Alle Artikel in der Kategorie “Schwerpunktthema

In Form von Impulsbeiträgen greift die Fachstelle Themen aus den Arbeitsschwerpunkten auf, zu denen sie Bibliotheken vertiefende Informationen bereitstellen möchte. Die Beiträge sollen zum fachlichen Diskurs anregen oder über Neuigkeiten des jew. Themengebietes informieren. Die Schwerpunktthemen lauten:
->Bibliothek als realer Ort
->Bibliothek als digitaler Ort
->Lebenslanges Lernen in der digitalen Gesellschaft
->Bibliotheksmanagement

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Neues Fortbildungsprogramm für die 2. Jahreshälfte

 

Unser Fortbildungsprogramm, welches die Fachstelle in Kooperation mit dem ZBIW der TH Köln durchführt, ist nun auch für das 2. Halbjahr veröffentlicht:

04.09.19
Die Spur von Daten – Big Data Analytics, Köln

09.09.19
Projekte mit öffentlichen Fördermitteln umsetzen, Duisburg

16.09.19-06.12.19
Veranstaltungsarbeit in Bibliotheken (e-learning-Kurs)

25.09.19
Gaming für Einsteiger, Gütersloh

07.10.19
Gemeinsam sind wir stark: Community Building in Social Media, Münster

28.10.19-25.11.19
Aktivierende und motivierende Lehrmethoden für Führungen und Schulungen (e-learning-Kurs mit Präsenztag zum Abschluss am 25. November in Köln)

30.10.19
Wir alle sind Agenda 2030 – Nachhaltigkeitsziele als Auftrag und Chance, Hamm

04.11.19
Leitsysteme – Funktion und Entwicklungsprozess, Essen

13.11.19
Informationskompetenzförderung mit BIPARCOURS für Fortgeschrittene, Euskirchen

22.11.19
Aktuelles in der Kinder- und Jugendbibliotheksarbeit: Alles Digitale beginnt im analogen Raum – Ihre Bibliothek als Erlebnisort, Hattingen

13.12.19
DBS (Webinar)

Anmeldungen sind ab sofort möglich unter:

https://www.th-koeln.de/weiterbildung/fuer-oeffentliche-bibliotheken-in-nrw_5876.php

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Kartendienst Google Maps: Indoor-Funktion

Dieser Beitrag ist im Rahmen des Praxissemesters von Giulia Stella (TH Köln) entstanden.

90% der Suchen im Internet erfolgen über die Suchmaschine von Google (Statista). Wer heute Informationen über Adressen oder Öffnungszeiten bekommen möchte, sucht zuerst dort. Mittlerweile haben die meisten öffentlichen Gebäude neben ihren Öffnungszeiten auch ihre Stoßzeiten vermerkt, was die Planung eines Besuches zusätzlich erleichtern kann.Continue Reading Kartendienst Google Maps: Indoor-Funktion

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Aller guten Dinge sind 3 ODER Warum es sich lohnt, am roten Faden zu spinnen und eine Bibliotheksstrategie zu entwickeln

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Öffentlicher Bibliotheken u.a. durch die finanzielle Förderung und Organisation von Fortbildungen. Dieser Beitrag wurde von der Trainerin Sonja Bluhm geschrieben, welche die vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Fortbildung „den roten Faden finden –  wir entwickeln eine Bibliotheksstrategie“ seit zwei Jahren begleitet.

Sonja Bluhm, Trainerin der FortbildungAls Trainerin habe ich die beiden ersten Fortbildungsrunden „den roten Faden finden – wir entwickeln eine Bibliotheksstrategie“ der Fachstelle NRW in Kooperation mit dem ZBIW Köln begleitet. 20 kleine öffentliche Bibliotheken aus ganz NRW haben daran teilgenommen und ihr individuelles Konzept erarbeitet.

Beeindruckt war und bin ich vom großen Engagement der Bibliotheksleiterinnen und -leiter, die trotz personeller Engpässe bis zum Schluss sehr motiviert dabei waren.

Betroffen war ich aber auch von der teilweise sehr schlechten Ressourcenausstattung, mit der gerade die kleinen ÖBs zu kämpfen hatten.

Gerade deshalb halte ich ein auf die jeweilige Kommune ausgerichtetes Zukunftskonzept für immens wichtig.

