Die Stiftung Digitale Chancen bietet für Kulturinstitutionen, die am KulturPass teilnehmen, spezialisierte Best-Practice Workshops an. Der erste Workshop für Bibliotheken findet am 30.04.2024 statt. Hier erhalten die Teilnehmenden wertvolle Best-Practice-Tipps und haben die Gelegenheit, sich direkt mit dem KulturPass-Team sowie anderen Anbietenden auszutauschen. Weitere Informationen und Anmeldung auf dieser Website: https://www.kulturpass.de/veranstaltungen-anmeldungen-4-1
Das neue Gesicht von Bielefeld-Baumheide: Bibliothekstransformation mit Fokus auf den Menschen
Zeitgemäße Bücherei mit Wohnzimmeratmosphäre: Seit dem 15. Mai 2023 erstrahlt die Stadtteilbibliothek Baumheide in Bielefeld nach einem umfassenden Umbau in neuem Glanz. Braune Ledersofas, bequeme Sessel und helle Halbkugelleuchten schaffen eine einladende Umgebung, die eher an ein Wohnzimmer als an eine traditionelle Bibliothek erinnert. Der Umbau und die Modernisierung wurden im Rahmen der Landesförderung vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt.
Ein neues Konzept: Der Mensch im Mittelpunkt
Das Herzstück des neuen Konzepts ist die Verschiebung des Fokus vom Buch auf den Menschen. Inspiriert vom Konzept des Dritten Ortes soll die Bibliothek nicht nur ein Ort des Lesens, sondern auch des Verweilens und gemeinsamen Erlebens sein. Besonders die Ecke mit den Ledersofas und den Wandregalen erinnert gut und gerne an einen Wohnbereich oder vielleicht sogar auch an eine eigene kleine private Bibliothek.
Gemeinsames Engagement und Ehrenamt: Die Besonderheiten der Stadtteilbibliothek Baumheide
Die Stadtteilbibliothek Baumheide befindet sich seit dem Jahr 1977 im Gebäude des Freizeitzentrums in einem sozial benachteiligten Quartier. Dort stehen sehr viele Hochhäuser und die Umgebung erscheint auf den ersten Blick sehr trist und trostlos. Da das Freizeitzentrum ab dem Jahr 2019 saniert werden sollte, bot sich eine Renovierung der Stadtteilbibliothek an.
Doch nicht nur der Standort der Stadtteilbibliothek ist besonders, sondern auch die Bibliothek: Denn seit dem 01. Januar 2004 ist sie eine von vier ehrenamtlich geführten Stadtteilbibliotheken der Stadtbibliothek Bielefeld. Vor 20 Jahren schlossen sich engagierte Menschen aus Baumheide zusammen, um den Erhalt ihrer Stadtteilbibliothek zu gewährleisten und sie so vor einer dauerhaften Schließung zu bewahren. Seitdem gelingt es den ca. 15 ehrenamtlichen Mitarbeitenden erfolgreich die Bibliothek am Laufen zu halten, indem sie die Beratung oder auch Kita- und Klassenführungen zur aktiven Leseförderung anbieten. Zudem wurde ein Förderverein gegründet, um Spendengelder für die Erneuerung des Medienbestandes zu akquirieren.
Da sich das Kooperationsprojekt aus kommunalen Anteilen und der Arbeit der Ehrenamtlichen seit so langer Zeit bewährt, soll es auch in Zukunft fortgeführt werden. Das bedeutet, dass die hauptamtlichen Beschäftigten der Stadtbibliothek weiterhin die ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen bei allen anfallenden Tätigkeiten betreuen, wie zum Beispiel bei Soft- und Hardwareerneuerungen, Drucksachen für das Publikum und vielem mehr. Darüber hinaus werden die Ehrenamtlichen regelmäßig geschult und erhalten in Teamsitzungen wichtige Informationen. Auch für die Medienauswahl sowie den Bestandsaufbau sind die ehrenamtlichen Mitarbeitenden zuständig. Denn sie kennen die Informations- und Unterhaltungsbedürfnisse in Baumheide am besten.
