Alle Artikel mit dem Schlagwort “Lernort Bibliothek

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re:publica 2016 – Die Fachstelle vor Ort

In diesem Jahr konnten wir (Herr Horn und ich) erstmals an der Internetkonferenz re:publica teilnehmen. Seit nunmehr 10 Jahren treffen sich Blogger, Netzaktivisten und Interessierte, um über die digitale Gesellschaft, die neuesten Trends im Web und das Für und Wider aktueller Technik zu diskutieren. Dieses Tatsache allein wäre zwar schon Grund genug für einen Besuch, dieses Jahr gab es jedoch noch einen ganz besonderen AnreizWeiterlesen re:publica 2016 – Die Fachstelle vor Ort

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Re:Publica Sessions zum Thema Bibliotheken

Die Konferenz zu Internet und Gesellschaft re:publica feiert ihr 10. Jubiläum. Sie findet in diesem Jahr in Berlin vom 02. bis 04. Mai statt. Im Programm finden sich gleich mehrere Sessions zum Thema Öffentliche Bibliotheken.

Nichts kommt dem Landleben gleich: Bibliotheken der Zukunft in der Provinz

Wibke Ladwig demonstriert den Wandel von und in Öffentlichen Bibliotheken insbesondere im ländlichen Raum durch die Digitalisierung am Beispiel von „Lernort Bibliothek – auf dem Weg in eine digitale Zukunft“, einer Initiative des Landes NRW.

Die Session findet am Dienstag, 3. Mai 2016 12:30 bis 13:00 statt

https://re-publica.de/16/session/nichts-kommt-dem-landleben-gleich-bibliotheken-zukunft-provinz

Meetup: Bibliotheken treffen

Das Meetup zur o.g. Session findet im Vorfeld statt und soll allen interessierten die Möglichkeit geben, sich über Bibliotheken auszutauschen. Als Ansprechpartner werden ebenfalls die Mitarbeiter der Fachstelle Dirk Ehlen und Robin Horn anwesend sein.

Das Meetup findet am Dienstag, 3. Mai 2016  10:30 bis 11:00 an der Stage 6 statt. https://re-publica.de/16/session/meetup-bibliotheken-treffen

Spiel um Deine Bildung? Wie Gaming öffentliche Bibliotheken zu neuen digital-analogen Kultur- und Lernorten entwickeln kann

Christoph Deeg spricht zum Thema Gaming in Öffentlichen Bibliotheken. Dabei geht es auf der einen Seite um Beispiele aus der Praxis, aber auch um einen Ausblick auf die Weiterentwicklung mit Fokus auf Kultur und Wissensvermittlung.

Die Session findet am Mittwoch, 4. Mai 2016  11:15 bis 11:45 im rahmen der Lightning Talks statt. https://re-publica.de/16/session/spiel-um-deine-bildung-gaming-offentliche-bibliotheken-neuen-digital-analogen-kultur-und

 

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#bibreise nimmt an Fahrt auf

„Von vielen, die auszogen ins abenteuerliche Social Media-Land…“ haben wir ja Anfang September berichtet. Nun haben sich die wagemutigen Helden noch tiefer ins unbekannte Digitalien vorgewagt. Wer wissen möchte, wie es der Reisegesellschaft bisher ergangen ist, kann den neusten Reisebericht auf unserem #bibreise-Blog finden:

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https://bibreise.wordpress.com/2015/11/26/erste-prufungen-bibliotheken-im-social-web/

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Mittendurch!

Die Abenteuer der tapf’ren Reisegesellschaft zu Eschweiler

 
Ritter von Digitalien müssen sie werden, das steht fest. Der Heilige Gral sollte es sein, den sie finden und in die heimische Burg tragen wollten. Entschlossen prüften sie ihre Ausrüstung: Kompass, digitale Schriftrollen, Karten, Proviant. Und das Brevier der Weisen, in dem stand, wie man kämpft, ehrt, liebt und wie man höflich ist. Und dass man nicht unnötig fragt. Ob sich die Ratschläge der Weisen bewähren würden?

