Wie gelingt es, Kinder und Jugendliche fürs Lesen zu begeistern? Grundlage bildet die richtige Literaturauswahl, die ihre Adressaten altersgemäß unterhält und zugleich auch herausfordert. Die jährlichen Nominierungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis geben Eltern und Vermittlern eine Orientierungshilfe auf dem aktuellen Buchmarkt. Zu einer Auswahl der nominierten Bücher entwickelten Expertinnen Konzepte für die Leseförderung, die sich für den Einsatz in der Schule und an außerschulischen Lernorten eignen. Alle Ideen aus diesen „Preisverdächtig!“-Seminaren, die der Arbeitskreis für Jugendliteratur jedes Jahr als eintägige Fortbildungen bundesweit in verschiedenen Städten anbietet, stehen nun hier zum Download bereit: https://www.jugendliteratur.org/praxistipps-zum-jugendliteraturpreis/c-129
Alle zwei Jahre dokumentiert der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Kultusministerkonferenz (KMK) beauftragte nationale Bildungsbericht die Entwicklungen im deutschen Bildungssystem. Der aktuelle Bericht legt den Fokus auf das Thema „Bildung in einer digitalisierten Welt“. Er weist auch auf Herausforderungen für das Bildungssystem hin: Beispielsweise verlassen – verglichen mit dem Tiefststand 2013 – wieder mehr junge Menschen die Schule ohne Hauptschulabschluss; über alle Bildungsbereiche hinweg gibt es Menschen mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen. Nach wie vor ist der Einfluss des sozialen Hintergrunds auf den Bildungserfolg groß; regionale Unterschiede und migrationsspezifische Benachteiligungen bleiben weiterhin herausfordernd. Auf das Bildungspersonal kommen höhere pädagogische Anforderungen zu, zum Beispiel durch die Zusammensetzung der Gruppen und Klassen, die in Aus-, Fort- und Weiterbildung der im Bildungsbereich Beschäftigten zu berücksichtigen sind. Nähere Details sind dem Bildungsbericht zu entnehmen unter https://www.bildungsbericht.de/de/nationaler-bildungsbericht
Politische Bildung zu befördern ist ein Aufgabenbereich, der für Bibliotheken nicht immer leicht zu fassen ist. Der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. betreibt eine Website, die umfassende Inspiration liefert: Unter www.PolitischBilden.de sind Artikel und Methoden gesammelt und in den Modulen Politik, Rassismus, Diversität und Globalisierung geclustert.
Neben Herleitung und Arbeitsmaterial finden sich auch zahlreiche Beispiele für Organisationen und Autor*innen, die in diesem Bereich tätig sind.
Quelle: Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e.V. – Politisch Bilden, online verfügbar unter www.politischbilden.de (zuletzt aufgerufen am 27.08.2020)
Die Stadtbibliothek Wolfsburg wird mit dem Bibliothekspreis 2020 der VGH Stiftung ausgezeichnet. Überzeugt hat die Jury das innovative Zukunftskonzept, das mit großer Bürgerbeteiligung und externen Beratern entwickelt wurde: “Als Ort des Lebens, Lesens und Lernens eröffnet die Stadtbibliothek Wolfsburg vielfältige Zugänge zur digitalen Welt auch jenseits der Öffnungszeiten, ohne auf das Buch zu verzichten. Vorlese- und Sprachbildungsprojekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie Poetry- und Travel-Slams, digitale Kreativwerkstätten und Wissensinstallationen. Die Bibliothek wird auf diese Weise zum Knotenpunkt der Wolfsburger Bildungslandschaft.“ Der mit 5.000 Euro dotierte Bibliothekspreis wird jährlich von der VGH Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Niedersachsen im Deutschen Bibliotheksverband vergeben. Mehr Informationen unter
Zur Unterstützung der der Deutschen Kultur- und Literaturlandschaft plant der Literaturfonds Sondermaßnahmen für 2020 und 2021 im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten Programms „Neustart Kultur“. Hierzu werden zwei Förderprogramme angeboten, die sich an Institutionen, explizit auch Bibliotheken richten, um Autor*innen ein Publikum im Rahmen verschiedener Veranstaltungen bieten zu können. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt nach der Reihenfolge des Eingangs der vollständigen Unterlagen.
