynergien schöpfen
Ergebnisse und Vorhaben im Handlungsfeld „Angebotsprofile und Zielgruppen“
Wer nutzt (zukünftig) die Bibliothek zu welchem Zweck? Dies ist sicherlich eine der Schlüsselfragen in der Transformation. Entsprechend rege war die Diskussion im Themenfeld „Angebotsprofile und Zielgruppen“ mit Fragen wie: Welche neuen Zielgruppen, neben den klassischen, können für uns durch die digitale Transformation interessant werden? Wie können wir über Kooperation und Vernetzung unsere Angebote besser gestalten oder neue Angebote entwickeln? Und welche Angebote sind für unsere Nutzer:innen wirklich die richtigen?
Mögliche Schwerpunkte und nächste Schritte der AG
Zielgruppenanalyse: Wie passen wir unsere Angebote an veränderte Nutzerbedürfnisse an?
Eine Analyse, die neben der Zielgruppen-Analyse auch eine SWOT-Analyse der Bibliotheken enthält und die demographischen Verhältnisse beachtet. Bei der Ermittlung der Bedürfnisse sollten die Zielgruppen integriert werden (Partizipation).
Wie können wir unsere Erreichbarkeit, Ansprechbarkeit verbessern bzw. flexibilisieren?
Wie können wir eine ortsunabhängige Verfügbarkeit des Bestands realisieren?
Wie kann man in der Info-Vermittlung die KI einbauen?
Wie verfahren wir mit dem Anspruch, geprüfte Informationen vorzuhalten?
In welchem Verhältnis wird zukünftig Unterhaltung & Wissen stehen?
Angebotsentwicklung mit Hilfe von Kooperationen
Wie können die Bibliotheken untereinander besser kooperieren und Synergien schaffen (insbes. kleinere Bibliotheken)?
Wie gelingt es, unsere „Bibliotheks-Bubble“ zu verlassen und so neue Angebote zu entwickeln (z.B. „Horizonterweiterung“, Kontakt zu anderen Berufsgruppen)?
Welche Kompetenzen werden in Zukunft gesamtgesellschaftlich benötigt? Medienkompetenz ist ein breites Feld; wie kann dies konkretisiert werden?
Mögliche „Produkte“ der AG
Eine Zielgruppenanalyse, die aktuelle Bedarfe ermittelt und methodisch „schlank“ für zukünftige Einsätze geeignet ist
Eine Kommunikationsplattform zum besseren Austausch der Bibliotheken untereinander
Ein Konzept für Stadtteilkonferenzen, um Partner zu finden (z.B. Vereine, Altenhilfe).
Politik und Verwaltung zu Verbündeten machen
Ergebnisse und Vorhaben im Handlungsfeld „Advocacy und Lobbyarbeit“
Als „freiwillige Leistung“ der Kommunen sind Öffentliche Bibliotheken besonders darauf angewiesen, dass ihr gesellschaftlicher Mehrwert in der kommunalen Politik und Verwaltung gesehen und unterstützt wird. Die Arbeitsgruppe „Advocacy und Lobbyarbeit“ will bewährte und neue Strategien ausloten, mit denen es gelingt, Politik und Verwaltung zu Verbündeten der Öffentlichen Bibliotheken zu machen.
Mögliche Schwerpunkte und nächste Schritte der AG
Sammlung von Strategien für guten Kontakt zur Verwaltung… auch Ideen zum Überwinden von Hindernissen an konkreten Beispielen
Gezielte Zusammenarbeit mit Verbänden zur Unterstützung der Anliegen der Bibliotheken
„Spicken“ bei anderen Institutionen: Wie gelingt es ihnen, kommunale Unterstützen zu gewinnen?
Mögliche „Produkte“ der AG
Matching-System: Kollegiale Beratung für Bibliotheken in ähnlicher Situation
Sammlung / Check-Liste strategischer Tipps für neue (und alte) Bibliotheksleitungen
Zu guter Letzt: Der „Chatterfall“ zum Konferenzabschluss
Zum Abschluss unserer digitalen Konferenz haben wir die Teilnehmenden gebeten zwei Sätze zu vervollständigen. Diese Rückmeldungen haben uns darin bestätigt, dass es richtig war, die Konferenz in kurzer Zeit auf das Online-Format umzustellen und, dass wir mit der #DigitiativeNRW einen wichtigen Diskurs angestoßen haben.