Eine tapfere Reisegruppe machte von der Stadtbücherei Eschweiler aus auf den Weg. Das Volk von Eschweiler stand am Rande der Straße und jubelte ihnen zu. Plötzlich lief eine struppige Frau im mittleren Alter auf sie zu, raunte etwas von Zauberwörtern und steckte ihnen ein Stückchen Pergament zu. Darauf war geschrieben: Elster, Minne und Tafelrunde.

„Welch Jubel, welche Freude!“

„Wenn Zweifel Herzens Nachbar wird, die Seele sich in Leid verwirrt.“

Zitate in kursiv: Alle Wolfram von Eschenbach

 

Zur Erklärung: Alles – nur kein (Bibliotheks-)Alltag

Jetzt beginnen wir mit den Vorbereitungen zur nächsten Runde unseres „Lernort Bibliothek“-Qualifizierungsprogrammes 2015-2017. Richtig los geht es am 25. August in Duisburg. Dann treffen sich die Biblotheken zum Auftakt-Workshop. Wie auch bei den vorherigen Qualifizierungsrunden erwarten die Bibliotheksteams viele neue Eindrücke und spannende Herausforderungen.

13 Bibliotheken aus BadPicsArt_1439472570834 Salzuflen, Bielefeld, Detmold, Dinslaken, Eschweiler, Espelkamp, Leverkusen, Lüdinghausen, Oberhausen, Ochtrup, Plettenberg, Recklinghausen und Steinfurt stürzen sich mutig ins Lernort-Abenteuer. In den nächsten beiden Jahren sind diese Bibliotheken und Ihre Mitarbeiterteams die Helden ihrer eigenen Abenteuergeschichte.

Zu jedem Abenteuer gehört ein spannender Anfang. Deshalb veröffentlichen wir bis zum 24. August den Beginn von 13 wundersamen Reisen!

 

Neugierig? Dann schauen Sie ab jetzt regelmäßig vorbei…

Übersicht über die bereits erschienenen und ausstehenden Geschichten.

  1. Bad Salzuflen (Der verschollene fünfte Teil von Gullivers Reisen)
  2. Bielefeld (Ich habe das Gefühl wir sind nicht mehr in Bielefeld)
  3. Detmold (Alle für einen, einer für alle!)
  4. Dinslaken (Die Schatzinsel im Ruhrgebiet)
  5. Eschweiler (Mittendurch!)
  6. Espelkamp
  7. Leverkusen
  8. Lüdinghausen
  9. Oberhausen
  10. Ochtrup
  11. Plettenberg (Eine Reise ins Ungewisse)
  12. Recklinghausen
  13. Steinfurt
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Ich habe das Gefühl, wir sind nicht mehr in Bielefeld!

Eine schier unglaubliche Reise

„Am schönsten ist es zu Hause!“ rief der Hüter der Stadtbibliothek. „Aber noch schöner ist es, eine Reise zu machen und nach Hause zurückzukehren.“ Gesagt, getan: Die Reisegruppe wurde zusammengestellt. Fast unbemerkt gesellten sich ein Löwe, ein seltsamer Blechmann, eine Vogelscheuche, ein Hund und ein kleines Mädchen dazu. Verwunderte Blicke trafen das eigenartige Grüppchen. Das kleine Mädchen hielt ein Schild in der Hand, auf denen drei Wörter zu lesen waren: Mut, Zauberkappe und Wegweiser. Doch bevor jemand sie irgendetwas fragen konnte, hob ein Wirbelsturm an und – huiiii! – ging die Reise los. Wohin es sie treiben würde? Wo ist die güldene Straße, wenn man sie braucht? Wild redeten die Reisenden durcheinander. Noch hatten sie alle ganz unterschiedliche Vorstellungen, wohin die Reise gehen würde …

„Die Dampfmaschine, das Telefon, das Grammophon und das Auto mussten geträumt werden, um Wirklichkeit zu werden.**“ Moment, hatte das gerade die Vogelscheuche gesagt? Huiii! Der Wirbelsturm nahm noch einmal an Kraft zu und trieb die Reisegruppe vor sich her. Wo würden sie landen? Und würden sie einst wieder nach Hause zurückkehren?