Unser Themenkoffer zum „Audiovisuelles Lernen“ hat in diesem Jahr auch Station in Bad Oeynhausen gemacht. Vier Wochen lang konnten die Kolleg*innen der Stadtbücherei Geräte und Apps wie 360-Grad-Kamera, Videokamera, Tonie-Box, Aufnahmegerät und Songmaker-Kit testen. Jede Kollegin konnte so nach Interesse, Neigung und Neugierde für sich selbst auf Erkundungstour gehen und sich anschließend mit den anderen austauschen und beraten. Neben dem Arbeitsalltag sind dabei unter unter anderem 360°-Aufnahmen der Bücherei, Stop-Motion-Trickfilme, ein Hörspiel sowie Videos mit iMovie entstanden. Eine sehr beeindruckende Palette, die gleichzeitig einen tollen Einblick in die Bücherei gibt.
Zur Präsentation aller Ergebnisse haben sie sogar eine Website mit Adobe Spark gestaltet. Hier der Link: StB BO digital
Für Fragen zu den Medienprodukten stehen euch die Kolleginnen in Bad Oeynhausen sehr gerne zur Verfügung.
Die Website sowie die anderen Medienprodukte sind im Rahmen des Qualifizierungsprogramms „In 30 Tagen um die Welt – Digitale Reisekoffer für Bibliotheken“ der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW entstanden. In dem Projekt erhalten die teilnehmenden Bibliotheken einen themenspezifischen Medienkoffer mit Geräten, die sie 30 Tage lang nutzen können. In dieser Zeit lernen die Bibliotheksmitarbeiter*innen, wie die Geräte funktionieren und wie man sie einsetzen kann. Entstanden sind ganz unterschiedliche Formate – von How-to-Filmen über Lichtmalereien bis hin zu Podcasts. Einige ausgewählte Ergebnisse stellen wir in dieser Blog-Reihe vor.
Langfristiges Ziel des Programms ist es, Angebote zur Förderung von Medienkompetenz zu entwickeln. Zunächst steht aber die eigene Praxis im Vordergrund – mit dem Ziel zu einem beliebigen Thema etwas konkret Sichtbares herzustellen. Auf Reise waren bisher der Koffer „Audiovisuelles Lernen“ zur Erstellung von Audio- und Videoproduktionen und der Koffer „Bildwelten und Lernen“ für die Themen Fotografie, digitales Zeichnen und Bildbearbeitung.
Seit Mai ist auch ein Koffer zum Thema Robotik und Programmieren unterwegs. Bibliotheken, die einen Einblick in das Programmieren mithilfe von Apps und Robotern bekommen möchten, können ihr Interesse per Mail Frau Lachmann oder Frau Göring mitteilen.
