Am Universitätsklinikum Ulm wird in einem geförderten Projekt eine Online-Lernplattform zur Sensibilisierung für Gefährdungsfaktoren der (sexualisierten) Gewalt im ehrenamtlichen Kontext sowie zur Umsetzung von Schutzkonzepten in verschiedenen Bereichen der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entwickelt. Neben unterschiedlichen Online-Kursen steht ein Online-Informationsbereich zu Schutzkonzepten im ehrenamtlichen Bereich zur Verfügung. Dieser ist ohne Anmeldung für alle Interessierten frei zugänglich. Hier werden Materialien und vertiefende Informationen gesammelt, die bei der konkreten Umsetzung eines Schutzkonzeptes in verschiedenen ehrenamtlichen Bereichen unterstützen können.
Der 10. Bildungspartnerkongress findet am 28.09.2023 in Essen statt. Mit dem Motto »MitWirkung – Partizipation lernen« richtet der Jubiläumskongress den Blick auf partizipatives Lernen in Bildungspartnerschaften. In den Seminaren wird der Blick daher auf praktische Beispiele aus der Kooperationspraxis gerichtet, die von Schülerinnen und Schülern mitgestaltet und durchgeführt werden. Freuen Sie sich auf das spannende Angebot und einen anregenden Austausch. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Bibliotheken sind Dienstleister und in den Regionalbibliothekskonferenzen unserer #DigitiativeNRW haben viele Kollegen geäußert, dass „die Kunden“ Mittelpunkt ihrer Arbeit sind. Eng damit verknüpft ist der häufig geäußerte Wunsch, dass man eine „Bibliothek für alle“ sein will. Aber wie können Bibliotheken dieses Versprechen auch einlösen und geht das überhaupt?
Beim ersten Treffen hat die AG „Zielgruppen und Angebotsprofile“ Personas beispielhafter Bibliothekskunden entworfen und festgehalten, welche Angebote diese von ihrer Bibliothek brauchen. Dabei sind manchmal ganz gegensätzliche Bedürfnisse formuliert worden: Ruhe und Action, Selbständigkeit oder „umsorgt werden“, neueste Technik nutzen oder im Gegenteil, erst einmal Fähigkeiten erlernen.
Beim zweiten Treffen haben die AG-Mitglieder gesammelt, welche Zielgruppen in ihren Bibliotheken mit Angeboten bedient werden. Dabei ist aufgefallen, dass ein großer Schwerpunkt auf Kindern, Jugendlichen und bildungsinteressierten Erwachsenen liegt. Andere Zielgruppen, die von der Bibliothek profitieren könnten, bleiben unterrepräsentiert oder sind im Gruppengespräch als schlecht zu erreichen charakterisiert worden.
Aber auch der Bibliotheksträger nimmt Einfluss darauf, welche Zielgruppen vorrangig bedient werden – und eine solche Auftragsklärung erleichtert planvolles Handeln. Die AG hält fest: Eine (bestenfalls) gemeinsam erarbeitete Vereinbarung kann für Zufriedenheit sorgen und die Entscheidungen für oder gegen Angebote erleichtern.
Nach der Bestandsaufnahme haben die AG-Teilnehmer sich mit der Frage „Wie kann die Zielgruppenarbeit verbessert werden?“ befasst und dabei die sogenannte „Walt-Disney-Methode“ angewendet.
Bei der Walt-Disney-Methode betrachten und diskutieren die Teilnehmenden ein Thema aus drei Blickwinkeln
Die erste Rolle ist der Visionär: „Think big“ und „Wünsch dir was“ ohne Schranken ist hier das Motto.
Die zweite ist die Rolle des Kritikers: Zu teuer! Zu viel Aufwand! Keine Zeit! Der Kritiker lässt kein gutes Haar an den Ideen.
Die dritte Rolle ist die des Realisten. Diese Rolle vermittelt zwischen den beiden Extremen und bietet eine machbare Lösung an. Die entstandenen Lösungsansätze für eine bessere Zielgruppenarbeit wird die AG nun für die Entwicklung von konkreten Maßnahmenideen weiterverfolgen.
