Alle Artikel mit dem Schlagwort “Lernort Bibliothek

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Der Kampf mit den Windmühlen….

„Kreative Content-Strategien“ – als wir den Titel dieser Fortbildungsreihe der Bezirksregierung zum ersten Mal gelesen haben, waren wir sofort Feuer und Flamme, denn genau das ist unser Thema im Bereich Web 2.0!

KCS_Dormagen_Stadtbibliothek Dormagen_Aussenansicht 2010Dazu müssen wir etwas weiter ausholen: In den vergangenen Jahren gehörte die Stadtbibliothek Dormagen zur ersten „Generation“ der Lernortbibliotheken, die sich ab 2009 damit befassten, ihre Online-Angebote auszubauen, verstärkt im Web 2.0 aufzutreten sowie die Bibliotheksmitarbeiterinnen und –mitarbeiter um¬fangreich in Puncto Web 2.0 zu schulen. Mit viel Begeisterung und Elan begaben wir uns auf diesen oftmals steinigen Weg; es galt technische und rechtliche Hürden sowie Bedenken seitens der Stadtverwaltung zu überwinden, aber seit 2011 arbeiten wir kontinuierlich mit mehr oder weniger Erfolg nach klaren Regeln mit drei Web-2.0-Plattformen (s. u.).

Im Lauf der Jahre waren wir überdies auf Anraten unseres Web-2.0-Coaches dazu übergegangen, die Verantwortlichkeiten für die Umsetzung unserer Web-2.0-Aufgaben auf drei Gruppen zu verteilen, damit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit diesem Thema auseinander setzen konnten:

1. Supporter: Bibliotheksleitung
Aufgaben: Ressourcen zur Umsetzung bereitstellen, Arbeitsabläufe/Dienstpläne, Personalauswahl, EDV-Ausstattung etc.)
2. Content Manager
Aufgaben: Inhalte erstellen, Ideen sammeln, Texte schreiben, Fotos machen, die Aktivitäten der Bibliothek und der „digitalen Nachbarschaft“ beobachten
3. Community/Monitoring Manager:
Aufgaben: die fertigen Texte auf den verschiedenen Plattformen veröffentlichen, Kommunikation mit den Kunden (Kommentare beantworten), Statistik führen über die Nutzung der Plattformen, neue Tools ausprobieren

KCS_Dormagen_I-Kuh, 01.2009 small, Foto Robert KueppersSoweit, so gut. Aber nach einiger Zeit wurde uns immer mehr deutlich, dass diese strikte Trennung der Aufgabenbereiche problematisch ist: Einige Arbeitsabläufe verursachen aufgrund der strikten Aufgabentrennung zwischen Content- und Community-Managern einen höheren Arbeitsaufwand. Es wurde zusehends schwieriger, Beiträge für das Blog zu erstellen, so dass wir bereits über die Einstellung des Blogs nachgedacht haben. Darüber hinaus gibt es immer wieder die Klage, dass keine zündenden Ideen (mehr) vorhanden sind; außerdem fehlte es oftmals an einem übergeordneten Konzept, einem „Rahmen“, einer „Strategie“.

Erster Workshop-Tag

Daher kam die Workshop-Reihe „kreative Content-Strategien“ mit Frau Ladwig als Referentin gerade zum richtigen Zeitpunkt! Am ersten Workshop-Tag, den wir drei Dormagenerinnen gemeinsam mit Elsdorfer und Kölner Kolleginnen und Kollegen in der gastfreundlichen Stadtbibliothek Köln verbrachten, ging es zunächst um eine Bestandsaufnahme: Wie ist bei uns bislang die Arbeit mit Web-2.0-Angeboten gelaufen? Was war dabei positiv, was war negativ? Was sind die Besonderheiten, die Alleinstellungsmerkmale unserer Bibliothek? Welche Themen und Inhalte stellen wir derzeit hauptsächlich auf unsere Web 2.0 -Plattformen? Wen sprechen wir an?

Aufgrund der sehr unterschiedlichen Größen der drei teilnehmenden Bibliotheken waren die Ergebnisse naturgemäß sehr unterschiedlich, einiges aber auch sehr ähnlich. Wir alle kämpfen von Zeit zu Zeit mit mehr oder weniger großen Windmühlen… 😉
Für Dormagen konnten wir dabei feststellen, dass die Anfangsschwierigkeiten bei uns noch relativ überschaubar gewesen sind; dafür befinden wir uns aber, wie gesagt, zur Zeit in einem Neustrukturierungsprozess. Auch haben wir in der Diskussion mit den anderen Teilnehmenden wiederholt die Aufgabenverteilung innerhalb unserer Bibliothek infrage gestellt, da zum einen der strategische Überbau fehlt, zum anderen auch die Bereitschaft und Begeisterungsfähigkeit für das Web 2.0, vorsichtig ausgedrückt, nicht bei allen gleichermaßen ausgeprägt ist…

Am Ende des ersten Tages stellte Frau Ladwig uns als Methode zur Erstellung von Web-2.0-Beiträgen das sog. „Digital Storytelling“ sowie sehr gelungene Beispiele verschiedenster kommerzieller wie nicht-kommerzieller Anbieter vor, die uns z. T. vor Augen hielten, dass unser Weg durch das Web 2.0 erst angefangen hat und wir uns in einem fortwährenden Entwicklungsprozess befinden.