Das Bibcamp gilt als wichtige Alternative zu Veranstaltungen wie dem Deutschen Bibliothekskongress oder anderen Spezialfachtagungen der Informationsbranche. Auf dem Barcam gibt es traditionell nur Vortragende oder zumindest aktive Diskutanten. Das „Camp-Programm“ enthält nur Themen, die von allen Anwesenden zuvor gemeinsam bestimmt wurden. In diesem Jahr gilt es das vorwiegend auf „analoge“, spontane „vor Ort-Kommunikation“ basierende Prinzip eines Barcamps ins Digitale zu übertragen. Mehr Informationen über den Stand der Vorbereitungen und die Freischaltung der Anmeldung auf www.bibcamp.digital
Die Fachstelle hat als Hilfestellung zur strategischen Ausrichtung der Bibliothek das Kommunikationsmodell „Bibliotheksfunktionen für eine digitale Gesellschaft“ entwickelt. Der Funktionsrahmen umfasst 5 Funktionen und unterstützt Bibliotheken, Politik und Verwaltung dabei, das Bibliotheksprofil für ihre Kommune in der digitalen Gesellschaft zu schärfen. Diese Funktionen sind:
Ort für Wissen und Information
Digitales Kompetenzzentrum
Kultur- und Literaturort
Ort für Inspiration
Kommunaler Begegnungs- und Kommunikationsort
In 5 Blog-Beiträgen stellen wir Ihnen die einzelnen Bibliotheksfunktionen vor. Dabei wird zunächst die gesellschaftliche Relevanz der Funktion beschrieben (warum?). Dann wird der Inhalt skizziert (was?). Und schließlich gibt es Hinweise auf die notwendigen Ressourcen, die zur Umsetzung der Funktion in den Blick genommen werden sollten (wie?). Hier werden Anforderungen an Raum, Bestand, Technik und Mitarbeiterkompetenzen beispielhaft aufgezählt.
Teil 3: Szene statt Theater: Bibliothek als Kultur- und Literaturort
Die gesellschaftliche Relevanz dieser Funktion
Kunst und Kultur ermöglichen die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, ihren Normen und Wertvorstellungen auf vielfältige Weise. Im allgemeinbildenden Schulsystem sammeln Kinder und Jugendliche erste Erfahrungen mit künstlerischer Bildung. In den Fächern Kunst, Musik, Deutsch und den fremdsprachlichen Unterrichtsfächern kommen sie im Laufe ihrer Schulzeit mit den vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten, die Literatur, Musik und die bildendenden Künste bieten, in Kontakt.
Viele außerschulische kulturelle Bildungseinrichtungen, wie Kunst- und Musikschulen oder Kunst- und Literaturvereine, wenden sich ebenfalls an Kinder und Jugendliche und ermöglichen ihnen, ihre individuellen künstlerischen Interessen zu entwickeln und zu vertiefen. Kultureinrichtungen wie Theater, Orchester und Museen bieten den Zugang für alle Altersgruppen zu spartenspezifischen Angeboten.
Sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum gibt es jedoch nur wenige Orte, an denen man ohne ein zielgerichtetes Interesse (zufällig) mit den unterschiedlichen Kunst- und Kulturrichtungen in Kontakt kommen kann. Orte, an denen lokale Künstlerinnen ebenso wie Autorinnen mit ihrem Publikum und das interessierte Publikum untereinander in den Dialog treten, gewinnen jedoch in der digitalen Gesellschaft zunehmend an Bedeutung.
Als sogenannte „Dritte Orte“ vernetzen sich Bibliotheken zunehmend nicht nur mit der Literaturszene in ihrer Kommune, sondern knüpfen Kontakte zu den verschiedenen Kultureinrichtungen und -schaffenden in ihrem Einzugsgebiet. Sie sind nicht-kommerzielle Orte, an denen man ohne Konsumzwang, wohnortnah in einer kommunikativen Umgebung am kulturellen Leben teilnehmen kann. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog und Zusammenhalt.
Was umfasst diese Funktion?
Die Bibliothek als Kultur- und Literaturort
bietet eine breite Auswahl an Literatur für das individuelle Lesen,
fördert durch vielseitige Angebote, wie z.B. Lesungen, Schreibwerkstätten, Bilderbuchkinos, Medienkisten, die Lust am Lesen,
eröffnet durch Ausstellungen, Musikveranstaltungen, Theatervorstellungen und andere Maßnahmen einen zwanglosen Zugang zu allen Kultur- und Kunstrichtungen,
ist für alle gesellschaftlichen Schichten ein niedrigschwelliges Portal zur örtliche Kultur und Literaturszene,
ist ein anerkannter Netzwerkpartner in der lokalen Kulturszene.