*Dorothy in Der Zauberer von Oz

** Frank Baum

Oh, wenn Shakespeare das gesagt hat, muss es wohl richtig sein.“ (Frank Baum)

Es war einfach, alle glücklich zu machen, weil sie sich einbildeten, ich sei in der Lage dazu.“ (Der Zauberer von Oz)

Zur Erklärung: Alles – nur kein (Bibliotheks-)Alltag

Jetzt beginnen wir mit den Vorbereitungen zur nächsten Runde unseres „Lernort Bibliothek“-Qualifizierungsprogrammes 2015-2017. Richtig los geht es am 25. August in Duisburg. Dann treffen sich die Biblotheken zum Auftakt-Workshop. Wie auch bei den vorherigen Qualifizierungsrunden erwarten die Bibliotheksteams viele neue Eindrücke und spannende Herausforderungen.

13 Bibliotheken aus BadPicsArt_1439472570834 Salzuflen, Bielefeld, Detmold, Dinslaken, Eschweiler, Espelkamp, Leverkusen, Lüdinghausen, Oberhausen, Ochtrup, Plettenberg, Recklinghausen und Steinfurt stürzen sich mutig ins Lernort-Abenteuer. In den nächsten beiden Jahren sind diese Bibliotheken und Ihre Mitarbeiterteams die Helden ihrer eigenen Abenteuergeschichte.

Zu jedem Abenteuer gehört ein spannender Anfang. Deshalb veröffentlichen wir bis zum 24. August den Beginn von 13 wundersamen Reisen!

 

Neugierig? Dann schauen Sie ab jetzt regelmäßig vorbei…

Übersicht über die bereits erschienenen und ausstehenden Geschichten.

  1. Bad Salzuflen (Der verschollene fünfte Teil von Gullivers Reisen)
  2. Bielefeld (Ich habe das Gefühl wir sind nicht mehr in Bielefeld)
  3. Detmold
  4. Dinslaken
  5. Eschweiler
  6. Espelkamp
  7. Leverkusen
  8. Lüdinghausen
  9. Oberhausen
  10. Ochtrup
  11. Plettenberg
  12. Recklinghausen
  13. Steinfurt
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Social Media für Öffentliche Bibliotheken ist…..

Zwei Jahre Facebook-Abenteuer Im Rahmen unserer Initiative „Lernort Bibliothek“! Wir haben die Öffentlichen Bibliotheken Bad Oeynausen, Borken, Brilon, Burscheid, Enger, Hiddenhausen, Kirchlengern, Leichlingen, Meschede, Olsberg, Porta Westfalica, Raesfeld, Rhede, Rösrath und Werther bei der Abschlussveranstaltung zum zweijährigen Coachingprogramm am 9. Februar in Essen gefragt, was das Projekt für sie bedeutet und was sie Neueinsteigern mit auf den Weg geben möchten:

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„Quellentaucher“ – sind wir auf dem richtigen Weg? (Teil 3)

Der Bibliotheksbesucher und seine Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt unseres Lernort-Projektes „Quellentaucher“. Ziel ist es neue Wege in der Informationsvermittlung zu finden und dabei digitale und reale Welt miteinander zu verbinden.

