Archiv des Monats “Dezember 2019

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Zehn Autor*innen für Literaturprojekt stadt.land.text NRW 2020 ausgewählt

Zehn Autorinnen und Autoren sind für die zweite Auflage des landesweiten Literaturprojektes stadt.land.text NRW ausgewählt worden. Sie erhalten je ein Stipendium in Höhe von 7.200 Euro. Ab 1. März 2020 werden die Stipendiatinnen und Stipendiaten vier Monate lang ihre Region erforschen und Eindrücke zu Alltag und Besonderheiten der kulturellen Vielfalt Nordrhein-Westfalens mit literarisch-künstlerischen Mitteln verarbeiten.

„Das Residenzprojekt stadt.land.text NRW ist auch in der zweiten Auflage auf großes Interesse bei Autorinnen und Autoren gestoßen. Ich freue mich sehr, dass wir wieder zehn vielversprechende Regionenschreiberinnen und -schreiber gefunden haben, die ihren ganz eigenen Blick auf Nordrhein-Westfalen werfen und in ihren Texten die unterschiedlichen Facetten der Kulturregionen auf literarische Weise lebendig werden lassen,“ sagte Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Folgende zehn Autorinnen und Autoren wurden für das Literaturprojekt stadt.land.text NRW ausgewählt:
•Region Aachen: Pascal Bovée
•Bergisches Land: Tilmann Strasser
•Hellweg: Annika Stadler
•Münsterland: Charlotte Krafft
•Niederrhein: Carla Kaspari
•Ostwestfalen-Lippe: Yannic Federer
•Rheinschiene: Larissa Hieber
•Ruhrgebiet: „Brandstifter“
•Sauerland: Justine Z. Bauer
•Südwestfalen: Barbara Peveling

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden in den zehn Kulturregionen Nordrhein-Westfalens – Aachen, Bergisches Land, Hellweg, Münsterland, Niederrhein, Ostwestfalen-Lippe, Rheinschiene, Ruhrgebiet, Sauerland und Südwestfalen – unterwegs sein und ihre Texte auf dem Blog stadt.land.text NRW 2020 (www.stadt-land-text.de) sowie bei Lesungen präsentieren. Die öffentliche Abschlussveranstaltung findet am 22. Juni 2020 im Weltkunstzimmer Düsseldorf statt.

Das Projekt stadt.land.text NRW geht zurück auf eine Idee der Kulturregion Aachen, die das Format erprobt und im Jahr 2017 erstmals für zehn Kulturregionen in Nordrhein-Westfalen federführend umsetzte. 2020 liegt die Programmleitung bei der Region Niederrhein. Das Projekt wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft und die Kulturbüros der Regionalen Kulturpolitik gefördert.

Quelle: Land Nordrhein-Westfalen – „Zehn Autorinnen und Autoren für Literaturprojekt stadt.land.text NRW 2020 ausgewählt“ (10.12.19), online verfügbar unter  https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/zehn-autorinnen-und-autoren-fuer-literaturprojekt-stadtlandtext-nrw-2020

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Essen: Anja Flicker wird Nachfolgerin von Klaus-Peter Böttger

Die Nachbesetzung der Leitungsstelle der Stadtbibliothek Essen steht fest. Anja Flicker wird im Jahr 2020 die Nachfolge von Klaus-Peter Böttger antreten.

Frau Flicker sammelte Berufs- und Führungserfahrungim Bibliothekssystem der Münchner Stadtbibliothek. Danach war sie acht Jahre als Wissensmanagerin tätig und wurde 2003 als „Wissensmanager des Jahres“ ausgezeichnet. Im Januar 2010 übernahm Anja Flicker die Leitung der bundesweit angesehenen und vielfach ausgezeichneten Stadtbücherei Würzburg.