So geht die „DigitiativeNRW“ weiter
5 Handlungsfelder – 5 Arbeitsgruppen: Für Vernetzung und Maßnahmenvorschläge, die allen zugutekommen
Bis Ende des Jahres werden in einem moderierten Prozess für die Handlungsfelder clevere Maßnahmenvorschläge entwickelt, die allen Öffentlichen Bibliotheken in NRW zugutekommen sollen – und den aktiven Mitgestalter:innen die Chance bieten, sich zum Thema ihres Interesses zu vernetzen und neue Impulse in ihre Bibliothek mitzunehmen.
Im Zeitraum bis Dezember 2023 steht für insgesamt fünf Arbeitstage eine feste Moderation und die Unterstützung der Fachstelle zur Verfügung. Dabei entscheidet jede Gruppe in Abstimmung mit der Moderation selbst, wie sie sich die 5×8 Stunden aufteilt und welche Treffen in Präsenz und welche digital stattfinden. Die Moderation wie das Catering bei Präsenztreffen wird durch die Fachstelle finanziert.
Als zentrale Plattform zur Ergebnisdokumentation hat die Fachstelle das Tool TaskCard ausgewählt (auf Landesserver). So sind die Ergebnisse für alle AGs einsehbar und fördern deren Vernetzung. Denn der Austausch zwischen den Gruppen ist jederzeit möglich, auf Wunsch gibt es auch gemeinsame Sitzungen. Das bietet sich bei inhaltlichen Überschneidungen an, doch auch unabhängig davon für wechselseitiges Feedback und die Anreicherung mit neuen Ideen.
Auch die nächste NRW-Konferenz der „DigitiativeNRW“ am 20. November 2023 wird unter anderem dafür genutzt, die dann schon recht weit entwickelten Ansätze zu teilen und Rückmeldung für einen Feinschliff einzuholen.
Im ersten Teil des Fachtags wird Referentin Janina Wiegand in die vielfältigen Möglichkeiten und Potentiale von Escape Games in Bibliotheken einführen. Anschließend stellt Bildungspartner NRW das Escape Game „Rettet Ratte Rieke!“ vor. Die Bildungs-App BIPARCOURS leitet die Kinder durch die Bibliothek, lässt sie Stück für Stück den Aufenthaltsort der Ratte ausfindig machen und ihren Kidnapper überführen. Eingebettet in zahlreiche digitale und analoge Rätsel, fördert das Spiel lehrplanbezogen die Lesekompetenzen von Grundschüler*innen und ergänzt so optimal den Deutschunterricht. Das Escape Game ist für alle Bibliotheken in NRW kostenlos und kann für Schülergruppen individuell angepasst werden.
Unter dem Motto „Meet, Share, Inspire, Care!“ laden ZB MED, die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, die Universität zu Köln, das Institut für Biomedizinische Informatik und das CECAD zum Open Science Festival nach Köln ein. Die Besucher*innen erwartet eine bunte Mischung von aktuellen Themen und Formaten rund um offene Wissenschaftspraktiken mit nationalen und internationalen Expert*innen. Das Festival richtet sich an Studierende, (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen, Research Professionals wie zum Beispiel Bibliothekar*innen, Data Stewards, Informationswissenschaftler*innen oder Publisher sowie Entscheidungsträger*innen und Wissenschaftsjournalist*innen. Mehr Informationen unter https://www.zbmed.de/vernetzen/veranstaltungen/open-science-festival/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter+des+vbnw+M%C3%A4rz+2023
Die kleine Bibliothek mit Büchern und Medien für jüngere Kinder ist ein Kooperationsprojekt der städtischen Bibliothek mit dem Awo-Familienzentrum und befindet sich im Foyer zwischen zwischen zwei Kitas. Über rund 1500 neue Medien für Kinder und 200 neue Medien für Pädagogen verfügt die neue Bibliothek. Auch die Kinder umliegender Kitas sollen von der Kita-Bibliothek profitieren. Für die Eltern gibt es in einem Eltern-Lese-Café Möglichkeiten zum regelmäßigen Austausch. Mehr Informationen unter https://rp-online.de/nrw/staedte/langenfeld/monheim-erste-kita-bibliothek-hat-im-awo-familienzentrum-eroeffnet_aid-87007147