Ressourcen: Anforderungen an Raum, Bestand, Technik und Mitarbeiterkompetenzen
Die aufgeführten Anforderungen an die Ressourcen dienen ausschließlich der Veranschaulichung und sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen. Zudem kann die konkrete Ausgestaltung einer Funktion für den jeweiligen Bibliotheksstandort nur unter Berücksichtigung der individuellen Rahmenbedingungen vor Ort erfolgen: dem jeweiligen Umfeld, dem politischen Gestaltungswillen und der Ressourcenverfügbarkeit.
Raum:
Die Bibliothek ist eine „Location mit Event- Charakter“.
Die Bibliothek verfügt über eine angemessene Veranstaltungs- und Ausstellungsfläche einschließlich einer Bühne (flexibel und/oder fest installiert).
Ihr Veranstaltungsmobiliar ist auf die speziellen Anforderungen ihres Veranstaltungsangebotes abgestimmt.
Sie bietet unterschiedliche Aufenthaltsmöglichkeiten (Leseecke, Gruppen- und Einzelplätze usw.)
Sie verfügt über eine Cateringausstattung (z.B. Teeküche, Selbstbedienungscafé).
Der Raum ist soweit möglich schallgedämpft.
Es ist ein Stuhllager/Lager für Veranstaltungsmobiliar vorhanden.
Technik:
Die Bibliothek verfügt über Präsentationstechnik auf neustem Stand.
Eine auf die Veranstaltungsangebote angepasste Bühnen- und Tontechnik ist vorhanden.
Für Ausstellungen geeignete Beleuchtungstechnik ist installiert.
Die Bibliothek verfügt über qualitativ hochwertiges und kostenfreies WLAN.
Eine digitale Anzeigentafel verweist auf Kulturveranstaltungen in der Kommune.
Bestand:
Die Bibliothek verfügt über ein vielfältiges Literaturangebot für alle Altersgruppen.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Themenbereich Kunst und Kultur mit besonderem Augenmerk auf lokal relevante Themen.
Die Bereithaltung von Sonderbeständen (z.B. Artothek, Noten) ist auf den örtlichen Bedarf abgestimmt.
Es gibt ein umfassendes Informationsangebot über die Angebote anderer Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden vor Ort (z.B. Broschürensammlung).
Kompetenzen:
Die Mitarbeiter*innen zeichnen sich durch hohe Vernetzungskompetenz aus.
Die Mitarbeiter*innen sind sicher im Projekt- und Organisationsmanagement.
Den kompletten Funktionsrahmen können Sie auch hier als pdf downloaden:
Die Technische Hochschule Wildau lädt am 15./16. September zum virtuellen Bibliothekssymposium. Der erste Konferenztag widmet sich dem Einsatz humanoider Roboter, am zweiten Tag geht es um RFID-Technologie. Beim Thema RFID wird es unter anderem um die Frage gehen, ob ggf. andere Frequenzbereiche neue Anforderungen und Erwartungshaltungen besser abdecken (Objektortung, automatisierte Inventur, chaotische Lagerhaltung, fluide Bibliothek, open library), und ob neben der HF-Technologie die Zukunft in UHF-Technologie liegt. Die Teilnahme ist kostenfrei, zum vollständigen Programm geht es hier.
Der Open Library Badge ist eine digitale Auszeichnung für Bibliotheken, die sich für Offenheit einsetzen Er richtet sich sowohl an die Fachöffentlichkeit als auch an die eigenen Nutzer*innen und soll eine Belohnung für den bibliothekarischen Einsatz für mehr Offenheit in Wissenschaft und Gesellschaft sein. Er wurde 2016 von einer Arbeitsgruppe initiiert und in einer ersten Phase an neun Bibliotheken verliehen. 2019 wurde der Badge überarbeitet und um neue Kriterien ergänzt, die auch Öffentliche Bibliotheken und ihre Verdienste um Offenheit stärker in den Fokus nehmen. Alle Informationen wie die Kriterien zur Bewerbung unter https://badge.openbiblio.eu/.
Quelle: InfoDigital 07/08 2020 der Fachstelle Stuttgart