Als Schwerpunkte ihrer Arbeit beschreibt sie die Bereiche Personal- und Wissensmanagement, innovative und strategische Organisationsentwicklung sowie konsequente Kundenorientierung. Die 50-Jährige verfügt im öffentlichen Bibliothekswesen über eine ausgezeichnete Expertise, ein großes Netzwerk und internationale Kontakte. Von sich reden machte die Stadtbücherei Würzburg als Ende Mai 2019 eine neue Zweigstelle eröffnet wurde, die der niederländische Architekt und Design-Guide Aat Vos eingerichtet hat. Die Grundlagen dazu wurden mittels der Methode „DesignThinking for Libraries“ geschaffen.  Auch Open Library wurde in das Konzept integriert.

Quelle: Stadt Essen, Presse- und Kommunikationsamt – „Rat beschließt neue Leitung Stadtbibliothek“ (13.12.20), online verfügbar unter https://www.essen.de/meldungen/pressemeldung_1343847.de.html

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IFLA: Checkliste zum Thema „Intellectual Freedom“ veröffentlicht

Die IFLA Erklärung von 1999 zum Thema geistige Freiheit in Bibliotheken ist in diesem Jahr bereits 20 Jahre alt. Das nahm die IFLA zum Grund das Thema geistige Freiheit nochmal aufzugreifen und eine Erklärung zur Zensur zu veröffentlichen. In dieser Erklärung wird die Notwendigkeit unterstrichen weiterhin Wachsam zu sein und die Grundfreiheiten zu schützen.

Zum Menschenrechtstag 2019 wurde dazu ebenfalls eine Checkliste veröffentlicht um Bibliotheksverbänden, Bibliotheken und Bibliotheksmitarbeitern eine Hilfe zu bieten. So kann man über den Zustand der geistigen Freiheit und den eigenen Standpunkt nachdenken. Die Checkliste kann von Einzelpersonen verwendet oder als Grundlage für eine Gruppendiskussion genutzt werden.

Quelle: Webseite der International Federation of Library Association – „IFLA Intellectual Freedom Checklist“ (zuletzt aufgerufen am 16.12.2019), online verfügbar unter: https://www.ifla.org/publications/node/92703?fbclid=IwAR3D1mu255NUDA8YtqeJ4n9SncEHx3bYPucMc4tKI0mAWkRDvcCzSfAj9fk

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Bochum: Neue Bibliothek wird Teil des „Haus des Wissens“

Der Architektenwettbewerb um das neue Mittelpunktsgebäude der Stadt Bochum hat seit dem 06.12.2019 einen Sieger. Das Büro „CROSS Architecture“ aus Aachen konnte mit dem Entwurf zum „Haus des Wissens“ von sich überzeugen. Neben der Stadtbibliothek werden auch eine neue Markthalle, die Volkshochschule und die Univercity diesen Komplex bewohnen. Geplant ist die Fertigstellung des Gebäudes bis 2025.

Quelle: bsz.online- „90 Millionen Euro schweres Bauvorhaben bekommt ein Gesicht“ (16.12.2019), online verfügbar unter:
https://www.bszonline.de/artikel/90-millionen-euro-schweres-bauvorhaben-bekommt-ein-gesicht

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Welcome to my library – Methoden für die Interkulturelle Bibliotheksarbeit

Das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. hat gemeinsam mit dem dbv-Landesverband Sachsen-Anhalt eine Methodensammlung für die Interkulturelle Bibliotheksarbeit erarbeitet und jetzt veröffentlicht.

Die Materialien sind unter folgender Adresse zu finden: https://www.welcome-to-my-library.de/

Quelle: Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen Tübingen, Newsletter 09/19

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Grevenbroich: Neue Bibliotheksleitung startet mit der Sonntagsöffnung auf Probe

In der letzten Woche wurde Frau Weissgerber als neue Leitung der Stadtbücherei Grevenbroich vorgestellt. Vorher hat Frau Weissgerber in den Stadtbibliotheken Hagen und Ingelheim gearbeitet.

Als eine weitere große Neuerung kommt ab März die bereits von der Stadt bewilligte Sonntagsöffnung. Für ein halbes Jahr können die Nutzer einmal im Monat am Sonntag in die Stadtbücherei. Für die Bücherei ist es eine Testphase, im Anschluss wird über weitere Öffnungszeiten entschieden.