Diese Notwendigkeit und die gemachten Erfahrungen haben uns darin bestärkt, eine 3. Runde auszuschreiben, für die Sie sich nun anmelden können.

Kommunikationstraining und mehr Zeit zum Ausprobieren

Unser Ziel ist es, Bewährtes fortzuschreiben und an der einen oder anderen Stelle zu optimieren.

So wurden die ursprünglich 4 Workshop-Tage auf 7 Tage ausgeweitet. Neu ist dabei auch ein ganzer Tag Kommunikationstraining mit Fachreferentinnen. In Präsentationseinheiten können Sie praktisch üben, wie z.B. Verwaltung, Träger oder Politik überzeugt werden können.

Herausforderung Zeitmanagement

Die größte Herausforderung war und ist der zeitliche Faktor. Auch wenn die Fortbildung nun auf ein ¾ Jahr verlängert wurde, bleibt für Sie die Schwierigkeit, ein Konzept neben dem sowieso schon vollgepackten Bibliotheksalltag zu schreiben.

Alleine ist das fast unmöglich, aber um es mit den Worten von Xavier Naidoo zu sagen: „Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen!“ Deshalb profitieren Sie im Rahmen der Fortbildung von folgenden 4 Unterstützungsleistungen:

  1. Ausführliche schriftliche Kommentierung von 3 Konzeptentwürfen durch die Trainer Sonja Bluhm und Andreas Mittrowann, ergänzt durch die Fachstelle
  2. Telefonische-, eMail- und persönliche Beratung durch die Fachstelle und die beiden Trainer
  3. Austausch in einer geheimen Facebook-Gruppe
  4. Kollegialer Austausch an den 7 Präsenztagen

 

Darüber hinaus sind zusätzlich zu den Fachinformationen auch Einheiten aus dem Bereich Changemanagement und Teamführung integriert.

Dabei können Sie sich Gedanken über Ihr Zeitmanagement machen und Überlegungen anstellen, wie Sie sich zusätzlich zu den Präsenztagen Zeiten für die Arbeit am Konzeptentwurf verschaffen.

Schließlich berührt Konzeptarbeit alle Bereiche der Bibliothek und beleuchtet viele internen Prozesse. Dabei rückt auch die Arbeitsorganisation in den Blick. Diese Herangehensweise hat immer auch Auswirkungen auf das ganze Team und stellt Sie als Bibliotheksleitung vor folgende Fragen:

  • Wie gehen wir mit Veränderungen um?
  • Wie motiviere ich mein Team?
  • Wie gelingt es, dass alle an einem Strang ziehen?

In teilweise spielerischen Übungen können Sie Teamdynamik ganz praktisch erleben und Rückschlüsse für Ihr eigenes Team daraus ziehen.

Noch nicht überzeugt? Dann vielleicht jetzt:

„Uns hat das Konzept gerettet. Der Kämmerer hatte uns gerade mal (wieder) auf seiner Streichliste. Aber statt den Etat zu kürzen, wurde er aufgrund des Konzepts um 25% erhöht. Außerdem verfüge ich zum ersten Mal seit Bestehen der Bücherei über einen eigenen Veranstaltungsetat.“ (eine Teilnehmerin aus der 1. Runde)

 

Nutzen Sie Ihre Chance! Gestalten Sie den Wandel aktiv mit und machen Sie sich gemeinsam mit engagierten Kolleginnen und Kollegen, der Fachstelle und erfahrenen Trainern auf den Weg!

Ich würde mich freuen, Sie beim Finden und Knüpfen des Roten Fadens unterstützen zu dürfen.

Bis bald in Düsseldorf!?

Ihre Sonja Bluhm

 


Infos zur Anmeldung zum Programm finden Sie hier.

Sie möchten schon mal reinschnuppern wie es bei uns so aussieht und welche Themen im Roten Faden behandelt werden? Bilder von den Workshops finden Sie auf Flickr. Und wir veröffentlichen regelmäßig kurze Impulse aus der Fortbildung hier als Blogbeitrag. Bisher veröffentlich wurden:

Von Visionen und der Schere im Kopf

Ansätze für Strategische Planungen in Bibliotheken finden

Nachts um halb drei – oder vom Nutzen von Bibliotheken für Kommunen

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Nachts um halb drei – oder vom Nutzen von Bibliotheken für Kommunen

Und weiter geht es mit unserer Blogreihe, in denen wir Denkansätze und Methoden aus unserer Fortbildung „Den roten Faden finden- wir entwickeln eine Bibliotheksstrategie“ mit Ihnen teilen möchten.

