Am Freitag, den 26. März 2021, veranstaltet der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) in Kooperation mit der Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb seinen 2. Bibliothekspolitischen Bundeskongress.
Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung werden fünf Schwerpunktthemen diskutiert: • Kulturelle Teilhabe und Partizipation durch Digitalisierung: Was bietet die Bibliothek von morgen? • Krise als Chance: Wie gelingt ein Digitalisierungsschub für den Kulturbereich? • Digitale Bildung: Welchen Beitrag leisten Bibliotheken? • Bibliotheken als öffentlicher Raum: Gelingt das in einer digitalen Welt? • Bibliotheken und Demokratie: Sind Bibliotheken Orte einer zivilen Streitkultur?
Die Stadtbibliothek Erlangen gibt auf ihrem Blog Tipps zur Vorbereitung, Verwaltung, und Synchronisation von iPads. So können zum Beispiel mit einem iPad-Koffer 16 iPads aufbewahrt, geladen und mit einem MacBook synchronisiert werden. Mehr zu Administration von mehreren iPads unter https://www.stadtbibliothek-erlangen.de/blog/2020/12/03/apple-configurator/
Quelle: Newsletter Öffentliche Bibliotheken 1/2021 der Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen des Regierungspräsidiums Tübingen
Vom 19. bis 21. März findet ein Barcamp zum Thema Pen and Paper in der politischen Bildung statt. Schwerpunkt des Barcamps werden Pen&Paper Rollenspiele sein, aber auch artverwandte Spiele wie Larps, Planspiele und Erzählspiele dürfen diskutiert und ausprobiert werden. Die Teilnahme ist kostenlos.
Veranstalter des Barcamps ist der Verein Waldritter e.V.. Dieser gemeinnützige Verein ist ein bundesweit anerkannter freier Träger der Jugendhilfe und anerkannter Träger der politischen Bildung bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Mit der Verknüpfung von erlebnispädagogischen Abenteuerspielen, Bildung und sozialem Lernen werden deutschlandweit Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene durchgeführt.
Viele Bibliotheken begreifen die Corona-Pandemie als Chance Neues auszuprobieren. Dorothé Schlautmann von der Stadtbibliothek Herne schildert in diesem Beitrag, wie durch viele kreative Ideen und in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur gute digitale Angebote entstanden sind, die auch nach der Pandemie weitergeführt werden können.
„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen“
(Aristoteles)
Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen. Jede Krise bringt aber auch Chancen mit sich. Herausforderungen sind eine Gelegenheit, die Segel anders zu setzen.
Die Stadtbibliothek Herne ist eine Großstadtbibliothek mit rund 210.000 Medieneinheiten. Das Bibliothekssystem besteht aus einer Zentralbibliothek, einer großen Bezirksbibliothek sowie der mobilen Junior-Fahrbibliothek.
In Herne sind durch viele kreative Ideen und in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur gute digitale Angebote entstanden, die auch nach der Pandemie weitergeführt werden können. Mit den neuen Inhalten setzt die Bibliothek einen Schwerpunkt im digitalen Bereich. Livestreams, Vorlesevideos und digitale Angebote für Schüler*innen rücken in den Fokus und erweitern das Profil der Bibliothek.
Märchen- und Wissenschafts-Show als Live-Streamauf Twitch
Der Alte Wartesaal im Bahnhof Herne ist ein Veranstaltungsort für junge Kultur. Zentral zwischen einem Schnellrestaurant und Gleis 2 gelegen, finden hier jährlich zahlreiche analoge Kulturveranstaltungen statt. Die Themenpalette reicht von Musik über Literatur bis hin zu Comedy. Zum Glück eignet sich das historische Gebäude mit dem sieben Meter hohen Tonnengewölbe auch exzellent als Streaming-Studio. Wo vor 100 Jahren noch die Bahnreisenden auf ihren Zug warteten, entstand nun eine Show-Kulisse erster Klasse.
Im Rahmen des Sommerleseclubs fand dort zum ersten Mal eine Veranstaltung der Stadtbibliothek im Livestream statt. Eine zauberhafte Märchenstunde in Kombination mit einer Sandmalerei-Show wurde via Livestream übertragen. Interessierte klickten auf einen Link, der am Veranstaltungstag mit Beginn des Events freigegeben wurde.