Quelle: Rheinische Post Online – „Kirstin Weissgerber will neue Nutzer für die Stadtbücherei begeistern“ (zuletzt aufgerufen am 13.12.2019), online verfügbar unter: https://rp-online.de/nrw/staedte/grevenbroich/grevenbroich-kirstin-weissgerber-will-neue-nutzer-fuer-die-buecherei-begeistern_aid-47522529

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Lesekalender 2020 der Akademie für Leseförderung Niedersachsen

Im Lesekalender 2020 werden verschiedene Methoden vorgestellt, wie Sachbücher erschlossen und eingesetzt werden können. Er kann ab sofort gegen eine Schutzgebühr von 5 € unter alf(at)gwlb.de bestellt werden.

Der Lesekalender erscheint seit 2012 zu unterschiedlichen Jahresthemen. Ideen und Methoden aus den Lesekalendern der Vorjahre stehen auf der Website der Akademie unter „Praxistipps von A−Z“ zum Download bereit und können nach Bildungsetappen oder alphabetisch durchsucht werden.

https://alf-hannover.de/publikationen

Quelle: Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen Tübingen, Newsletter 09/19

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Webinar zur DBS – Hinweise, Regelungen und Neuerungen im Berichtsjahr 2019

Am vergangenen Freitag fand das diesjährige Webinar zur Deutschen Bibliotheksstatistik statt. Der Videomitschnitt ist seit heute auf YouTube zu sehen. Folgende Dateien können bei der Bearbeitung hilfreich sein und wurden den Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt.

 

https://youtu.be/NxAZFbhfcW8

 

Für weitere Fragen stehen Ihre regionalen Berater*innen der Fachstelle gern zur Verfügung.

 

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Stipendium ausgeschrieben: Drei Wochen in den Niederlanden (Frist 31.01.20)

An dieser Stelle verbreiten wir gern die folgende Ausschreibung von Bibliothek & Information International:

Im Rahmen des Residenzprogramms Librarian-in-Residence werden 2020 zwei Personen aus deutschen Bibliotheken gefördert, die sich während eines bis zu 3-wöchigen Fachaufenthalts in den Niederlanden intensiv mit dem Thema Kundenorientierung und Partizipation beschäftigen möchten. Mittels Besuchen, Austausch und Kontakten soll untersucht werden, wie unsere Nachbarn in den Niederlanden das Thema angehen, um Nutzer*innen der Bibliothek aktiv und partizipativ an der Weiterentwicklung neuer Services zu beteiligen.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und im Rahmen der Partnerland-Initiative Niederlande 2019-2022 werden zwei Stipendien für die Zeiträume 29.4. – 20.5.2020 und 5.11. – 3.12.2020 vergeben. Eine Unterkunft wird in der Residenzwohnung des Goethe-Instituts in Rotterdam gestellt. Die Fördersumme beträgt pro Person maximal 1000 EUR. Von den Stipendiat*innen wird erwartet, dass sie während des Aufenthalts regelmäßig in dem Blog AKTUELLES auf der BII-Website berichten. Bewerbungsschluss für beide Aufenthaltstermine 2020 ist der 31.01.2020

Details zur Ausschreibung, den Bewerbungsbogen und Berichte von bisherigen Teilnehmer*innen finden Sie auf den Webseiten von BII unter dem Menüpunkt Förderung / Librarian in Residence https://www.bi-international.de/de_DE/programm-lir

Quelle: Bibliothek & Information International – „LiR – das Programm Librarian in Residence“ (zuletzt aufgerufen am 16.12.19), online verfügabr unter  https://www.bi-international.de/de_DE/programm-lir

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Die Stadtbibliothek Langenfeld auf dem Weg zum „Dritten Ort“

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Entwicklung Öffentlicher Bibliotheken u. a. durch die finanzielle Förderung von innovativen Projekten. Die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW stellt in lockerer Reihenfolge interessante Praxisbeispiele aus verschiedenen Förderprogrammen in Form von Gastbeiträgen auf ihrem Blog vor. Der vorliegende Beitrag stellt den Innovationsprozess mittels Design Thinking vor, der in der Stadtbibliothek Langenfeld stattgefunden hat.

