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Fake News- Herausforderung und Chance für Bibliotheken

„Fake-News“- auch falsche Nachrichten oder Falschnachrichten- sind derzeit immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Zufolge einer im Auftrag der LfM durchgeführten Forsa-Umfrage haben bereits mehr als die Hälfte der befragten Nutzer Fake-News im Internet identifiziert. 61% von ihnen stufen Fake-News als demokratiegefährdend ein und über 80% sprechen sich für schärfere Gesetze aus.

Am 19. Juni 2017 hatte ich die Gelegenheit im Auftrag der Fachstelle die Medienversammlung 2017 der Landesanstalt für Medien zu besuchen, die sich mit Kurzvorträgen, Interviews und Diskussionen diesem Thema widmete. Diesen Anlass möchte ich nutzen um auf die Frage einzugehen, welche Rolle Fake-News für die Arbeit Öffentlicher Bibliotheken spielen.

Fake-News – ein neues Problem?

Die Einordnung des Begriffs Fake-News ist nicht ganz einfach. Im Kern bezeichnet er falsche oder durch Dekontextualisierung bewusst missverständliche Meldungen, die vom arglosen Nutzer für echt gehalten und weiterverbreitet werden sollen. Die Methoden reichen vom Unterbringen falscher Informationen in klassischen Nachrichtenmedien- beispielsweise durch falsche Presseerklärungen oder Quellen- bis hin zur gezielten Verbreitung von erfundenen Meldungen durch Social Bots.

Fake-News dienen häufig als Instrument zur Beeinflussung öffentlicher Meinungen aus politischen oder kommerziellen Gründen. So gab es beispielsweise laut einem Whitepaper des sozialen Netzwerkes Facebook Anzeichen für eine versuchte Beeinflussung des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2015/2016.

Allerdings haben nicht alle Fake-News kriminellen Charakter. Unter dem Sammelbegriff werden manchmal auch intentionslose Falschmeldungen („Trolls“), versehentliche Falschmeldungen („Enten“) oder satirische Postings gefasst. Die nicht ganz klare Definition macht es hierbei schwer das Problem durch gesetzgebende Maßnahmen anzugehen.

Was kann man tun?

Es gibt mittlerweile zahlreiche Lösungsansätze und Berichte darüber, wie man gegen Fake-News vorgehen kann. Im Rechtsausschuss des Bundestages wurde am 19. Juni der Gesetzentwurf zum „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ mit Sachverständigen diskutiert. Mithilfe des Gesetzes soll erreicht werden, dass Plattformbetreiber ihrer Pflicht, offensichtlich rechtswidrige Inhalte frühzeitig zu löschen, konsequenter nachkommen.

Neben der Findung von juristischen Lösungen ist es aber vor allem wichtig, die Widerstandskraft der Nutzer gegenüber Falschinformationen zu stärken. Die in Kooperation mit dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung entwickelte App „Fake News Check“ soll Schülern und Lehrern dabei helfen, das Thema Fake-News im Unterricht anzugehen. Außerdem soll die App Schüler dabei unterstützen Falschnachrichten im Alltag besser erkennen zu können.

Auf seiner Übersichtsseite stellte das Portal „Klicksafe.de“ Informationen, Materialien für Lehrer und Eltern sowie weiterführende Links zum Thema Fake-News zur Verfügung. Freie Angebote wie die „Hoaxmap“ sammeln entlarvte Falschmeldungen. Außerdem können aus dem Kontext gerissene Fotos und Videos unter Anwendung unterschiedlicher Techniken, wie der Rückwärts-Bildersuche oder Tools, wie dem Youtube-Dataviewer, enttarnt werden.

Was bedeutet das für Bibliotheken?

Öffentliche Bibliotheken stehen schon immer für den Zugang zu Informationen und Medien. Heute spielt sich ein Großteil dieser alltäglichen Informationsbeschaffung online ab. Bei näherer Betrachtung der bereits genannten Nutzerstudie der LfM zeigt sich, dass ältere Nutzer zwar angeben, weniger mit Fake-News konfrontiert zu sein, gleichzeitig zeigen sie aber auch einen deutlich weniger kritischen Umgang mit Onlinequellen.