Für die Zwischenzeit erhielten wir die Aufgabe, in unserem Team eine Wörterliste zu unserer Bibliothek anzulegen sowie einige charakteristische Fotos herauszusuchen und diese beim nächsten Termin vorzustellen.

Die Kommunikation während der Zwischenphasen läuft überwiegend über das KCS_Dormagen_MobiDigLernort-Wiki, auf das alle Beteiligten Zugriff haben. Hier werden die Workshop-Ergebnisse aller Bibliotheken eingestellt, so dass eine umfassende Information auch über die anderen Gruppen möglich ist.

Zweiter Workshop-Tag

Nach dem sehr inspirierenden und häufig sehr fröhlichen ersten Workshop-Tag ging es nun ans „Eingemachte“: Alle Bibliotheken schauten sich gegenseitig auf die Finger, d.h. auf die positiven und negativen Aspekte der jeweiligen Web 2.0-Auftritte (Facebook und Blog, soweit vorhanden) und stellten ihre Ergebnisse im Anschluss vor. In unserem Fall deckte sich unsere eigene Einschätzung sehr deutlich mit der Fremdsicht: „Facebook hui, Blog pfui“! Genauer gesagt, man merkt dem Blog an, dass es erstens schon einige Jahre alt ist und außerdem immer eher stiefmütterlich behandelt wurde. Da gibt es für uns noch viel zu tun: eine neues Design inkl. neuer Farbgebung und Seitengestaltung („Theme“) finden, die Artikel mit mehr „Herzblut“ schreiben, verschiedene Kommunikationsformen ausprobieren (z.B. neben schriftlichen Berichten und Fotos auch Videos, Audio-Dateien etc.). Im Gegensatz dazu wirkt unsere Facebook-Seite sehr warm, locker und abwechslungsreich; man merkt bei der Gegenüberstellung sehr deutlich, dass hier der Spaß im Vordergrund gestanden hat und nicht die lästige Pflicht, wieder einen Artikel produzieren zu müssen…

Im Anschluss ging es dann darum, selber in das Geschichtenerzählen einzusteigen. Alle Teilnehmenden hatten etwa fünf Minuten Zeit, um anhand von zuvor mit „Story-Würfeln“ erwürfelten Stichpunkten eine Geschichte zu erstellen, die folgenden äußeren Rahmen haben sollte:

„Es war einmal…“

Es war einmal…
Jeden Tag…
Bis eines Tages…
Und weil… Deshalb…
Bis am Ende…
Und seither…

Gar nicht so einfach, in so kurzer Zeit etwas zu schreiben, das ansprechend und witzig ist und außerdem noch Hand und Fuß hat! Trotzdem kamen hierbei z. T. sehr ansprechende wie komische Ergebnisse heraus und es wurde viel gelacht!

Nachdem wir überlegt hatten, was für uns eine gute Geschichte ausmacht (Phantasie, Emotion, überraschende Wendungen, Identifikationsmöglichkeiten…) bzw. was man beim Erzählen tunlichst vermeiden sollte (langweiliges Thema, vorhersehbares Ende, Detailverliebtheit, übertriebenes Sendungsbewusstsein…), beschäftigten wir uns mit unserer bibliothekseigenen „Storyworld“, d. h. der von uns gewählten Umgebung, in der unsere Bibliotheksgeschichten sich abspielen sollen. Dabei einigten wir uns für Dormagen auf die Begriffe „Wohlfühlbibliothek“, „Lernoasenkarawane“ und „Lach- und Sachgeschichten“. In diesem Kontext sollen unsere künftigen „Storys“ nach Möglichkeit angesiedelt sein. Außerdem kamen nun die gesammelten Wörterlisten zum Einsatz, die die Bibliothek, ihre Aufgaben und Atmosphäre näher charakterisieren sollen. Diese Ergebnisse hat jede Bibliothek im Anschluss in das Lernort-Wiki eingestellt; die Listen sollen dabei nicht statisch sein, sondern weiter fortgeführt und angepasst werden.

KCS_Dormagen_Team der Stadtbibliothek Dormagen im Wandel der Zeiten...Am Ende dieses zweiten Workshop-Tages waren alle einigermaßen erschlagen… Andererseits haben wir nun konkrete Aufgaben mit „nach Hause“ genommen (wie beispielsweise die Neugestaltung unseres Blogs und die Veröffentlichung mehrerer Blogbeiträge), bei denen wir die bisher erarbeiteten Inhalte einsetzen können. Vor dem nächsten Workshop wird Frau Ladwig uns darüber hinaus auch noch in unseren jeweiligen Bibliotheken besuchen, um sich ein eigenes Bild von der Atmosphäre, dem Gebäude etc. zu machen. Wir freuen uns schon sehr auf diesen Besuch!

Silke Dries, Melanie Szczepanski-Stöcken & Claudia Schmidt, Stadtbibliothek Dormagen

Links zu den Dormagener Web-2.0-Auftritten:
Facebook: http://www.facebook.com/stadtbibliothek.dormagen
Blog: http://stadtbibliothekdormagen.wordpress.com/
Twitter: https://twitter.com/stabidormagen

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Es war einmal… und weil…. bis am Ende….