 

Seit 2018 befindet sich die Stadtbibliothek in der Umplanung. Um eine Ort des Austauschs, der Unterhaltung, der Orientierung und des Wissens zu werden, müssen räumlichen Bedingungen, das Medienangebot, das Veranstaltungsangebot und die Arbeitsabläufe des Personals an die Anforderungen eines „dritten Orts“ angepasst werden.

Die Idee einen „dritten Ort“ – ein öffentliches Wohn- und Arbeitszimmer für die Bewohner der Kommune – zu schaffen, macht es zwingend erforderlich, sich mit den Bedürfnissen der Menschen zu beschäftigen, die diesen öffentlichen Raum benutzen, bespielen und besetzen sollen. Zur Ermittlung dieser Bedürfnisse wurde die Methode des Design Thinkings gewählt.

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Design Thinking

Im Januar 2018 wurde das gesamte Team der Stadtbibliothek in einem Seminar für zwei Tage in der Methode „Design Thinking“ geschult. Es war und ist wichtig, in dem Veränderungsprozess alle Mitarbeiter einzubinden, da dieser auch Auswirkungen auf Arbeitsinhalte und Abläufe haben wird.

Design Thinking ist eine Methode für kundenzentriertes Design. Das bedeutet, alle Überlegungen werden vom Kunden aus und mit dem Kunden zusammen durchgeführt, um deren Bedürfnisse zu erfassen und daraus ableitend, Ideen für die Konzeption zu entwickeln. Die Referentin Julia Bergmann coachte begleitete den gesamten Prozess.

Das Team entschied sich, zuerst zwei Benutzergruppen in den Fokus zu nehmen, für die die Bibliothek noch nicht genügend Angebote macht (Jugendliche) oder die erkennbar noch erhebliches Potential haben (aktive Senioren). Durch Interviews, Beobachtungen und Expertengesprächen wurden im Frühjahr 2018 versucht, die besonderen Bedürfnisse dieser Benutzer zu ermitteln. In einem anderen Zusammenhang war die Bibliothek Teil eines Design Thinking Prozess, der die Zusammenarbeit der Bibliotheken mit Schulen und hier besonders die Bedürfnisse der Schulen zur Unterstützung bei der Umsetzung des Medienkompetenzrahmens in der Sekundarstufe I betrachtete.

Im Verlauf des Jahres 2019 wurden weitere Design-Thinking Prozesse durchgeführt. Die zu untersuchenden Benutzergruppen waren die „Lernenden“ und die Berufstätigen“. Bei den Lernenden ging es in erster Linie um das Lernen in Gruppen.

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Vorüberlegungen: Zielgruppen der Stadtbibliothek

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Vorüberlegungen: Charaktetristika und Angebote der Stadtbibliothek

 

Design Thinking für die Zielgruppe Jugendliche

Diese Zielgruppe wurde ausgewählt, weil es für diesen Bereich kein Konzept gibt. In die Zielgruppe der Jugendlichen fallen Menschen, die zwischen elf und fünfzehn Jahren alt sind.
Es wurden Interviews geführt, Experten befragt und Beobachtungen gemacht. Daraus ergaben sich nachfolgende Bedürfnisse.

Erkenntnisse

Die Jugendlichen haben ein Bedürfnis nach unverplanter Freizeit als Verschnaufpause vom normalen Alltag, die sie gerne mit Freunden (ev. am Wochenende) an einem attraktiven öffentlichen Raum erleben wollen.

Die Jugendlichen sind auf der Suche nach nicht verpflichtenden, freiwilligen Angeboten, die spaßbetont und kreativ sind und in denen sie ihre Hauptinteressen Musik und analoges und digitales Spiel vertreten sehen. Selbst kreativ sein, seine Werke präsentieren zu können und Feedback zu erhalten, ist für einige auch wichtig.