Im dritten AG-Treffen ging es um das Thema Angebote – vor allem unter dem Gesichtspunkt der digitalen Teilhabe. Die Teilnehmer haben sich gegenseitig eigene Angebote vorgestellt und von der Fachstelle einen Input zu den „5 Bibliotheksfunktionen für eine digitale Gesellschaft“ erhalten. Auch die in der DigitiativeNRW noch geplante Einbeziehung der Träger, (der Kommunen) wurde diskutiert: Welche zukünftigen Aufgaben der Bibliotheken müssen die Träger erst kennen lernen und verstehen? Die AG-Teilnehmer sehen die Bibliothek als einen konsumfreien „safe Space“, der die Ungleichheiten des „digital divide“ überwinden hilft und der Vereinsamung vorbeugt.
Der Blog „Jugendbibliothek21“ hat auf einen Reader und kostenlose Unterrichtsmaterialien der dtv-Kinder- und Jugendbuchverlage hingewiesen. Sie können als Unterstützung der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen in Bibliotheken eigesetzt werden. Das kostenlose Angebot von Unterrichtsmaterialien wurde von Pädagoginnen und Pädagogen konzipiert und erprobt. Thematisch geht es im Community-Blog der dbv-Kommission Kinder- und Jugendbibliotheken um Bücher über Identität, Freundschaft, Mobbing oder Flucht.
Die Dozent*innen Tina Kemnitz, Sven Wallrodt, Maxi Heinicke, Anna Strittmatter und Kaspar Ensikat bieten auf www.tollefortbildung.de selbst produzierte kostengünstige Online-Kurse zur Vermittlung von Lesemotivation und Gestaltung von abwechslungsreichem Unterricht an. Außerdem befinden sich auf der Seite im Ideenfindomat viele kostenlose Tipps mit Buchempfehlungen, Leseförderungsideen und Ideen zur Unterrichtsgestaltung. Das Angebot richtet sich an Lehrer*innen, Erzieher*innen und Bibliothekar*innen. Mehr Informationen unter https://www.tollefortbildung.de/kostenlos
Quelle: Newsletter ÖB Land Brandenburg 2023/Sommer_06_07_08
Die Herausforderungen für Bibliotheken sind vielfältig: Im Zuge der Digitalisierung und des Verlusts ihres Informationsmonopols sind Bibliotheken heute weit mehr als ein Ort für Medienausleihe. Sie sind ein realer und digitaler Ort für Integration und Chancengleichheit, für Kooperation und Vernetzung sowie für lebenslanges Lernen. Um auf die sich ändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in einer digitalen Gesellschaft zu reagieren, hat die Stadtbücherei Plettenberg 2022 das Projekt „Bibliotheksstrategie 2027“ gestartet. In diesem Blog-Beitrag schildert die Bibliotheksleiterin Christiane Flick-Schöttler, wie die Stadtbücherei Plettenberg mit Co-kreativen Methoden eine zukunftsweisende Bibliotheksstrategie für die nächsten fünf Jahre entwickelt hat. Das Projekt wurde vom Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Landesförderung für Öffentliche Bibliotheken gefördert.
Schritt 1 Starter-Workshop: Wir machen uns auf den Weg…
Im Februar 2022 fand ein gemeinsamer Starter-Workshop statt, an dem das Team der Stadtbücherei, ausgewählte Bildungspartner*innen sowie die Vertreter*innen der Gesellschafterversammlung der Plettenberger KulTour GmbH teilnahmen, zu der die Stadtbücherei seit 2019 gehört. Auch mit dabei: Andreas Mittrowann, der als professioneller externer Berater den gesamten Strategieprozess begleitete. Zunächst wurden die einzelnen Bausteine einer Bibliotheksstrategie vorgestellt und danach erste Ziele, Zielgruppen und Handlungsfelder diskutiert. Mit Hilfe einer SWOT-Analyse wurden die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken benannt und näher beleuchtet. Zusätzlich wurde mit der Formulierung einer Vision, bei der ein zukünftiger erstrebenswerter Zustand beschrieben werden sollte, begonnen.
Beim Starter-Workshop wurde auch an einer gemeinsamen Vision gearbeitet.
Schritt 2 Begutachtung der Geschäftsgänge: Wir reflektieren den Ist-Zustand
Im Mai 2022 wurde auf Wunsch der Geschäftsführung der KulTour GmbH eine Begutachtung der Geschäftsgänge durchgeführt. In einem Vor-Ort-Workshop mit Andreas Mittrowann, an der auch die Bibliotheksleiterin Christiane Flick-Schöttler und ihre Stellvertreterin teilnahmen, wurden die einzelnen Schritte des Geschäftsganges erörtert und untersucht:
Medienauswahl, Lektorat und Erwerbung
Lieferung, Katalogisierung, Einarbeitung
Anmeldung, Ausleihe, Servicetheke
Rückgabe
Veranstaltungen und Führungen
Personal und Arbeitsplatzbeschreibungen
Anschließend fasste Andreas Mittrowann die Ergebnisse zusammen, bewertete diese und sprach fachliche Empfehlungen in einem Ergebnisbericht aus.