In diesem Beitrag geht es nicht – wie die Überschrift vielleicht vermuten lässt – um das Thema Open Library. Vielmehr kennen Sie vielleicht alle noch die Redewendung „Wenn ich dich Nachts um halb drei wecke, dann müsstest du…“ …z.B. die Vokabel kennen, die Matheaufgabe rückwärts lösen können, die Zuflüsse zur Donau kennen usw.

Ob einem diese Vorstellung behagt oder nicht, irgendwann stellt sich heraus, dass durch harte Arbeit erlangtes Wissen zu einer gewissen Sattelfestigkeit führt.

Und genau diese Sattelfestigkeit braucht es auch in einem Strategieprozess. Denn angenommen wir würden Bibliotheksmitarbeiter*innen nachts um halb drei wecken und die Frage stellen: „Welchen Nutzen hat deine Bibliothek für die Kommune?“ Welche Antworten würden wir wohl bekommen?

 

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CC BY-ND 3.0 DE by Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW

 

Auf dem Foto können Sie sehen, welche Antworten die Teilnehmer*innen unserer Fortbildung in einem kurzen Brainstorming,  auf diese Frage gegeben haben. Diese Aufzählung erhebt in keiner Weise Anspruch auf Vollständigkeit. Fühlen Sie sich also frei diese zu ergänzen 🙂 :

Bibliotheken sind:

  • Bausteine in der kommunalen Bildungslandschaft
  • Partner in Medienkompetenzvermittlung
  • Teil des kulturellen Lebens
  • Frequenzbringer
  • Weiche Standortfaktoren
  • Projekt- u. Kooperationspartner für kommunale Aktionen
  • Nicht kommerzielle Aufenthaltsorte
  • Ein Ort als sozialer Treffpunkt und gegen Vereinsamung
  • Niedrigschwellig und offen für alle

Bibliotheken leisten einen Beitrag zu/r:

  • Überwindung der digitalen Spaltung
  • Freiem und unkommerziellem Zugang zu Medien & Informationen

 

In unserer Beratungspraxis stellen wir immer wieder fest, dass auf diese Frage häufig erst einmal ein Innehalten und Überlegen folgt. Die Gedanken wollen sortiert und in Reihenfolge gebracht werden. Wir glauben fest daran, dass Bibliotheksmitarbeiter*innen sehr genau wissen, was ihre Arbeit in der jeweiligen Kommune bewirkt. Das in der bisherigen Berufstätigkeit erlernte Wissen wird hier nicht nur vorgehalten und abgerufen, sondern auch mit Herzblut gelebt. Die präzise Formulierung jedoch fällt schwer.

Dabei ist unsere Eingangsfrage weder neu noch ungewöhnlich.

Es geht darum, die vielen hervorragenden Angebote und Dienstleistungen von Öffentlichen Bibliotheken in einen Kontext zu setzen. Einen Rahmen zu schaffen, in dem sich die alltäglichen Bibliotheksarbeiten abbilden und Zusammenhänge erkennen lassen. Ein Bibliothekskonzept kann dabei helfen die Gedanken zu strukturieren und Argumentationssicherheit zu erlangen.

Eine Bibliothek zeigt nicht nur „WAS“ sie tut, sondern auch „WARUM“ sie es tut.

Hierzu ein Beispiel:

Bibliotheksauftrag Die Bibliothek steht allen Bürgerinnen und Bürgern offen

 

Handlungsfeld 1 Die Bibliothek als „Dritter Ort“ und Treffpunkt
Strategisches Ziel Steigerung der Aufenthaltsqualität
Operatives Ziel Innerhalb von 12 Monaten sind alle Arbeitsplätze zu 80% ausgelastet

 

Maßnahme Verbesserung der Arbeitsplatzausstattung mitentsprechender Technik und Infrastruktur wie z.B.: Tablets, Kopfhörer, Stromversorgung, WLAN

 

 