Die Künstlerin Svetlana Telbukh kreierte zu dem Märchen, das vorgelesen wurde, Motive auf feinstem Sand, der auf einer beleuchteten Glasplatte lag und auf eine Leinwand projiziert wurde. Von einem auf den nächsten Augenblick entstanden so neue Bilder – jedes voller Magie. Die Zuschauer tauchten in ein Spiel von Licht und Schatten und reisten durch die Märchenwelt. Musikalisch begleitet wurde das Event von einer jungen Herner Sängerin.
Die Veranstaltung ist auch ein schönes Beispiel für eine gut funktionierende interkommunale Kooperation, denn die Stadtbibliotheken Witten und Hattingen haben diese Veranstaltung als Mitglieder der Onleihe Ruhr unterstützt. Sie fand im Rahmen des Sommerleseclubs statt und verzeichnete 640 Aufrufe.
Auch eine Wissenschaftsshow mit dem Autor Aeneas Rooch fand als Live-Stream statt. Er zeigte, dass Physik sehr spannend sein kann. Unter dem Motto „Rubbel die Katz oder wie man Wasser biegt“ ging Rooch den Rätseln des Alltags auf den Grund und stellte Experimente zum Nachmachen vor. Auch dieses Event wurde von jungen Herner Musikern begleitet. Insgesamt 620 Aufrufe wurden bei der Aktion gezählt, die von den Mitarbeiterinnen der Herner Stadtbibliothek moderiert wurde.
Beide Veranstaltungen wurden über die Plattform Twitch gestreamt. Das technische Team des Kulturzentrums Herne unterstützte die Stadtbibliothek dabei sowohl personell als auch durch technisches Equipment.
Vorteile des Livestream-Formats: In Zeiten ohne Pandemie kann neben der Präsenzveranstaltung zusätzlich auch eine digitale Übertragung angeboten werden. Das führt zu einer größeren Anzahl an Zuschauern, da auf diese Weise auch Menschen erreicht werden, die an Präsenzveranstaltungen nicht teilnehmen können. Darüber hinaus sind Flexibilität und örtliche Unabhängigkeit gewährleistet. Eine Interaktion ist via Chat möglich. Zudem kann das Event auch später noch online besucht werden. Ein großer Nachteil des Livestream-Formats ist allerdings, dass die besondere Atmosphäre einer Vor-Ort-Lesung im Stream verloren geht.
Eine Kombination aus Livestream mit Live-Veranstaltung wäre das ideale Veranstaltungsformat. Dies wird aus finanziellen Gründen nicht immer möglich sein, da technisches Equipment und auch zusätzliches Personal kostenintensiv sind. Hier bietet sich eine interkommunale Kooperation an.
Zukünftig werden mittels eines bibliothekseigenen YouTube-Kanals regelmäßige Livestream-Aktionen stattfinden.
Digitale Bibliothekseinführungen als Comic, Rally oder Tutorial
Da Pandemiezeiten keine Bibliothekseinführungen stattfinden können, hat eine Arbeitsgruppe der Stadtbibliothek Herne kreative und zielgruppengerechte Angebote für verschiedene Klassenstufen und Schulformen entwickelt. Die Planungsgrundlage war eine Edkimo-Umfrage bei den Herner Schulen.
Mit Bibliothekscomics, lustigen Bibliotheksrallyes, einem Katalog-Tutorial und Arbeitshilfen für die Oberstufe werden verschiedene Zielgruppen angesprochen. Darüber hinaus ergänzen ausleihbare Robotik-Themenkisten (Bee Bot, Blue Bot, Ozobot, Thymio) das Medienangebot.
Die Maskottchen Herni und Wannda nehmen Grundschulkinder mit auf eine lustige Reise durch die Stadtbibliothek. In Comicform werden Fragen rund um Ausleihe und Katalog beantwortet. 157 Zugriffe im Januar 2021 zeigen, dass die Bibliothekscomics bei der Zielgruppe gut ankommen. (Foto: Copyright Stadtbibliothek Herne)
Als weiteres Angebot hat die Bibliothek eigene Apps zur spielerischen Bibliothekseinführung auf Basis von Learning-Apps entwickelt. Schüler*innen können mittels der Learning Apps auch eigene Parcours rund um die Bibliothek erstellen.
Aufgaben und Arbeitsblätter zur Nutzung des Munzinger Archivs und zum Zitieren von wissenschaftlichen Quellen richten sich an Schüler*innen der Oberstufe. Für die Klassenstufen 7 und 8 hat das Team ein Tutorial zum Katalog erstellt.