Geschichtenerzählen lernen, geht das? Den Anlass, eine Geschichte entstehen zu lassen, bietet das Detail. Es gibt vielleicht etwas, an dem das schweifende Auge hängenbleibt, bei dem der getriebene Gedanke stockt…. Mit Blick auf das Besondere entsteht eine Idee, eine Phantasie, möglicherweise eine ganze Gedankenwelt und wir lieben diese Entfaltungsmöglichkeiten unseres Geistes.
Als Kind war es uns möglich, sich einer Geschichte ganz hinzugeben, sich in der Phantasie treiben zu lassen, eine Rolle in einer Geschichte einzunehmen und den Held zu leben. Diese Fähigkeit kommt uns im Erwachsenenalter abhanden. Möglicherweise ist dies auch bedingt dadurch, dass nur noch Weniges uns zu überraschen vermag.
Wenn man sich einlässt auf das Besondere im gewohnten Alltag, so entsteht aus dem Überraschungsmoment wie von selbst die Story darum herum.

jkbgangLassen wir uns ein auf das Abenteuer namens Storytelling!

Dieser Herausforderung stellt sich auch das Web 2.0-Team der Stadtbücherei Bochum und übt sich im Abbilden und Erfassen des Ideenreichtums der aus dem Büchereialltag entsteht. Spurensucher und –deuter sind wir schon lange nicht mehr, sondern Entdecker und Regisseure; Profis beim In-Szene-Setzen von Details und Trendthemen.

War uns anfangs nicht klar, was wir uns unter Storytelling vorstellen sollen und an welchen Stellen wir es nutzen können, so ist nach dem 2. Coaching-Tag der Weg doch zu erkennen. Die Qualifizierungsmaßnahme „Kreative Content Strategien“ im Rahmen von „Lernort Bibliothek“ zeigt uns neue, andere Wege, die von uns erdachten Inhalte ansprechend aufzubereiten, so dass die Leser und Leserinnen sich emotionaler angesprochen fühlen.

tresen

Damit dies geschehen kann, war ein wesentlicher Teil der ersten beiden Coaching-Tage die Beschäftigung mit den besonderen Eigenschaften unserer Bibliothek. Das Bibliotheksprofil und die Bestimmung der Zielgruppe führen dazu, Beiträge für unseren Facebook-Auftritt oder unseren Blog gezielter zu planen und damit erfolgreicher zu machen.katalog

Durch die ersten beiden Coaching-Tage fühlen wir uns auf dem richtigen Weg, begrüßen die neuen Impulse und sind nun sehr gespannt, was die zwei weiteren Tage an neuen Erkenntnisse mit sich bringen.

Stadtbücherei Bochum

 

 

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5 Jahre Lernort Bibliothek – immer noch up to date (Teil 2)

Nordrhein-Westfälische Bibliotheken erzählen ihre Geschichten

In den vergangenen fünf Jahren hat sich schon viel in den Öffentlichen Bibliotheken
Nordrhein-Westfalens verändert. Acht Bibliotheken haben eine Q-thek eingerichtet. In Köln ist ein Makerspace entstanden, Paderborn bereitet gerade die Einführung vor. Die Stadtteilbibliothek Köln-Kalk und die Stadtbibliotheken Wuppertal, Münster sowie Neukirchen-Vluyn – um nur einige zu nennen – haben Gaming-Angebote entwickelt. Ca. 80 Bibliotheken aus NRW findet man auf Facebook, ca. 25 Bibliotheken betreiben einen Blog. Nordrhein-westfälische Bibliotheken sind in Bewegung.

Doch erzählen sie ihren Lesern auch von ihrer eigenen Abenteuerreise? Bei den ersten Coachingprogrammen im Rahmen der Initiative „Lernort Bibliothek“ 2011 bis 2013 ging es vor allem darum, das Web 2.0 kennenzulernen und den Umgang mit verschiedenen Plattformen und Werkzeug einzuüben. Viele Bibliotheksteams haben in der Zwischenzeit Erfahrungen gesammelt und meistern die technischen Herausforderungen. Deshalb rückt jetzt die Frage nach den Inhalten für Blog und Facebook verstärkt in den Vordergrund. Worüber sollen wir berichten? Wie gewinnt man Leser in der digitalen Welt? Wie erreicht man die Onliner in seiner Stadt? Was macht einen guten Web 2.0-Auftritt aus?

Die Antwort scheint auf der Hand zu liegen: indem man eine gute Geschichte erzählt! Schon immer haben gute Geschichten Menschen fasziniert. Deshalb dreht sich im diesjährigen Coachingprogramm alles ums Geschichtenerzählen. Oder anders ausgedrückt, um die „Kreative Content-Strategie für Öffentliche Bibliotheken“. Als Trainerin haben wir Wibke Ladwig gewonnen. Den Monitoring-Teil – denn auch gute Geschichten müssen evaluiert werden – ergänzt Christoph Deeg.

Öffentliche Bibliotheken haben bisher Geschichten anderer gesammelt, vermittelt und ausgeliehen. Jetzt beginnen sie, ihre eigenen Geschichten zu erzählen. Eine Geschichte, die sie zu einem einzigartigen Ort in ihrer Kommune macht. Und die sie von anderen Institutionen abhebt.