Im Jahr 2007 bezog die Stadtbibliothek Siegen neue Räumlichkeiten. Die Einrichtung war damals modern, der Schwerpunkt der bibliothekarischen Arbeit lag auf der Medienausleihe, Klassenführungen und Veranstaltungen, vornehmlich Lesungen. Seitdem haben sich die Nutzergewohnheiten geändert. Die Bibliothek dient heute als Lernort, zur Fortbildung, als neutraler und Ort der Begegnung und des Austauschs mit Menschen anderer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, als Ort ohne Konsumzwang („Wohnzimmer der Stadt“), für Veranstaltungen und zur Freizeitgestaltung. Deshalb war es an der Zeit, die Aufenthaltsqualität der Bibliothek zu verbessern und auch das Veranstaltungsangebot anzupassen. Die Stadtbibliothek Siegen stellt in diesem Beitrag vor, mit welchen Maßnahmen sie die Bibliothek trotz vieler zum Teil auch pandemiebedingter Herausforderungen zu einem Dritten Ort weiterentwickelt hat. Das Projekt „Dreiort“ wurde im Rahmen der Landesförderung vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Bereits im Vorfeld hat das Team der Stadtbibliothek Siegen Maßnahmen umgesetzt, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern. So wurde eine neue, schlankere Ausleihtheke angeschafft und es erfolgte, im Rahmen der Möglichkeiten, eine komplette Neuaufstellung und -anordnung der Regale im Sachbuchbereich. Im Bereich Belletristik wurden Interessenkreise zusammengefasst und in neuer Regalordnung präsentiert. Zudem hat das Team in großem Umfang veraltete Medien und Mehrfachexemplare ausgesondert.
Durch Einsortierung der Noten im Sachbuchbereich Musik und Integration der Jazz-CDs in die Reihe der anderen Musik-CDs entstand ein Freiraum, der jetzt für die Präsentation von Neuerwerbungen und Bestsellern genutzt wird und zusätzlich mit einer Sitzgruppe ausgestattet ist. Die dort verwendeten Möbel aus dem Altbestand hat die Stadtbibliothek im Rahmen des Projekts durch neue ersetzt, so dass die Einrichtung nun einheitlich ist. Für die AV-Medien wurden neue Regaltröge beschafft, die eine ansprechendere und ergonomischere Präsentation bieten. Bereits 2018 wurden die Holzstühle durch neue, bequem gepolsterte Stühle ausgetauscht, die zu einem längeren Aufenthalt einladen.
Farblich und stilistisch einheitliches Einrichtungskonzept
Die Idee war, nicht nur alte Möbel durch neue zu ersetzen, sondern ein stilistisch und farblich einheitliches Einrichtungskonzept zu etablieren, indem es einzelne besondere Elemente gibt, aber kein Durcheinander verschiedener Farben und Stile mehr. Die neuen Möbel sollten durch dezente Grautöne einen ruhigeren und gemütlichen Eindruck vermitteln mit einem Hauch von Eleganz.
Neue Gaming-Konzept zur Belebung des Gaming-Rooms
Der ehemalige Fernsehraum wurde schon vor einigen Jahren zum „Gaming Room“ umgestaltet. Speziell für die Nutzung in diesem Raum angeschaffte Konsolenspiele können auf Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch genutzt werden. An die Playstation ist eine Virtual Reality Brille angeschlossen.
Um das Gaming-Angebot zu beleben und konzeptuell besser einzubinden, setzte das Team auf die Expertise pädagogischer Berater, die sich auf den Bereich Gaming spezialisiert haben und bereits in vielen Bibliotheken den Gaming-Bereich belebt haben.
Die pädagogischen Gaming-Experten haben das gesamte Team in einer Online-Veranstaltung geschult. Mit einer kleinen Projektgruppe aus dem Bibliotheksteam wurden dann neue Veranstaltungen geplant und das Gaming-Konzept grundlegend überarbeitet und aufgefrischt.
Leider konnte die Projektberatung als auch die Konzeptentwicklung für den Gaming-Bereich pandemiebedingt nur virtuell durchgeführt werden. Wir haben Videorundgänge durchgeführt und Raumpläne verschickt, dennoch war die Durchführung unter den gegebenen Bedingungen schwierig. Eine Vor-Ort-Beratung wäre sicherlich besser gewesen, hätte den Austausch erleichtert und möglicherweise zu noch besseren Lösungen geführt.
Freifläche für Veranstaltungen dank flexibler Regale
Die durch Neuaufstellung der Regale und Einsparung von Regalen durch Aussonderung gewonnene Fläche wurde vornehmlich für die Nutzung als Lern- und Aufenthaltsort optimiert.