Eine moderne Bibliothek für die Baumheider Bevölkerung
Baumheide zeichnet sich durch eine hohe Anzahl junger Menschen, größere Haushalte und einen hohen Anteil an Personen mit Migrationshintergrund aus. Im Durchschnitt leben drei oder mehr Personen in einem Haushalt. Das spiegelt sich auch in den Anzahlen der Kinder im Haushalt wider: In 62,2% der Baumheider Haushalte leben Kinder (Gesamtstadt lediglich 19,4%). Außerdem hat der Bezirk mit 69,1% den höchsten Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im städtischen Vergleich (Gesamtstadt 38,9%). Knapp 90 % der Kinder und Jugendlichen haben hier einen Migrationshintergrund.
Diese Bevölkerungsstruktur wurde auch bei der Aktualisierung und Erneuerung des Bestands berücksichtigt. Ein erweitertes Angebot an Kinder- und Jugendmedien, einschließlich Tonies, wurde eingeführt und der Bestand aktualisiert, so dass die meisten Romane nicht älter als zwei Jahre sind. Insgesamt können die Menschen in Baumheide aus rund 6.000 Medien auswählen.
Technische Modernisierung und Open Library
Um den Zugang zu den neuen Räumlichkeiten an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen, wurde die Technik modernisiert und die Öffnungszeiten erweitert. Dank der installierten RFID-Technik ist die Bücherei jetzt eine Open Library und Jugendliche und Erwachsene können die 380 Quadratmeter große Bibliothek nun von montags bis samstags von 10 bis 20 Uhr nutzen. Dafür wurde am Eingang ein Scanner zum Lesen der Ausweise installiert, damit sich die Tür für die Leser*innen während der personalfreien Zeiten öffnen kann. Außerdem gibt es einen Ausleih- und Rückgabeterminal.


Zukunftsausblick
Nach über zwei Jahren und einer Investition von rund 200.000 Euro ist die Stadtteilbibliothek Baumheide nicht nur visuell ansprechend, sondern auch konzeptionell modern. Als bibliophiler Treffpunkt für Familien und Menschen mit verschiedenen Hintergründen bietet sie nicht nur Medien, sondern ist auch ein Ort des Austauschs, Lernens und gemeinsamen Erlebens. Die Erweiterung des Veranstaltungsportfolios und die geplanten Sonntagsöffnungen sind Teil des Engagements, die Bibliothek als integrativen Bestandteil der Stadtgemeinschaft zu etablieren. Der Umbau mag lange gedauert haben, aber das Ergebnis ist zweifellos eine Erfolgsgeschichte für die Stadtteilbibliothek Baumheide.
Für weitere Informationen:
Stadtteilbibliothek Baumheide
Rabenhof 76
33609 Bielefeld (im Freizeitzentrum)
Telefon: 0521 51-3982
E-Mail: EhrenamtlicheMitarbeiter.StadtteilbibliothekBaumheide@bielefeld.de Web:https://www.stadtbibliothek-bielefeld.de/open/Bibliotheken/Stadtteilbibliotheken/Baumheide-Open-Library
BiblioCon 2024: Fachstelle ist Teil des Vortragsprogramms
Das Vortragsprogramm der BiblioCon 2024 in Hamburg (04.-07.06.24) ist online. Die BiblioCon ist die zentrale Tagung des deutschen Bibliothekswesens für Fortbildung und Fachdiskussion. Ein Online-Sitzungsplaner bietet einen Überblick über alle Sitzungen der ausgewählten Kongresstage sowie deren Inhalte. Die Fachstelle ist Donnerstag, den 06. Juni, auch mit einem Vortrag zum Qualifizierungsprogramm „Strategieentwicklung für Stadtteilbibliotheken“ vertreten. Der Vortrag besteht aus zwei Teilen: Petra Büning wird das Qualifizierungsprogramm vorstellen und Yvonne Fischer von der Stadtteilbibliothek Köln-Porz wird als Teilnehmerin von ihren Praxiserfahrungen berichten. Beide stehen anschließend für Fragen zur Verfügung. Mehr Infos https://bibliocon2024.abstractserver.com/program/#/details/presentations/298