Frei nach dem Motto „Von einem, der auszog, das Geschichtenerzählen zu lernen“ haben die teilnehmenden Bibliotheken zur Halbzeit des diesjährigen Coachingprogramms ihre Erfahrungen für unseren Blog zusammengefasst. Zum Auftakt werden Sie am Freitag, 19.9.,  in die grünlich schimmernde Welt der Bochumer Bibliothek entführt:

gruenerohre

Es war einmal…… (Fortsetzung folgt)

Petra Büning

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5 Jahre Lernort Bibliothek – immer noch up to date (Teil 1)

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Vor 5 Jahren hat das Land NRW die Initiative “Lernort Bibliothek” ins Leben gerufen. Damals haben wir alle geahnt, dass die Entwicklungen, die sich abzeichneten, auch Bibliotheken verändern würden. Selbstverständlich haben wir – die 7 Pilotbibliotheken und die Bezirksregierungen – 2009 nicht vorhergesehen, wohin uns die Reise führen wird. Aber schon damals war die Frage nach der Zukunft des Medienbestandes von zentraler Bedeutung. Ich vermute, die eine oder der andere der Beteiligten kann sich bei der Erinnerung an unsere lebhaften Diskussionen ein Lächeln nicht verkneifen. Am Ende eines einjährigen Diskussionsprozesses stand ein Konzept, dass zu meiner großen Freude bis heute an Aktualität nichts verloren hat. Wie vorausschauend die Pilotgruppe gedacht hat, erkenne ich immer wieder an den Entwicklungen, Konzepten und Vorträgen, die weltweit publiziert werden.

Die Konkurrenz schläft nicht
Vor einiger Zeit wurden wir auf den Vortrag von Andrew Roskill aufmerksam. Und siehe da, hier sind sie wieder, die Szenarien von damals – nur viel realer als vor fünf Jahren. Andrew Roskill verweist auf die drei großen Mitbewerber von Bibliotheken: Apple, Amazon und Google. Sie setzten die Standards, an denen sich Bibliotheken messen müssen. Ob wir dies nun möchten oder nicht. Wie kann eine Bibliothek darauf reagieren, zumal sie unter völlig anderen Rahmenbedingungen arbeiten muss?

Fünf Dinge, die Bibliotheken tun müssen – nach Andrew Roskill

1. Reagiert auf die „Mobile Revolution“
– so die Aufforderung von Andrew Roskill. „Das Internet eröffnet Kommunikation über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg. Neue Formen der Kultur- und Wissensvermittlung entstehen. Der Lernort Bibliothek ist Teil virtueller Netzwerke und gestaltet diese aktiv mit.“ heißt es im Lernort-Konzept. Das bedeutet zunächst einmal, dass Bibliotheken diese Kommunikationsformen aus dem Effeff beherrschen müssen. Diesen Lernprozess unterstützten die Bezirksregierungen seit vier Jahren. Coachingprogramme wurden auf den Weg gebracht. W-LAN zieht in die Bibliotheken ein. Die Einführung von eLending wurde und wird gefördert. Dies alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch viel zu tun gibt.

2. Einfach – Elegant – Bezaubernd
Usability muss der Maßstab für alle technik-orientierten Angebote Öffentlicher Bibliotheken sein. Die Analyse, die wir 2011 veröffentlicht haben, ist bis heute ernüchternd: „Gestaltung und Handhabung bereits vorhandener Services erreichen bei weitem nicht den Standard, den kommerzielle Unternehmen bieten. Die Umsetzung vorhandener und die Entwicklung neuer Online-Services und -Angebote für mobile Endgeräte gibt es derzeit nur in Ausnahmefällen.“
Bibliotheken fehlt es an Geld, die Weiterentwicklung der Bibliothekssoftware geht zu langsam voran, es gibt kaum Personal mit fundierten IT-Kenntnissen in Bibliotheken. Dies sind alles andere als ideale Voraussetzungen, um die Anforderungen der Kunden an Online-Services in Zukunft erfüllen zu können. Bibliotheksservices sollten so gestaltet sein, dass jeder „unbedarfte“ Nutzer sie intuitiv bedienen kann. Im Idealfall können Kenntnisse aus der realen Welt in die digitale Welt übertragen werden. Beide Welten verschmelzen.
Einen Impuls setzt das Land NRW durch die Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz: „Der Quellentaucher“ erforscht die Verbindung von realer und digitaler Bibliothekswelt. Ende des Jahres ist die Forschungsphase abgeschlossen. Dann steht die Auswertung der Ergebnisse an.

3. Inhalte – Medien – Informationen
Andrew Roskill bringt es auf den Punkt: Bibliotheken besitzen kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Sie können sich auch nicht alleine auf die Bestseller-Ausleihe stützen.
„Das Medienangebot bezieht alle Medienformen mit ein. Der gut erschlossene Medienbestand der Bibliothek wird ergänzt durch externe Informationsquellen.“
– so die Aussage im Lernort-Konzept. Dies beinhaltet mehr als eLending. Der Einbezug externer Informationsquellen – sei es in Form von Linklisten, als Nachweis im Bibliothekskatalog (z.B. Munzinger Archive) oder im Auskunftsdienst, erfordert umfassende Recherchekenntnisse. Deshalb hat das Land NRW in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt auf die Durchführung von Recherchetrainings gelegt. Das Thema externe Informationsquellen muss auch künftig ein Arbeitsschwerpunkt bleiben.

