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Sachmedien neu präsentiert

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Entwicklung Öffentlicher Bibliotheken u.a. durch die finanzielle Förderung von innovativen Projekten. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW stellt in lockerer Reihenfolge interessante Praxisbeispiele aus verschiedenen Förderprogrammen in Form von Gastbeiträgen auf ihrem Blog vor. Der vorliegende Beitrag stellt die Umstrukturierung des Sachbuchbereiches in der Stadtbibliothek Langenfeld vor.

 Ausgangslage

Die Sachinformationen machen mit etwa 22.000 Medien immer noch den größten Bereich des Medienbestands der Stadtbibliothek Langenfeld aus. Die Ausleihzahlen gehen in allen Bereichen physischer Medien zurück, allerdings bei der Sachliteratur überproportional.

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Projektzielsetzung

Die Stadtbibliothek Langenfeld versucht diesem Trend entgegen zu steuern und gleichzeitig die Bibliothek als Aufenthaltsraum, Lernraum und Kulturraum attraktiver zu gestalten. Dies ist wichtig, zumal sich die Aufenthaltsdauer der Nutzer in den Räumen der Bibliothek nach unserem Eindruck deutlich erhöht hat. Der klassische Ausleih-Nutzer, der die Bibliothek betritt, auswählt, ausleiht und dann das Haus wieder verlässt, wird zunehmend abgelöst von Nutzern, die sich zur Mediennutzung vor Ort  in der Bibliothek aufhalten, Kaffee trinken, Kindern vorlesen, Internet und W-LAN nutzen, spielen, lernen etc.

Projektumsetzung

Mit der Umarbeitung der Sachliteratur auf Klarschrift-Notationen ist ein erster Schritt in Angriff genommen worden, um die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit von Sachbüchern zu steigern. Im Zuge der Überarbeitung schrumpft zudem der Sachbuchbestand.

Publikumswirksame Gruppen werden gestärkt und besser präsentiert. Neue Gruppen entstehen, die vorher in der ASB versteckt waren. So gibt es jetzt eine eigene Abteilung  „Esoterik“, die vorher als Untergruppe von Psychologie nicht gut wahrgenommen wurde. Einige Bereiche werden komplett neu zusammengesetzt, andere entsprechen der alten Systematik, sind aber durch die Klarschrift für die Nutzer leichter zu durchschauen.

Durch die Reduzierung der Medien und die Konzentration auf bestimmte Gruppen können Regalblöcke aufgelöst oder auseinander gezogen werden.  Mittelfristig werden mobile leichte Möbel zusätzliche Sitzmöglichkeiten zwischen den Beständen bieten.

Die Stadtbibliothek Langenfeld hat sich für weiße Etiketten mit schwarzer Schrift entschieden, die durch den Kontrast gut lesbar sind. Auf Farbe wurde auch bei den Infoblöcken verzichtet. Pro Regalblock gibt es einen Infoblock, der die Obergruppe und die in diesem Block vorhandenen Untergruppen in hierarchischer Struktur darstellt. Ergänzt wird dies bei Bedarf durch Beschriftung der Buchstützen. Die Klarschriftbenennungen wurden in Arbeitsgruppen von zwei oder drei MitarbeiterInnen diskutiert und mit dem gesamten Team abgesprochen. Damit wurde eine gute Akzeptanz auch bei den MitarbeiterInnen erreicht, die für die Regalordnung zuständig sind.

Fazit

Der Zeitaufwand für die Umstellung der Systematik war hoch. Neue Begriffe etablieren, Bestandsrevision und Umarbeitung der Medien nahmen viel Zeit in Anspruch. Ob sich der Aufwand tatsächlich gelohnt hat, wird sich frühestens Ende 2018 zeigen.


Die Stadtbibliothek Langenfeld stellt sich vor:

Die Mittelstadt Langenfeld (ca. 59.180 Einwohner) liegt am Rande von Köln. Sie gehört zum Kreis Mettmann und arbeitet eng mit den anderen 9 kommunalen Bibliotheken im Kreis zusammen. Die Stadtbibliothek Langenfeld  ist in kommunaler Trägerschaft und verfügt über 9 Stellen, davon 3 Diplom-Bibliothekarinnen. Sie ist im Einkaufszentrum der Stadt Langenfeld untergebracht. Zweigstellen gibt es nicht.

Weitere Informationen auf der Webseite der Stadtbibliothek unter: http://langenfeld.active-city.net/city_info/webaccessibility/index.cfm?waid=234

oder auf der Facebook-Seite der Stadtbibliothek unter: https://www.facebook.com/stblangenfeld/?fref=ts

Ansprechpartnerin

Martina Seuser
Stadtbibliothek Langenfeld
Hauptstraße 131
40764 Langenfeld (Rheinland)
E-Mail: martina.seuser[at]langenfeld.de

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