Die Jugendlichen haben das Bedürfnis, sich einzubringen und mit zu entscheiden. Themen, die sie motivieren könnten, sind Zukunftsthemen, wie Umwelt und Natur. Zusammen mit Freunden möchten sie besondere Freizeiterlebnisse haben.

Jugendliche haben das Bedürfnis nach Bewegung. Das Gemeinschaftserlebnis mit Freunden ist enorm wichtig. Das Bedürfnis, sich in der Natur aufzuhalten und der Umgang mit (gut behandelten) Tieren ist für einige Jugendlichen zentrales Thema.

Jugendliche haben ein Bedürfnis nach attraktiven öffentlichen Räumen, die hell und gemütlich sind. Wichtig sind ihnen gemütliche Sitzgelegenheiten und die Möglichkeit, sich in einen Bereich zurückzuziehen, wo sie niemand stört.

Die Arbeitsgruppe stellte sich folgende zentrale Frage:
„Wie können wir einen attraktiven, hellen, bunten und naturnahen Raum für Jugendliche gestalten?“

Der Bereich für die Jugendlichen soll deutlich als eigener Bereich kenntlich sein. Gute Belüftung, angenehme Temperatur und flexibel einstellbare Beleuchtung ist wichtig. Warme Farben, viel Stoff und unterschiedliche Sitze/Sessel sollen den Raum gemütlich machen. Der gesamte Bereich sollte so flexibel wie möglich möbliert werden, um den verschiedenen Bedürfnissen der Jugendlichen entgegenzukommen. Wichtig sind nachhaltig hergestellte helle Möbel aus Naturmaterialien mit bunten Kissen. Der Raum sollte ein Rückzugsort sein. Gleichzeitig soll er den Zugang zu digitaler Technik bieten z. B. Lademöglichkeit für das Smartphone. Hörstation und Gaming-Station sind wichtig, um Musik und Spiel gemeinsam erleben zu können. Dem Bedürfnis der Jugendlichen nach Kreativität dient eine digitale Graffiti-Wand. Mit Hilfe von VR-Brillen können die Besucher u.a. virtuell reisen.

 

Design Thinking für die Zielgruppe der aktiven Senioren

Die Gruppe der aktiven Senioren wurde ausgewählt, da hier die Mitarbeiterinnen der Bibliothek ein großes Potential vermuteten.

Erkenntnisse

• Senioren haben ein starkes Bedürfnis nach Gesellschaft, weil sie eine große Angst vor Einsamkeit haben.
• Kommunikation und Austausch spielen eine wichtige Rolle. Dabei bevorzugen die Senioren „Face to Face“ Kommunikation, auch wenn sie die digitale Variante nutzen.
• Senioren lieben das direkte Gespräch, haben aber Probleme mit störenden Umgebungsgeräuschen (z.B. Stühle rücken, Laute Nebengeräusche, Hintergrundmusik).
• Senioren haben ein starkes Bedürfnis, mobil zu bleiben, um weiter am Gesellschaftsleben teilnehmen zu können. Sie lieben lebendige Orte, solange das „Gewusel“ nicht direkt um sie herum ist.
• Senioren haben das starke Bedürfnis „up to Date“ zu bleiben (auch durch Nutzung digitaler Medien), aber sie machen sich ungern mit der Technik vertraut und möchten individuelle Hilfe in moderner Kommunikationstechnik.
• Ein gemütlicher Ort für Senioren bedenkt das leibliche Wohl, ist hell und hat altersgerechte, bequeme Sitzmöbel.

Es ergaben sich Präferenzen für Veranstaltungen sowohl was den Inhalt als auch die Form angeht. Die Erkenntnisse fließen in die Raumplanung, in die Möblierung und Akustikplanung ein. Die Aktivitäten der Bibliothek werden entsprechend der Prioritäten der Senioren ausgerichtet, ebenso die Informationswege. Für die Veranstaltungen werden die räumlichen und technischen Voraussetzungen geschaffen. Ebenso wird von Seiten der Bibliotheksmitarbeiter das Bedürfnis dieser Benutzergruppe nach bestimmten Zeiten für die Aktivitäten, nach bestimmten Inhalten (Aktivitäten und Bestand) und nach mehr Kommunikation im täglichen Umgang Berücksichtigung finden.