4. Neues schaffen
Roskill plädiert dafür, Inhalte zu erschließen, Sammlungen zu erstellen und so Inhalte in „neue“ Zusammenhänge zu stellen. Das Lernort-Konzept hat diesen Gedanken ebenfalls aufgegriffen: „So ermöglicht und unterstützt der Lernort Bibliothek die Organisation von individuellen Informationssammlungen seiner Kunden“ und „Der Lernort Bibliothek entwickelt eigene Aktivitäten, um insbesondere die Literatur in den Blickpunkt der Bürgerinnen und Bürger zu rücken.“
Wie diese Aufgaben umgesetzt werden sollen, ist bisher noch nicht geklärt. Wie könnte ein konkreter Bedarf aussehen? Welche Themen eignen sich für welche Zielgruppe? Was spricht wen an – in der realen und in der digitalen Welt? In welcher Form könnte man diese Angebote präsentieren? Zurzeit gibt es mehr Fragen als Antworten.

  1. Der Ort Bibliothek
    Andrew Roskill weist auf das Alleinstellungsmerkmal einer Bibliothek hin. Bibliotheken sind reale Orte, über die Google und Amazon nicht verfügen. Apple-Stores sind kommerzielle Verkaufsräume.
    „Der „Lernort Bibliothek“ ist nicht-kommerziell ausgerichtet. Er eröffnet allen Bürgerin-
    nen und Bürgern den wohnortnahen Zugang zu Informationen und zu einer anregen-
    den Lernumgebung.“
    „Der „Lernort Bibliothek“ lädt ein, Neues zu entdecken und mit anderen ins Gespräch
    zu kommen. Neben ruhigen Arbeitszonen bietet er Räume, die zur Kommunikation
    einladen. Er ist hell und freundlich gestaltet und bietet Einzel- und Gruppenarbeitsplätze, die über eine moderne IT- und Technikausstattung verfügen. Er bietet die Möglichkeit, seine individuelle Lernumgebung für einen begrenzten Zeitraum zu buchen.“
    Mit der Entwicklung der „Q-thek“ haben einige Bibliotheken auf diese Anforderungen in einem ersten Schritt reagiert. Doch auch hier heißt es, das Konzept weiterzudenken.

[youtube=http://youtu.be/J198u5HK0pY]

Weltweit werden Konzepte entwickelt, die in die gleiche Richtung wie das Lernort-Konzept gehen. Es ist eine Bestätigung, wenn man in den Niederlanden, in Dänemark, den USA, Kanada, Singapur oder Australien zu ähnlichen Ergebnissen kommt. „Super-Bibliotheken“ werden gebaut, die diese Konzepte aufgreifen: Almere, Seattle, Birmingham, Halifax, Århus, Stuttgart sind nur einige Beispiele. Es sieht also ganz danach aus, als seien wir in NRW auf dem richtigen Weg der Bibliotheksentwicklung.

In den nächsten Wochen veröffentlichen wir erste Erfahrungsberichte der Lernort-Bibliotheken vom diesjährigen Qualifizierungsprogramm zum Thema „Content-Strategie im Web 2.0“. Es folgen weitere Berichte unserer „Verbund-Bibliotheken“, die seit eineinhalb Jahren gemeinsam ein Web 2.0-Angebot aufbauen. (Fortsetzung folgt).

Petra Büning

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Lernort Bibliothek auf dem Bibliothekartag

Wer im Juni den Bibliothekartag in Bremen nicht besuchen konnte, findet jetzt auf unserer Homepage die vier Präsentationen zum „Lernort Bibliothek NRW“. In einem voll besetzten Vortragssaal hat Herr Horn (Bezirksregierung Detmold) über die MobiDig-Erfahrungen berichtet. Frau Hachmann (StB Brilon) schilderte das Leben im Web 2.0-Verbund. Wer gerne wissen möchte, wie man Print- und Web 2.0-Angebote mit einem guten Veranstaltungsprogramm kombinieren kann, sollte einen Blick in den Vortrag von Frau Büchel (StB Hilden) werfen. Und falls Sie vergessen haben sollten, was die letzten fünf Jahre in NRW alles umgesetzt wurde, kann dies in der Präsentation von Frau Büning (Bezirksregierung Düsseldorf) nachlesen.
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Lernort Bibliothek “Kataloganreicherung” – Projektbericht online verfügbar

Auf Initiative des Dezernates 48 Öffentliche Bibliotheken bei der Bezirksregierung Düsseldorf haben sich im Anfang 2012 24 Bibliotheken in NRW, davon 18 aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf, zusammengeschlossen, um ihren Kundinnen und Kunden einen neuen Katalogservice zu bieten. Das bundesweit einmalige Projekt ist Teil des 2009 begonnen Projektes „Lernort Bibliothek“.

Die Bibliotheken setzen erstmals das amerikanische Produkt “LibraryThing for Libraries” in deutschen öffentlichen Bibliotheken ein. Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde die Oberfläche ins Deutsche übersetzt. Die erste Projektlaufzeit betrug zwei Jahre.

Das Projekt wurde vom Institut für Informationswissenschaft an der Fachhochschule Köln begleitet und durch Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach, Simon Brenner und Miriam Lorenz durchgeführt.

Die Evaluation wurde in einem dreistufigen Konzept als 360°- Feedback zum Gesamtprojekt durchgeführt. Folgende Einzelaspekte wurden untersucht:

  • Messung der Nutzung der neu im Katalog vorhandenen Funktionen nach Häufigkeit, Funktionsart, Nutzer-Engagement (objektiv, da passive Nutzungsmessung durch das System)
  • Mitarbeiterbefragung in den Bibliotheken zur subjektiven Einschätzung von Technik, Handhabung und Marketing
  • Kundenbefragung in den Bibliotheken zur Feststellung der Wahrnehmung und Evaluation
  • durch die Kunden.