An dieser Stelle schließt sich der Kreis zu unserer Fortbildung „Den Roten Faden finden – wir entwickeln eine Bibliotheksstrategie“. Diese Fortbildung ist eine Möglichkeit durch die Analysen, die Festlegung von Handlungsfeldern, Zielgruppen, Zielen und Maßnahmen Antworten auf die Eingangsfrage zu geben. Die Teilnehmer*innen erarbeiten mit ihrem Konzept den oben benannten Rahmen. Diesen gilt es im Anschluss auch entsprechend zu kommunizieren. Und das bei Bedarf auch nachts um halb drei. 🙂

 

Weitere Artikel die in dieser Blogreihe bisher erschienen sind:

  1. „Von Visionen und der Schere im Kopf“
  2. „Ansätze für Strategische Planungen in Bibliotheken finden“
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Gelebte Utopien: Als Coachin bei der #BibReise

Öffentliche Bibliotheken halte ich als demokratische Utopien der Teilhabe für wichtiger denn je für unsere Gesellschaft. Doch nicht allein wegen der Teilhabe an  Bildung, Kultur und Technologien. Sondern auch als nicht-kommerzielle, öffentliche Schutzräume, die freien Zugang zu Informationen und nicht zuletzt menschlicher Gemeinschaft bieten.  Diese Funktionen erfüllen öffentliche Bibliotheken meiner Überzeugung nach nicht nur vor Ort, sondern auch im digitalen Raum.

Hierfür braucht es in den Bibliotheken das notwendige Wissen und einen souveränen Umgang in der Benutzung und Einschätzung digitaler Dienste. Nur so lassen sich eigene digitale Angebote glaubwürdig vermitteln. Daher schätze ich mich glücklich, zusammen mit Stefan Evertz Teil des Coaching-Teams der #BibReise zu sein, des zweijährigen Coachingprogramms, in dem diesmal die Entwicklung einer Leitidee für Social Media im Fokus steht. Die Runde davor ist hier dokumentiert. Wie es bei den Angeboten der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken NRW üblich ist, ruht sich niemand auf einmal erdachten Angeboten aus. Und so sind auch die Abläufe und Inhalte dieser Runde eine weiterentwickelte Variante zur #BibReise davor.

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Perspektivwechsel und der Wert vertrauensvoller Räume

Das Coaching ist auch für mich immer wieder ein Perspektivwechsel. Der digitale Raum ist mir seit Jahren vertraut (wenngleich es immer wieder überraschend ist, so oder so). Ich lebe in der Dynamik der Entwicklung und gestalte diese auf meine Weise mit. In all den Jahren hat sich ein verlässliches und wundervolles Netzwerk gebildet, Menschen, auf deren Meinung, Expertise, Einfallsreichtum und Zugewandtheit ich setzen kann – und eine ausgesprochene Trennung zwischen Leben digital und nicht-digital gibt es nicht.

Mit Menschen zusammenzuarbeiten, für die das Digitale zunächst mal verunsichernd oder schlicht ärgerlich ist, verlangt allen Beteiligten etwas ab. Man muss miteinander einen Weg finden, offen füreinander zu sein und aufeinander zu vertrauen.

„Eine Leitidee für Social Media entwickeln“: Das klingt, als könne man das auch prima in einem halbtägigen Workshop abhandeln. Tatsächlich hängt mehr daran, als man zunächst denkt. Es geht um Identität und das Selbstverständnis der Bibliothek, von Team und Leitung. Es geht um Kommunikation miteinander und mit anderen. Was vor Ort und mit institutionellen Partnern gut gelingt, gestaltet sich im digitalen Raum schwieriger: Die Bibliothek muss zu einem eigenen Ausdruck, einem Ton finden, die eigenen Themen erklären und aktiv auf andere zugehen, sich auf sie einlassen und sich mit ihnen vernetzen.