Doch wie reagiert der Besucher auf „Expedition“ und „Tiefenrausch“? Gibt es nur einen „novel effect“ und verschwindet das Interesse nach einiger Zeit, wenn das System nicht mehr ganz neu ist? Bietet der „Quellentaucher“ überhaupt einen Mehrwert für die Bibliothekskunden? Sind sie überfordert oder fehlt eine wichtige Funktion? Sind Tagesnachrichten interessant genug, damit Besucher die „Expedition“ zum Stöbern nutzen? Oder bietet sich ein anderer Aufhänger, ein anderer Anknüpfungspunkt an? Kommen Besucher mit dem „Tiefenrausch“ oder der traditionellen Katalogoberfläche besser zurecht? Was erwartet man von modernen Rechercheinstrumenten?

Um auf diese und andere Fragen eine Antwort zu finden, steht in den kommenden Monaten die Evaluation des Forschungsprojektes im Mittelpunkt. Wir freuen uns sehr, dass Prof. Dr. Reiterer Frau Uta Hinrichs mit in das Team holen konnte. Uta Hinrichs forscht an der University of St. Andrews im Bereich Computer Human Interaction.  Sie hat u.a. die Bohemian Bookshelf-Studie durchgeführt, die das Konstanzer Team zur Beschäftigung mit Bibliotheken inspirierte. Beim Bohemian Bookshelf ging es um die Unterstützung von Zufallsentdeckungen durch Visuelle Interfaces (Weitere Informationen in englischer Sprache: http://www.alicethudt.de/BohemianBookshelf/).

[vimeo http://vimeo.com/39034060]

Uta Hinrichs Entwicklungen wurden bisher nur mit begrenzten Sammlungen von 200 bis 300 Medien getestet. Normalerweise werden Forschungsanwendungen nur für die Präsentation auf wenigen Tagungen entwickelt. Die Arbeit mit großen Datenmengen und im „Echtbetrieb“, wie es im „Quellentaucher“ der Fall ist, stellt eine Ausnahme da. Deshalb ist unser Projekt für Uta Hinrichs interessant.

Bei ihren Studien legt sie den Schwerpunkt auf das Design. Was spricht Nutzer besonders an? Wie gehen Menschen mit diesen neuen Anwendungen ohne Einführung um? Und wie reagiert das System auf diese unbedarfte Herangehensweise? Getestet hat sie bisher Systeme in Museen, Archiven und Bibliotheken. In den kommenden drei Monaten wird sie das Projekt „Quellentaucher“ evaluieren.

Die Ergebnisse der Nutzerstudie sind entscheidend für den weiteren Fortgang des Projektes. Im Rahmen der Evaluation wird auch eine technische Dokumentation erstellt, die Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung sein kann. Klar ist jedoch bereits heute, dass der „Quellentaucher“ auf keinen Fall bereits 2016 auf dem Markt sein wird. Vorausgesetzt, der „Quellentaucher“ wird für den Einsatz in Bibliotheken weiter entwickelt, muss eine Firma gefunden werden, die Interesse an der Entwicklung eines marktreifen Produktes hat. Dies beinhaltet auch eine Neuprogrammierung auf der Grundlage der Forschungsergebnisse. Natürlich hoffen wir, dass die Studie Einfluss auf die Weiterentwicklung von Bibliothekssoftwaresystemen haben wird. Denn hier gibt es gerade im Bereich Katalogrecherche noch viel zu tun. Es bleibt also spannend.

Wer in der nächsten Zeit nach Köln kommt, sollte auf jeden Fall einen Besuch in der Zentralbibliothek Köln am Josef-Haubrich-Hof mit einplanen. Testen Sie den „Quellentaucher“ selbst und geben Sie uns eine Rückmeldung!

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„Quellentaucher“ – die Forschungsreise nähert sich dem Höhepunkt! (Teil 2)

Das Konstanzer Team ist am 26. Januar mit zwei Bildschirmen und 4 „Bauklötzchen“ nach Köln gereist. Am nächsten Tag wurde das 2. Modul des Quellentauchers installiert. Der „Tiefenrausch“ visualisiert die Recherche im Bibliothekskatalog.