LfM Direktor Tobias Schmidt schlussfolgert hierzu in der Presseerklärung zur Studie: „Wir müssen deshalb Erwachsene in ihrer Rolle als Mediennutzer noch stärker als bisher qualifizieren. Unser Ziel bleibt, alle Menschen medienkompetent zu machen. Wenn das nicht gelingt, droht eine weitere digitale Spaltung der Gesellschaft.“

In der Bekämpfung der digitalen Spaltung liegt für Öffentliche Bibliotheken sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance: Durch die Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz können Bibliotheken sich hier als kompetente Institution etablieren. Materialien und Werkzeuge gibt es genug. Deren Verbreitung ist vor allem bei Nutzerschichten  jenseits des Schulalters eine wichtige Aufgabe. Dies kann sowohl passiv, z.B. durch die Sammlung und Bereitstellung von Links, als auch aktiv durch das Anbieten von Schulungsformaten geschehen.

Die Vernetzung mit Angeboten anderer Einrichtungen aus Kultur und Erwachsenenbildung, beispielsweise der Volkshochschule, bietet sich hierbei je nach örtlichen Gegebenheiten an. Die Bibliothek kann hier das über viele Jahre in der Arbeit mit Quellen und qualitativer Auswahl erworbene Nutzervertrauen einbringen, um einen Beitrag zur Lösung eines weitreichenden gesellschaftlichen Problems zu leisten.

Weitere Informationen zur Medienversammlung, zu Fake News sowie zur oben erwähnten Studie finden Sie hier

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Neukirchen-Vluyn: Schließung der Zweigstelle beschlossen

Am 28.06.17 hat der Rat nun entschieden, dass die Zweigstelle in Vluyn geschlossen wird. Zuvor hatten die Bürger Unterschriften für den Erhalt der Bücherei gesammelt. Die Bücherei Neukirchen soll nun zentrale Bibliothek von Neukirchen-Vluyn werden.

Quelle:  RP-Online: „Aus für die Bücherei – und das Hochhaus?“ (29.06.2017), online verfügbar unter: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neukirchen-vluyn/aus-fuer-die-buecherei-und-das-hochhaus-aid-1.6913378

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BibCamp 2017 im Rückblick

Auch das diesjährige BibCamp, welches am 16. und 17. Juni in Hannover stattfand, wurde wieder mittels verschiedener Online-Plattformen dokumentiert. So wurden in einem Tweetarchiv dank des Hashtags #Bib10 alle veranstaltungsrelevanten Tweets gesammelt. Die Vernetzung der Twitterer und die Häufigkeit ihrer Tweets werden hier zur Nachverfolgung dargestellt.
Über Etherpads wurden die Sessions „Koha in ÖBs“ und „Big Data und Medienpädagogik“ während des BibCamps direkt dokumentiert. Im Wiki zur Veranstaltung sollen die Dokumentationen zu den einzelnen Sessions auch in Kürze eingepflegt werden.

Quelle:
Infobib „#bib10, das 10. Bibcamp in Hannover- ein kurzer Rückblick“ (22.06.2017), online verfügbar unter: https://infobib.de/2017/06/22/bib10-das-10-bibcamp-in-hannover-ein-kurzer-ruckblick/

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Cycling for Libraries radelt in die 6. Runde 10.-13.09.17

Seit sechs Jahren radeln Bibliotheksaktive in internationaler Gruppierung und diskutieren, tauschen sich aus und besuchen Bibliotheken entlang der Strecke. In diesem Jahr führt die Route vom 10. – 13. September durch die drei Sprachräume Belgiens. Ein Video verrät, wo die Reise lang führen wird. Zum Mitfahren sind alle eingeladen – nicht nur die Profiradler unter uns!
Weitere Informationen: http://c4lbelgium.weebly.com/

Quelle: dbv-Newsletter Nr. 98 2017 (22. Juni)

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Berufsfeld Bibliothek: eine kurze Bestandsaufnahme

Bibliotheks- und Informationswissenschaftlerin Prof. Birgit Dankert befasst sich in ihrem aktuellen Artikel für das Goethe Institut mit den aktuellen Anforderungen und Herausforderungen des Berufs der Bibliothekare. So setzt sie sich unter anderem mit der Frage auseinander, ob es bei den verschiedenen Ansprüchen an die unterschiedlichen Bibliotheksarten noch ein gemeinsames Berufsbild geben kann. Zur Sprache kommen auch die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Bibliotheksbereich und die Frage, ob andere Berufsgruppen, zum Beispiel aus der IT-Branche, ebenso in Bibliotheken Arbeitsplätze finden können wie bibliothekarisch ausgebildetes Personal.