Diese digitalenTools werden Klassenführungen vor Ort nicht ersetzen, bieten aber dennoch einen zusätzlichen Service und sind eine gut funktionierende Alternative in Zeiten des Lockdowns.
Das digitale Angebot wird kontinuierlich weiterentwickelt. Zukünftig berichten die Bibliotheksmaskottchen monatlich aus dem Bibliotheksalltag. Für Kindergartenkinder werden regelmäßig Ausmalbilder und Bilderrätsel auf die Website gestellt. Auch Video-Tutorials für Schulklassen sind geplant. Die Herner Schulen werden in die Weiterentwicklung mit einbezogen. Über Pressemitteilungen, Informationen für die Schulen und Social Media werden die Angebote dann im Frühjahr beworben.
DigitaleVorleseaktionen für Kinder
Zum Auftakt fand in Kooperation mit dem Deutschen Städtetag eine digitale Vorleseaktion zum bundesweiten Vorlesetag statt. Unter dem Motto „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister lesen vor“ haben zwei Herner Bürgermeisterinnen für Kinder gelesen. Die Videos waren auf der Bibliotheks-Website und auf der Website des Deutschen Städtetages zu sehen.
Die Vorlesevideos werden jeweils im Vormonat für den Folgemonat produziert. Zielgruppen sind parallel zu den monatlichen analogen Angeboten Kinder ab 3 Jahren und ab 6 Jahren.
Im Januar 2021 wurde zum Beispiel jede Woche ein Abschnitt aus dem Buch „Der kleine Prinz“ auf der Website veröffentlicht. Die Vorleseaktion hatte im Januar 443 Zugriffe. (Foto: Copyright StB Herne)
Im Dezember letzten Jahres haben Vorlesepaten an drei Adventswochenenden weihnachtliche Geschichten gelesen, die ein Herner Musiker mit Liedern begleitet hat. Insgesamt konnten für das weihnachtliche Vorlesen 778 Aufrufe verzeichnet werden – wohl auch Dank des Wiedererkennungswerts der Vorlesepaten.
Demnächst dürfen sich die kleinen Zuhörer*innen auf einen Hund freuen, der in die Vorleseaktion einbezogen wird. Dadurch werden sowohl die Kinder als auch die Vorleser noch mehr Spaß an der Aktion haben.
Offen ist noch, ob zukünftig Online-Lesungen neben den Vorleseaktionen vor Ort weitergeführt werden können.
Mit den digitalen Angeboten hat das Herner Team neue Wege ausprobiert, um ihren Kund*innen weiterhin einen umfassenden Service zu bieten, präsent zu bleiben und in Pandemiezeiten eine kulturelle Teilhabe zu sichern. Auch wenn digitale Formate nicht das analoge Kulturleben ersetzen, ergeben sich daraus Zukunftschancen.
2019 hat die Stadtbücherei ihre Kinderbücherei erneuert, 2020 kam eine „Bibliothek der Dinge“ hinzu. Auch in schwierigen Zeiten sieht das Team zuversichtlich in die Zukunft und plant u.a. für 2021 die Gestaltung einer Gaming-Ecke und die Anschaffung eines 3D-Druckers. Zudem sollen Themen wie Robotik, Coding und digitale Erzähltechniken in den Vordergrund rücken. Trotz Coronazeit hat die Haltener Bibliothek in 2020 nur einen leichten Rückgang bei den Ausleihzahlen der physischen Medien zu verzeichnen. Im Bereich der digitalen Medien gab es im Onleihe-Verbund Vest sogar eine Steigerung der Ausleihen von rund 40%. Eine gute Nachricht für die Bibliothek ist außerdem, dass die Zahl der aktiven Leser*innen trotz der langen Schließungszeiten gestiegen ist.
Auch in Pandemiezeiten ist es wichtig, den Kontakt zu seinen Kund*innen zu halten. Die Stadtbücherei Altena setzt dafür ein Videomeetingtool ein, das es ermöglicht, mit Kindern und Erwachsenen interaktiv in Kontakt zu treten und alternative Angebote zu machen.
Die Resonanz auf die ersten Veranstaltungen war enorm: Bei einer Fragestunde mit einem Revierförster waren 24 Kinder dabei. Die Bibliothek macht auch Angebote für Erwachsene, z.B. fand ein Lyrik-Treffen statt, bei dem eigene und fremde Gedichte vorgetragen werden konnten. Überraschungsgäste waren zwei heimische Autoren. Die Erfahrungen sind positiv, die Nutzung von Videomeetingtools ist inzwischen Alltag für viele Menschen. Auf Wunsch der Kinder in Altena wird als nächstes ein örtlicher Feuerwehrmann Rede und Antwort stehen. Für die Zukunft sind auch Buchvorstellungen denkbar.