Folie15Bei der Katalogrecherche können vier Facetten miteinander kombiniert werden. Jedes „Bauklötzchen“ (auch Token genannt) symbolisiert eine Facette. Legt man das „Bauklötzchen“ auf den Bildschirmtisch, erscheint ein Auswahlfenster. Beim Auflegen des ersten Tokens erscheint die Zahl der Katalogdatensätze, die durchsucht werden. Folgende Facetten stehen zur Verfügung:

  • Autor oder Stichwort: Der Token bietet die Möglichkeit vier Begriffe bzw. Autorennamen einzugeben. Die eingegebenen Begriffe und Namen werden in einer und-Verknüpfung mit einander kombiniert.
  • Erscheinungsjahr: Man kann einen beliebigen Erscheinungszeitraum definieren.
  • Der dritte Token bietet eine Selektionsmöglichkeit nach Sprachen an. Dabei ist es möglich auch mehrere Sprachen gleichzeitig auszuwählen.
  • Mit dem vierten Token kann man die Medienart bestimmen, nach der recherchiert werden soll. Auch hier kann eine Mehrfachauswahl getroffen werden.

Quellentaucher_Tiefenrausch_15_05_28-2.pngDie Auswirkung jeder Facette auf die Suche wird sofort an der angezeigten Ergebnismenge sichtbar. So kann der Nutzer erkennen, ob die veränderten Suchkriterien die Suche einschränken oder erweitern. Er kann beispielsweise feststellen, ob es E-Books zum Thema gibt oder nur Bücher, ob in englischer oder nur in deutscher Sprache Medien verfügbar sind.

Quellentaucher_Tiefenrausch_15_05_28-1.pngAls spielerisches Element zeigt ein Pfad aus Luftblasen an, in welcher Reihenfolge die Suchkriterien bei der Datenbankrecherche abgefragt werden. Mit dem Ende der Suche steigen die Luftblasen zum Wandbildschirm auf, auf dem die Rechercheergebnisse als Liste erscheinen. Wie bei der „Expedition“ kann man Titel, die man sich ansehen möchte, mit Standortangabe ausdrucken. Eine Verknüpfung mit dem Ausleihstatus ist derzeit nicht möglich, da der „Quellentaucher“ keinen Zugriff auf die Daten hat.

Am Tisch können Einzelpersonen, aber auch kleine Gruppen gemeinsam recherchieren. Der „Tiefenrausch“ ermöglicht dem Bibliothekspersonal außerdem die Recherchemöglichkeiten im Katalog auf transparente und spielerische Art zu erläutern.

Quellentaucher_Tiefenrausch_15_05_28-3.pngIn den kommenden Wochen wird es Aufgabe der Stadtbibliothek Köln sein, den „Quellentaucher“ intensiv in den Informationsdienst einzubeziehen und ihn bei Klassenführungen vorzustellen.

In der Arbeitsgruppe wurde der Wunsch geäußert, möglichst alle Informationsquellen der Bibliotheken in den „Tiefenrausch“ einzubeziehen und noch weitereFunktionen zu ergänzen. Selbstverständlich ist alles denkbar (vorausgesetzt die notwendigen technischen Voraussetzungen werden geschaffen). Das Geheimnis des Erfolges liegt jedoch in einfachen, nicht überfrachteten und sich selbst erklärenden Anwendungen. Nur wenn die Bedienungsfreundlichkeit hoch ist, wird eine App, ein Gerät oder auch der Bibliothekskatalog von den Nutzern angenommen. Schon deshalb ist eine Ausweitung im Rahmen dieses Forschungsprojektes nicht vorgesehen.

Und wie geht es jetzt weiter? Lesen Sie nächste Woche Teil 3 unseres Erfahrungsberichtes zum Forschungsprojekt Quellentaucher.