 

Design Thinking für die Zielgruppe der Schulen

Im Rahmen eines Design Thinking Prozesses wurde auch nach den Bedürfnissen der Schulen und Lehrer geforscht. Der Schwerpunkt lag hier auf den Grundschule und der Sek 1. Hierbei wurde deutlich, dass die Lehrkräfte im Bereich der digitalen Kompetenz den Bedarf an Unterstützung haben.

Erkenntnisse

Lehrkräfte haben das
• Bedürfnis nach Kenntnis der geforderten Inhalte
• Bedürfnis nach Ideen zur Umsetzung
• Bedürfnis als Lehrer technisch kompetent zu sein
• Bedürfnis gewohnte Methoden und Arbeitsmittel einzusetzen
• Bedürfnis nach einem Mehrwert bei der Einbeziehung externer Partner

Die Stadtbibliothek wird zusammen mit den Schulen Angebote entwickeln, die dies unterstützen. In ihren Räumen wird die Bibliothek alters- und geschlechtsspezifische Veranstaltungsformate entwickeln, die die Kompetenz im Bereich des Digitalen befördern. Dazu werden in der Bibliothek räumliche und technische Möglichkeiten geschaffen, individuell oder in Gruppen, Dinge auszuprobieren. Die Bibliothek strebt eine Vernetzung mit Gruppen und Personen an, die im Bereich digitaler Angebote unterwegs sind.
Die Stadtbibliothek unterstützt Schulen bei der Umsetzung des Medienpasses.

 

Design Thinking für die Zielgruppe der Berfustätigen

Es ging hier in erster Linie um das Freizeitverhalten der Berufstätigen. Eine erste Frage war:
„Was veranlasst / motiviert Sie, neben Ihrer Berufstätigkeit aktiv zu werden / etwas zu unternehmen / sich für etwas zu interessieren?“

Es wurden Fragen nach dem Tagesablauf, nach dem Wert von Freizeit, nach der idealen Freizeitgestaltung, nach den Hindernissen etc. gestellt. Wie könnten wir den Berufstätigen die Bibliothek als attraktiven Aufenthalts- und Veranstaltungsort zugänglich machen?

Erkenntnisse

• Berufstätige schätzen Veranstaltungsorte, die unkompliziert zu erreichen sind.
• Berufstätige wünschen sich Veranstaltungen, die nicht überfüllt sind.
• Berufstätige setzen eindeutige Prioritäten und gehen ihren Leidenschaften nach, trotz eventueller Hindernisse
• Berufstätige ordnen ihr Arbeitszeiten und ihre Freizeit nach klaren Prioritäten. Familie steht dabei klar an erster Stelle, gefolgt von eigenen Leidenschaften. Andere Aktivitäten sind nachgeordnet.
• Anmeldung und Buchung für Veranstaltungen sollte unkompliziert, auch kurzfristig und ortsunabhängig möglich sein.
• Berufstätige genießen in ihrer Freizeit Aktivitäten in gewachsenen, vertrauten Gruppen.
• Berufstätige suchen in ihrer Freizeit einen Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit.
• Die Freizeittrends der Berufstätigen sind Sport, Musik und Natur, wobei Reisen die Lieblingstätigkeit für lange Freizeiten sind.
• Berufstätige haben ein Gefühl des Mangels an unverplanter Zeit.
• Berufstätige wünschen sich Planbarkeit in ihrer Freizeit, aber Flexibilität in der Verbindlichkeit.
• Berufstätige (Väter) nutzen die Zeit nach der Arbeit für einen Bibliotheksbesuch mit Kindern.

Die Bibliothek wird den Berufstätigen Veranstaltungsangebote machen, die offene/unverbindliche Formate und spezielle Väter/Kinder-Formate enthält. Die Anschaffung einer Buchungs-App ist vorgesehen. Open Library ist für diese Benutzergruppe eine große Option.