Quelle: come on „Bücherei trotz Corona nah dran am Kunden – Am Dienstag zoomt die Feuerwehr“ (16.02.2021)
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. veranstaltet am 26. März 2021 in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung den 2. Bibliothekspolitischen Bundeskongress. Es wird Vorträge und Diskussionsrunden geben zum Thema: „Bibliotheken im digitalen Wandel: Orte der Partizipation und des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ zusammen mit Vertreter*innen aus Politik, Bildung und Kultur. Es besteht die Möglichkeit per Livestream teilzunehmen. Mehr Informationen unter https://www.dbv-bundeskongress.de/
Auch in diesem Jahr bietet der BiB wieder einen Sommerkurs für Beschäftigte in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken an. Wie bereits im vergangenen Jahr wird er ausschließlich online stattfinden. Vom 19.-22.07.2021 widmet sich der BiB-Sommerkurs dem Thema mobiles Arbeiten in Bibliotheken.
Für viele Kolleg*innen ist die Arbeit im Homeoffice bereits ein fester Bestandteil geworden. Der Sommerkurs möchte den Teilnehmer*innen mehr Sicherheit in der Gestaltung des neuen Arbeitsplatzmodells geben und sie befähigen in ihren Bibliotheken als Berater*innen und Multiplikator*innen zu fungieren.
In unterschiedlichen Modulen beschäftigen sich die Teilnehmer*innen mit Themen wie Kommunikation im Team, Tagesstrukturierung und Abgrenzung, rechtliche Fragen und Instrumente des agilen Arbeitens.
Als Dozenten konnten Christiane Brockerhoff, Kommunikationstrainerin, Ulrike Wunder, selbstständiger Coach, Dorothea Zechmann, Mitglied der dbv-Rechtskommission, sowie Karin Langenkamp und Jens Winalke, Mitglieder der BiB-Kommission für Fortbildung gewonnen werden.
Gelernt wird gemeinsam in Halbtagssequenzen am Vormittag, ergänzt durch Treffen am Abend. Die Erfahrung hat gezeigt, dass so sowohl der Lerneffekt optimal ist, als auch die Möglichkeit besteht, die Teilnahme am Sommerkurs und die Arbeit im Job miteinander zu verbinden. Dabei dient der Kurs sowohl der Qualifikation als auch der Reflexion und dem Austausch.
Die Teilnahmegebühr beträgt für BIB-Mitglieder (ebenso Mitglieder des VDB und der Partnerverbände aus Österreich, Südtirol, Luxemburg und der Schweiz) 120 Euro, für Nichtmitglieder 240 Euro. Die Gebühr umfasst die Kosten für das inhaltliche Kursprogramm und Support bei der technischen Anbindung.
Anmeldungen sind ab sofort bis spätestens 15. Mai 2021 über den BIB-Fortbildungskalender möglich.
Weitere Informationen erhalten Sie hier. Für Fragen senden Sie gerne eine Mail an sommerkurs@bib-info.de oder melden Sie sich telefonisch bei Ulrike Kraß, Tel: 0761/201 2205
Im Februar hat Anke Link die Stelle als Bibliotheksleiterin in Hattingen übernommen. Davor war sie in der Stadtbibliothek Recklinghausen tätig. In Hattingen möchte sie die digitalen Angebote ausbauen und die Bibliothek verstärkt auf Social Media vertreten.
Quelle: Lokalklick „Anke Link ist neue Leiterin der Stadtbibliothek“ (16.02.2021)
Großen Zulauf aufgrund mangelnder Freizeitmöglichkeiten haben Online-Literaturkreise. Wer gerne liest, findet auf der Website „Meetup“ einen Buch-Club für jedes mögliche Thema, unter anderem auch von Prominenten gegründet wie Schauspielerin Emma Roberts oder Tennisspielerin und Literatur-Fan Andrea Petkovic. Mit monatlich 1,9 Millionen Usern und insgesamt über einer Million Rezensionen ist die Online-Plattform Lovelybooks nach eigenen Angaben die führende Buchcommunity im deutschsprachigen Raum.
Quelle: heise online „Lesen in der Pandemie: Digitale Buch-Clubs liegen im Trend“