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„Quellentaucher“ – die Forschungsreise nähert sich dem Höhepunkt! (Teil 1)

Seit 2012 arbeiten wir mit Prof. Dr. Reiterer und seinen beiden Doktoranten Jens Müller und Simon Butscher von der Universität Konstanz am Projekt „Quellentaucher“. Die Arbeitsgruppe Mensch-Computer-Interaktion beschäftigt sich mit der Verknüpfung von realer und digitaler Welt. Zu unserem Glück bieten sich Bibliotheken als ideale Forschungspartner an und die Stadtbibliothek Köln hat sich als Pilotbibliothek zur Verfügung gestellt.

Zur Erinnerung: Was verbirgt sich hinter dem Quellentaucher?
Der Quellentaucher umfasst zwei Module, die das freie Stöbern und die zielgerichtete Recherche unterstützen. Zum Stöbern lädt die „Expedition“ ein, welche das aktuelle Weltgeschehen mit dem Bibliotheksbestand verknüpft. Der „Tiefenrausch“ dagegen ermöglicht eine zielgerichtete Recherche im Medienbestand der Bibliothek. Neben der individuellen Recherche durch einzelne Bibliotheksbesucher wird hier das gemeinsame Lernen sowie die Beratung von Kunden durch BibliotheksmitarbeiterInnen gleichermaßen unterstützt.

Am vergangenen Mittwoch hat sich die Arbeitsgruppe „Quellentaucher“, bestehend aus Lernort-Bibliotheken der 1. Generation, dem Team aus Konstanz und der Bezirksregierung Düsseldorf, in Köln getroffen. Nachdem das Modul „Expedition“ bereits 2014 installiert wurde, kann man seit letzter Woche auch den „Tiefenrausch“ erleben.

Natürlich war die Arbeitsgruppe sehr gespannt auf das zweite Modul und hat viel Spaß bei der Recherche mit „Bauklötzchen“ gehabt. Aber dazu später…

Es war an der Zeit, ein erstes Resümee zum Modul „Expedition“ zu ziehen. In den vergangenen Wochen hatten die Kölner Kolleginnen und Kollegen so manches Mal Fragezeichen in den Augen. Auch wenn es bei der „Expedition“ ums Stöbern geht, gab es keine Erklärung warum z.B. zu einer Nachricht über Heinz Erhardt keines seiner Bücher angeboten wurde. Deshalb hat das Konstanzer Team noch einmal erläutert, welche Prozesse im Hintergrund ablaufen. Übrigens waren wir erneut begeistert, dass man den Informatikern mühelos bei ihren Ausführungen folgen konnte. Nicht nur technisch verstehen sie komplexe Systeme in eine einfache Anwendung zu verwandeln. Auch die Erläuterungen sind verständlich!

Folie9Die Tagesnachrichten auf dem großen Bildschirm erhält die „Expedition“ vom Kölner Stadtanzeiger. Alle Nachrichten erscheinen als Kacheln auf dem großen Bildschirm. Wählt der Benutzer eine Nachricht aus, werden ihm Zusatzinformationen angeboten. Diese erscheinen ebenfalls in Form von Kacheln um den Artikel gruppiert. Angereichert wird mit Hintergrundinformationen aus den Munzinger Archiven, Wikipedia, dem WDR-Projekt „Digit“, Twitter und mit Kartenmaterial von Bing. Doch wie werden diese Zusatzinformationen eigentlich ausgewählt? Anders ausgedrückt: Welche Begriffe im Zeitungsartikel werden als Schlüsselwort festgelegt?

Zunächst analysiert das System, welche Wörter in der Nachricht groß geschrieben sind und identifiziert sogenannte N.Grams. Danach werden diese Wörter mit den Datenbanken von Alchemy API und Stanford Named Entity Recognition abgeglichen. Herauskommt eine Liste von Schlüsselwörtern. Diese wird mit der Stop-Wort-Liste abgeglichen. Und schließlich überprüft man bei Wikipedia, ob es diese Begriffe dort gibt.