Schritt 3 Zukunftswerkstatt: Wir planen für die Zukunft – sei dabei!
Um die Plettenberger Bürgerschaft aktiv an dem Prozess zu beteiligen, fand im Juni 2022 eine Zukunftswerkstatt in den Räumen der Stadtbücherei statt. Der Workshop wurde in Form eines World-Cafés durchgeführt. An verschiedenen Thementischen wurden die Fragestellungen besprochen und Ergebnisse notiert. Im Vorfeld hatten sich ca. 35 Personen zu diesem Termin angemeldet. Daran nahmen sowohl Menschen aus der Bevölkerung und der aktiven Kundschaft als auch Vertreter*innen aus dem politischen Raum teil, um so aus verschiedenen Perspektiven Wünsche und Vorschläge einbringen zu können.
Zusätzlich bestand die Möglichkeit, für an diesem Termin verhinderte, interessierte Personen, Ideen online mitzuteilen. Darüber hinaus konnte von ausgewählten Bildungspartnern in einer Online-Befragung zur Bedeutung der Stadtbücherei in der Bildungslandschaft von Plettenberg Stellung genommen werden.
Im Rahmen eines World Cafés diskutierten die Teilnehmenden die Fragestellungen an verschiedenen Thementischen.
Schritt 3: Wir legen die Zielrichtung fest
Im Juli 2022 fand ein weiterer Workshop mit allen Beteiligten statt, um die Auswertung der Zukunftswerkstatt und der Online-Befragung vorzustellen. In Kleingruppen wurde an der Weiterentwicklung der Vision, der Leitziele, der Handlungsfelder und des Raumprogramms gearbeitet.
Andreas Mittrowann (ganz links) leitete auch den 3. Workshop.
Dabei konnten fünf Handlungsfelder festgelegt werden, für die strategische und operative Ziele diskutiert wurden:
Wohnzimmer der Stadt
Lesen, Lernen und Kompetenzen
Vernetzung und Kommunikation
Integration und Teilhabe
Digitalisierung
Schritt 4: Wir erstellen eine Bibliothekskonzeption
Im folgenden Zeitraum erstellte Andreas Mittrowann in Zusammenarbeit mit der Bibliotheksleiterin Christiane Flick-Schöttler eine Ist- und Umfeldanalyse, wertete alle Interviews und Workshop-Ergebnisse aus und formulierte eine Bibliothekskonzeption inklusive eines Raumprogramms.
Diese Zusammenstellung wurde in dem Redaktions-Workshop im Oktober 2022 mit den Bildungspartner*innen aus Kindertageseinrichtungen und Schulen und den Vertreter*innen besprochen, geändert und ergänzt.
Die fertig gestellte Bibliothekskonzeption präsentierte Andreas Mittrowann einige Wochen später in Anwesenheit der Bibliotheksleitung den Mitgliedern der Gesellschafterversammlung. Noch offene Fragen von den anwesenden politischen Vertreter*innen konnten sofort beantwortet werden.
Im Anschluss erstelle die Innenarchitektin Anja Thimm von der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW für die Bibliothek eine Raumplanung.
Fazit: Wir haben die Belange der Stadtbücherei in den Fokus gerückt
Die Erstellung der Bibliothekskonzeption war für alle Beteiligten ein interessanter Prozess, in dem die Belange der Stadtbücherei sowohl bei der Bürgerschaft als auch im politischen Raum in den Fokus gerückt wurden. Viele Ideen und Anregungen konnten aufgenommen werden. Besonders die Zukunftswerkstatt war eine gute Gelegenheit die Bürger*innen mit einzubeziehen.
So war es möglich die Ziele und Handlungsfelder der Stadtbücherei herauszuarbeiten und fest in der Konzeption zu verankern. Dadurch konnte die Position der Bibliothek in der Bevölkerung, im politischen Raum und bei den Kooperationspartnern im Netzwerk Bildung und Kultur gestärkt werden.