Auf diese Weise entsteht ein umfassender Blick auf das Projekt bestehend aus der quantitativen Nutzung der Funktionen, parallel zur Einschätzung von Aufwand und Ertrag durch die teilnehmenden Bibliotheken und abgerundet durch das qualitative Urteil der Kunden zu den neu angebotenen Dienstleistungen.

Den gesamten Bericht finden Sie hier: LibraryThing For Libraries in NRW – Projektbericht 2012/2013

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250 Fans – die Bücherbande setzt sich Ziele

Seit ihrem letzten Bericht vor ungefähr einem halben Jahr ist bei der Bücherbande viel passiert. Die drei Ost-Westfälischen Bibliotheken haben hart gearbeitet. Drücken wir Ihnen die Daumen, dass sie ihre Ziele bis Ende des Jahres erreichen!
Unbenannt„Seit etwas über einem Jahr gibt es auf Facebook inzwischen die „Bücherbande“. Unser Verbund besteht aus den Bibliotheken Bad Oeynhausen (3,5 Stellen), Kirchlengern und Porta Westfalica (jeweils 1,5 Stellen). Außerdem gibt es da noch Digicat – sozusagen als außerbibliothekarischen Mitarbeiter …

Am 19. Februar hatten wir „Einjähriges“ und haben in dem Jahr bei den Workshops mit Herrn Deeg sehr viel neues gelernt und einiges davon auch schon erfolgreich umgesetzt. So fällt uns der Umgang mit der Plattform „Facebook“ inzwischen wesentlich leichter als zu Beginn, wo wir häufig dachten „Wie schreib‘ ich das jetzt?“ etc.

Die Vernetzung mit anderen Gruppen und Bibliotheken auf Facebook ist klasse – man kann voneinander lernen und profitieren. Ebenso die „Kleingruppen“, wie „Bücherbande intern“ und vor allem „Kleiner Lernort“, wo man Fragen stellen kann, Antworten und Tipps erhält und tröstlicherweise auch manchmal feststellen kann, dass alle anderen ähnliche Probleme haben.

Insgesamt ist es ein tolles Projekt, und wir sind froh, daran teilnehmen zu können. Aber – wir sehen auch die Dinge, die wir eben (noch) nicht erreichen. Zum Beispiel haben wir im Vergleich zu den anderen Gruppen mit Abstand die wenigsten „Fans“, obwohl wir schon sehr viel mehr mit anderen kommunizieren als zu Beginn und unsere Posts oft als Frage formulieren, um auch Antworten zu bekommen.
Da stellt sich mir immer wieder die wichtige Frage: Wie können wir die Menschen „da draußen“ besser erreichen? Es gibt so unendlich viele Gruppen und Seiten auf Facebook – wie also können wir es schaffen, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen, um mehr Fans zu gewinnen?

Außerdem gibt es immer mal wieder technische Schwierigkeiten oder Fragen zur Handhabung, daher sind wir froh, das Angebot von Herrn Horn zu haben und auch zu nutzen, um uns vor den eigentlichen Workshops mit Herrn Deeg schon einmal mit diesen Fragen zu beschäftigen.

Bei unserem letzten Coaching haben wir uns neue Gruppen- und Einzelziele gesetzt, an denen wir kräftig arbeiten. So wollen wir mindestens 1x täglich etwas posten, was sehr gut gelingt. Meistens schaffen wir mehr, außerdem kommentieren wir jetzt auch häufiger andere Posts und versuchen so, ins Gespräch zu kommen.

Seit Projektbeginn gehen wir oft mit anderen Augen durch den Alltag, manches Mal mit der Fragestellung „Wäre das nicht ein schönes Foto oder ein guter Post für unsere Facebook-Seite?“ Auch werden wir inzwischen neugierig auf andere Tools und Plattformen, und fangen an, uns mit der einen oder anderen zu beschäftigen. Vor kurzem haben wir unser erstes Video gedreht und bei YouTube eingestellt.
Wenn auch bei allen Bandenmitgliedern die Begeisterung nicht gleichermaßen groß ist – es geht voran – wenn auch nur in kleinen Schritten.

Ob wir allerdings das Ziel erreichen werden, bis zum Ende diesen Jahres 250 Fans zu haben?
Aber trotz immer mal wieder auftretender Zeit-, Technik- und sonstiger Probleme – das Projekt macht Sinn und Spaß, und wir sind schon neugierig auf die Dinge, die uns in Zukunft noch erwarten.

Gabi Seidensticker
Bücherbande“

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Jetzt schubsen Sie nur noch zu dritt!