Folie7Die „Expedition“ bietet nicht nur Zusatzinformationen aus Online-Quellen. Dem Benutzer soll auch eine Auswahl an Medien aus der Stadtbibliothek Köln angeboten werden, die im weiteren Sinne zum Nachrichtenthema passen. Es findet deshalb mit den Schlüsselwörtern eine Recherche im Bibliothekskatalog der Stadtbibliothek Köln statt. Dazu werden die Schlüsselwörter zunächst gewichtet (Position des Wortes im Artikel, Häufigkeit in der Katalogaufnahme, welches Wort hat der Benutzer im Artikel ausgewählt). Das Ergebnis ist eine Wortliste, die nun mit den Katalogdaten verglichen wird. Die gefundenen Ergebnisse werden erneut gerankt. Schließlich erscheinen die ausgewählten Medien auf dem kleinen Bildschirm neben der Nachrichten-Wall als virtuelles Bücherregal.

Folie13Die Bibliothek hat die Wahl: Möchte man möglichst viele Schlüsselwörter in einem Artikel identifizieren, damit dem Kunden ein breites Spektrum an Zusatzinformationen angeboten wird? Schließlich geht es bei der „Expedition“ um das Stöbern? Oder sollen die ausgewählten Medien besonders präzise zum Thema passen? Entscheidet man sich für letzteres, kann es sein, dass im Extremfall überhaupt kein Medium mehr angeboten werden kann, da das Schlüsselwort zu eng gewählt wurde.

Aber nicht nur diese Entscheidung spielt eine Rolle für das Rechercheergebnis. Natürlich hängen die Rechercheergebnisse von der Qualität der Katalogdaten ab. Wie gut wurde verschlagwortet? Gibt es Eingabefehler bei der Katalogaufnahme? Stimmt die Zuordnung zur Belletristik oder zur Sachliteratur? Wie bekommt die „Expedition“ Zugriff auf die Katalogdatensätze? Kann man auf die MAB- bzw. MARC-Felder zielgenau zugreifen? Zur Zeit erfolgt der Zugriff über eine SOLR-Schnittstelle. Deshalb können die Metadaten nicht durchsucht werden.

https://www.youtube.com/watch?v=H9adDld22HE&feature=youtu.be

Interessanterweise werden die Rechercheergebnisse bei der „Expedition“ viel kritischer betrachtet als bei der üblichen Listenanzeige im Katalog. Die optische Aufbereitung scheint hier eine Rolle zu spielen. Übrigens generiert das System ein eigenes Titelbild, wenn kein externes Cover greifbar ist.

Im Laufe des vergangenen Jahres haben Jens Müller und Simon Butscher noch weitere Veränderungen vorgenommen. Im ersten Versuch wollte man die Besucher durch ihre Silhouette auf die „Expedition“ aufmerksam machen. Wenn man sich dem Bildschirm näherte, erschienen die Personenumrisse auf dem Screen. Dies war wohl zu viel Science-Fiction. Deshalb setzt man jetzt einen Avatar auf dem Bildschirm ein, der demonstriert, was einen erwartet und wie die „Expedition“ zu bedienen ist.

Folie10Welche Erfahrungen konnte die Stadtbibliothek Köln bisher sammeln? Fachbesucher und Mitarbeiterteam sind von dem Angebot begeistert. Die Bibliotheksbesucher wissen wohl noch nicht so genau, was sie mit der „Expedition“ anfangen sollen. Wurde die richtige Standort im Haus gewählt? Ist die Atmosphäre vor dem großen Bildschirm zu unpersönlich? Erfüllt das System eigentlich ein Informationsbedürfnis der Besucher? Oder erwartet man schlicht weg diese Möglichkeiten in einer Stadtbibliothek nicht und kommt deshalb nicht auf die Idee, die „Expediton“ auszuprobieren? In jedem Fall ist es jetzt an der Zeit, aktiv Werbung für die „Expedition“ in der Bibliothek zu machen!

Was der „Tiefenrausch“ zu bieten hat, erläutern wir im Teil 2 der Quellentaucher-Serie.