Quelle:
Dankert, Prof. Birgit „Technische Brillanz und soziale Verantwortung“ (zuletzt aufgerufen am 21.06.2017), online verfügbar unter: https://www.goethe.de/de/kul/bib/20990260.html

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Ideen für Vorlesestunden mit interaktiven Geschichten-Apps

Um allen Vorleserinnen und Vorlesern den Einstieg ins Vorlesen mit digitalen Kinderbuch-Apps zu erleichtern, hat die Stiftung Lesen Ideen und Ablaufpläne für Vorlesestunden mit sechs verschiedenen, interaktiven Geschichten-Apps zusammengestellt.

Quelle: Stiftung Lesen: „Ideen für Vorlesestunden mit interaktiven Geschichten-Apps“ (zuletzt aufgerufen am 30.06.2017), online verfügbar unter: https://www.stiftunglesen.de/download.php?type=documentpdf&id=1853

 

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Webinar zur internationalen Bibliotheksarbeit in der IFLA 13.07.17

Im Vorfeld des IFLA-Weltkongresses 2017 in Wroclaw bietet das IFLA-Nationalkomitee Deutschland ein Webinar an, das die Aufgaben, Arbeitsweisen und Strukturen der verschiedenen Gremien des internationalen Bibliotheksverbandes vorstellt. Dieses kostenlose Fortbildungsangebot richtet sich sowohl an neue Aktive in den IFLA-Gremien als auch an all jene, die generell mehr über die Arbeit der IFLA erfahren möchten. Das Webinar findet am 13.07.2017 von 15 – 16:30 Uhr statt.
Anmeldung und weitere Informationen: www.ifla-deutschland.de/…

Quelle: dbv-Newsletter Nr. 98 2017 (22. Juni)

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IFLA: Barbara Lison als Vorstandsmitglied gewählt

Die Ergebnisse zur Wahl des IFLA-Vorstands für den Zeitraum 2017-2019 wurden am 16.06.2017 bekannt gegeben. Mit über 200 Stimmen Vorsprung erzielte Barbara Lison, Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, mit 1197 Stimmen das beste Wahlergebnis von allen gewählten Vorstandsmitgliedern. Ab dem 25. August 2017 tritt der neue und teilweise auch erneute Vorstand seine Arbeit an.
Die Wahlergebnisse können hier eingesehen werden.

Quelle:
Bibliotheksportal „Mit hervorragendem Wahlergebnis in den IFLA-Vorstand“ (20.06.2017), online verfügbar unter: http://www.bibliotheksportal.de/service/nachrichten/einzelansicht/article/mit-hervorragendem-wahlergebnis-in-den-ifla-vorstand.html

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Sei Sicher im Social

Monster von SYNYO GmbH (CC BY-NC-ND)

„Weißt du, welche Monster in Sozialen Medien lauern?“ Mit diesem Satz beginnen die Videoclips des Projekts „Sicher Social“, und diese Frage ist auch Dreh- und Angelpunkt der bereitgestellten Arbeitsmaterialien. Laut Selbstauskunft wurden diese Materialien für Kinder, Lehrkräfte und Eltern entwickelt, „um die Sicherheit im Umgang mit den Sozialen Netzwerken zu erhöhen. Dabei werden plattformspezifische Social Media Crime Charakteristika dargestellt und mit Hilfe von Fallbeispielen veranschaulicht.“

Quelle: Björn Friedrich: „Sei Sicher Social!“ (21.04.2017), online verfügbar unter: https://www.medienpaedagogik-praxis.de/2017/04/21/sei-sicher-social/

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Apps & Co. Zwischen Lenkung und Selbstermächtigung 24./25.11.17

Am 24. und 25. November 2017 findet an der TH Köln die interdisziplinäre Tagung „Apps & Co. Zwischen Lenkung und Selbstermächtigung“ statt. Im Vorfeld haben die Veranstalter dazu aufgerufen, Beiträge zur Tagung einzureichen. Die Frist endete am 10.06.17.

Quelle: Webseite der TH Köln: „Apps & Co zwischen Lenkung und Selbstermächtigung“ (zuletzt aufgerufen am 20.06.2017), online verfügbar unter: https://www.th-koeln.de/hochschule/apps–co-zwischen-lenkung-und-selbstermaechtigung_42897.php