Der Verbund der Lernort-Bibliotheken Enger, Harsewinkel, Hiddenhausen und Werther startete mit viel Schwung die Web 2.0-Aktivitäten Ende 2012. Die Bücherschubsen schieben ihren Facebook-Auftritt mit viel Enthusiasmus voran. Mit über 400 Fans sind sie zur Zeit der „Star“ unter den Verbünden. Dass Enthusiasmus nicht immer ausreicht um eine neue Aufgabe auf Dauer zu erledigen, musste die Bücherei Harsewinkel erleben. Sie verabschiedete sich Anfang 2014 aus dem Verbund. Dass die einjährige Erfahrung im Web 2.0 alles andere als verschwendete Zeit war, können Sie dem Bericht entnehmen:
Unbenannt

„Facebook: Weitermachen oder nicht? Diese Frage mussten sich die Bücherschubsen aus Harsewinkel nach einem Jahr stellen. Wir haben lange darüber nachgedacht und waren uns dann einig: für uns ist an dieser Stelle Schluss mit dem Online-schubsen. Erstmal.

Das vergangene Jahr war eine interessante und lehrreiche Erfahrung. Wir können nun einigermaßen (soweit Facebook uns lässt  ) nachvollziehen, wie Facebook arbeitet, wir konnten ausprobieren welche Beiträge funktionieren und was unsere LeserInnen interessiert oder eben auch nicht.

Allerdings zeigte sich auch, wie zeitaufwendig Facebook ist. Gerade in einem großen Team wie in Harsewinkel (22 Erwachsene, 4 Kinder, davon 20 Ehrenamtliche die zum großen Teil nur 1-2 mal im Monat in der Ausleihe aktiv sind) können nicht alle aktiv beteiligt werden. Als Leitung kann und will ich niemanden zwingen und den meisten fehlt das Interesse an Social-Media generell bzw. sie lehnen diese für sich privat grundsätzlich ab.

Wir haben uns daher zu viert – 2 Ehrenamtliche, 2 Angestellte – dem Projekt Facebook gestellt. Den Ehrenamtlichen fehlte aber während ihrer Dienste oft die Zeit, sich länger mit der Thematik zu beschäftigen.

Ein weiteres Entscheidungskriterium für uns ist die Auffassung, dass Facebook nicht mehr „die“ Plattform ist. Firmen nutzen Facebook hauptsächlich als Werbeplattform, für Bibliotheken soll es jedoch eher um den „sozialen Kitt“ gehen. Für Werbung ist die Facebook-Verbund-Lösung ohnehin schwierig, da zumindest bei uns die räumliche Entfernung zu den anderen 3 Büchereien nicht unerheblich ist. Den Kontakt zu unseren Kunden können unserer Meinung nach gerade kleinere Büchereien mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern persönlich und direkt vor Ort viel besser aufbauen. Die Menschlichkeit und der enge Kundenkontakt und –Bezug ist unsere Stärke. Neue Leser über Facebook zu gewinnen ist sowieso eher unwahrscheinlich, wer sich nicht für Bibliotheken interessiert, wird auch nicht deren Facebook-Seite besuchen.

Die Vernetzung von Bibliotheken untereinander ist wichtig, aber auch hier bevorzugen wir weiterhin das direkte persönliche Gespräch.
In Bezug auf den Imagegewinn durch Facebook wird durch ein E-Book-Angebot oder gute Veranstaltungsarbeit sicher ein größerer Erfolg erzielt, der zudem auch noch messbar ist.
Alles in allem glauben wir, dass es für uns andere Wege gibt. – Durchaus online. Zum Beispiel wollen wir aufgrund der neuen Schubsen-Erfahrungen unsere Homepage überarbeiten. Auf alle Fälle werden wir die Aktivitäten der Schubsen ganz sicher weiterhin mit großem Interesse verfolgen.“

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Blick hinter die Kulissen im Web 2.0-Alltag kleiner Bibliotheken

Web 2.0 im Verbund für kleine Bibliotheken – geht das überhaupt? Diese Frage haben wir uns in der Projektleitung der Initiative „Lernort Bibliothek“ selber gestellt. Die Teams in Rhede und Raesfeld – beide Akteure bei den „Münsterländer Bibliothekshelden“ (wir berichteten) – schildern ihre Teamerfahrungen:

Öffentliche Bücherei Raesfeld
„Und schon ist es rum, das erste Jahr…und auch wenn sich bei mir manches Mal das Gefühl einschleicht: ‚Ich kann noch immer nix!‘ – bei genauerer Betrachtung ist dann doch was hängen geblieben. Aber der Reihe nach….

Festzustellen bleibt zunächst einmal: Es war eine gute Entscheidung – ob für Sie weiß ich nicht, aber auf jeden Fall für uns – dass das Lernort-Projekt um ein Jahr verlängert wurde. Es gab und gibt so viele Hürden zu überwinden, die manches Mal im vergangenen Jahr dazu geführt haben, die Grenzen meiner Kraft und Frustration ordentlich auszuloten.
Da sind die vielen technische Probleme: Sie wurden angestoßen und sind erst jetzt so langsam in Bewegung – und würde das Projekt beendet sein, weiß ich nicht, ob man sich von Trägerseite weiter in der Pflicht fühlen würde.