Social Media als Hebel für umfassende Veränderungen

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Was Sie noch nicht über öffentliche Bibliotheken wussten…

Stefan Evertz beschäftigt sich seit langem mit Strategien für die Digitale Welt, Community Management und Social Media Monitoring. Wir freuen uns, ihn mit Frau Wibke Ladwig als weiteren Couch für unsere Lernort-Initiative und die aktuelle #BibReise „Eine Leitidee für Social Media“ gewonnen zu haben. Stefan Evertz hat nach einem Jahr Coaching einen Blick von außen auf die Bibliothekswelt geworfen:

Einer der wohl wichtigsten Ausgangspunkte für Lernen und Veränderung ist in meinen Augen die Neugier. Und so freue ich mich, im Rahmen des zweijährigen Projektes „Leitidee für Social Media“ acht sehr unterschiedliche Bibliotheken aus Nordrhein-Westfalen bei ihrer Reise hin zu einer tragfähigen Leitidee begleiten zu können. Denn dort ist viel Platz und auch Bedarf für Neugier. Zusammen mit Wibke Ladwig bin ich als Coach vor Ort und erkunde eine Welt, die auch für mich immer wieder spannende Begegnungen mit ebenfalls neugierigen Menschen und auch für einen „Quereinsteiger“ wie mich interessante Beobachtungen ergeben hat.

Fünf dieser Beobachtungen habe ich nachfolgend zusammengetragen. Und so finden sich vielleicht noch einige Details, die Sie bisher noch nicht über öffentliche Bibliotheken wussten – vor allem, wenn Sie nicht im Bibliotheksbereich unterwegs sind.

Gebäude
Bibliotheken sind nicht nur Wissensspeicher und ein Lern- und Arbeitsort für viele Menschen – es sind natürlich immer auch Gebäude. Spannend, wie unterschiedlich Gebäude sein können. Oft nutzen Bibliotheken ältere Gebäude, die auch mal unter Denkmalschutz stehen. Manche sind dunkel, manche sind sehr hell, manche haben viel Platz, andere weniger. Und auch heute noch werden Bibliotheken neu gebaut. Meistens liegen sie zentral, manchmal werden sie auch sehr lang und aufwändig (und laut) modernisiert. Und sie haben einen gerne unterschätzten Anteil an der „Persönlichkeit“ und der Atmosphäre der einzelnen Bibliothek. Es freut mich daher, dass auch der „Raum“ Bibliothek immer wieder in die Social-Media-Aktivitäten der Bibliotheken einfließt.

Sichtbarkeit
Einerseits ist eine bessere Sichtbarkeit der Bibliotheken sicher eine wichtige Motivation für die Beteiligung am Projekt – und gerade die visuelle Plattform Instagram hilft, die vielen Facetten des Bibliotheksalltags niedrigschwellig zu vermitteln. Genauso helfen auch die zahlreichen Aktivitäten, Kinder und Jugendliche über Führungen physisch ins Haus zu holen, um sie mit dem Ort und den Angeboten vertraut zu machen. Aber gerade bei den ersten Besuchen in den einzelnen Bibliotheken fällt mir auf: Die sprichwörtliche Sichtbarkeit vor Ort ist durchaus steigerungsfähig, auch wenn die Arbeit mit den Besuchergruppen eine ausgezeichnete Basis ist. Denn während jeder Bäcker, Kaffeeröster oder Lebensmittelhändler große Logos und Schilder nutzt, um gesehen zu werden, kann es durchaus sein, dass ein unerfahrener und nicht ortskundiger Interessent etwas länger suchen muss, bis er die Bibliothek gefunden hat (und fragen Sie mich nicht, woher ich das weiß…).

WLAN? WLAN!
Eine für den Nerd in mir besonders wichtige Information: Biblioheken haben eigentlich immer WLAN (von ganz seltenen Ausnahmen mal abgesehen, wenn sich der Anschluß rein technisch leider schon sehr lange verzögert). Etwas, dass die Deutsche Bahn erst seit Kurzem in ihren Zügen schafft und auch sonst an vielen öffentlichen Orten in Deutschland eher unüblich ist, ist hier quasi selbstverständlich. Nicht immer ist es mit riesiger Bandbreite ausgestattet, aber es ist da – und das zudem kostenlos.

Denn auch wenn es oft „öffentliche“ Computer in den Bibliotheken gibt, um etwas recherchieren oder auch mal einfach surfen zu können, so ist ein verfügbares WLAN hilfreich, um auch mit dem eigenen Laptop oder Smartphone recherchieren zu können oder auch mal eine Nachricht zu verschicken. Natürlich ist es auch eine gute und konsequente Basis, um den Kunden und Besuchern der Bibliotheken zu ermöglichen, die zunehmend verfügbaren Social-Media-Angebote der Bibliotheken zu nutzen und mit ihnen zu interagieren.