Alle Maßnahmen wurden durch Berichte in der Presse, auf den Social-Media-Kanälen und auf Info-Tafeln in der Bibliothek begleitet.
Das Cover der knapp 90-seitigen der fertigen Bibliotheksstrategie.
Die Dokumentation der Ergebnisse liegt in Form einer umfangreichen schriftlichen Zukunftsstrategie (64 Seiten) und Anhängen (25 Seiten) vor. Sie dient als Grundlage für weitere Landesprojekte wie eine neue Raumplanung mit Neumöblierung und der Einführung eines RFID-Systems.
Einmal im Monat ist in der Stadtbibliothek in Monheim Digitalcafé. Schüler*innen der Gesamtschule treffen sich dort mit Senioren und helfen ihnen beim Umgang mit Smartphone und Tablet. Das Ganze funktioniert ohne Anmeldung und ist kostenlos. Die WDR Lokalzeit hat dazu einen kurzen Beitrag gesendet: https://www1.wdr.de/lokalzeit/fernsehen/duesseldorf/video-das-digital-cafe-in-monheim-100.html
Über einen Zeitraum von sechs Jahren sollen in verschiedenen ländlichen Regionen längerfristige und beteiligungsorientierte Kulturvorhaben entwickeln, sowie neue Allianzen zwischen Kultur und Demokratiearbeit, politischer Bildung und Regionalentwicklung entstehen. Ausgewählte Regionen erhalten finanzielle und Inhaltlicher Ressourcen für die Entwicklung eines Netzwerkes und ein Konzept für ein beteiligungsorientiertes Kulturvorhaben (kulturelle, künstlerische und kreative). Am Programm können ausschließlich Regionen teilnehmen, die durch die Länder benannt werden. Eine direkte Bewerbung von interessierten Trägern beim Programm ist nicht möglich. Träger aus NRW richten ihre Bewerbung bitte bis zum 01.10.2023 an Daniela.Weiss@mkw.nrw.de. Städte mit mehr als 50.000 Einwohnenden bzw. Einrichtungen mit Sitz in einer Stadt mit mehr als 50.000 Einwohnenden können nicht als Träger benannt werden. Mehr Informationen zum Förderprogramm unter https://fachstelle-oeffentliche-bibliotheken.nrw/alternative-foerderung/
Das Medienforum des Bistums Essen richtet in Kooperation mit dem Referat Glaubenskommunikation im Bistum Essen das Vorleseprojekt LauschGericht aus.
Das Projekt findet seit 2014 jährlich am Bundesweiten Vorlesetag statt, der seit 2004 von der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung als größtes Vorlesefest Deutschlands initiiert wird. Dieser findet in diesem Jahr am 17. November statt.
Das LauschGericht greift den Impuls des Vorlesens auf und knüpft bei der alten klösterlichen Tradition der Tischlesung an. Die Idee: Überall, wo sich Menschen zu einer gemeinsamen Mahlzeit am Mittag oder Abend versammeln, dürfen sie sich um einen „Vorleser“ für die Zeit ihrer Mahlzeit bewerben. VorleserInnen und ZuhörerInnen kennen sich nicht, verbinden sich aber in diesem gemeinsamen LauschGericht: Die Zuhörenden essen und der/die VorleserIn liest aus einem von ihm/ihr ausgewählten Buch vor. Ein kleines, poetisches Geheimnis nimmt für einen zufälligen Augenblick Platz am Esstisch. Nach der Lesung lässt der/die VorleserIn das aufgeschlagene Buch als Gastgeschenk bei der Tischgemeinschaft.
Teams von Stadtbibliotheken als Tischgemeinschaft oder auch Kolleginnen und Kollegen sind eingeladen, als Vorlesende mitzumachen. Mehr Informationen unter https://lauschgericht.de/
Die Kulturstiftung der Länder hat ein neues Online-Portal mit Informationen rund um die kulturelle Bildung in Deutschland veröffentlicht. Auf MAKURA finden sich Praxisberichte, Tipps zu Möglichkeiten einer Förderung sowie Beispiele kultureller Bildungsarbeit. Zudem wurden viele Publikationen des Rats für kulturelle Bildung auf der Plattform aufgenommen. MAKURA will den Austausch zu kultureller Bildung in Deutschland fördern und die Fachcommunity stärken und lädt daher alle kulturellen Akteure ein, sich in das Portal einzubringen und ihr Projekt vorzustellen. https://makura.de/