Um für Veranstaltungen mehr Platz schaffen zu können, wurde ein Teil der Regale mit Rollen versehen, so dass nun durch das Zusammenschieben eine große Freifläche für Veranstaltungen zur Verfügung steht.
Lese- und Lerninseln für ungestörtes Lernen und Schmökern
Die Publikumsfläche der Stadtbibliothek Siegen erstreckt sich über eine gemeinsame offene Etage. Hier bestand die Herausforderung, die unterschiedlichen Ansprüche und Interessen der Nutzer*innen so zu berücksichtigen, dass ein Aufenthalt möglichst ohne gegenseitige Störung möglich ist.
Für die Nutzung als Lern- und Aufenthaltsort wurden daher abgegrenzte Bereiche mit speziellen neuen Möbeln geschaffen. Lärmschutzwände auf Rollen ermöglichen eine flexible Nutzung und können bedarfsorientiert aufgestellt werden. So können durch die Trennwände so genannte „Lerninseln“ geschaffen werden mit kleineren und größeren Tischen für Lerngruppen unterschiedlicher Größe. Weiterhin gibt es aber auch Einzelplätze für Personen, die allein in der Bibliothek arbeiten oder lernen möchten. Die dafür benötigten Tische waren im Bestand vorhanden und sind für die Nutzung in Lernbereichen geeignet.
Hinzugekommen sind Sofas und Sessel in einem einheitlichen Stil für kleinere Gruppen. Durch die Aufstellung bequemer Lesesessel aus derselben Einrichtungsserie wie die Sofas – mit hoher Lehne und Seitenteilen, sowie einer Akzentbeleuchtung mit Leselampen wurden „Lese- bzw. Lerninseln“ für Einzelpersonen geschaffen. Die Lesesessel wurden an der Fensterfront aufgestellt, um das Tageslicht nutzen zu können und den Raum optisch nach draußen zu erweitern. Ein Sessel wurde im hinteren Bereich aufgestellt, der besonders ruhig ist, als Platz für weitestgehend ungestörtes Lesen.
Abgrenzung des Jugendbereichs mit Sitzmöbeln
Damit die Bibliothek auch für Jugendliche ein attraktiver Aufenthaltsort ist, hat das Team den Jugendbereich durch das Aufstellen zusätzlicher Möbel vom Rest der Bibliothek abgegrenzt. Möglich wurde dies unter anderem durch Sitzmöbel mit hoher Lehne. Der Clou: Alle neuen Sitzmöbel sind mit Steckdosenanschlüssen für mitgebrachte Smartphones und Tablet PCs ausgestattet.
Kinderbibliothek: Rückzugsflächen für Kinder und Sitzmöbel für Erwachsene
Für kleinere Kinder gab es bereits einige Spielmöglichkeiten: Neben den üblichen Stofftieren konnte durch ein Sponsoring ein kindgerechter Spielewürfel mit Bildschirm beschafft werden. Hierauf laufen Geschicklichkeitsspiele, ein Malprogramm und eine Spiel mit einfachen Rechenaufgaben.
Zur weiteren Aufwertung wurde ein „Kindervilla“-Element in die Regale integriert, das mit einem Dach, einer durch Seitenwände abgeschirmten Sitzfläche und Ablagefächern zum Rückzug und zum (Vor-) Lesen einlädt. Die Außenfläche wurde farblich auf den im Kinderbereich verwendeten orangefarbigen Teppich abgestimmt.
Auf Basis einer Umfrage unter Familien wurden auch einige für Erwachsene bequeme Möbel in der Kinderabteilung aufgestellt, unter anderem stoffgepolsterte Sitzhocker. Eine lokale Schreinerei wurde mit dem Bau eines Tisches im orangeton des Teppichs beauftragt, der für Kinder als auch Erwachsene geeignet ist und abgerundete Ecken hat. Um den Tisch stehen Stühle in mehreren Farbtönen, die farblich Elemente der Wandgestaltung aufgreifen.
Hier wurde die Sitzhöhe so gewählt, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene an diesem Tisch sitzen können.
Pandemiebedingt musste der Plan einer Eröffnungsveranstaltung zum Projektabschluss leider aufgegeben werden. Die Projektmittel wurden für eine Erweiterung der pädagogischen Beratung verwendet.