Freier Zugang
Natürlich ist es auch heute noch wichtig, dass Bibliotheken einen freien Zugang zu Wissen bieten – und auch bei Recherche und Medienauswahl helfen können. Ich mag dabei besonders das Augenleuchten von Kolleginnen, wenn sie erzählen, wie sie bei einem besonders kniffligen Recherchefall helfen oder einen erfolgreichen Lektüretipp geben konnten.

Was aber viele nicht wissen: In die meisten Bibliotheken kann ich eben auch gehen, ohne angemeldet zu sein bzw. einen Benutzerausweis zu haben. Es gibt vielfach Zeitungen, Zeitschriften, günstigen Kaffee, das schon erwähnte kostenlose WLAN (und Steckdosen) und natürlich auch weiterhin: Bücher. Wenn man mal gesehen hat, wie sich Jugendliche vor der Tür einer Bibliothek herumdrücken, weil sie dort gerade noch das WLAN nutzen können, merkt man, dass es offensichtlich einige übersehene Gründe gibt, eine Bibliothek zu betreten.

Bibliotheken sind weiblich
Ich bin als Berater in ganz unterschiedlichen Branchen unterwegs, zum Teil auch bei Behörden. Gerade dort ist der Frauenanteil generell spürbar höher als in der freien Wirtschaft. Bei Bibliotheken stelle ich fasziniert fest, dass man eher die Männer suchen muss, wenn man denn wollte. Sowohl bei den Kolleginnen als auch auf der Leitungsebene dominieren bzw. überwiegen ganz klar die Frauen. Bei den acht beteiligten Bibliotheken gibt es zusammengenommen genau einen Leiter und einen stellvertretenden Leiter, in den Teams ist der Männeranteil zum Teil noch kleiner. Bei manchen Auftaktworkshops (jeweils mit dem gesamten Team) war ich sogar der einzige männliche Teilnehmer. Für mich spielt das zwar keine Rolle und es hat auch keine Auswirkung auf die Arbeit am Thema Social Media. Aber es fällt auf jeden Fall auf, auch wenn es bei einer solchen Reise und einem derartigen Veränderungsprozess letztendlich vor allem um die einzelnen Menschen, ihre Ideen, Sorgen und Wünsche geht.

Das also waren meine Beobachtungen aus dem ersten Projektjahr. Und nun kann ich eigentlich nur noch empfehlen, einen Blick auf die nachfolgenden Kurzvorstellungen der beteiligten Bibliotheken zu werfen – und die kreative Vielfalt zu genießen…

Viel Spaß!

Stefan Evertz

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An Ems und Wupper: Rheine und Wuppertal auf #BibReise

Heute führt uns die #BibReise ins Bergische Land und, zum Abschluß, wieder ins Münsterland. Eine Leitidee für Social Media zu erarbeiten, führt im diesem zweijährigen Coachingprogramm tief ins Innere. Der Ort, die Region, die Menschen, die verhandelten Themen spielen eine wesentliche Rolle, um einen eigenen Ton für den digitalen Raum zu finden, um mit anderen souverän ins Gerspräch zu kommen und die passenden Akteure, Partner und Themen zu finden, mit denen man wiederum vor Ort und für den Ort Bibliothek arbeiten kann.

Wie vielfältig die Orte, Regionen und Bibliotheken allein in Nordrhein-Westfalen sind, ist immer wieder überraschend und bereichernd. Und so ist die #BibReise nicht nur eine Entdeckungsreise in Digitalien, sondern auch eine in Nordrhein-Westfalen.

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Bergische Metropole mit Schwebebahn

 „Die Stadtbibliothek Wuppertal liegt im schönen Bergischen Land. Wir haben eine Zentralbibliothek und neun Zweigstellen. Insgesamt sind wir ein Team aus 68 Kollegen und Kolleginnen.“

Von wo aus sind Sie gestartet?

Gestartet sind wir mit einer Homepage und einem Facebook-Account, der von zwei Kolleginnen betreut wird. Content für den Facebook-Auftritt wird von zahlreichen Kollegen und Kolleginnen beigesteuert.

Es gab sehr unterschiedliches Vorwissen und Erfahrungen mit Social Media bei den Kollegen und Kolleginnen.

Was steht ganz oben auf der Liste der Dinge, die Sie sich für die Reise vorgenommen haben?