Werkstattgespräch über Folgen des Einsatzes von KI im Kulturbereich / 21.03.24
Im Rahmen der Diskussionsreihe „Einflüsse Künstlicher Intelligenz auf Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft“ organisiert die Deutsche UNESCO-Kommission am 21.03.2024 eine digitale Werkstatt-Diskussion. In Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kultur wird über die Auswirkungen des Einsatzes von KI-Technologien auf die Arbeit im deutschen Kulturbereich gesprochen. Anmeldungen können bis zum 19.03.2024 eingereicht werden. Mehr Informationen und Anmeldung auf dieser Website: https://www.unesco.de/termine/wie-veraendert-generative-ki-die-arbeit-im-kulturbereich
Freie Plätze im Seminar „Games for Future – Spiele(n) mit ernsten Themen“ am 12.04.2024

Am 12. April findet das Seminar „Games for Future – Spiele(n) mit ernsten Themen“ von 10 bis 17 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbüchereien Düsseldorf statt. Es richtet sich an Beschäftigte Öffentlicher Bibliotheken, die das Thema Gaming in ihrer Bibliothek bereits anbieten und ihr Angebot weiterentwickeln möchten.
Digitale Spiele sind Teil der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Auf Smartphones, Tablets, PCs und Konsolen wird mehr gespielt denn je. Im Seminar zeigen Lukas Opheiden, Medienpädagoge der Stadtbibliothek Minden und Jürgen Sleegers, vom Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der TH Kökn, dass ernste Themen wie Ethik, Klimawandel oder Nachhaltigkeit längst in vielen digitalen Spielen aufgegriffen werden – ohne dass diese als „Serious Games“ gelabelt sind.
Das Seminar wird von der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW in Kooperation mit dem ZBIW der TH Köln angeboten und ist für ÖB-Beschäftigte aus Nordrhein-Westfalen kostenfrei. Für Teilnehmer*innen aus anderen Bundesländern/Branchen beträgt die Teilnahmegebühr 95,- Euro.
Zum Angebot:
https://www.th-koeln.de/weiterbildung/games-for-future—spielen-mit-ernsten-themen_109000.php
Städtische Bibliotheken im Kreis-Mettmann erweitern ihr digitales Angebot
BIBNET, das digitale Portal der Bibliotheken im Kreis Mettmann, erweitert sein Angebot. Gemeinsam mit den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren der neun städtischen Büchereien stellte Kreisdirektor Philipp Gilbert das neue, vom Ministerium für Kultur- und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Kreis Mettmann finanzierte Angebot vor.
Neben bestehenden Formaten wie „BIBNET Onleihe“ und „DigiBib“ ermöglicht der Bibliotheksausweis nun auch den Zugang zur Brockhaus-Enzyklopädie, interaktiven Kursen zu „Medienkompetenz“ und „Klima der Welt“, dem Munzinger-Archiv, dem „Duden-Basiswissen Schule“, Tigerbooks für Kinder und dem Streamingportal „Filmfriend“.
Die Gesamtkosten von 161.000 Euro wurden zu 64 Prozent vom Ministerium und der Rest vom Kreis finanziert. Die künftigen Lizenzkosten trägt der Kreis. Gilbert betonte den gesellschaftlichen Wert öffentlicher Bibliotheken und die Zugänglichkeit durch niedrige Jahresgebühren, auch für Menschen mit geringem Einkommen. Abschließend dankte er den Bibliothekarinnen und Bibliothekaren für ihre Kooperation und Roman Reinders für sein Fachwissen.
