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Zu wenig oder zu viel online?

„Wer digital nicht existiert, hat es analog immer schwerer“ so lautet die These des Artikels „Bist du zu wenig online“ im aktuellen Heft der Zeitschrift Neon. Während es früher schwere Bedenken gegen eine Überpräsenz im Netz gab, besondere Ängste hatte man vor entlarvenden Fotos, versuchen heute Dienste wie Klaut oder Kred die Onlinereputation von Individuen zu bündeln und zu bewerten. Dabei kann der eigene Blog, die Anzahl der Follower bei Twitter und Freunde auf Facebook oder eingestellte Profile bei  Xing und LinkedIn eine Rolle spielen.

In Deutschland hat sich dieses System noch nicht durchgesetzt, aber in Amerika kann der persönliche Klautfaktor die Bewerbung für eine Arbeitsstelle beeinflussen, wobei es sicher auch auf die Branche ankommt. Vorteile hat man mit gutbewerterter Internetpräsenz, wenn es um ein Hotelzimmer-Upgrade, exklusive Einladungen oder spezielle Sonderangebote geht. Wer digital erfolgreich ist, bekommt dies auch positiv in der analogen Welt zu spüren.

Nicht nur der User selbst wird bewertet, auch wir bewerten Ärzte, Firmen und gekaufte Artikel im Internet und tragen somit zum Erfolg oder Misserfolg von Menschen und Produkten bei.

Es ist sicherlich nicht einfach, die richtige Balance zwischen online und offline im Bereich der Internetpräsenz zu finden, aber Jaron Lanier gibt in seinem Internetmanifest „Gadget“ einen guten Ratschlag:“Man muss jemand sein, bevor man etwas mitzuteilen hat“.

Quelle:

Bist du zu wenig online? In: Neon, Nr.8/2015, S.80-83

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