Intern:  Ein kompetentes Team und dadurch ein entspannter Umgang mit neuen Herausforderungen, gerade im Bereich von Social Media.

Extern: Unsere Bibliothek soll transparenter werden, der Dialog mit unseren Kunden soll verbessert werden und wir möchten unsere Medienkompetenz steigern und unser vielseitiges Angebot zeigen.

Die Stadtbibliothek Wuppertal im Netz

www.stadtbibliothek-wuppertal.de

https://www.facebook.com/Stadtbibliothek.Wuppertal/

https://www.instagram.com/stadtbibliothekwuppertal/

http://stadtbibliothekwuppertal.tumblr.com/

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Fünf Orte oder Dinge, die man in Wuppertal gesehen haben muss:

Rheine – Leben an der Ems

1937 gegründet, bietet die Stadtbibliothek Rheine heute über 100.00 Medien für Groß und Klein. 2007 ist sie ins Rathauszentrum gezogen und liegen nun absolut stadtzentral direkt am Bahnhof und Busbahnhof. Die hauseigene Tiefgarage ist auch nicht zu verachten.
Mit viel Ehrgeiz und Herzblut geben 16 Mitarbeiterinnen ihr Bestes, um das Bild der Stadtbibliothek modern und einladend zu gestalten.

Von wo aus sind Sie gestartet?

In die Fortbildung sind wir ganz unvoreingenommen gestartet. Manche Kollegen hatten sich vorher schon einmal privat in den Bereich Social Media gewagt, mehr aber auch nicht.

Was steht ganz oben auf der Liste der Dinge, die Sie sich für die Reise vorgenommen haben?

Umso wichtiger ist es uns sowohl intern Sicherheit im Umgang mit den einzelnen Kanälen zu bekommen, als auch dem Kunden gegenüber professionell und modern entgegen zu treten. Erste Rückmeldungen unserer jüngeren Kunden zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

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Auch die Stadt Rheine selbst hat mit ihren 75.000 Bürgern viel zu bieten.
So zählt der Rad- und Wanderweg längs der Ems, sowie der Naturzoo mit dem angrenzenden Kloster Bentlage und das Naturschutzgebiet Waldhügel ebenso zu den Top Five, die man in Rheine gesehen haben muss, wie die Krippenausstellung in der Basilika und das Falkenhofmuseum.

Auch interessant: seit gut einem Jahr befindet sich im Herzen der Innenstadt die Emsgalerie. Mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und gastronomischen Angeboten belebt sie die Stadt neu. In Rheine haben ebenso weltbekannte Unternehmen ihren Sitz: Apetito, Nur Die, KTR. Auch Deutschlands größter Kinderflohmarkt findet hier statt.

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+++ In dieser Reihe stellen sich nach und nach die acht Teams vor, die am zweijährigen Coachingprogramm teilnehmen. Zentrales Thema der #BibReise ist die Entwicklung einer Leitidee für Social Media. +++

Bisher erschienene Beiträge:

Im Land der tausend Berge: Menden und Lüdenscheid auf #BibReise

Aufbruchstimmung im Münsterland: Dorsten und Warendorf auf #BibReise

Gestatten: Die Teams aus Stadtlohn und Gescher auf #BibReise

Leitidee für Social Media – die #Bibreise ist wieder on Tour!

 

 

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Der „Rote Faden“ geht in die 3. Runde – Anmeldung erneut möglich

Die Fortbildung „Den roten Faden finden – wir entwickeln eine Bibliotheksstrategie“ geht in die 3. Runde.

Nach den erfolgreichen ersten beiden Durchläuf von 2016/2017 und 2017/2018 wird es von November 2018 bis September 2019 eine weitere Fortbildungsrunde geben.

Neu ist, dass sich nun Bibliotheken von 0,5-15 VZÄ für die Fortbildung bewerben können. In den ersten beiden Runden war die Teilnahme auf kleinere Bibliotheken beschränkt. Zusätzlich wird die Fortbildung in der 3. Runde durch 2 Kommunikationstrainer für ein Präsentationstraining unterstützt.

Insgesamt stehen 20 Plätze zur Verfügung. Jede Bibliothek kann mit maximal 2 Personen an der Fortbildung teilnehmen. Die Durchführung der Fortbildung erfolgt je nach Bibliotheksgröße in 2 Gruppen.