 

Design Thinking für die Zielgruppe der Gruppenlernenden

Eine weitere Benutzergruppe des zweiten DesignThinking-Prozesses waren die „Lernenden“, insbesondere kommunikativen Lerngruppen. Durch die Methodik der Befragung, als auch durch die Beobachtung wurden die Bedürfnisse ermittelt.

Erkenntnisse

• Kommunikative Lernende brauchen große Tische um Ihre Materialien ausbreiten zu können, aber dennoch eine kommunikative Nähe.
• Gruppenlernende brauchen eine gute technische Grundausstattung (W-Lan, Steckdosen, [Farb-] Drucker).
• Gruppenlernende wünschen sich Getränke und Snacks.
• Gruppenlernende schätzen Ordnung und Struktur des Raumes.
• Lernende wünschen sich einen ablenkungsarmen Ort, der die Konzentration weder durch Bewegung noch durch Handynutzung stört.
• Gruppenlernende suchen den Austausch und Hilfestellungen in Lerngruppen, bereiten diese aber in Einzelarbeit vor.
• Gruppenlernende schätzen helle Arbeitsplätze mit frischer Luft und einen Blick nach draußen.
• Gruppenlernende haben eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2-3 Stunden, wobei Sie den späten Nachmittag und Wochentage bevorzugen.
• Effizienz und Konzentration der Lerngruppe lässt bei mehr als 4 Personen signifikant nach.
• Lernen im privaten Umfeld lenkt ab. Daher schätzen Gruppenlernende das neutrale Umfeld der Bibliothek.
• Gruppenlernende organisieren sich oft spontan über WhatsApp und persönliche Verabredungen.
• Um persönliche Lernziele zu erreichen, schätzen Oberstufenschüler*innen, die in Gruppen lernen, die Zusammenarbeit mit Personen mit gleichem Lerntempo und –niveau. Dabei agieren Sie sehr zielstrebig, fokussiert und organisiert.
• Gruppenlernende brauchen flexible Lernzeiten

Anhand dieser Erkenntnisse wurde mit einer Lernetage experimentiert. Hierfür wurden Standorte von Beständen verändert und dichter zusammengestellt, Regale abgebaut und mehrere Gruppenarbeitsplätze eingerichtet. Des Weiteren wurden den Lernenden Material wie Ohrstöpsel, Schere, Stifte, Lineal etc. und ein Farbdrucker bereitgestellt. Die hohe Frequentierung an allen Öffnungstagen, zeigt uns, dass die die Bedürfnisse der Lernenden getroffen wurden. Die Plätze auf der Lernetage reichten bei weitem nicht aus. Bei der Planung der neuen Bibliothek werden die aus dem Experiment gewonnen Erkenntnisse eingebracht. Die Art und Position der Arbeitstische wird den Bedürfnissen der Gruppenlernenden entsprechen. In den Lernbereichen werden zielgruppengerechte Medien präsentiert.

Fazit

Die Methode des Design-Thinkings ist hervorragend geeignet, Veränderungsprozesse mit dem Team gemeinsam zu gestalten. Die einzelnen Elemente, wie Befragung, Beobachtung, Prototypenbau etc., zwingen zu einem sehr direkten Kontakt mit den Probanden. Durch die Fokussierung auf die Sicht der Probanden haben sich Erkenntnisse ergeben, die direkte Auswirkung auf die Raumplanung, die Möblierung, die technische Ausstattung, die Medienpräsentation und die Veranstaltungsarbeit in der neuen Bibliothek haben werden.

 


Kontakt

Weitere Informationen auf der Website der Stadtbibliothek oder auf der Facebook-Seite der Stadtbibliothek.

Ansprechpartner

Martina Seuser und Marcel Testroet
Stadtbibliothek Langenfeld
Hauptstraße 131
40764 Langenfeld (Rheinland)
E-Mail: martina.seuser[at]langenfeld.de ; marcel.testroet [at]langenfeld.de