Mehr Informationen unter https://kreis-mettmann.de/Aktuelles/Pressemitteilungen/Die-st%C3%A4dtischen-Bibliotheken-im-Kreis-r%C3%BCsten-digital-auf.php?object=tx,3718.5.1&ModID=7&FID=3718.11191.1&NavID=3718.35&La=1
Untersuchung zum Bücherlesen in der zweiten Lebenshälfte
Das Leseinteresse von Kindern und Jugendlichen wird regelmäßig untersucht, vor allem wenn internationale Studien mangelnde Lesekompetenzen bei deutschen Schülerinnen und Schülern diagnostizieren. Doch wie sieht es mit dem Leseverhalten in der zweiten Lebenshälfte aus? Und gibt es mögliche Verbindungen zu einem qualitätsvollen Leben im Alter?
Mithilfe von Daten des Deutschen Alterssurveys wurde untersucht, wie viele Bücher Menschen im Alter von 46 bis 85 Jahren in den letzten zwölf Monaten gelesen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als zwei Fünftel (41,7 Prozent) sechs Bücher oder mehr gelesen hat.
Es wurde auch festgestellt, dass die durchschnittliche Anzahl der gelesenen Bücher in den letzten zwei Jahrzehnten nicht abgenommen hat. In dieser Altersgruppe kann also nicht von einer Lesekrise gesprochen werden. Mehr Informationen unter https://www.dza.de/detailansicht/buecherlesen-in-der-zweiten-lebenshaelfte
Kindermedien in Deutscher Gebärdensprache
Die Verwendung von Gebärden fördert den Spracherwerb bei Kindern und Jugendlichen mit Hörbeeinträchtigungen oder verzögerter Sprachentwicklung. Bücher und Filme, die durch Gebärden in Deutscher Gebärdensprache unterstützt werden, bieten sich besonders für die Förderung des Lesens an sowie für gemeinsames Vorlesen und Anschauen. In dieser Zusammenstellung von Links finden Sie Medienangebote in Deutscher Gebärdensprache.
https://www.lesen-in-deutschland.de/journal/kindermedien-in-deutscher-gebaerdensprache-1904
Projekte für den „Preis für digitales Miteinander“ gesucht / 07.04.24
Im Rahmen des fünften bundesweiten Digitaltags am 07.06.2024 vergibt die Initiative „Digital für alle“ erneut den „Preis für digitales Miteinander“ in den Kategorien „Digitale Teilhabe“ und „Digitales Engagement“. Gesucht werden einerseits Initiativen und Projekte, die Menschen befähigen, sich selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Andererseits werden Projekte ausgezeichnet, die gesellschaftliches Engagement durch den Einsatz digitaler Technologien oder im digitalen Raum fördern. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Bewerbungen können bis zum 07.04.2024 eingereicht werden. Mehr Informationen auf dieser Website: https://digitaltag.eu/preis-fuer-digitales-miteinander
Neue Ausschreibung: Projekt „Land.schafft.Demokratie – Vielfalt und Dialog in der Bibliothek“ / 08.04.24
Das Kooperationsprojekt „Land.schafft.Demokratie“ zwischen der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und dem Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) zielt darauf ab, die Rolle von Bibliotheken in der Demokratieförderung zu stärken. Nach dem erfolgreichen Start in zehn kleineren Bibliotheken 2023 wird das Projekt in diesem Jahr auf weitere 15 Bibliotheken in ländlichen Räumen ausgedehnt.
Bis zum 8. April 2024 können sich Bibliotheken in Regionen mit bis zu 30.000 Einwohnern über ein Anmeldeformular auf der Webseite des Deutschen Bibliotheksverbandes für die Teilnahme bewerben. Die ausgewählten Bibliotheken werden gemeinsam mit der bpb maßgeschneiderte Angebote zur Demokratieförderung entwickeln. Dazu gehören Diskussionsformate mit lokalen Akteuren, Argumentationstrainings und digitale Schulungen für Bibliotheksmitarbeitende.
Weitere Informationen und das Anmeldeformular sind auf der Webseite des Deutschen Bibliotheksverbandes verfügbar: https://www.bibliotheksverband.de/landschafftdemokratie.