Wir freuen uns, dass wir Frau Sonja Bluhm und Herrn Andreas Mittrowann als Trainerin und Strategieberater für die Betreuung der Fortbildung gewinnen konnten. Frau Bluhm wird die Gruppe der kleineren Bibliotheken betreuen wohingegen Herr Mittrowann die Gruppe der mittelgroßen Bibliotheken begleiten wird.

Jede Bibliothek schreibt in der Fortbildung ein eigenes Bibliothekskonzept und wird dabei durch Frau Bluhm oder Herrn Mittrowann und uns unterstützt.

Mehr Informationen findet Ihr auf der Seite unseres Kooperationspartners ZBIW der TH Köln in der offiziellen Ausschreibung.

Bei Fragen zur Fortbildung könnt Ihr Euch gerne auch per Mail oder telefonisch an uns wenden:

Anja Hollmann
E-Mail: anja.hollmann[at]brd.nrw.de
Tel.: 0211/475-5862

Cornelia Pohl
E-Mail: cornelia.pohl[at]brd.nrw.de
Tel.: 0211/475-4656

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Im Land der tausend Berge: Menden und Lüdenscheid auf #BibReise

Nachdem wir in den beiden ersten Beiträgen einen Blick ins Münsterland nach Gescher und Stadtlohn und anschließend nach Warendorf und Dorsten geworfen haben,  geht die #BibReise heute ins Sauerland. Umgeben von Wald und  Wasser, nicht weit entfernt vom Ruhrgebiet, schauen wir nach Menden und Lüdenscheid.

Zwei Jahre lang erarbeiten wir im Coachingprogramm eine Leitidee für Social Media. Wie ist die Ausgangslage, was haben sich die Teams vorgenommen?  Danach fragten wir, wie auch nach Reisetipps für die Orte selbst.

Die Stadt an der Hönne: Menden

Menden liegt im Norden des Sauerlands. Wer schon mal den Ruhrtal-Radweg mit dem Fahrrad entlangfuhr, kam durch Menden. Die Ruhr fließt an der Grenze zur Nachbarstadt Fröndenberg, durch Menden fließt die Hönne. In Menden ist was los: Viele Veranstaltungen locken Menschen über das ganze Jahr hinweg in die Stadt.

Die Stadtbücherei Menden verdankt ihren Namen Dorte Hilleke. Sie wurde während der Mendener Hexenprozesse 1631 angeklagt und hat als einzige unter der Folter niemanden denunziert. 1994 fanden Mendener Politiker das so bedeutsam, dass sie die Stadtbücherei nach Dorte Hilleke benannt haben. Seit 1989 ist die Stadtbücherei im  Alten Rathaus untergebracht.

Das Team der Stadtbücherei besteht aus 14 Leuten: „Gemeinsam sind wir an den Start gegangen. Zwischendurch sind schon mal welche auf der Strecke geblieben, die sammeln wir aber wieder ein.“

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Von wo aus sind Sie gestartet?

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Aufbruchstimmung im Münsterland: Dorsten und Warendorf auf #BibReise

Weites Land. Felder, Wiesen, Gehöfte. Wir bleiben im Münsterland. Nachdem wir im vorigen Beitrag die westmünsterländischen Bibliotheken in Gescher und Stadtlohn besuchten, führt uns die #BibReise heute nach Dorsten und Warendorf.

Zwei Jahre lang erarbeiten wir im Coachingprogramm eine Leitidee für Social Media. Wie ist die Ausgangslage, was haben sich die Teams vorgenommen?  Danach fragten wir, wie auch nach Reisetipps für die Orte selbst.

Es fährt ein Zug nach irgendwo, mit uns an Bord als Passagier …

Dorsten ist das Tor zum Münsterland. Die Stadt liegt am Rande des nördlichen Ruhrgebiets  am Fluß Lippe. Die Stadtbibliothek Dorsten ist im Bildungszentrum Maria Lindenhof zu finden. Sie kooperiert mit der Bibi am See, der Bürger- und Schulmediothek Wulfen.

Wie ging es dem Team bei bei Antritt der Reise?

T eils motiviert, teils skeptisch
E ins nach dem anderen
A ller Anfang ist schwer
M uss das?

D orsten macht sich auf den Weg

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Was steht ganz oben auf der Liste der Dinge, die Sie sich für die Reise intern und extern vorgenommen haben?

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