Dann gab es besonders für mich auch einige personelle Überlegungen und Entscheidungen. Um dieses Projekt gut bewältigen zu können, genügt es einfach nicht, sich ‚nur‘ abends in den sozialen Netzwerken zu tummeln – das war besonders für meine ehrenamtlichen Helfer ein Problem, da sie tagsüber in ihrem Beruf keine Möglichkeiten dazu hatten. Und abends hielt sich manches Mal (für mich sehr gut nachzuvollziehen!!) der Enthusiasmus in Grenzen, so dass leider zwei von ihnen aufgaben und ich mich von ihnen verabschieden und erneut auf die Suche machen musste. Aber auch da hat mir das Lernort-Projekt einen guten Weg gezeigt, da es eben auch um das Sprengen von Grenzen geht. So versuchen wir seit Anfang dieses Jahres mit dem Jugendhaus Raesfeld und deren Leiter eine Art Kooperation durchzuführen, die zumindest in dem kurzen Straßenabschnitt der Weseler Straße 34 – 36 für frischen Wind gesorgt hat! Sei es die MüBi-App oder die kleinen Filmchen über die Büchereien Raesfeld und Borken.

Das bringt mich dann dazu zu sagen, dass doch was hängen geblieben ist. Zum einen sind wir mit total vielen Bibliotheken und anderen Gruppen vernetzt und können dort abgucken und Ideen sammeln – aber vor allem: Wir sind mutiger geworden! Im Posten, im Durchführen von Ideen, im Ausprobieren neuer Wege und dem Einstehen dafür – und das nicht nur im ‚Sozialen Netz‘! Und ich bin gespannt, was dieses Jahr noch alles passiert! Darum ein herzliches Dankeschön an Christoph Deeg und alle Beteiligten in der Fachstelle für ihre Geduld und die Hilfe, wenn es mal wieder irgendwo hakt.

Die Münsterländer Bibliothekshelden aus Raesfeld“

Öffentliche Bücherei St. Gudula Rhede
„Als Münsterländer Bibliothekshelden ist die Öffentliche Bücherei St. Gudula in Rhede seit Januar 2013 bei dem Projekt „Lernort – Bibliothek – Web 2.0 Angebote in kleinen Bibliotheken“ dabei. Heldenhaft und mutig haben wir uns zusammen mit den Büchereien in Raesfeld und Borken in das Abenteuer Social Media gestürzt. Für uns vier unbedarfte Bibliothekshelden aus Rhede (2 hauptamtliche und 2 ehrenamtliche Mitarbeiter) das absolute Neuland. „Oberheld“ Christoph Deeg hat uns das erste Rüstzeug mitgegeben, und wir haben uns aufgemacht erste Erfahrungen mit Facebook zu sammeln. Unterstützt von Enno und den Leseeulen Flora, Samu und Mara gefällt uns unser Abenteuerland schon ganz gut, auch wenn wir uns immer wieder Blessuren einhandeln. Unterstützt von unserem Coach Chistoph Deeg sind wir Helden noch nicht müde geworden und werden mutig die nächsten Schlachten in Angriff nehmen.“

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Münsterländer Bibliothekshelden entdecken neue Welten

Borken, Rhede, Raesfeld – das sind unsere Lernort-Helden im Münsterland. Die drei Bibliotheken haben es bereits auf über 300 Fans gebracht. Wir gratulieren! Hier ist ihr Bericht vom ersten Jahr „Lernort Bibliothek im Verbund“:

„Ist es schon wieder soweit? Der erste Blog-Beitrag war doch gerade erst geschrieben. Jawohl: Der Blick auf den Kalender sagt, dass die Münsterländer Bibliothekshelden tatsächlich schon 1 Jahr auf Facebook unterwegs sind. Diese Feststellung erschreckt umso mehr vor dem Hintergrund, dass die Projekt-Begleitung ursprünglich auf ein Jahr angelegt war.

UnbenanntDas Coaching-Konzept zu korrigieren war eine gute Entscheidung. Zunächst wurden die Coaching-Einheiten von halbtägig auf ganztätig ausgebaut. Dadurch wurde der Druck aus den Zusammenkünften herausgenommen und die Teilnehmenden – Haupt- und Ehrenamtliche aus 3 verschiedenen Bibliotheken – hatten mehr Zeit sich besser kennenzulernen. Wenn zu diesem Zeitpunkt auch schon klar gewesen wäre, dass das Projekt auch 2014 noch begleitet wird, wäre die Erwartungshaltung aller Beteiligten vielleicht eine andere gewesen: Man hätte sich für das Erlernen anderer unterstützender tools (z.B. feedly, evernote…) mehr Zeit gelassen und hätte nicht die Erwartung gehabt: Nach einem Jahr kann ich Facebook in Perfektion. Für uns nicht vorhersehbar war, dass es so schwierig (bzw. ausgeschlossen) sein würde, diese technischen Arbeitswerkzeuge auf den Büro-Computern zu installieren. So muss ein erheblicher Arbeitsanteil bisher von privaten Geräten aus erfolgen.

Zurzeit fühlen wir uns in diesem Social-Media-Netzwerk ganz wohl, probieren selbst Themen aus und scheuen uns nicht, die Herausforderungen der Kollegen anzunehmen: So führte die #Teenominierung auch zum ersten selbstgedrehten Video-Beitrag. Dabei profitieren wir auch von den Mitarbeitern des Jugendhauses Raesfeld, die uns mit Ideen (MüBi-App) und technischer Filmausrüstung unterstützen.
Nach einem Jahr Facebook fühlen wir uns wie ein Kind, das nun endlich laufen kann und sich immer weiter vor wagt, um neue Welten zu entdecken. Und wenn es auch mal hinfällt, gibt es Erfahrene, die den Helden wieder auf die Beine helfen. – Danke, Christoph Deeg, und allen, die uns dabei die Hand reichen!

Die Münsterländer Bibliothekshelden“